Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Adobe Flash findet man heutzutage auf vielen Internetseiten. Sei es als Werbebanner, als Funktion zum Abspielen von Musik oder Videos oder auch als komplette Webseite. Flash wurde ursprünglich von der Firma Macromedia entwickelt, die zwischenzeitlich von Adobe aufgekauft wurde. Genutzt wird es meistens als sog. Flash-Plugin für den Webbrowser.
Adobe Flash 10 löst zwar eine Reihe von Problemen der Vorgängerversionen, ist aber immer noch nicht auf dem gleichen technischen Stand wie beispielsweise die Windows-Version. Dem Flashplugin für Linux fehlt die unter Windows vorhandene Hardwareunterstützung durch die Grafikkarte. Daher kommt es regelmäßig zu Klagen über die schlechte Performance unter Linux, z.B. beim Abspielen von Videos aus dem Internet. Dieses Problem ließe sich nur durch eine entsprechende Funktion auch für Linux lösen, die aber bisher nicht vorhanden ist. Davon sind insbesondere Rechner mit schwachen Prozessoren wie beispielsweise Netbooks betroffen.
Anfang Oktober 2011 veröffentlichte Adobe Flash 11, das erstmals eine stabile Version für die Unterstützung auf 64-Bit-Systemen liefert. Eine Bewertung der Leistungsfähigkeit bezüglich der Windowsversion und der Version für 32-Bit-Systeme steht noch aus.
Darüber hinaus ist Adobe Flash genau wie der Adobe Reader eine ständige Quelle von Sicherheitslücken. Damit man immer automatisch die jeweils aktuellste Version installiert hat, empfiehlt sich dringend die Installation aus den offiziellen Paketquellen.
Obwohl Flash kostenlos benutzt werden kann, handelt es sich nicht um freie Software. Wer freie Alternativen einsetzen möchte, findet dazu Anregungen im Artikel Flash vermeiden.
Es reicht aus, das Paket
flashplugin-installer (multiverse)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install flashplugin-installer
sudo aptitude install flashplugin-installer
aus den Ubuntu-Paketquellen zu installieren. Alternativ kann man auch das Paket aus den Partner-Quellen verwenden:
adobe-flashplugin (Canonical Partner)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install adobe-flashplugin
sudo aptitude install adobe-flashplugin
Fremdpakete können das System gefährden.
Anmerkung: Flash wird auf diesem Weg nicht über die automatischen Updates aktualisiert. Dies betrifft nicht nur Features, sondern vor allem das Schließen von Sicherheitslücken.
Es ist außerdem darauf zu achten, dass flashplugin-nonfree, adobe-flashplugin, oder flashplugin-installer aus den Paketquellen und das Plugin als .deb, oder .tar.gz nicht zur selben Zeit installiert sind, da es sich nebeneinander installiert und es somit zu Problemen kommt.
Seit Flash 10 bietet Adobe ein .deb-Pakete zur Installation an. So kann man Flash 11 bequem selbst installieren.
Es ist die Version "APT für Ubuntu 10.04 und höher" auszuwählen, herunterzuladen und zu installieren.[2] Hierzu sind Root-Rechte nötig.[5]
Flash 11 kann ebenfalls als gepacktes Archiv heruntergeladen werden. Es ist in einen Ordner für Plugins zu entpacken.[3] Chromium, Firefox, Opera und andere Browser erkennen das Flashplugin, wenn es nach /usr/lib/mozilla/plugins kopiert wird. Zum Kopieren sind jedoch Root-Rechte [5] erforderlich!
Wenn man alleiniger Benutzer auf seinem System ist und nur ein Benutzerkonto hat oder nur ein bestimmter Nutzer Flash nutzen können soll, dann reicht es auch aus, das Flashplugin nach ~/.mozilla/plugins/ zu kopieren. Für diesen Kopiervorgang sind keine Root-Rechte [5] erforderlich.
Um eine Flash-Datei (*.swf) ohne Browser wiedergeben zu können, kann man einen Standalone-Flashplayer herunterladen. Dazu wählt man von der Seite adobe.com den Link "Download the Linux debugger and standalone players". Nachdem man das Archiv entpackt hat, findet man im Ordner standalone/release/ ein weiteres Archiv, das ebenfalls entpackt wird. Die enthaltene Datei flashplayer kann man durch einen Doppelklick öffnen.
Nach der Installation von Adobe Flash sollte man kurz überprüfen, ob das Plugin korrekt installiert wurde. Dazu den Browser beenden und neu starten.
