Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.
genisoimage ist ein Kommandozeilenprogramm, das sich zum Erstellen von ISO-Abbildern (ISO-Images) nach ISO 9660 eignet. Es ist ein Teil von cdrkit, das außerdem noch die Programme wodim und icedax enthält.
Cdrkit wiederum ist eine Abspaltung der bis 2007 in Ubuntu enthaltenen cdrtools, das die Programme cdrecord, mkisofs und cdda2wav zur Verfügung stellt. Um die Kompatibilität mit anderen Programmen sicher zu stellen, existieren unter Ubuntu Verknüpfungen auf die ursprünglichen Programme:
genisoimage
kann auch als mkisofs
aufgerufen werden
wodim
kann auch als cdrecord
aufgerufen werden
icedax
kann auch als cdda2wav
aufgerufen werden
Normalerweise ist genisoimage in der Standardinstallation von Ubuntu enthalten sein. Falls nicht, so muss man das Paket
genisoimage
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install genisoimage
sudo aptitude install genisoimage
installieren [1].
Um genisoimage zu nutzen, öffnet man eine Terminal [2] und ruft das Programm mit den gewünschten Optionen auf.
Die allgemeine Syntax lautet:
genisoimage <Optionen> Dateien
genisoimage kennt eine Vielzahl von Optionen. Im folgenden werden die Optionen vorgestellt, welche (grundlegend) zum Erstellen von ISO-Dateien nützlich sind:
Optionen | |
Option | Beschreibung |
-o <Datei> | Legt Datei Ausgabedatei fest. Fehlt diese Angabe, schreibt genisoimage auf die Standardausgabe. |
-l | Lange Dateinamen mit bis zu 31 Zeichen nutzen. Standardmäßig werden nur 8.3 Dateinamen verwendet. |
-D | Greift auch Verzeichnisse und Dateien ab, die tiefer als sechs Ebenen liegen |
-J | Erstellt eine ISO-Datei mit Joliet-Dateisystem. |
-hfs | Erstellt eine Hybrid-CD, die das HFS-Dateisystem, aber auch das ISO-9660-System verwendet. Dadurch ist das Image sowohl auf einem Apple-Rechner als auch auf einem PC lesbar. |
-copyright | Legt die Copyright-informationen für eine CD fest. Es ist Platz für 37 Zeichen. |
-R | Erstellt eine ISO-Datei mit RockRidge-Dateisystem. |
-r | Ähnlich der Option -R , allerdings mit geänderten Dateirechten (i.d.R. r-xr-xr-x). Dann sinnvoll, wenn man die Imagedateien auch auf anderen (Linux-) Computern nutzen möchte. |
-x <Verzeichnis> | Schließt das Verzeichnis Verzeichnis vom ISO-Image aus. Es können bis zu 1000 Verzeichnisse ausgeschlossen werden. |
Für mehr Informationen hält genisoimage eine sehr ausführliche Manpage bereit.
man genisoimage #ruft die Manpage auf genisoimage --help #führt alle Optionen auf
Im ersten Beispiel wird das komplette Homeverzeichnis in die Datei home.iso gesichert, lange Dateinamen werden erlaubt:
genisoimage -o home.iso -l /home
Im zweiten Beispiel wird auch das Home-Verzeichnis gesichert, allerdings wird das Verzeichnis /home/otto/ ausgeschlossen:
genisoimage -o home.iso -l -x /home/otto /home
Im dritten Beispiel wird nur der Ordner foo des gemounteten USB-Stick (Name: USB-Stick) in den Ordner ISO im Homeverzeichnis gesichert:
genisoimage -o ~/ISO/foo.iso -l -D /media/USB-Stick/foo
Im vierten Beispiel wird eine CD "on-the-fly" kopiert, wobei genisoimage in Kombination mit wodim in einer Pipeline zum Einsatz kommt (daher auch die Verwendung von sudo):
sudo genisoimage -R /dev/cdrom | wodim dev=/dev/hdc
Im fünften Beispiel wird aus einer CD ein ISO-Abbild erstellt:
genisoimage -o image.iso -l /media/cdrom0
Man kann ISO-Image-Dateien auch per mount einbinden und dann auf die Image wie ein Laufwerk ansprechen:
mount -o loop image.iso /media/image_mount
image.iso muss durch den tatsächlichen Dateinamen ersetzt werden, /media/image_mount durch den tatsächlichen Mountpunkt.
Einige Brennprogramme bieten die Möglichkeit, ISO-Dateien mit Hilfe einer graphischen Oberfläche zu erstellen.