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NtEd

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

NtEd {en} ist nach Meinung seines Autors, Jörg Anders {de}, der erste WYSIWYG Partitur-Editor für Linux. Ein früheres Projekt von J. Anders war Noteedit. NtEd ist inzwischen Bestandteil vieler Linux-Distributionen. Man kann mit NtEd per Mausklick Noten oder ganze Musikstücke eingeben, verschiedene Musikinstrumente - auch mehrstimmig - wählen, sofort hören und als Partituren über PDF ausdrucken. Es hat gegenüber Noteedit viele erweiterte Funktionen. NtEd wird laufend aktualisiert, es ist ein "What you see is what you get", bzw. "What you see on screen is exactly what you get on printer output" und "What you see you can hear at once" Editor.

Mit NtEd ist es möglich, komplette Notensätze mit Maus oder Tastatur zu schreiben, bzw. über ein MIDI-Gerät einzulesen, einstimmig, mehrstimmig, Triolen, Akkord-Symbole und Gitarrengriff-Diagramme, verschiedene Instrumente gleichzeitig, Transponieren von Noten(mengen), Liedtexte hinzuzufügen und vieles mehr. Die MIDI-Ausgabe ermöglicht z.B. mit Hilfe von Audacity und Brasero Musik-CDs zu erstellen. Die fertigen Partituren können z.B. als PDF-Datei ausgedruckt oder in ein Textdokument eingefügt werden. Ein umfassendes Handbuch zu NtEd gibt es in englischer und deutscher Sprache. Ein Bildbeispiel mit Erläuterungen zu einigen der vielen Möglichkeiten von NtEd:

./NtEdIndexed.png

  • Folgende Exportformate werden unterstützt: PS, PDF, PNG, SVG, MIDI, LilyPond

  • Folgende Importformate werden unterstützt: MusicXML, MIDI

Die vollständige Funktionsübersicht ist auf der Projektseite {en} unter dem Punkt "Properties" zu finden.

Installation

Folgende Pakete müssen installiert[1] werden:

  • nted

  • nted-doc (das Handbuch)

  • timidity (für die Audio-Ausgabe)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install nted nted-doc timidity 

sudo aptitude install nted nted-doc timidity 

Nach der Installation erscheint das Programm unter "Anwendungen > Unterhaltungsmedien" als "NtEd".

Aus Debian-Quellen

Wenn auf der NtEd Homepage {en} ein neueres Debian-Paket[2] vorgestellt wird als das in den aktuellen Ubuntu-Quellen vorhandene, erst mal dort unter den Punkten "New in..." nachsehen, was die Bugfixes, Verbesserungen und Neuerungen sind. Dann findet man unter "Debian Packages" die entsprechenden Downloadseiten. Vorher natürlich das alte NtEd-Programm deinstallieren.

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Aus dem Quellcode

Erfahrene Linux-User können sich die jeweils neueste Version von NtEd aus dem Quellcode selbst kompilieren[3]. Diesen findet man auf der Projektseite {en}, unter dem Punkt "Download source". Auch hier gilt:

Hinweis!

Fremdsoftware kann das System gefährden.

Benutzung

Kurzanleitung

  • Nach dem Starten[4] von NtEd erscheint eine leere Partitur und die Toolbox. Man kann jetzt Noten eingeben:

./NtEdKurzanleitung.png

  • Dazu muss der Einfügeknopf (der Button mit der Achtelnote und dem roten +/-) aktiv sein, d.h. grau hinterlegt, so wie hier gezeigt. Ist er nicht aktiv, wird er mit Mausklick aktiviert. Aus der Toolbox wählt man mit linke Maustaste die entsprechende Note aus und setzt sie ebenfalls mit linke Maustaste an die gewünschte Stelle in der Partitur.

  • Durch erneuten Klick auf den Notenkopf löscht man die Note. Abspielen lassen sich die bisher eingegebenen Noten jederzeit durch linke Maustaste auf das grüne Dreieck auf der zweiten Menüleiste. Nochmaliger Mausklick auf das Dreieck stoppt das Spiel. Das Eingeben von Noten und das Editieren ist im Handbuch unter "Noten und Pausen einfügen.Chapter 1. Die Benutzung von NtEd" sehr gut beschrieben. Man beachte vor allem die Hinweise zu den drei Modi von NtEd, "Einfüge-, Editier-" und "Seitenmodus".

  • Als Standard ist als Instrument "Piano 1" vorgegeben. Das lässt sich leicht ändern: rechte Maustaste links neben die Notenzeile -> "Staff context" -> "MIDI" und gewünschtes Instrument auswählen, z.B. "Cembalo", "Jazzgitarre", "Geige", "Schlagzeug", "Gewehrschuss", und vieles mehr.

  • Möchte man mit NtEd erstellte Partituren in ein Textdokument einfügen, exportiert man als PNG und fügt das (eventuell bearbeitete) Bild in das Textdokument ein. Das ist für OpenOffice.org oder LaTeX hier {en} genau beschrieben.

Einige Details

  • Hilfe bekommt man in NtEd nach Anklicken des Menüpunktes "Hilfe". Es öffnet sich das sehr ausführliche Handbuch mit genauen Bedienungsanleitungen. Wer ein Handbuch in einer anderen als der installierten Sprache lesen möchte: in /usr/share/doc/nted/ die entsprechenden Ordner de (Deutsch), en (Englisch), es (Spanisch) oder it (Italienisch) öffnen, und index.html aufrufen. Wer das Handbuch schon vor der Installation lesen möchte, kann den unten stehenden Link "Online-Dokumentation" nutzen.