Dazu about:plugins
in die Adresszeile des genutzten Browsers eingeben und mit
⏎ bestätigen. Alle auf Mozilla basierenden Browser (Firefox, Seamonkey, Epiphany etc.) und auch Opera zeigen dann Informationen über die installierten Plugins an. Unter "Shockwave Flash" findet man die gewünschten Informationen.
Ab der Version 10.3 wird anstelle des bisherigen Online-Einstellungs-Managers der lokale Einstellungs-Manager für die Verwaltung der Einstellungen genutzt. Neue Ubuntu-Versionen besitzen einen entsprechenden Menü-Eintrag in den Systemeinstellungen.
Alternativ ruft man eine beliebige Webseite mit Flash-Inhalten auf und führt einen Rechtsklick auf die Animation / das Video aus. Im Kontextmenü erscheint der Punkt "Einstellungen".
Adobe hat bekanntlich die Weiterentwicklung des Flash-Players für Linux mit der Version 11.2 eingestellt (siehe Roadmap Flash Player ). Ungeachtet dessen, dass Adobe Sicherheitsupdates für die Version 11.2 für die nächsten fünf Jahre in Aussicht stellt, sind Abstürze mit dieser Version leider an der Tagesordnung, besonders dann, wenn Flash-Inhalte neueren Datums wiedergegeben werden sollen.
Obwohl es Alternativen zu Adobe Flash gibt (siehe Artikel Flash vermeiden), kann man sich auch Google Chrome behelfen, denn Google hat die Pflege des Flash-Plugins für Linux von Adobe übernommen. Leider ist Google Chrome im Gegensatz zu Chromium proprietäre Software, deren Quelltext nicht öffentlich einsehbar ist, was dem Grundkonzept freier Software widerspricht.
Google Chrome ist hierbei nicht zu verwechseln mit dem in den Standardquellen angebotenen Chromium. Dieses verwendet das systemweite Flash-Plugin (also die Version 11.2), während Google Chrome sein eigenes, aktuelles Flash-Plugin mitbringt. Google Chrome lässt sich parallel zu Chromium installieren, da Google Chrome im Ordner /opt residiert.
Die parallele Installation bzw. der parallele Betrieb von Adobe Flash, Gnash und Lightspark ist grundsätzlich möglich, allerdings unter der Voraussetzung, dass gleichzeitig nur eines der Plugins im jeweils verwendeten Browser aktiviert wird.
Ein kleiner Schönheitsfehler hierbei ist, dass die Plugins derzeit, mit Ausnahme von Gnash, lediglich als "Shockwave Flash" plus Versionsnummer in der Pluginverwaltung erscheinen, was die korrekte Auswahl des gewünschten Plugins erschwert. Dennoch bietet dieses Verfahren die Wahl, welches Plugin man nach Bedarf verwenden möchte (Betrachten eines Videos, Herunterladen etc.)
Komfortabel ist das Ganze allerdings nicht, da je nach Situation das passende Plugin manuell gewählt werden muss. Außerdem sollte Adobe Flash nicht mehr verwendet werden (Sicherheitslücken, Instabilitäten).
Mit Gnash und Lightspark gibt es freie Alternativen zum proprietären Adobe Flash. Die Entwicklung dieser Alternativen ist mittlerweile sehr weit. Manche Dinge funktionieren mit Gnash noch nicht so gut wie bei Adobe Flash.
Mancher Anwender installiert sich nun aus Versehen oder Unkenntnis Gnash, so dass das System nun die freien Alternativen statt Adobe Flash benutzt. Sollte Adobe Flash wider Erwarten "schlecht" funktionieren, ist zu überprüfen, ob die Pakete
mozilla-plugin-gnash
installiert wurden. Sollte dies der Fall sein, sind sie zu entfernen [1].
Das Adobe Flash Browser-Plugin liegt, wenn es über die Paketverwaltung installiert wurde, im Verzeichnis /usr/lib/flashplugin-installer/ (Paket flashplugin-installer) bzw. /usr/lib/adobe-flashplugin/ (Paket adobe-flashplugin) und /usr/share/ubufox/plugins/. Doch der Webbrowser sucht nicht nur hier nach möglichen Plugins. So durchsucht bspw. Firefox das eigene Profil im Homeverzeichnis des Benutzers, also ~/.mozilla/plugins, ebenfalls nach einem Plugin.
