Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
KWin ist der Fenstermanager der KDE und somit eine der zentralen Anwendungen des KDE Workspaces. KWin ist für die Anordnung und Verwaltung der Fenster, die Verwaltung der Arbeitsflächen und viele der wichtigsten Befehle wie zum Beispiel die Tastenkombination
Alt +
Tab ⇆ zum Wechseln des fokussierten Fensters verantwortlich. Ohne einen laufenden Fenstermanager ist die Benutzung der Desktopumgebung nicht möglich. KWin ist besonders für seine Stabilität und Konfigurierbarkeit bekannt und ist vielen anderen Fenstermanagern in diesen Punkten überlegen. KWin gehört in die Klasse der Überlappenden Fenstermanager, d.h. die Fenster werden übereinander angeordnet. Tabbing und Tiling werden aber ebenfalls unterstützt. Seit KDE 4.0 unterstützt KWin compositing. Somit braucht man nicht auf andere 3D-Fenstermanager wie z.B. Compiz zurückzugreifen, um einen modernen 3D-Desktop zu benutzen.
Die Tastenkürzel lassen sich über "Systemeinstellungen -> Tastatur und Maus -> Tastenkürzel" konfigurieren. Hier muss bei "KDE-Komponente" KWin ausgewählt werden. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über die wichtigsten Tastenkürzel in ihren Standardeinstellungen.
KWin Tastenkürzel | |
Tastenkürzel | Aktion |
Strg + F1 | Auf 1. Arbeitsfläche wechseln |
Strg + F2 | Auf 2. Arbeitsfläche wechseln |
Strg + F3 | Auf 3. Arbeitsfläche wechseln |
Strg + F4 | Auf 4. Arbeitsfläche wechseln |
Alt + Tab ⇆ | Durch Fensterliste laufen |
Alt + ⇧ + Tab ⇆ | Durch Fensterliste in umgekehrter Reihenfolge laufen |
Alt + F3 | Fensteraktionen Menü öffnen |
Alt + F4 | Fenster schließen |
Strg + Alt + Esc | Ein Fenster töten (kill) |
Strg + Alt + A | Zum Fenster wechseln, welches Eingabe erwartet |
Strg + Druck | Bildschirmfoto in die Zwischenablage kopieren |
Alt + Druck | Bildschirmfoto des aktuellen Fensters in die Zwischenablage kopieren |
Alt + ⇧ + F12 | Compositing temporär an-/ausschalten |
Strg + F8 | Desktop Grid Effekt aktivieren |
Strg + F9 | Expose Effekt aktivieren |
Strg + F10 | Exposé Effekt (inklusive Fenster aller Arbeitsflächen) aktivieren |
Strg + F11 | Desktop Würfel aktivieren |
In den folgenden Abschnitten werden viele Tasten- und Mauskombinationen vorgestellt. Dies stellt jeweils die Standardeinstellung dar. Jede dieser Kombinationen kann manuell konfiguriert werden. Mehr dazu im Abschnitt Konfiguration
Die Größe eines Fensters lässt sich am einfachsten über den Maximieren-Knopf beeinflussen. Der Maximieren-Knopf ist in der Titelleiste standardmäßig der zweite Knopf von rechts. Durch einen
-Klick wird das Fenster auf die maximale horizontale und vertikale Größe aufgespannt bzw. auf die vorherige Größe zurückgesetzt. Durch einen Klick mit der mittleren Maustaste
wird das Fenster vertikal maximiert und durch einen Klick mit der rechten Maustaste
wird das Fenster horizontal maximiert. Durch einen Doppelklick mit der linken Maustaste
auf die Titelleiste wird das Fenster ebenfalls maximiert.
Wenn das Fenster nicht maximiert ist, kann die Größe des Fensters individuell verändert werden. Dazu bewegt man die Maus an den Rand des Fensters. Nun wird ein Größe-Verändern Mauszeiger angezeigt. Durch drücken der linken Maustaste und gleichzeitigem Bewegen der Maus lässt sich die Fenstergröße verändern. Falls man schlecht an eine der Ränder kommt, kann man auch die Tastenkombination
Alt +
verwenden, um die Größe zu verändern.
