Ubuntu 12.10 „Quantal Quetzal“
Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Die Anleitung stimmt möglicherweise nicht mehr ganz Vgl :http://forum.ubuntuusers.de/topic/baustelle-freefilesync/#post-5304282
FreeFileSync
ist ein einfaches, freies Programm zur Synchronisation (Datenabgleich) von zwei Partitionen oder Verzeichnissen. Es existiert mit identischer graphischer Oberfläche für verschiedene Plattformen (Linux, Windows).
Vorzüge von FreeFileSync sind die konsequente Beschränkung auf das Wesentliche, die sehr übersichtlich gestaltete Oberfläche und die besonders einfache, intuitive Bedienung. So eignet sich FreeFileSync vor allem für den persönlichen Bereich, wenn ohne großen Aufwand schnell ein paar Ordner zu synchronisieren sind. Aber auch große Datenmengen lassen sich mit FreeFileSync problemlos synchronisieren, wenn es im Falle der Übertragung über ein Netzwerk nicht auf eine besonders hohe Geschwindigkeit ankommt. FreeFileSync kennt keine Begrenzung von Größe oder Anzahl von Dateien. Für die Administration größerer Netzwerke und für professionelle Anwendungen ist FreeFileSync jedoch weder nach Funktionsumfang noch nach Performance mit rsync oder Unison vergleichbar. Eine Übersicht über die Eigenschaften von FreeFileSync findet sich auf der Projektseite .
Eine Besonderheit ist noch das bei FreeFileSync mitgelieferte eigenständige Programm RealtimeSync, mit dem sich Dateien, Ordner oder Partitionen im Hintergrund ständig auf Veränderungen hin beobachten lassen. Man kann dann automatisch irgendwelche Aufgaben, z.B. eben Synchronisieren, ausführen lassen.
Ein mit FreeFileSync vergleichbares Programm, aber mit deutlich größerem Funktionsumfang, ist Synkron. Speziell zur automatischen Erstellung von Sicherungskopien von Systemkonfiguration und Benutzerdaten eignet sich auch sbackup.
FreeFileSync ist noch nicht in den offiziellen Paketquellen enthalten, kann aber aus einem "Personal Package Archiv" (PPA) [1] installiert werden.
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:freefilesync/ffs
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team freefilesync.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Nach dem Aktualisieren der Paketquellen installiert [2] man das folgende Paket:
freefilesync (ppa)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install freefilesync
sudo aptitude install freefilesync
Dabei wird automatisch die richtige Version für 32- oder 64-Bit-Systeme ausgewählt.
Die neueste Version von FreeFileSync kann für die jeweils aktuelle Ubuntu-Version (32 Bit) fertig kompiliert von der Herstellerseite heruntergeladen werden. Speziell für 64-Bit-Systeme (x64) gibt es dort jedoch keine fertig kompilierte Linux-Version.
FreeFileSync wird dabei im strengen Sinne nicht wirklich installiert. Es genügt vielmehr, das tar.gz-Archiv (z.B. FreeFileSync_v3.12_Ubuntu_10.4.tar.gz) in ein beliebiges Verzeichnis eigener Wahl zu entpacken[3]. Dort kann die ausführbare Binärdatei FreeFileSync gestartet[4] werden. Entsprechendes gilt auch für das eigenständige Programm RealtimeSync, das zusammen mit FreeFileSync im gleichen Archiv enthalten ist. Wünscht man Programmeinträge im Menü, so muss man sich diese selbst einrichten[5].
Fremdsoftware kann das System gefährden.
Der Quellcode steht auf sourceforge in einem Zip-Archiv zur Verfügung. Dieses enthält u.a. auch die Datei Compile.txt, in der der Vorgang in englischer Sprache genau beschrieben ist[5].
Weil FreeFileSync keine wirkliche Installation benötigt, kann das tar.gz-Archiv auch in einen Ordner auf einem externen Datenträger (z.B. USB-Stick) entpacken und die ausführbaren Binärdateien direkt dort aufrufen. Dabei werden keinerlei Veränderungen am System vorgenommen; es handelt sich also um eine echte portable Einrichtung. Die ebenfalls portable Windows-Version von FreeFileSync läuft auch problemlos mit Wine.
FreeFileSync kann Dateien auf zwei Arten miteinander abgleichen:
nach Datum und Dateilänge
nach dem Dateiinhalt
Außerdem kann man festlegen, wie mit symbolischen Links (Symlinks) verfahren werden soll. FreeFileSync kann diese ignorieren, sie direkt vergleichen oder auch ihnen folgen. Der Vergleich nach Dateiinhalt ist langsam und eignet sich deshalb vor allem für Konsistenzprüfungen und weniger für Backup und Datensicherung.
Für die Synchronisation bietet FreeFileSync drei Vorgehensweisen an:
Automatik: Hier erfolgt die Synchronisation bidirektional, d.h. die jeweils neuere Datei wird für beide Seiten übernommen. Konflikte (auf beiden Seiten veränderte Dateien oder verschiedene Dateilängen, aber gleicher Zeitstempel) und Löschungen werden automatisch erkannt.
