Ubuntu 12.10 „Quantal Quetzal“
Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Das Software-Center wird offiziell eingesetzt, um Programme zu installieren. Neu daran ist u.a. die Möglichkeit, auch nicht kostenlose bzw. kommerzielle Programme zu erwerben und installieren. Das Software-Center arbeitet mit der Paketverwaltung Synaptic zusammen.
Für die Installation von Server-Anwendungen und Programmbibliotheken ist weiterhin Synaptic zuständig, jedoch hat Canonical im Zuge des weiteren Ausbaus des Software-Centers mit Ubuntu 11.10 auch diese Funktion implementiert. Des Weiteren ist eine Bewertungsfunktion angedacht bzw. in neueren Versionen enthalten.
Ab Ubuntu 10.10 ersetzt das Software-Center auch das Programm gdebi zur Installation einzelner .deb-Pakete. Mit 11.10 besitzt auch Xubuntu ein Software-Center, Lubuntu erst ab 12.04.
In einer Standard-Installation von Ubuntu ist das Software-Center bereits erhalten, eine Installation ist also nicht notwendig. Bei Bedarf kann es über das Paket
software-center
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install software-center
sudo aptitude install software-center
nachinstalliert [1] werden.
![]() |
Software-Center |
![]() |
Software-Auswahl |
![]() |
Beschreibung |
"Bereitgestellt von Ubuntu" - Programme, die von den Ubuntu-Entwicklern betreut werden und mit Bugfixes und anderen Fehlerlösungen versorgt werden
"Canonical Partner" - Programme, die zusammen mit Canonical entwickelt oder durch Canonical bereitgestellt werden, um diese für Ubuntu verfügbar zu machen. Dieser Bereich ist für unfreie Software gedacht.
"Zum Kauf" - Kommerzielle Software, welche über "Weitere Informationen -> Kaufen" erworben werden kann. Die Abwicklung erfolgt über den Payment Service . Hier kann ein bestehender Zugang von Launchpad verwendet oder ein neues Konto angelegt werden. Die Abwicklung erfolgt über Kreditkarte.
Diese Software-Paketquellen werden über den Menüeintrag "Bearbeiten -> Software-Paketquellen" nach Eingabe des Root-Passwortes aufgerufen.
Damit das Software-Center die Paketquellen neu einliest, muss das Programm geschlossen und dann wieder gestartet werden (siehe Bug 782953).
Das Software-Center kann man unter "Anwendungen -> Software-Center" starten (unter Xubuntu lautet der Pfad "Applications -> System -> Software-Center"). Das Fenster unterteilt sich in 2 Bereiche. In der linken Leiste kann zwischen den angebotenen Anwendungen und den bereits installierten Anwendungen gewechselt werden. Der rechte Bereich zeigt die Anwendungsbereiche bzw. einzelne Anwendungen an.
Um ein Programm zu installieren, verwendet man am besten die Suche oder -klickt eine der Kategorien an. Dabei sind letztere häufig nochmals in Unterkategorien wie z.B. "Grafik -> Zeichenprogramme" unterteilt. Direkt unter der Fensterleiste befindet sich ein Hinweis, mit dem man nachvollziehen kann, in welcher Kategorie man sich gerade befindet.
Anders als beim normalen "Anwendungen hinzufügen oder entfernen" wird vor der Installation der Preis und die Beschreibung gezeigt, dann wird das entsprechende Programm sofort installiert.
Um ein Programm zu entfernen, wählt man "Installierte Software", wählt dann ein Programm aus und -klickt auf den Pfeil rechts. Nun wird noch einmal die vollständige Beschreibung des Programms angezeigt. Ein
-Klick auf "Entfernen" deinstalliert das Programm.
Benutzerspezifische Einstellungen werden hierbei nicht gelöscht, da Linux eine strikte Trennung von Nutzer- und System-Verzeichnissen beibehält. Sollen auch diese nutzerspezifischen Daten gelöscht werden, müssen je nach Programm meist versteckte Dateien bzw. Verzeichnisse im persönlichen Ordner (Homeverzeichnis) manuell gelöscht werden.
Beispiel: das Programm MPlayer zum Abspielen von Videos legt alle Einstellungen im Ordner ~/.mplayer ab. Wer auf einen anderen VideoPlayer umgestiegen ist, kann diesen Ordner gefahrlos löschen. Wo sich diese Dateien jeweils befinden, entnimmt man der jeweiligen Dokumentation oder dem Wiki-Artikel zum Programm.
![]() |
Humble Bundle |
Um kommerzielle Software über das Software-Center zu installieren, ist ein Ubuntu One Account erforderlich, der aber auch während des Kaufs angelegt werden kann. Anschließend erhält man eine eigene Paketquelle, die automatisch zur Paketverwaltung hinzugefügt wird.
Die erwähnte Paketquelle kann man auch über die persönliche Benutzerseite auf Launchpad abrufen. Der Benutzername und Passwort ist dabei für Launchpad identisch mit dem von Ubuntu-One. Die Paketquelle sieht sinngemäß folgendermaßen aus:
1 | deb https://email-Adresse:123456789ABcdeFgHijKLMnopqr@private-ppa.launchpad.net/commercial-ppa-uploaders/programmname/ubuntu version main |
Die Paketquelle setzt sich also zusammen aus der E-Mail-Adresse (nur den local-part, also ohne @ und der nachfolgenden Domain), einem individuellen Schlüssel aus Zahlen, kleinen und großen Buchstaben, dem Namen des gekauften Programmes bzw. Spiels und der Ubuntu-Version, welche man installiert hat.
