Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Die Kombination aus der Software efax und einem Analogmodem bietet eine einfache Möglichkeit, Faxe zu empfangen und zu senden. Auch das direkte Senden eines Faxes mit einem Drittprogramm (z.B. OpenOffice.org oder XSane) ist möglich .
Folgende Pakete müssen installiert [1] werden:
efax (universe [2] )
efax-gtk (universe )
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install efax efax-gtk
sudo aptitude install efax efax-gtk
Nach der Installation der Pakete ist die Software im Gnome Desktop-Menü mit Lucid unter
"Anwendungen -> Büro -> Efax-gtk"
zu finden.
Eventuell müssen unter "Datei -> Einstellungen" zwei Einstellungen vorgenommen werden:
Der Standardeintrag im Feld "serial device" ist ttyS1
. Über die Zahl am Ende wird der COM-Port festgelegt. Allerdings beginnt bei Linux-Systemen die Benennung der COM-Ports mit einer Null. Das heißt, dass ttyS1
für COM-Port 2 steht und ttyS0
für COM-Port 1. Wenn das Analogmodem an COM-Port 1 angeschlossen ist, dann muss der Eintrag auf ttyS0
geändert werden.
Hier ist der Standardeintrag "Auto". Wenn kein ordentlicher Faxbetrieb möglich ist, kann dieses daran liegen, dass die Modem-Klasse nicht automatisch korrekt erkannt wird. In diesem Fall kann man ausprobieren, ob ein Festlegen der Modem-Klasse das Problem beseitigt. Gewählt werden kann zwischen den Klassen 1
, 2
und 2.0
.
Will man ein internes Modem (z.B. bei einem Laptop) nutzen, so kann es sein, dass man zusätzlich das Paket
sl-modem-daemon (multiverse)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install sl-modem-daemon
sudo aptitude install sl-modem-daemon
installieren muss [1] und den Port anschließend auf "ttySL0" ändern muss (siehe SmartLink).
Eine Beschreibung zur Bedienung von efax liefert die Hilfefunktion des Programms. Diese kann über F1 aufgerufen werden.
Soll ein Dokument gesendet werden, so muss dieses im PostScript-Format mit der Endung .ps vorliegen. Eine entsprechende Datei erhält man, indem man in einem Programm (etwa OpenOffice.org) beim Drucken die Option "Ausdruck in Datei" und als Format "PostScript" wählt.
Über den Menüpunkt Liste der gesendeten Faxe kann man gesendete Faxe aufrufen und anzeigen lassen. Hierzu muss ggf. ein entsprechendes Anzeigeprogramm installiert werden, dass Postscript versteht:
gv
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gv
sudo aptitude install gv
Anstatt eine Postscriptdatei zu erzeugen, um diese in einem zweiten Schritt als Fax zu versenden, lässt sich auch eine direkte Verknüpfung zwischen dem Schreibprogramm und efax erstellen. Hierzu ist ein virtueller Netzwerkdrucker einzurichten, dessen Output direkt von efax über einen Port abgegriffen wird. Die Einrichtung eines solchen Druckers ist z.B. in GNOME über die Druckerverwaltung "System -> Systemverwaltung -> Drucken" des Desktop-Menüs möglich.
Neuer Drucker
Verbindung auswählen: AppSocket/HP JetDirect
Hostname: localhost
Port: 9900
Druckertyp: Generic -> Raw Queue
Wenn der Drucker richtig eingerichtet ist, steht in der Konfigurationsdatei /etc/cups/printers.conf der URI-Eintrag
socket://localhost:9900
Eventuell ist der Eintrag in diese Richtung anzupassen.
efax startet nicht automatisch! Bevor ein Fax von z.B. OpenOffice per virtuellem Drucker gesendet werden kann, muss efax gestartet worden sein. Über Port 9900
nimmt efax den Druckauftrag dann entgegen.
efax-gtk kann sowohl Faxe empfangen als auch senden. Bei manchen Modems (vor allem USB-Modems) kann es passieren, dass sich das Modem nicht in den FAX-Datenübertragungsmodus setzen lässt, während es auf Bereitschaft (bzw. Faxempfang) geschaltet ist. Daher muss vor dem Versenden die Bereitschaft gestoppt werden, indem man die Schaltfläche "Stop" anklickt. Danach lässt sich das FAX ohne Probleme versenden. Anschließend kann man das System wieder in den Bereitschaftsmodus versetzen, um Faxe empfangen zu können.
Das in Ubuntu 10.04 Lucid Lynx enthaltene Paket von efax-gtk (Version 3.0.17) enthält einen Fehler . Alternativ läßt sich ein PPA
oder das Paket
aus Debian 6.0 "Squeeze" (Version 3.2.3) nutzen.
Faxe kann man auch ohne Modem über das Internet versenden. Verschiedene Dienstleister bieten kostenlos die Möglichkeit, Faxe zu versenden - aber meist nur als reine Textnachrichten ohne Bilder. Diese Angebote sind ungeeignet für ein Fax, das unterschrieben werden soll oder Bilder enthält. Kostenpflichtige Dienstleistungen gibt es ebenfalls von verschiedenen Anbietern, vor allem im Voice-Over-IP Bereich, die Preise liegen aber fast immer über den normalen Telefongebühren.
Der Faxempfang kann über eine Faxnummer, die man bei verschiedenen Providern erhalten kann, realisiert werden. Hierbei wird die Faxnummer an eine E-Mail-Adresse gekoppelt. Die Faxe, die an diese Nummer verschickt werden, erhält man als PDF-Datei im Anhang einer E-Mail. VoIP-Provider bieten häufig diese Möglichkeit, hierbei muss man besonders darauf achten, keine teure Sondernummer zu erhalten, durch die hohe Kosten für den Sender entstehen! Auch viele bekannte E-Mail-Dienstleister und DSL-Provider vergeben kostenlos Faxnummern an ihre Kunden.
Eine weitere Alternative bietet der Fax-Server HylaFAX (in den Paketquellen in universe enthalten). Allerdings ist dieser nicht einfach zu konfigurieren, bietet dafür aber professionelle Möglichkeiten, um Fax-Versand und -Empfang zu managen. Darüber hinaus ist hier mittels des Pakets capi4hylafax auch das Faxen über ISDN möglich. Als Fax-Client für HylaFAX kann beispielsweise YajHFC - Yet another Java HylaFAX Client dienen.
Für Besitzer eines Fritz- oder Speedport-Routers bietet sich Fritz Fun (ffgtk) als Alternative an. Mit diesem Programm kann man sowohl über Analog- wie über ISDN-Anschlüsse und auch per VoIP Faxe versenden und empfangen.
Als Multifunktionsdrucker (MFP) werden Gerätekombinationen aus Drucker und Scanner bezeichnet. Teilweise ist auch ein Faxgerät integriert. Wie letzteres angesteuert wird, hängt vom Hersteller ab: