Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.
Oftmals ist der Rechner eine schwarze Box. Über den eigentlichen Inhalt hat man wenig Ahnung. Um z.B. herauszufinden, was für eine Netzwerkkarte im Rechner verbaut ist, müsste man den Rechner aufschrauben und nachsehen, ob man eine Beschriftung mit der Bezeichnung der Hardware findet. Doch auch ohne Schraubendrehen kann man reichlich Informationen zum Rechner und der verbauten Hardware herausbekommen. Dieser Artikel zeigt, wie man Informationen über die Hardware seines Computers erhalten kann.
Die Desktopumgebung KDE bringt von Haus aus einen Gerätemanager mit, der ausführliche Informationen zur Hardware des Rechners übersichtlich ausgeben kann. Unter GNOME und anderen Oberflächen sowie auf Terminalebene lassen sich eine Reihe von Anwendungen installieren.
Einen Sonderfall stellt der sog. restricted-manager dar. Er listet die Hardware auf, für die ein unfreier, proprietärer Treiber zur Verfügung steht und zeigt an, ob dieser Treiber verwendet wird.
Der GNOME device manager ist ein Werkzeug, das sehr umfangreiche Hardwareinformationen liefern kann. Mittels der Konsolenbefehle unten erfährt man sehr oft mehr über das System.
Das Tool kann man sich mit dem Paket
gnome-device-manager (universe, nur bis Ubuntu 11.04)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gnome-device-manager
sudo aptitude install gnome-device-manager
installieren und findet es dann im Menü unter "Anwendungen -> Systemwerkzeuge -> Device Manager".
Auch KDE beinhaltet ein Werkzeug, um ausführliche Information zur Hardware im Rechner zu erhalten. Das Werkzeug ist bei Kubuntu nicht vorinstalliert, was man aber mit dem Paket
kinfocenter
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install kinfocenter
sudo aptitude install kinfocenter
nachholen [1] kann. Danach kann es unter
"K-Menü -> Anwendungen -> System -> Infozentrum"
aufgerufen werden. Hier finden sich dann Informationen vom Prozessor über optische Laufwerke bis zum XServer.
CPU-G ist ein Werkzeug, mit dem wie bei CPU-Z die Daten des Prozessors ausgelesen werden können. Das Programm greift dazu auf die Informationen der Systemdateien /proc/cpuinfo, /proc/meminfo und /sys/devices/virtual/dmi/id/ zurück, erreicht aber nicht den Funktionsumfang des Originals.
Sysinfo ist ein Programm, um Hardwareinformationen anzuzeigen. Benutzt man z.B. Xfce oder einen einfacheren Fenstermanager, so fehlt ein Werkzeug um Informationen über die Hardware übersichtlich angezeigt zu bekommen. In diesem Fall kann man Sysinfo installieren. Das Programm kann direkt aus den Paketquellen von Ubuntu über das Paket
sysinfo (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install sysinfo
sudo aptitude install sysinfo
installiert werden. Anschließend kann man es unter
"Anwendungen -> Systemwerkzeuge -> Sysinfo"
aufrufen.
"lshw
" zeigt auf der Kommandozeile recht detaillierte Informationen zur Hardware an. Weitere Information gibt es unter lshw.
Möchte man eine detaillierte Ausgabe haben, so kann man das Programm
hwinfo (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install hwinfo
sudo aptitude install hwinfo
installieren [1].
Startet man dieses Programm dann im Terminal [3] mit
hwinfo
so scannt es die gesamte Hardware und gibt Informationen dazu aus (i.d.R. sehr viel Ausgabe).
Möchte man nur über ein Gerät informiert werden, kann man die Ausgabe per
# Allgemein hwinfo --GERAET # Beispiel (nur Soundgeräte) hwinfo --sound
einschränken. Alle Möglichkeiten hierfür listet
hwinfo --help
auf.