Liegt nun irgendwo eine ältere Version des Flash-Plugins, so wird eventuell diese benutzt und eine neuere Version, die über die Paketverwaltung installiert wurde, ignoriert. Daher sollte man nach weiteren Versionen der Datei libflashplayer.so suchen. Hierfür ist Befehl locate zu empfehlen.
sudo updatedb # locate Datenbank aktualisieren locate libflashplayer.so # Mit locate nach libflashplayer.so suchen
Sollte hier mehr als nur die Treffer in /usr/lib/flashplugin-installer/ (Paket flashplugin-installer) bzw. /usr/lib/adobe-flashplugin/ (Paket adobe-flashplugin) und /usr/share/ubufox/plugins/ erscheinen, so sollte man diese Dateien löschen oder umbenennen (Ausnahme: /var/cache/flashplugin-nonfree/libflashplayer.so). Üblich sind beispielsweise Treffer in ~/.mozilla/plugins. Dies wäre ein Flash-Plugin das manuell in den Profilordner von Firefox kopiert wurde.
Bei Benutzung von Nvidia Treibern in Verbindung mit VDPAU kann es zu Farbverfälschungen beim Abspielen von Videos kommen, wie z.B. eine blaue Einfärbung. Zur Lösung des Problems kann die Hardwarebeschleunigung des Players in den Flash-Einstellungen deaktiviert werden. Oder man lokalisiert mit Hilfe von locate die libflashplayer.so (siehe oben). Dann wechselt man in das entsprechende Verzeichnis und führt dort den folgenden Befehl aus:
sudo perl -pi.bak -e 's/libvdpau/lixvdpau/g' libflashplayer.so
In diesem Fall braucht die Hardwarebeschleunigung nicht deaktiviert werden. In beiden Fällen ist ein Neustart des Browsers notwendig.
Wie auf onos.de (von Autor Johannes) beschrieben, kann die gelegentlich auftretende falsche Hardwareerkennung durch folgende Konfiguration für den Flashplayer verhindert werden, was auch den Blaustich abstellt:
sudo mkdir /etc/adobe sudo sh -c "echo 'EnableLinuxHWVideoDecode=1\nOverrideGPUValidation=true' > /etc/adobe/mms.cfg"
Bei einigen ATI-Karten kommt es zu erheblichen Performanceproblemen im Zusammenspiel mit Flash 10. Flashseiten bringen sogar CPU-starke Systeme auf 100%ige Auslastung. Hier kann folgender Eintrag in der Device-Section der /etc/X11/xorg.conf helfen, falls der von Ubuntu mitgelieferte Radeon-Treiber genutzt wird.
Section "Device" Identifier "Configured Video Device" Option "AccelMethod" "XAA" EndSection
Der Flashplayer legt spezielle Flash-Cookies (Local Shared Objects) an, die sensible Daten enthalten können. Diese können nicht über die Standard-Cookie-Verwaltung im Browser verwaltet bzw. entfernt werden, sondern nur über den online erreichbaren Einstellungs-Manager (erst ab Flash 10.3 ist ein lokales Programm vorhanden). Dieser verwaltet die lokalen Einstellungen des Flash-Plugins (weitere Informationen
).
Wer den Settings-Manager nicht benutzen möchte, aber trotzdem alle Flash-Cookies und dazugehörige Verzeichnisse löschen möchte, muss im Ordner ~/.macromedia/Flash_Player/ alle Unterverzeichnisse löschen:
rm -rf ~/.macromedia/Flash_Player/*
Dabei gehen auch die mit dem Settings-Manager geänderten Einstellungen verloren und müssen gegebenenfalls neu eingetragen werden.
Wer zusätzlich noch das Anlegen neuer Flash-Cookies verhindern will, sollte folgenden Befehl ausführen:
rm -rf ~/.macromedia/Flash_Player/* && mkdir -p ~/.macromedia/Flash_Player/#SharedObjects/ABCDEFGH && chmod -R a-w ~/.macromedia/Flash_Player/
Wer die Flash-Cookies automatisch beim Starten oder Beenden des Firefox-Browsers löschen möchte, der kann die Erweiterung BetterPrivacy
verwenden. Ist diese installiert, dann lassen sich über "Extras -> BetterPrivacy" Flash-Cookies von Hand oder auch automatisch löschen. Auch auf der Homepage
des Programmautors findet sich die aktuelle Version, die sich aber nur noch ab Firefox 3.5 installieren lässt. Die letzte Version für Firefox 3.0 ist 1.38, sie kann von netticat.ath.cx
aus installiert werden.
Als Alternative bietet sich Bleachbit an, das nicht nur diese "Super-Cookies" entfernen kann.