Spiegeln: Hierbei wird das linke Verzeichnis komplett auf das rechte übertragen. Dabei werden Dateien im rechten Verzeichnis auch dann überschrieben, wenn sie neuer sind als die gleichnamigen Dateien im linken Verzeichnis. Dateien, die links nicht vorhanden sind, werden rechts gelöscht.
Aktualisieren: Auch hier werden Dateien grundsätzlich nur von links nach rechts kopiert. Im Gegensatz zum Spiegeln werden Dateien aber nur dann übertragen, wenn sie neu oder aktueller sind als die rechts vorhandenen. Dateien, die links nicht vorhanden oder älter sind, bleiben rechts unverändert erhalten.
Die Synchronisationsart kann generell oder auch für einzelne Verzeichnispaare festgelegt werden. Überschriebene oder entfernte Dateien können wahlweise gelöscht oder in den Papierkorb bzw. in einen beliebigen Ordner eigener Wahl verschoben werden.
Über die Filter-Funktion können Dateien in den Vergleich bzw. die Synchronisation einbezogen oder aber von dieser ausgeschlossen werden. Die Filterung erfolgt ausschließlich über den Dateinamen bzw. Zugriffspfad. Neben Dateiendungen (Suffixen) können z.B. auch Ordnernamen als Kriterium gelten. Wildcarts sind möglich. Auch Filter können sowohl generell als auch für einzelne Verzeichnispaare festgelegt werden.
Außer dem Vergleichsmodus, dem Synchronisationsmodus und den Filtern können noch einige weitere Parameter global eingestellt werden. Wichtig ist z.B. das Verhalten bei symbolischen Verknüpfungen. Im Fall von Platzmangel ist die Einstellung "Löschen vor Kopieren" nützlich. Manche Einstellungen lassen sich außerdem auch lokal für einzelne Verzeichnispaare vornehmen. Solche lokale Einstellungen überdecken dann die entsprechende globale Einstellung.
Die jeweiligen Grundeinstellungen befinden sich in der Datei Globalsettings.xml. Die vom Benutzer vorgenommenen Einstellungen können in einer Textdatei mit dem Suffix ffs_gui abgelegt und aus dieser wieder geladen werden. Der Aufbau dieser Datei ist leicht verständlich. Erfahrene Anwender können sie deshalb auch in einem Editor[6] von Hand bearbeiten.
Synchronisationen über ein Netzwerk kann FreeFileSync dann durchführen, wenn die jeweiligen Verzeichnisse (Netzwerk-Freigaben) ins lokale Netzwerk eingebunden ("gemountet") sind. Je nach Netzwerk-Dienst (FTP, SFTP, WebDAV, Samba, NFS usw.) ist dies auf verschiedene Arten möglich. Mit der von GIO/GVFS bzw. KIO standardmäßig verwendeten Syntax (ftp://...
, smb://...
usw.) kommt FreeFileSync allerdings nicht zurecht. Hier ist statt dessen der alternative Zugriff mittels FUSE zu verwenden (siehe dazu gvfs-mount).
Wählt man im Menü des Hauptfensters "Erweitert -> Batch-Job erstellen", so öffnet sich ein kleines Fenster zum Erstellen von Batchdateien für die automatische Synchronisation ("Batch-Jobs"). Dieses ist selbsterklärend und verwendet die gleichen Symbole wie das Hauptfenster. Auch in der Batchdatei kann für jedes Verzeichnispaar einzeln festgelegt werden, welche Filter zur Anwendung kommen.
Batch-Jobs werden in Textdateien mit dem Suffix ffs_batch abgelegt und aus diesen zur weiteren Bearbeitung wieder geladen werden. Die Batchdatei ist ganz ähnlich aufgebaut wie die Konfigurations-Datei (*.ffs_gui); es ist darin nur der Abschnitt <GuiConfig>
durch den Abschnitt <BatchConfig>
ersetzt.
FreeFileSync kann auch mit einer Kommandozeile[7] gestartet werden. Dabei kann entweder eine Konfigurationsdatei *.ffs_gui oder eine Batchdatei *.ffs_batch als Parameter übergeben werden. Im ersten Falle startet FreeFileSync eine GUI mit den entsprechenden Einstellungen und führt sofort den Vergleich durch. Im zweiten Falle wird der Batch-Job wahlweise mit oder ohne Anzeige in der GUI abgearbeitet. Im Modus ohne Anzeige ("Stiller Modus") wird in einem Verzeichnis eigener Wahl kann ein Protokoll (Logdatei) erstellt werden.
# Beispiel (bitte Großbuchstaben beachten): FreeFileSync Photos.ffs_batch
Den Aufruf mit Kommandozeile wird man vor allem dann verwenden, wenn man Synchronisationen zeitgesteuert als Cronjob oder eventgesteuert mittels RealtimeSync automatisieren möchte.
