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Kompilieren

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

MPlayer selbst aus dem Quellcode zu kompilieren[1] ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Eine selbst kompilierte Version bietet jedoch folgende Vorteile:

  • aktuellere Version mit Neuentwicklungen, die in Ubuntu noch nicht berücksichtigt sind

  • weitere (unfreie) Codecs können direkt eingebunden und genutzt werden

  • deutschsprachige Oberfläche

Bei der hier beschriebenen Methode werden neben dem eigentlichen Programm auch die Pakete für die graphische Oberfläche, die Dokumentation, die Debugging-Dateien sowie MEncoder in aktuellster Version erstellt.

Vorbereitung

Es müssen zunächst folgende Pakete installiert[2] werden:

  • subversion

  • dpkg-dev

  • fakeroot

  • pbuilder

  • build-essential

  • dh-make

  • debhelper

  • devscripts

  • patchutils

  • quilt

  • gcc

  • git-buildpackage

  • pristine-tar

  • git-core

  • mplayer-skins (wenn die GUI verwendet werden soll)

  • yasm

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install subversion dpkg-dev fakeroot pbuilder build-essential dh-make debhelper devscripts patchutils quilt gcc    git-buildpackage pristine-tar git-core mplayer-skins yasm 

sudo aptitude install subversion dpkg-dev fakeroot pbuilder build-essential dh-make debhelper devscripts patchutils quilt gcc    git-buildpackage pristine-tar git-core mplayer-skins yasm 

Ggf. die Paketbau-Abhängigkeiten herunterladen, z.B. mit

sudo apt-get build-dep mplayer  

Quellcode herunterladen

Zunächst wird mit dem Befehl [5]

svn checkout svn://svn.mplayerhq.hu/mplayer/trunk mplayer  

die neueste Version des Quellcodes von MPlayer mittels Subversion heruntergeladen. Dabei wird ein neuer Ordner ~/mplayer z.B. im eigenen Homeverzeichnis angelegt.

Quelltext anpassen

Bevor man mit dem Kompiliervorgang beginnen kann, können zunächst die gewünschten Optionen gesetzt werden. Dies geschieht durch die Bearbeitung der Datei ~/mplayer/debian/rules mit einem Editor [6]. Dort müssen im Abschnitt CONFIGURE_FLAGS die Optionen durch die Eigenen ersetzt werden.

Wichtig sind hier vor allem die Optionen

  • --language=de - nur deutschsprachige Oberfläche

  • --enable-gui - um GMPlayer verwenden zu können

Normalerweise erkennt das Skript configure die auf dem System vorhandenen Bibliotheken und Codecs und bindet sie automatisch ein. Ein explizites Angeben (wie z.B. --with-theora oder --enable-xshape) ist nur notwendig, falls sie nicht automatisch erkannt werden (und man sicher weiß, dass die entsprechenden Bibliotheken installiert sind).

Eine Übersicht aller möglichen Optionen erhält man durch den Aufruf von

./configure --help  

im Terminal[5]. Nach den Änderungen muss die rules-Datei gespeichert werden.

Anschließend muss man noch die Version von MPlayer anpassen, damit das Paket bei der Aktualisierung nicht mit einer Version aus den offiziellen oder anderen Quellen überschrieben wird. Dazu muss eine Datei ~/mplayer/debian/changelog mit Hilfe eines Editors[6] angelegt werden, die in der SVN-Version nicht vorhanden ist. Sie sollte in etwa wie folgt aussehen:

mplayer (2:1.0~rc5++svn34104) natty; urgency=low

  * build from svn upstream release r34104

 -- Max Mustermann <max@mustermann.de>  Wed, 14 Sep 2011 05:09:31 +0200

mplayer (1.0svn) unstable; urgency=low

  * change version naming from cvs to svn.

 -- Aurelien Jacobs <aurel@gnuage.org>  Tue, 20 Jun 2006 13:02:14 +0200
...

Wichtig ist hierbei, dass man eine Version wählt, die höher ist als die aus den offiziellen oder Fremdquellen. Letzteres ist davon abhängig, ob und welche Fremdquellen man eingebunden hat. Zur Kontrolle dient beispielsweise die Ubuntu Paketsuche {en} und die Medibuntu Paketsuche {en}. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Anleitung war die dortige Versionsnummer 2:1.0~rc4.dfsg1-1ubuntu3+medibuntu1, also wird z.B. 2:1.0~rc5++svn34104 für die selbst erstellte Version aus den Originalquelltext gewählt, da diese als SVN-Revision 34104 zu einem neuen Release Candidate 5 gehört.

Achtung!

Das Format des neuen Eintrags in der changelog-Datei muss beachtet werden, da sonst der nachfolgende Paketbau fehlschlägt.

Kompilierung

Die Kompilierung kann, je nach Rechnerleistung, von unter 20 Minuten bis zu mehr als 45 Minuten in Anspruch nehmen, sie erfolgt mit dem Befehlsaufruf:

./configure
fakeroot debian/rules binary  

Ggf. erscheint während des Erstellens der Pakete die Meldung

No FFmpeg checkout, press enter to download one with git or CTRL+C to abort

die Kompilierung stoppt zunächst. Bei Bestätigung mit wird ein weiteres Verzeichnis /mplayer/ffmpeg/.git/ angelegt, in das die benötigten FFmpeg-Daten heruntergeladen werden.

Nach Beendigung befindet sich die neuen Pakete

  • mplayer_1.0~rc5++svn34104_amd64.deb (standard)

  • mplayer-doc_1.0~rc5++svn34104_amd64.deb (standard)

  • mplayer-gui_1.0~rc5++svn34104_amd64.deb (optional)

  • mplayer-dbg_1.0~rc5++svn34104_amd64.deb (optional, Debug-Datei)

  • mencoder_1.0~rc5++svn34104_amd64.deb (empfohlen)

im Verzeichnis oberhalb des mplayer-Verzeichnisses. Dieses sollte sich ganz normal installieren [3] lassen. Dabei lassen sich alle gemeinsam im entsprechenden Verzeichnis mit dem Befehl

sudo dpkg -i *.deb 

installieren, wobei sich gegenseitige Abhängigkeiten selbst lösen. Dabei wird auch ein Eintrag im GNOME-Menü unter "Anwendungen -> Unterhaltungsmedien -> MPlayer" angelegt.

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