Geräte, die im Rechner über PCI oder in Notebooks über PCMCIA angeschlossen sind, kann man sich über den Befehl lspci
ausgeben lassen. lspci ist normalerweise in der Standardinstallation enthalten, kann aber ansonsten über das Paket
pciutils
installiert werden [1].
Die Ausgabe dieses Befehls kann recht umfangreich sein. Es empfiehlt sich daher, die Ausgabe an das Suchprogramm grep weiterzuleiten. Um nach einer Netzwerkkarte zu suchen, ist der folgende Befehl geeignet:
lspci | grep -i net
Damit erhält man dann eine gefilterte Ausgabe wie
0000:00:0a.0 Ethernet controller: Marvell Technology Group Ltd. Yukon Gigabit Ethernet 10/100/1000Base-T Adapter (rev 13) 0000:00:0c.0 Ethernet controller: Realtek Semiconductor Co., Ltd. RTL-8139/8139C/8139C+ (rev 10)
Weitere geeignete Suchwörter sind "audio", "VGA", "IDE", "SATA", "Communication" (für Modems), "Wireless" (WLAN) oder "1394" (Firewire).
Bei sehr neuer Hardware kann es sinnvoll sein, die Datei /usr/share/pci.ids, die für die Ausgabe von lspci verantwortlich ist, zu erneuern. Aktuelle Versionen dieser Datei sind beim Linux PCI ID Repository erhältlich.
Geräte, die per USB mit dem dem Rechner verbunden sind, kann man sich über lsusb
anzeigen lassen. lsusb ist normalerweise in der Standardinstallation enthalten, kann aber ansonsten über das Paket
usbutils
installiert werden [1].
Die Ausgabe kann z.B. so aussehen:
Bus 005 Device 007: ID 06bd:2061 AGFA-Gevaert NV SnapScan 1212U (?) Bus 005 Device 004: ID 0402:5621 ALi Corp. USB 2.0 Storage Device Bus 005 Device 003: ID 0409:0059 NEC Corp. HighSpeed Hub
Bei sehr neuer Hardware kann es sinnvoll sein, die Datei /usr/share/usb.ids(bei Ubuntu 11.10: /usr/share/misc/usb.ids), die für die Ausgabe von lsusb verantwortlich ist, zu erneuern. Aktuelle Versionen dieser Datei sind beim .Linux USB Project unter USB Vendor/Device IDs list erhältlich.
Auch zu Laufwerken kann man sich zahlreiche Informationen ausgeben lassen. Dies bewirkt man mittels
lshal
Dies zeigt alle Geräte im PC an, was mitunter eine ganze Menge sind. Es ist sinnvoll die Ausgabe umzuleiten, z.B.
lshal > hal.txt
und die Datei hal.txt dann nach den gewünschten Informationen (z.B. /dev/hda für das erste Laufwerk) zu durchsuchen.
In den Pseudodateien unter /proc und /sys verbergen sich weitere Informationen zum System. Eine kleine willkürliche Auswahl:
/proc/cpuinfo - Informationen zum Prozessor
/proc/asound/cards - Liste der Soundkarten, die mit einem ALSA-Treiber aktiv sind
/proc/scsi/scsi - listet SCSI-Geräte (dazu gehören auch externe und SATA-Laufwerke)
/proc/bus/input/devices - listet Eingabegeräte
/sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/* - beinhaltet Informationen und Einstellmöglichkeiten für die Frequenzanpassung des ersten Prozessors
Die Dateien können mit cat gelesen werden, gelegentlich sind Root-Rechte nötig.
sudo cat /proc/ide/hda/settings
liefert z.B.
name value min max mode ---- ----- --- --- ---- acoustic 0 0 254 rw address 1 0 2 rw bios_cyl 16383 0 65535 rw bios_head 255 0 255 rw bios_sect 63 0 63 rw ...
Systeminformationen ermitteln - Sammlung von Befehlen für die Kommandozeile
dmidecode - BIOS- und Hersteller-Informationen