Ein Fenster lässt sich über die Titelleiste verschieben. Dazu klickt man mit der linken Maustaste an eine beliebige Stelle der Titelleiste und bewegt die Maus bei gedrückt gehaltener Maustaste. Sollte man einzelne Bereiche des Fensters nicht erreichen können, weil die Titelleiste an den oberen Rand stößt so kann man auch
Alt +
an beliebiger Stelle des Fensters verwenden und durch Bewegen der Maus das Fenster verschieben. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung des Desktop-Grid-Effekts oder des Arbeitsflächen-Umschalters, welche auch das Verschieben der Fenster ermöglichen.
Auch über das Fensteraktionen-Menü ( Alt + F3 bzw. Kontextmenü der Titelleiste oder des Fensterleisteneintrages) kann mittels des Menüpunkts "Verschieben" das Fenster verschoben werden. Dabei verschieben Mausbewegungen so lange das Fenster, bis der Vorgang über ein Ereignis wie einen Mausklick oder der Taste ⏎ abgebrochen wird.
Ein Fenster kann über den Minimier-Knopf ausgeblendet werden. Dies ist standardmäßig in der Titelleiste der dritte Knopf von rechts. Alternativ lässt sich das Fenster auch über das Fensteraktionen-Menü (
Alt +
F3 bzw. Kontextmenü der Titelleiste oder des Fensterleisteneintrages) mittels des Menüpunkts "Minimieren" minimieren. Das Fenster wird nun nicht mehr angezeigt und kann nur noch über die Fensterliste (
Alt +
Tab ⇆ ) oder die Fensterleiste in der Kontrollleiste erreicht werden. Wird das Fenster wieder aktiviert, so wird es wieder normal dargestellt. Bei aktivierten Arbeitsflächeneffekten wird der Vorgang des Minimieren animiert.
Die Funktion Fensterheber reduziert ein Fenster auf die Titelleiste. Dies kann man standardmäßig nur über das Fensteraktionen-Menü ( Alt + F3 bzw. Kontextmenü der Titelleiste oder des Fensterleisteneintrages) mittels des Menüpunkts "Fensterheber" erreichen. Es existiert auch ein Schaltfläche für die Oxygen Fensterdekoration, welche in der Titelleiste abgelegt werden kann.
KWin kann ein Fenster immer in den Vordergrund/Hintergrund versetzen. Das bedeutet, dass das Fenster immer andere Fenster überdeckt bzw. von anderen Fenstern überdeckt wird, egal welches Fenster gerade aktiviert ist. Diese Einstellung lässt sich auch über das Fensteraktionen-Menü ( Alt + F3 bzw. Kontextmenü der Titelleiste oder des Fensterleisteneintrages) vornehmen, im Untermenü "Erweitert" über "Immer im Vordergrund" bzw. "Immer im Hintergrund".
Es lassen sich auch einzelne Fenster auf eine andere Arbeitsfläche verschieben. Dazu öffnet man das Fensteraktionen-Menü ( Alt + F3 bzw. Kontextmenü der Titelleiste oder des Fensterleisteneintrages). Nun kann man über das Untermenü "Auf Arbeitsfläche" das Fenster auf eine der Arbeitsflächen verschieben oder auf allen Arbeitsflächen anzeigen. Bei aktivierten Arbeitsflächenrändern kann man das Fenster auch mittels Verschieben auf eine andere Arbeitsfläche verschieben. Alternativ lässt sich auch der Desktop-Grid-Effekt verwenden oder die Piktogramme im Arbeitsflächen-Umschalter in der Kontrollleiste.
Mittels der Tastenkombination Alt + Tab ⇆ bzw. Alt + ⇧ + Tab ⇆ kann durch die Fensterliste navigiert werden. Durch jeweils erneutes Drücken der Tab ⇆ wird der nächste Eintrag in der Fensterliste ausgewählt. Besonders interessant ist, dass man auch die Maus verwenden kann, um ein Fenster in der Liste auszuwählen. Dies funktioniert auch in dem animierten CoverSwitch Effekt.
Bei aktivierten Arbeitsflächeneffekten wird anstatt einer Fensterliste der animierte CoverSwitch-Effekt verwendet. Dieser an iTunes CoverFlow angelehnte Effekt zeigt Vorschaubilder aller Fenster, wobei nur das aktuelle Fenster voll dargestellt wird, die restlichen Fenster werden gekippt dargestellt.