  • Es empfiehlt sich, als Einführung zu den Möglichkeiten von NtEd einige der 11 Musikbeispiele zu hören. Man findet sie in /usr/share/doc/nted/: sie liegen dort komprimiert als example1.ntd.gz bis example11.ntd.gz vor und können von dort z.B. ins Homeverzeichnis kopiert, entpackt[5] und mit NtEd geladen werden.

  • Wer keine MIDI-Karte hat, die mit NtEd zusammenarbeitet, geht nach Installation des oben genannten Paketes timidity wie in der Dokumentation {de} beschrieben vor. Dazu Folgendes beachten:

    • Vor Starten von NtEd Anwendungen schließen, die PulseAudio verwenden, Timidity wie angegeben {de} starten. Dazu den Befehl

      timidity -iA -B2,8 -Os1l -s 44100 

      in einem Terminal[6] ausführen. Mit Strg + C schließt man den Prozess. Bequemerweise richtet man einmal einen Starter[7] ein und übergibt ihm als Kommando die obige Befehlszeile. Danach NtEd aufrufen und unter "Bearbeiten > Einstellungen > MIDI Ausgang konfigurieren..." den Timidity-Port auswählen, mit dem man in der Lage ist, die Noten direkt aus NtEd heraus abzuspielen, z.B. "4" und "port 128:0 Timidity". Falls NtEd später wieder mal stumm bleibt, wenn zwischendurch eine Anwendung PulseAudio verwendet hat, muss der Port neu eingestellt werden (siehe auch unter Problemlösungen).

Hinweis:

Unter Oneiric öffnet NtEd selbstätig einen passenden timidity-Port, wenn das Programm installiert ist. Auch ist die PulseAudio-Integration problemlos.

  • Eine detaillierte Anleitung zu NtEd und Tonausgabe gibt es auf der Projektseite {de}

Problemlösungen

Umlaute in Strophen

NtEd kann im "Strophenmodus" ("Einfügen -> Strophen -> Strophe x" nicht mit Umlauten und Sonderzeichen umgehen; es erscheinen nach Eingabe eines solchen Buchstabens kryptische Zeichenkombinationen. Diese sollte man vollständig entfernen, insbesondere dabei eventuell entstehende "Zeilenumbrüche" (Zeichen unterhalb der eigentlichen Zeile); da es ansonsten dazu kommen kann, dass NtEd die erstellte Partitur später nicht mehr öffnen kann und (wenn im Terminal gestartet) eine Meldung zu fehlendem Zeichen (] oder ähnlich) ausgibt. Ggf. kann man das Werk retten, indem man die entsprechende Datei in einem Texteditor öffnet, und in der angegebene Zeile einen Umbruch entfernt. Strophentexte sollte man, wenn möglich, erst ganz zum Schluss einfügen, um weiteren Problemen zu entgehen.

Keine Wiedergabe trotz Timidity-Start

Unter Ubuntu kann es nötig sein, eine eigene Version von Timidity zu erstellen. Dazu muss der Quellcode von der Timidity-Projekseite {dl} heruntergeladen, und kompiliert werden. Beim ./configure-Schritt die Optionen ./configure --enable-audio=alsa --enable-server --enable-alsaseq verwenden. Um ein bereits über die Paketquellen installiertes timidity-Paket zu ersetzen, wird für den checkinstall-Schritt der Namen des Pakets von timidity++ in timidity geändert, die Versionsnummer ggf. auf 2.13.3 gesetzt.

Außerdem wird in /usr/local/share ein Ordner timidity benötigt, der die Datei timidity.cfg enthält. In dieser wird der Pfad zum verwendeten Soundfont eingetragen, sowie der Name der Soundfont-Datei:

dir /PFAD/ZUM/SOUNDFONT
soundfont 8MBGMSFX.SF2

Ordner und Datei müssen mit Root-Rechten angelegt werden. Der hier eingetragene Soundfont 8MBGMSFX.SF2 ist der vom Entwickler empfohlene, der von alsa-project.org {dl} heruntergeladen werden kann.

Hinweis!

Fremdsoftware kann das System gefährden.

Um NtEd mit dieser Timidity-Version zu starten, wird zunächst der Befehl

timidity -iA -B2,8 -Os1l -s 44100  

ausgeführt. In NtEd muss eventuell der Timidity-Port noch über "Bearbeiten -> Einstellungen -> MIDI Ausgang festlegen" eingestellt werden. Bei Bedarf kann ein Start-Skript angelegt werden, um Nted direkt mit Timidity aufzurufen. Um NtEd über das Start-Skript im Unity-Dash aufzurufen, in einem Editor in der Datei /usr/share/applications/nted.desktop den Startbefehl von EXEC=nted auf EXEC=/PFAD/ZUM/SKRIPT umändern (das Skript muss dafür ausführbar gemacht werden!).

Druck, PDF-/PS-Ausgabe und Zoom funktionieren nicht

Unter Ubuntu 12.10 und Ubuntu 12.04 funktioniert bei der Version aus den Quellen der direkte Ausdruck, sowie die Erstellung von PDF/PS-Dateien nicht. Der Hintergrund ist derzeit unklar. Abhilfe schafft es, sich das Programm aus dem aktuellen Quellcode {dl} selbst zu erstellen[3]. Allerdings muss dann zur Benutzung ohne midi-fähige Soundkarte Timidity separat gestartet werden (siehe auch Anleitung oben, die nted.desktop-Datei befindet sich dann unter /usr/local/share/applications). Weiterer Vorteil der selbstkompilierten Version: Auch das Zoomen der Ansicht funktioniert damit wieder, ebenso lassen sich die Notenschlüssel wieder direkt den Stimmen zuordnen.

Alternativen

Vergleichbar, z.T. sogar mit größerem Funktionsumfang ist MuseScore; zum Notensatz kann auch LilyPond eingesetzt werden, damit kann allerdings keine Wiedergabe erfolgen.

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