Ubuntu 12.10 „Quantal Quetzal“
Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Der Adobe Reader
ist ein PDF-Betrachter von Adobe, dem Unternehmen, das das Format PDF ursprünglich entwickelt hat und weitere Software dazu vermarktet. Der Adobe Reader ist keine freie Software, aber kostenlos erhältlich – im Gegensatz zum kommerziellen Adobe Acrobat, mit dem sich PDF-Dateien erstellen und bearbeiten lassen.
Mit den ab Adobe Reader 8.x und 9.x eingeführten JavaScript-Funktionen und der Flash-Unterstützung haben sich die Sicherheitslücken gehäuft. Offene Schwachstellen können dazu führen, dass bereits beim einfachen Betrachten einer .pdf-Datei mit dem Acrobat Reader das System kompromittiert wird. Siehe dazu auch den Abschnitt Sicherheitsaspekte.
Google-Entwickler warnten besonders vor der Linux-Version, da Adobe zahlreiche gemeldete Sicherheitslücken nicht behebt (Stand: August 2012). Weitere Informationen dazu finden sich u.a. bei heise.de .
Seit Version 8.0 des Adobe Readers bietet Adobe eigene Pakete an, die sich unter Ubuntu problemlos installieren lassen. Bis Ubuntu 12.10 lässt sich der Adobe Reader in der Version 9.x installieren. Adobe Reader X bzw. XI ist nicht für Linux erhältlich.
Zuerst muss die Paketquelle Canonical Partner eingebunden werden. Nach dem Aktualisieren der Paketquellen kann das Paket für die englischsprachige Version installiert werden [1] (eine deutsche Version ist ab Adobe Reader 9.5.4 nicht mehr vorhanden):
acroread (Canonical Partner)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install acroread
sudo aptitude install acroread
Jetzt kann man den Adobe Reader aus dem Menü über "Büro -> Adobe Reader" starten. Beim ersten Start müssen die Lizenzbedingungen akzeptiert werden.
Der Adobe-Reader kann auch als einzelnes Paket (nur 32-Bit!) von der Webseite heruntergeladen werden. Im Auswahlmenü wählt man "Linux" sowie die gewünschte Sprache. Nun werden die aktuell verfügbaren Versionen bzw. Installationspakete und deren Dateigrößen angezeigt. Nun wählt man das bevorzugte Installationspaket (.deb) aus. Nach dem Herunterladen muss es noch manuell installiert [2] werden.
Der entscheidende Nachteil dieser Methode: Man wird nicht wie gewohnt über Sicherheits- und andere Aktualisierungen informiert, sondern muss sich selbst aktualisierte Pakete manuell herunterladen und erneut installieren. Man sollte daher Canonical Partner (siehe oben) den Vorzug geben.
Auf der Webseite von Adobe wird derzeit der Download von Adobe Reader 9.4.2 in der deutschen Version vorgeschlagen. Nur über den Link "Verwenden Sie eine andere Sprache oder ein anderes Betriebssystem?" und die Auswahl von "Linux" und "English" kommt man zu der aktuelleren Version 9.5.x. Vor der manuellen Installation einer aktuelleren Version muss zuerst die alte Version deinstalliert werden.
Die 64-Bit-Version wird von Adobe nicht als Fremdpaket angeboten. Wer diese bevorzugt, wird auf dem Adobe FTP-Server fündig. Der Dateiname lautet AdbeRdr9.x.y-z_i486linux_enu.bin (englische Oberfläche) oder AdbeRdr9.x.y-z_i486linux_deu.bin (deutsche Oberfläche). Nach dem Herunterladen muss die Datei noch ausführbar gemacht werden, bevor man den Installationsassistenten aufrufen kann.
Auch hier gelten die bereits genannten Nachteile: Man muss sich selbst um Aktualisierungen kümmern.
Falls das Programm nicht gestartet werden kann, und folgende Fehlermeldung wie
error while loading shared libraries: libgdk_pixbuf_xlib-2.0.so.0: cannot open shared object file: No such file or directory
erscheint, fehlt das Paket ia32-libs:
ia32-libs (32-Bit Bibliotheken)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install ia32-libs
sudo aptitude install ia32-libs
Adobe bietet erweiterte Schriftsätze für Japanisch, Chinesisch (vereinfacht oder traditionell), Koreanisch und Extended (erweiterte Sprachunterstützung für hebräische, arabische, thailändische, vietnamesische und mittel- und osteuropäische Zeichen einschließlich kyrillischer und griechischer Zeichensätze) an.