Wie bereits erwähnt, ist KWin auch für die Verwaltung der virtuellen Arbeitsflächen zuständig. Es gibt standardmäßig zwei virtuelle Arbeitsflächen. Zwischen den Arbeitsflächen lässt sich mit den Tastenkürzeln Strg + F1 bis Strg + F4 (je nach Anzahl) wechseln oder über den Arbeitsflächen-Umschalter in der Kontrollleiste. Sofern konfiguriert kann man auch die Aktiven Arbeitsflächenränder verwenden um die Arbeitsfläche zu wechseln.
Auch über den Desktop Grid Effekt (Tastenkürzel Strg + F8 ) kann die Arbeitsfläche gewechselt werden. Man erhält auch einen guten Überblick über alle Arbeitsflächen und kann auch Fenster auf eine andere Arbeitsfläche verschieben. Mit dem Arbeitsflächenwürfel (Tastenkürzel Strg + F11 ) ein weiterer Effekt zur Verfügung um die Arbeitsfläche zu wechseln.
Die Anzahl der virtuellen Arbeitsflächen kann konfiguriert werden. Dazu kann man entweder Systemeinstellungen -> Arbeitsfläche -> Virtuelle Arbeitsflächen oder den Menüpunkt "Virtuelle Arbeitsflächen einrichten..." des Kontextmenüs des Arbeitsflächen-Umschalters verwenden. Beide Varianten öffnen den selben Dialog. Hier lässt sich die Anzahl der verfügbaren Arbeitsflächen konfigurieren und es lassen sich Namen für die Arbeitsflächen vergeben. Dieser wird zum Beispiel im Arbeitsflächenwürfel angezeigt.
KWin unterstützt seit KDE 4.0 Compositing. Dies bedeutet, dass sofern die Grafikkarte dies unterstützt, moderne Grafikeffekte eingesetzt werden können um z.B. das Erscheinen von Fenstern zu animieren. Compositing ermöglicht auch die Darstellung von Fenstern mit ARGB-Farben. Dies ist insbesondere wichtig für die KDE-Arbeitsfläche Plasma, welche an vielen Stellen Transparenz einsetzt.
Mehr Informationen zu den einzelnen Effekten und der Konfiguration findet sich unter KWin/Arbeitsflächeneffekte.
KWin ist in der Lage zu erkennen, ob ein Programm nicht mehr reagiert. Wenn KWin ein solches Programm bemerkt, bietet es dem Anwender über ein Dialogfenster die Möglichkeit die Anwendung sofort zu beenden.
KWin braucht jedoch einige Zeit um festzustellen, ob eine Anwendung nicht mehr reagiert. Daher gibt es mit dem Tastenkürzel Strg + Alt + Esc die Möglichkeit, ein beliebiges Fenster zu beenden. Nach Drücken des Tastenkürzels wird xkill gestartet und der Mauszeiger verändert sich. Klickt man nun auf ein Fenster, so wird dieses beendet. Möchte man doch kein Fenster schließen, so kann man mit Esc den Vorgang abbrechen.
Wie bereits erwähnt, ist KWin extrem konfigurierbar. Jedes Detail des Fenstermanagers lässt sich konfigurieren. Dabei gibt es mehrere Wege. Zum einen sind die Einstellungen in mehreren Bereichen der Systemeinstellungen verstreut, zum anderen lassen sich alle KWin Einstellungen über das Fensteraktionen-Menü ( Alt + F3 bzw. Kontextmenü der Titelleiste oder des Fensterleisteneintrages) eines Fensters und dem Menüpunkt "Fensterverhalten festlegen..." erreichen. Im folgenden wird immer davon ausgegangen, dass diese Variante gewählt ist. Die einzelnen Punkte folgen der Anordnung in den Einstellungen. Es wird jedoch auch jeweils die alternative Variante über die Systemeinstellungen genannt.
Die Konfiguration der Arbeitsflächen-Effekte lässt sich auch über "Systemeinstellungen -> Arbeitsfläche -> Arbeitsflächen-Effekte" erreichen. Hier kann Compositing ein-/ausgeschaltet werden sowie die einzelnen Effekte ausgewählt und konfiguriert werden. Eine detaillierte Beschreibung findet man in KWin/Arbeitsflächeneffekte.