Der neue Dienst OneConf ermöglicht als Kombination von Software-Center und Ubuntu One die Synchronisation der installierten Programme zwischen verschiedenen Rechnern. Weiteres im Artikel OneConf.
Das "Lubuntu Software Center" (LSC, ab Lubuntu 12.04) wird als resourcensparenden Alternative unter LXDE/ Lubuntu entwickelt. Es ermöglicht die Suche nach Paketen in den Ubuntu-Paketquellen, sowie Installation und Deinstallation von Paketen. Zu Installation und Deinstallation sind sudo-Rechte [3] nötig, das Programm kann aber auch ohne sudo-Rechte genutzt werden, um Informationen über die installierten Pakete zu erhalten.
Auf einigen Rechnern reagiert das Ubuntu Software Center recht träge. Es kann daher sinnvoll sein das LSC auch auf anderen Ubuntu Derivaten (z.B. Xubuntu) zu verwenden. Bei Bedarf kann es über das Paket
lubuntu-software-center (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install lubuntu-software-center
sudo aptitude install lubuntu-software-center
nachinstalliert [1] werden.
"Anwendungen installieren":
Die Programmauswahl erfolgt nach Kategorien oder mit Hilfe einer Suchfunktion. Wenn das Programmfenster ausreichend groß ist, wird in der Werkzeugleiste ein Suchfeld sichtbar (beim Öffnen standardmäßig verborgen). Dort eingegebene Suchen sind durch Klick auf das Lupensymbol links vom Suchbegriff abzuschließen (nicht durch die Entertaste). Die Suche kann durch Wahl einer Kategorie eingeschränkt werden. Wird eine Anwendung via Doppelklick ausgewählt oder die Schaltfläche "Informationen" benutzt, sieht man eine Programmbeschreibung und ein Bild des Programms (letzteres nur, wenn man mit dem Internet verbunden ist). Mit der Schaltfläche "Zum Anwendungskorb hinzufügen" wird das Programm zur Installation aktiviert. Zurück geht es mit dem Pfeilsymbol links vorne in der Symbolleiste.
"Installierte Anwendungen":
Übersicht der bereits installierten Programme. Die Navigation erfolgt wie bei "Anwendungen installieren" beschrieben. Auch hier kann die Suchfunktion verwendet werden.
"Anwendungskorb":
Liste ausgewählter, aber noch nicht installierter Programme inkl. ihrer abhängigen Pakete. Die Schaltfläche "Verwerfen" entfernt alle ausgewählten Programme wieder, eine selektive Auswahl (einzelner Programme) ist nicht möglich. Erst das Betätigen der Schaltfläche "Pakete installieren" führt die eigentliche Installation durch.
Über ein kleines Pfeilsymbol am rechten Ende der oberen Symbolleiste gelangt man zu den Einstellungen (siehe Abbildung). Die wichtigste ist die Wahl des Expertenmodus, in dem nicht die Programmnamen und -symbole angezeigt werden, sondern die Paketnamen. Über "Software-Einstellungen öffnen" wird die Einstellung der Software-Paketquellen aufgerufen (software-properties).
In Lubuntu steht neben dem Softwarecenter weiterhin die grafische Paketverwaltung Synaptic zur Verfügung.
Ergibt die Suchfunktion des Ubuntu Software-Centers nicht das erwartete Ergebnis und helfen auch andere Suchbegriffe nicht weiter, so muss man auf einen anderen Paketmanager ausweichen. Diese lassen sich in der Regel über das Software-Center finden. Falls nicht, kann man die Konsolenbefehle in den jeweiligen Wikiartikeln zu den Paketmanagern verwenden.
Wenn ein anderer Paketmanager (wie z.B. Synaptic) gleichzeitig aktiv ist, kann keine Software installiert oder entfernt werden. In diesem Fall muss der andere Paketmanager beendet werden, damit das Software-Center seine Arbeit fortsetzen kann.
Diese Fehlermeldung wird aber auch angezeigt, wenn die Installation/das Entfernen von Programmen fehlgeschlagen ist. Dies kann passieren, wenn z.B. eine vorherige Installation abgebrochen wurde. Sollte wirklich kein anderer Paketmanager laufen, dann muss geprüft werden, ob es Probleme mit dem Paketmanager gibt. Dazu beendet man das Software-Center, öffnet dann ein Terminal [2] und setzt eine anstehende Installation / Konfiguration mit Root-Rechten [3] fort:
sudo dpkg --configure -a
Falls eine vorherige Installation abgebrochen wurde, dann sollte sie jetzt fortgesetzt und beendet werden. Nach erfolgreichem Abschluss kann das Software-Center erneut gestartet werden.
Wer keine Werbung im Software-Center sehen möchte, kann in Ubuntu 12.04 der Anleitung Werbung im Ubuntu Software Center abschalten folgen – auf eigene Gefahr.
Are Ubuntu software center sources different from apt-get / synaptic? - Erläuterung, warum und wie ein Programm mit proprietärer Lizenz über das Software-Center installiert wird
Kommerzielle Programme im Software-Center - Liste vorhandener Wiki-Artikel
Paketverwaltung Übersichtsartikel