Wenn Flashvideos abgespielt werden, aber kein Ton zu hören ist, könnte sich ein Blick in folgenden Artikel lohnen: Sound Problembehebung
Ab Ubuntu 9.10 Karmic gibt es in Verbindung mit Compiz Probleme, innerhalb von Flash-Applets Knöpfe anzuklicken. Es handelt sich um einen Konflikt des Flashplayer-Plugins mit dem Desktop-Anzeigen-Modul von Compiz. Es existieren dazu folgende provisorische Lösungen:
Mit einem Editor[4] mit Root-Rechten[5] in der Datei /usr/lib/nspluginwrapper/i386/linux/npviewer öffnen und vor der letzten Zeile die folgende Zeile einfügen:
export GDK_NATIVE_WINDOWS=1
Deaktivieren des Compiz-Moduls "Desktop Anzeigen", beispielsweise mit dem CompizConfig Einstellungs-Manager
Weitere Informationen zu diesem Problem findet man unter 410407 .
Sollte das Bild im Vollbildmodus stehen bleiben und nur noch der Ton des Videos zu hören sein, kann es helfen, die Hardwarebeschleunigung in den Flash-Einstellungen zu deaktivieren. Dazu im Video mit -Klick das Einstellungsmenü aufrufen und dort im Reiter "Anzeige" den Haken bei "Hardwarebeschleunigung aktivieren" entfernen. Diese Einstellungen muss bei aktivierten Browser-Addons wie "Better Privacy" nach einem Browser-Neustart ggf. neu gesetzt werden.
Bei alten CPU ohne SSE2 funktioniert Flash nicht. Um herauszufinden, ob die eigene Hardware dazugehört, genügt folgender Befehl:
grep sse2 /proc/cpuinfo
Ab Ubuntu Karmic Koala 9.10 sollte man den flashplugin-installer aus den Paketquellen nehmen. Da aber ein Entfernen des Adobe Flashplayer 10 zu einem Fehler führt (und dieser nicht mehr gestartet werden kann):
E: flashplugin-nonfree: Paket ist in einem sehr schlechten inkonsistenten Zustand - Sie sollten es erneut installieren, bevor Sie es zu entfernen versuchen.
sind folgende Befehle notwendig, um den Adobe Flashplayer wieder vom System zu entfernen:
sudo rm /var/lib/dpkg/info/adobe-flashplugin.prerm sudo dpkg --remove --force-remove-reinstreq adobe-flashplugin
oder
sudo rm /var/lib/dpkg/info/flashplugin-nonfree.prerm sudo dpkg --remove --force-remove-reinstreq flashplugin-nonfree sudo dpkg --purge --force-remove-reinstreq flashplugin-nonfree
VDPAU-fähige Nvidia-Grafikprozessoren können mit proprietärem Treiber nvidia einen Großteil der Dekodierung auch beim Flash-Plugin 11.x (32- und 64-bit) übernehmen und somit die CPU entlasten. Sofern nicht bereits geschehen, installiert man dazu folgendes Paket
libvdpau1
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install libvdpau1
sudo aptitude install libvdpau1
und legt eine Konfigurationsdatei an:
sudo mkdir /etc/adobe/ && sudo bash -c "echo 'EnableLinuxHWVideoDecode=1' >> /etc/adobe/mms.cfg"
Auf einer Webseite mit Flash-Inhalten kann man über das Kontextmenü und den Punkt "Videoinformationen anzeigen" (show video info) kontrollieren, ob "accelerated video rendering" statt "software video rendering" angezeigt wird.
Bei der Version 11.2.202.228 des Flash-Plugins kann es in Kombination mit dem proprietären Treiber nvidia zu Farbverfälschungen kommen. Abhilfe schafft das Deaktivieren der Hardware-Beschleunigung (hardware acceleration) über das Kontextmenü "Einstellungen" (Settings).
Sollte das der Fall sein, hilft eventuell Folgendes:
sudo apt-get update sudo apt-get clean sudo apt-get purge flashplugin-* sudo apt-get install flashplugin-installer
Danach muss der Browser neugestartet werden.
Sollte der Prozessor von Adobe nicht mehr unterstützt werden (z.B. Athlon XP ), dann kann es helfen die Version 10.3 - zumindest solange sie noch von Adobe mit Sicherheitsupdates versorgt wird - zu installieren. Diese Version kann aus dem Adobe-Archiv bezogen werden ("Download the Linux Flash Player 10.3 Plugin content debugger"). Die Installation funktioniert nach dem oben erklärten Prinzip.
Zu beachten ist allerdings, dass der Aktualisierungsmanager bei Updates trotzdem versucht, die neueste 11er Version zu installieren und man selbst kontrollieren muss, ob eine neue Version von 10.X vorhanden ist.
Sollte Adobe keine Sicherheitsupdates mehr für die Version 10.X bereitstellen, sollte sie nicht weitergenutzt werden.
Troubleshooting Adobe Flash in Ubuntu - Blogbeitrag 09/2008
Adobe EULA-Lizenzbestimungen
Die dort verfügbaren PDF-Dateien enthalten auch die deutsche Sprache