Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
In Zeiten des Internets über schnelle Breitbandverbindungen mag der Internet-Zugang über ein Modem manchen überflüssig erscheinen. Aber es gibt abseits der Ballungsräume nach wie vor Gegenden, in denen weder DSL noch UMTS zu bekommen ist. Hier ist ein Modem unter Umständen die einzige, wenn auch langsame Lösung.
Zum Thema ISDN siehe ISDN-Karten.
Modems, die über die serielle Schnittstelle an den Rechner angeschlossen sind, funktionieren in der Regel sofort. Ist das Modem in den Rechner eingebaut oder per USB angeschlossen, so muss man mehr Aufwand betreiben, um das Modem nutzen zu können. Es gibt auch einige Modems (Softmodems oder Winmodems), die überhaupt nicht unter Linux funktionieren. Um dies zu prüfen, kann man dazu die Hardware Blacklist heranziehen, die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
Die serielle Schnittstelle wird über das Gerät /dev/ttySx angesprochen. Unter Windows lauten die Bezeichnungen "COM1", "COM2" usw. Diese entsprechen unter Linux "/dev/ttyS0", "/dev/ttyS1" usw. Wird ein serielles Modem beim Start des Rechners erkannt, wird es automatisch mit dem Gerät "/dev/modem" verlinkt. Für Modems, die über die serielle Schnittstelle angeschlossen sind, brauchen keine zusätzlichen Softwarepakete installiert zu werden.
In vielen Notebooks sind Softmodems verbaut. Dies sind spezielle Modems, die z.B. die Soundkarte des Rechners benutzen, um die für die Modulation und Demodulation benötigten akustischen Signale zu erzeugen. Für manche Chipsätze existiert ein Treiber, den man über die Paketverwaltung installieren kann. Informationen hierzu findet man unter SmartLink im Wiki.
Die Treiber für einige Winmodems lassen sich recht komfortabel über den restricted-manager (auch jockey oder Verwaltung eingeschränkter Treiber genannt) installieren.
Im Regelfall kann der Network-Manager benutzt werden.
Alternativ kann man das Programm GNOME PPP nutzen. Dazu muss das folgende Paket hinzugefügt [1] werden :
gnome-ppp (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gnome-ppp
sudo aptitude install gnome-ppp
Anschließend kann man das Programm über
"Anwendungen -> Internet -> GNOME PPP"
starten. Hier können nun die Einwahldaten des Internetproviders eingetragen werden. Unter "Konfiguration" können zahlreiche Einstellungen vorgenommen werden.
Auch in der Desktopumgebung KDE gibt es ein Programm zur Verwaltung des Modems. Es ist bis Ubuntu 8.04 Hardy Heron von Haus aus in der Installation von Kubuntu enthalten. Will man das Programm unter aktuelleren Versionen nutzen, muss man das Paket
kppp
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install kppp
sudo aptitude install kppp
installieren. Nach erfolgreicher Installation lässt es sich via
"K-Menü -> Internet -> KPPP (Einwahl ins Internet)"
starten. Über "Einrichten" kann man verschiedene Anbieter definieren, unterschiedliche Modems anlegen und viele weitere Einstellungen vornehmen.
Wenn das Modem erkannt wird, aber beim Verbindungsversuch die Meldung No carrier signal detected
ausgegeben wird, kann es helfen, in der versteckten Datei ~/.wvdial.conf folgenden Eintrag [4] hinzuzufügen:
carrier check = off
Wenn die Modemverbindung erfolgreich aufgebaut, aber nach wenigen Sekunden wieder abgebrochen wird, kann das daran liegen, dass eine zu niedrige Leerlaufzeit eingestellt ist. In diesem Fall sollte man eine höhere Leerlaufzeit angeben. Das kann mit folgendem Eintrag in der Datei ~/.wvdial.conf erfolgen [4]:
idle seconds = 300
300 Sekunden bedeutet hier, dass nach 5 Minuten Leerlauf die Verbindung getrennt wird. Diese Zahl kann natürlich den eigenen Wünschen angepasst werden.