Soll FreeFileSync über die Kommandozeile oder automatisch gestartet werden, empfiehlt es sich, beim Erstellen des Batch-Jobs die Option "Fortschritts-Dialog zeigen" zu deaktivieren und für die Fehlerbehandlung eine der Optionen "Ignorieren" oder "Beenden" zu wählen. FreeFileSync läuft dann im "Stillen Modus", und die Ausführung wird nicht durch Popup-Fenster unterbrochen.
Mit zum Lieferumfang von FreeFileSync gehört auch das eigenständige kleine Programm RealtimeSync. Es läuft im Hintergrund und überwacht eine beliebige Anzahl von Programmen oder Ordnern. Treten an diesen irgendwelche Veränderungen auf, wird eine vom Benutzer eingegebene Kommandozeile ausgeführt. RealtimeSync ermöglicht es, als Alternative zum sonst üblichen zeitgesteuerten Backup eine Art automatisches, eventgesteuertes Backup vorzunehmen. Dafür kann, muss aber nicht, FreeFileSync verwendet werden. Auch andere über eine Kommandozeile bedienbare Synchronisationsprogramme sind möglich. Um zu häufige Synchronisationen zu verhindern, kann eine Ruhezeit festgelegt werden.
Die Möglichkeiten von RealtimeSync beschränken sich nicht auf Synchronisation und Backup. So kann man damit z.B. auch beliebige Anwendungsprogramme oder Skripte automatisch ausführen, sobald ein bestimmter externer Datenträger (USB-Stick, DVB-T-Stick) eingesteckt wird.
Wird RealtimeSync über eine Kommandozeile aufgerufen, so kann man den auszuführenden Befehl als Parameter übergeben. Dann werden die beim letzten Aufruf verwendeten Einstellungen wieder angewandt. Man kann aber auch eine komplette Konfiguration (*.ffs_real) oder eine Batch-Datei (*.ffs_batch) übergeben. Diese wird dann automatisch in *.ffs_real konvertiert (d.h. es wird eine ffs_real-Datei erzeugt, die die zu überwachenden Verzeichnisse aus der Datei *.ffs_batch extrahiert und die Datei *.ffs_batch als auszuführende Aktion referenziert. Wird RealtimeSync mit einem Parameter aufgerufen, dann wird es sofort ohne Dialogfenster gestartet.
# Beispiel: RealtimeSync Dokumente.ffs_real
Über "Hilfe -> Inhalt" gelangt man vom Hauptfenster aus zu einem Hilfefenster in englischer Sprache. Im rechten Teilfenster erscheint dann eine Kurzanleitung, die wegen ihrer guten Bebilderung auch ohne besondere englische Sprachkenntnisse verständlich ist. Für viele Fälle dürfte diese ausreichen. Auf eine wesentlich ausführliche Dokumentation (ebenfalls Englisch) ohne Bilder, aber mit Beispielen, kann man im linken Teilfenster zugreifen. Leider liegt bisher noch keine entsprechende Dokumentation in deutscher Sprache vor.
Beim Kopieren von Ordnern oder Dateien über ein Netzwerk (FTP, SFTP, Samba usw.) und beim Kopieren von Linux-Dateisystemen auf Windows-Dateisysteme (VFAT, NTFS) kann es sein, dass der Zeitstempel (Datum und Uhrzeit) verändert wird. Werden die Ordner oder Dateien über ihren Zeitstempel verglichen, so werden in diesem Fall fälschlicherweise auch völlig identische Dateien als unterschiedlich erkannt. Dies kann einen Backup-Vorgang unerträglich verzögern.
Der Vergleich über den Zeitstempel lässt sich dadurch entschärfen oder ganz deaktivieren, dass man in der Datei GlobalSettings.xml für <FileTimeTolerance>
(Zeit-Toleranz in Sekunden) einen sehr hohen Wert einträgt. Veränderte Dateien werden dann als "Konflikt" angezeigt und die Standard-Richtung für die Synchronisation im Konfliktfall kann verwendet werden..
FreeFileSync kann Dateien immer nur paarweise miteinander vergleichen. Mehrfach-Vergleiche, wie z.B. in Synkron möglich, sind nicht vorgesehen. FreeFileSync verfügt jedoch über ein wirksames "File Locking", sodass z.B. in einem Netzwerk mehrfache Synchronisationen mit einer gemeinsamen Backup-Datei oder die Bearbeitung von Dateien während eines Backup-Vorgangs möglich sein sollten.
Datensicherung Übersicht über die möglichen Methoden und Programme
Alternativen:
Synkron - Alternative zu FreeFileSync mit größerem Funktionsumfang
rsync - Das mächtige Standard-Werkzeug von Linux zur unidirektionalen Synchronisation und Datensicherung. Arbeitet durch inkrementelle Synchronisation und optionale Kompression in Netzwerken sehr schnell.
Unison - Ausgereiftes grafisches Werkzeug zur bidirektionalen Synchronisation (verwendet den rsync-Algorithmus)
sbackup - Werkzeug speziell zur automatischen Erstellung von komprimierten Sicherungskopien von Systemkonfiguration und Benutzerdaten