Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Eine Liste bereits getesteter Geräte befindet sich in einem separaten Kapitel.
Computer der Firma Apple, vor allem Notebooks, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Apple setzte vor 2006 PowerPC-Prozessoren ein, danach wurde die Prozessorarchitektur auf Intel-Prozessoren umgestellt. Seitdem ist die Installation von alternativen Betriebssystemen auf Apple-Rechnern sehr viel leichter geworden. Da Apple über die Systemaktualisierung auch Firmware-Upgrades verteilt, ist es ratsam, das hauseigene Betriebssystem Mac OS X nicht komplett zu entfernen. Durch die grundsätzliche Unterstützung von Windows ist bei den neueren Macs mit Intelprozessoren auch ein Tripleboot(Mac OS,Windows, Linux) denkbar.
Die Installation von Ubuntu auf einem PowerPC-Mac unterscheidet sich hingegen etwas von der Installation auf einem normalen PC. Insbesondere bei Erstellung eines Dualboot-Systems mit Ubuntu und Mac OS X sind einige Besonderheiten zu beachten, um ein funktionierendes System zu erhalten und Datenverlusten vorzubeugen. Dabei müssen einige Vorbereitungen getroffen werden, damit die Verkleinerung der Festplattenpartition sowie die Installation des Bootloaders yaboot problemlos klappt.
Im Auslieferungszustand belegt Mac OS X die gesamte Festplatte des Systems. Vor der Installation von Ubuntu muss deshalb die Partition verkleinert werden. Bei einem Intel Mac kann dies beispielsweise mit Hilfe von Bootcamp geschehen. Vor der Verkleinerung der Partition sollte unbedingt eine Komplettsicherung des Systems erstellt werden, um Datenverlust zu vermeiden.
Während einer Neuinstallation von Mac OS X bietet das Festplatten-Dienstprogramm - im Gegensatz zu den Optionen im installierten Zustand - die Möglichkeit an, die Festplatte zu partitionieren. Dabei kann eine Partition für Ubuntu gleich berücksichtigt werden. Hierzu startet man vor der Installation das Festplatten-Dienstprogramm über die Menüleiste. Eine Neuinstallation hat zusätzlich den Vorteil, dass man durch die Abwahl der Sprachpakete, Druckertreiber und sonstiger Extras einige Gigabyte an Speicherplatz sparen kann.
Es gibt auch die Möglichkeit, Ubuntu das Verkleinern der Partition zu überlassen. Dies ist insbesondere für PowerPCs empfehlenswert. Das Journal des unter Mac OS X verwendeten Dateisystems sollte dabei vor der Verkleinerung der Partition deaktiviert werden, um eine Korruption des Dateisystems und damit Datenverluste zu vermeiden. Hierzu öffnet man in Mac OS X ein Terminal und setzt folgenden Befehl ab:
sudo diskutil disableJournal /
Nach der Deaktivierung des Journals kann dann mit der Installation von Ubuntu begonnen werden.
Trotz dieser Maßnahme ist ein Backup des Systems in jedem Fall dringend zu empfehlen. Bei der Installation werden wichtige Systembestandteile verändert, die im schlimmsten Fall die Mac OS X-Installation unbrauchbar machen könnten.
Um die Installations-CD zu booten, muss man die CD einlegen und beim Starten des Rechners die Taste C gedrückt halten, bis Ubuntu erscheint. Die Installation läuft fast gleich wie in Installation beschrieben ab, je nachdem welche CD man benutzt. Manchmal kann das Problem auftreten, dass ein Drücken der C -Taste nicht zum Booten der CD führt. Dagegen hilft es, die Software-Restore-DVD einzulegen, nach dem Startton C zu drücken und sobald das Apple-Logo erscheint sofort ⌘ + V zu drücken.