Die Schriftenpakete befinden sich auf der Webseite von Adobe . Am Ende der Seite findet man drei Auswahlmenüs: die Adobe Reader Version, das gesuchte Schriftpaket und das Betriebsystem. Für Linux liegen die Dateien als .tar.gz vor. Diese muss man entpacken [3] und über die Konsole in den Ordner wechseln. In einem Terminal [4] startet man mit:
sudo ./INSTALL
die Installation. Der Standardinstallationspfad von Adobe Reader ist /opt, dies bestätigt man. Nach der Installation sollten PDF-Dateien mit den entsprechenden Sprachen problemlos geöffnet werden.
Mit den in Adobe Reader 8.x und 9.x eingeführten JavaScript-Funktionen und der Flash-Unterstützung treten vermehrt Sicherheitslücken auf. Dies kann dazu führen, dass bereits beim einfachen Betrachten einer .pdf-Datei mit dem Acrobat Reader das System kompromittiert werden kann. Daher wird empfohlen, JavaScript in den Einstellungen des Programms abzuschalten. Alternativ kann man auch nur einzelne JavaScript-Funktionen deaktivieren. Eine JavaScript-Blacklist befindet sich in der Datei /opt/Adobe/Reader9/Reader/GlobalPrefs/reader_prefs. Dort kann man beispielsweise folgende Zeile hinzufügen:
1 | /JavaScriptPerms [/c << /BlackList [/t (Doc.printSeps) ] >> ] |
Allerdings darf nicht verschwiegen werden, dass viele .pdf-Formulare zwingend auf JavaScript angewiesen sind bzw. im einzelnen geprüft werden muss, ob und wie sich derartige Änderungen auf PDF-Dokumente auswirken.
Ein Deaktivieren der ebenfalls sicherheitskritischen Flash-Unterstützung im Reader ist nicht vorgesehen, allerdings kann man die zuständige Datei libauthplay.so.0.0.0 manuell löschen. Im Zweifelsfall sollte man auf eine der freien Alternativen bzw. auf die im Artikel PDF genannten Programme ausweichen. Aber auch hier ist darauf zu achten, die Alternativen durch Aktualisierungen aktuell zu halten.
Bei der Nutzung von Unity wird zwar das AdobeReader-Menü in das Globalmenü portiert, allerdings sind die Menü-Punkte nicht lesbar. Um das Menü im Programmfenster zu nutzen, editiert man die Datei /opt/Adobe/Reader9/bin/acroread mit Root-Rechten in einem beliebigen Editor. Jetzt fügt man unter den Kommentarzeilen (Zeilen mit "#
") folgende Zeile ein:
1 | export UBUNTU_MENUPROXY= |
Ein bekannter Fehler ist ein leeres graues Fenster beim ersten Start von Adobe Reader 8. Um den Fehler zu beheben, schließt man die die bereits geöffnete PDF-Datei (nicht das Programm) und gibt den Pfad zur libgtkembedmoz-Datei an. Diese Bibliothek ist Teil des Mozilla-Web-Browsers und ist in jedem Mozilla-basierten Browser enthalten. Typische Programm-Ordner sind daher /usr/lib/firefox , /usr/lib/seamonkey, /usr/lib/thunderbird, /usr/lib/mozilla.
Man navigiert zu den Internet-Einstellungen "Bearbeiten -> Voreinstellungen -> Internet" und trägt den Programmordner des Mozilla-basierten Browsers ein. Im Falle von Mozilla Firefox also /usr/lib/firefox. Siehe dazu auch das nebenstehende Bildschirmfoto.
Der Fehler tritt auf, wenn zuvor der englische Adobe Reader installiert war. Den versteckten Ordner ~/.adobe im Homeverzeichnis löschen und das Programm neu starten. Dabei werden aber alle Einstellungen gelöscht, die man vorgenommen hatte.
Der Adobe Reader nutzt standardmäßig lpr
aus dem Paket cups-bsd. In manchen Paketversionen fehlt offenbar diese Abhängigkeit. Dann erhält man die Fehlermeldung:
Fehler beim Druckvorgang. Prüfen Sie, ob der Drucker mit dem Computer verbunden ist.
Abhilfe schafft die Installation [1] des folgenden Pakets:
cups-bsd
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install cups-bsd
sudo aptitude install cups-bsd