Ein wesentlicher Unterschied der Intel-Macs gegenüber handelsüblichen PCs der Mitbewerber ist die Verwendung von EFI statt eines BIOS
. Dies hat zur Folge, dass der Bootloader GRUB nicht direkt verwendet werden kann. Stattdessen verwaltet rEFIt die verschiedenen Betriebssysteme auf dem Mac und leitet den Bootvorgang von Ubuntu ein, der dann schließlich von GRUB vollendet wird.
rEFIt kann von der Projektseite als Mac OS X-Image bezogen und mit dem mitgelieferten Installationsprogramm einfach installiert werden. Nach der Installation von rEFIt ist der Mac bereit für die Ubuntu-Installation. Ist rEFIt installiert, kann an Stelle der Ubuntu-CD auch ein Live-USB-Stick verwendet werden. Alternativ ist es auch möglich, einen normalen Boot-Stick auf eine kleine Partition mittels
dd if=/dev/disk1s1 of=/dev/disk0s3
zu kopieren. Das System kann dann gestartet werden, nachdem mittels "refit
" der MBR wieder eingelesen wurde. Manche Änderungen werden erst nach einem Reboot wirksam. Wurde das System gestartet, so lässt sich von ihm aus auch Ubuntu installieren, nachdem aus der /etc/mtab der Eintrag für "cdrom
" entfernt wurde, da der Installer sich weigert, auf der aktiven Platte zu arbeiten. Dieses Vorgehen ist für das Macbook Air sehr nützlich, da kein optisches Laufwerk benötigt wird. Das Vorgehen erfordert allerdings Geduld und Erfahrung!
Der Installationsvorgang kann nun wie in Ubuntu Installation beschrieben durchgeführt werden. Möchte man einen Tripleboot erstellen, ist noch zu beachten, dass GRUB nicht in den MBR, sondern auf die Partition installiert wird. Ansonsten ist rEFIt nicht in der Lage, die Ubuntu-Installation zu erkennen.
Durch die Verwendung von EFI statt eines BIOS
kann nicht ohne weiteres der Bootloader GRUB verwendet werden (Ohne rEFIt gibt es keine Weiterleitung (chainloader +1)), da er ohne die grub.efi Erweiterung kein EFI versteht. Wie dies in eine Live-CD eingebaut werden kann ist nicht bekannt.
Ubuntu stellt aber von Kubuntu/Lubuntu die kubuntu-12.04-desktop-amd64+mac.iso Version zu verfügung welche die EFI Unterstützung für GRUB bereits eingebaut hat und welche sich ohne Probleme auf einen Intel Mac installieren lassen.
Der Installationsvorgang kann nun wie in Ubuntu Installation beschrieben durchgeführt werden.
Zur Installation von Ubuntu wird die PowerPC-Version von Ubuntu benötigt. Diese wird von Canonical nicht offiziell unterstützt. Die Gemeinschaft hält diese Version jedoch aktuell und leistet Unterstützung für diese Architektur. Es gibt eine PowerPCFAQ
und eine Liste von Problemen und Lösungen
. Die Installation läuft weitgehend gleich wie in Installation beschrieben ab, je nachdem, ob man die Live-CD oder die Alternate-CD benutzt. Der einzige wesentliche Unterschied ist der nachfolgend beschriebene Bootloader yaboot.
Im Gegensatz zu Ubuntu auf einem »normalen« PC benutzt die PowerPC-Version von Ubuntu den Bootloader yaboot, um den Systemstart zu verwalten. Yaboot arbeitet mit zwei Phasen, den sogenannten stages. In der ersten Phase entscheidet man sich für das System, das gebootet werden soll. Es stehen
L für Linux,
X für Mac OS X und
C für das CD-Laufwerk
zur Verfügung. Wählt man hier Linux, wird man mit der Auswahl eines Linux-Kernels konfrontiert. Die Bestätigung mit der ⏎ -Taste lädt den Standard-Kernel, welcher in den meisten Fällen der richtige ist. Möchte man einen anderen Kernel booten, kann man sich mit der Tab ⇆ -Taste die verfügbaren Kernel anzeigen lassen und durch Eingabe des Namens den entsprechenden Kernel booten.
Nach einer Installation wird nach einer gewissen Zeit Ubuntu als Standardsystem gebootet, wenn nichts eingegeben wurde. Möchte man diese Reihenfolge ändern, so muss man die Konfigurationsdatei /etc/yaboot.conf editieren [2]. Hierzu fügt man die Zeile:
defaultos=macosx
in die Datei ein. Eine Beispielkonfiguration könnte dann so aussehen:
boot=/dev/hda10 device=/pci@f4000000/ata-6@d/disk@0: partition=11 root=/dev/hda11 timeout=100 install=/usr/lib/yaboot/yaboot magicboot=/usr/lib/yaboot/ofboot enablecdboot macosx=/dev/hda9 defaultos=macosx image=/boot/vmlinux label=Linux read-only initrd=/boot/initrd.img append="quiet splash" image=/boot/vmlinux.old label=old read-only initrd=/boot/initrd.img.old append="quiet splash"
Nach dem Abspeichern der Änderungen müssen diese mit dem Befehl
sudo ybin
in einem Terminal [1] aktiviert werden.
Ein fehlerhaftes Ändern der Bootkonfiguration kann zur Folge haben, dass das System nicht mehr gestartet werden kann.
Die Einrichtung der Apple-Peripheriegeräte wie beispielsweise Airport, iSight oder Touchpad wird in einem separaten Artikel beschrieben.
Tests der Modelle | |||
Modell | Architektur | Ubuntu-Version | Funktion |
iMac G5 15" iSight (2005) | PPC | 10.04 | Ja |
MacBook (2,1) | Intel | 12.04 | Ja, bis auf Bug 975624 |
MacBook (7,1) | Intel | 12.04 | Ja, allerdings gibt es in Verbindung mit einer OCZ Vertex 2 SSD Probleme mit alter Firmware. Ein Update auf Firmware 1.37 beseitigt diese Probleme. |
MacBook (9,2) 13" Mid 2012 | Intel | 12.10 | Ja, jedoch muss die Firmware für das Broadcom BCM4331 Wlan-Modul nachinstalliert werden, wie es hier beschrieben wird. |
iMac 20" (9,1) | Intel (32- Und 64bit) | 11.10 und 12.04 | Ja, aber der Soundcodec muss noch in der Datei /etc/modprobe.d/alsa-base.conf angepasst werden. |
XServe (2008) | Intel | 12.04 Server | Ja,aber bei der Installation extrem lange Wartezeiten, CPU- Last- Anzeigen an der Front werden nicht angesteuert und das System fährt nicht selbstständig herunter. |
Das Macbook Air bootet selbst mit den Bootoptionen noapic acpi=force
nicht immer erfolgreich. Bei einem fehlgeschlagenen Start kann ein SMC-Reset helfen. Leider ist keine endgültige Lösung dieses Problems bekannt.
Alsa erkennt den Intel HDA Codec nicht richtig, Abhilfe schafft der Manuelle Eintrag in die Datei /etc/modprobe.d/alsa-base.conf laut dem Artikel Apple. Computer/Einrichtung
Anders als im archivierten Artikel zum PowerBook G4 Titanium beschrieben unterstützt die dort eingebaute Airport-Karte (nicht "Extreme") schon WPA, nur nicht WPA2. Ich habe es erfolgreich in Ubuntu 9.10 aktiviert, mit den im Debian Wiki (orinoco) unter "known issues" beschriebenen Zusätzen zur /etc/networking/interfaces (und der Firmware aus dem "Linux firmware GIT tree").
Startet Ubuntu beim Macbook nicht, können folgende Bootoptionen helfen:
für ein 2 GHz MacBook
lpj=8000000
für ein 1,83 GHz MacBook
lpj=7330000