Die Konfiguration der Fensterdekorationen lässt sich auch über "Systemeinstellungen -> Erscheinungsbild -> Fenster" erreichen. Hier kann das Aussehen der Fensterdekoration bestimmt werden. Es stehen verschiedene Fensterdekorationen zur Auswahl. Der Standard unter Kubuntu 8.10 ist die Fensterdekoration "Ozon", welche nahezu identisch ist zu der Fensterdekoration "Oxygen". Bei beiden Dekorationen steht die Option "Zierstreifen neben dem Fenstertitel anzeigen" zur Auswahl. Diese Option zeigt beim aktiven Fenster Streifen in der Titelleiste an, was dabei hilft aktives von inaktiven Fenstern zu unterscheiden. Ozon bietet mit "Farbe der Titelleiste mit Fensterinhalt angleichen" eine weitere Möglichkeit die Unterscheidung von aktiven und inaktiven Fenstern zu verbessern. Ist die Option nicht gesetzt, so wird die Fensterdekoration des aktiven Fensters eingefärbt.
Mit "Oxygen" steht auch noch die Fensterdekoration der KDE 4.8 zur Verfügung. Es gibt noch bedeutend mehr Dekorationen die heruntergeladen werden können.
Über den Reiter "Knöpfe" kann die Anordnung der Schaltflächen in der Titelleiste angepasst werden. Dazu muss noch die Option "Benutzerdefinierte Position von Titelleistenknöpfen verwenden". Nun kann man die Schaltflächen mittels Drag&Drop in der schematischen Vorschau verschieben und aus der Auswahl weitere Schaltflächen hinzufügen oder bestehende entfernen.
Die Konfiguration der Aktionen lässt sich auch über "Systemeinstellungen -> Fenstereigenschaften -> Fenstereigenschaften" Reiter "Titelleiste" und "Fenster" erreichen. Hier lässt sich konfigurieren welches Ereignis ausgelöst werden soll, wenn auf die Titelleiste oder der Fensterinhalt geklickt wird.
Die folgende Tabelle zeigt die Standardkonfiguration für die Titelleiste:
Titelleiste | ||
Aktion | Ereignis | |
Doppelklick auf Titelleiste | Maximieren | |
Mausrad auf Titelleiste | Nichts | |
Aktives Fenster | Inaktives Fenster | |
Linke Taste | Nach vorne | Aktivieren und nach vorne |
Mittlere Taste | Nach hinten | Aktivieren und nach hinten |
Rechte Taste | Kontextmenü | Kontextmenü |
Maximieren Knopf | ||
Aktion | Ereignis | |
Linke Taste | Senkrecht und waagrecht maximieren | |
Mittlere Taste | Senkrecht maximieren | |
Rechte Taste | Waagrecht maximieren |
Für den Doppelklick auf die Titelleiste stehen folgende Optionen zur Auswahl:
Maximieren
Maximieren (nur senkrecht)
Maximieren (nur waagrecht)
Minimieren
Fensterheber
Nach hinten
Auf alle Arbeitsflächen
Nichts
Für Mausrad auf der Titelleiste stehen folgende Optionen zur Auswahl:
Nach vorne bringen/hinten stellen
Fensterheber
Maximieren/Wiederherstellen
Immer im Vordergrund/Hintergrund halten
Zur nächsten/vorherigen Arbeitsfläche wechseln
Transparenz ändern
Nichts
Für Einfachklick auf die Titelleiste stehen folgende Optionen zur Auswahl:
Nach vorne
Nach hinten
Kontextmenü
Nach vorne bringen/hinten stellen
Fensterheber
Aktivieren (nur für inaktive Fenster)
Aktivieren und nach vorne (nur für inaktive Fenster)
Aktivieren und nach hinten (nur für inaktive Fenster)
Nichts
Im Reiter "Fenster" lässt sich festlegen, wie Mausklicks auf den Fensterinhalt eines inaktiven Fensters gehandelt werden. Die folgende Tabelle zeigt die Standardeinstellungen:
Inaktiver Fensterinhalt | |
Aktion | Ereignis |
Linke Taste | Aktivieren, nach vorn und mit Klick ansprechen |
Mittlere Taste | Aktivieren und mit Klick ansprechen |
Rechte Taste | Aktivieren und mit Klick ansprechen |
Es stehen folgende Optionen zur Auswahl:
Aktivieren, nach vorn und mit Klick ansprechen
Aktivieren und mit Klick ansprechen
Aktivieren
Aktivieren und nach vorne
Weiterhin gibt es die Möglichkeit festzulegen, welches Ereignis ausgelöst werden soll, wenn ein beliebiges Fenster mit einem Mausklick angesprochen wird bei gleichzeitigem Gedrückthalten einer Sondertaste. Die folgende Tabelle zeigt die Standardeinstellungen:
Alle Fenster einschließlich Dekorationen | |
Aktion | Ereignis |
Sondertaste | Alt |
Sondertaste + linke Taste | Verschieben |
Sondertaste + mittlere Taste | Nach vorn bringen/hinten stellen |
Sondertaste + rechte Taste | Größe ändern |
Sondertaste + Mausrad | Nichts |
Als Sondertaste stehen die Tasten Alt oder Windows (genannt "Meta") zur Auswahl. Für die Tasten stehen folgende Optionen zur Auswahl:
Verschieben
Aktivieren, nach vorne und verschieben
Nach vorn bringen/hinten stellen
Größe ändern
Nach vorne
Nach hinten
Minimieren
Nichts
Für das Mausrad stehen folgende Optionen zur Auswahl:
Nach vorn bringen/hinten stellen
Fensterheber
Maximieren/Wiederherstellen
Immer im Vordergrund/Hintergrund halten
Zur nächsten/vorherigen Arbeitsfläche verschieben
Transparenz ändern
Nichts
Die Konfiguration der Aktivierung lässt sich auch über "Systemeinstellungen -> Fenstereigenschaften -> Fenstereigenschaften" Reiter "Aktivierung" erreichen. Mit Aktivierung ist gemeint wie ein inaktives Fenster aktiviert wird. Dies bestimmt also das Fokusverhalten des Systems. Hierbei bestimmt die Auswahlliste "Regelung" das Verhalten. Standardmäßig ist "Aktivierung nach Klick" ("click-to-focus") eingeschaltet. Es stehen jedoch weitere Optionen zur Verfügung welche das sogenannte "focus-follows-mouse" Verhalten benutzen. Es wird also automatisch das Fenster unter dem Mauszeiger aktiviert. Verwendet man eine dieser Optionen kann man die automatische Aktivierung verzögern und ein automatisches nach vorne Stellen aktivieren.
Es können auch noch Einstellungen zur Navigation durch die Fensterliste vorgenommen werden. Dies bestimmt also das Verhalten bei der Verwendung der Tastenkombination Alt + Tab ⇆ . So kann man einstellen, ob z.B. die Fensterliste überhaupt angezeigt werden soll oder ob die Fenster aller Arbeitsflächen einbezogen werden sollen.
Das Verhalten beim Verschieben von Fenstern lässt sich auch über "Systemeinstellungen -> Fenstereigenschaften -> Fenstereigenschaften" Reiter "Verschieben" erreichen. Hier lässt sich einstellen, ob der Fensterinhalt beim Verschieben angezeigt werden soll sowie wie die Fenster automatisch platziert werden sollen. Des weiteren lässt sich eine Rand-Einrastzone festlegen, welche bestimmt ab welchem Abstand zum Rand automatisch das Fenster zum Rand hin bewegt wird.
Erweiterte Optionen lassen sich auch über "Systemeinstellungen -> Fenstereigenschaften -> Fenstereigenschaften" Reiter "Erweitert" erreichen.
Es ist möglich, einen automatischen Fensterheber zu aktivieren. Dies bedeutet, dass falls der Fensterheber aktiviert ist, der Fensterinhalt sofort wieder angezeigt wird, wenn man die Maus auf die Fensterdekoration fährt, sowie das Fenster automatisch wieder in den Fensterheberzustand wechselt, sobald man mit der Maus das Fenster verlässt.
Aktive Arbeitsflächenränder erlauben das Wechseln der Arbeitsfläche, wenn man sich mit der Maus an den Rand einer Arbeitsfläche bewegt. Diese aktiven Arbeitsflächenränder sind standardmäßig deaktiviert. Wenn man sie aktiviert, hat man die Möglichkeit sie immer zu aktivieren oder nur beim Verschieben eines Fensters zu aktivieren. Diese Option befindet sich in dem "Bildschirmecken"-Konfigurationsmodul.
Die Konfiguration der fensterspezifischen Einstellungen lässt sich auch über "Systemeinstellungen -> Fenstereigenschaften -> Fensterspezifische Eigenschaften" erreichen. Die fensterspezifischen Einstellungen oder auch Fensterregeln sind ein sehr mächtiges Regelwerk um zu bestimmen wie sich einzelne Fenster oder Programme verhalten sollen. So lässt sich festlegen auf welcher Arbeitsfläche ein Programm erscheinen soll, welche Größe es hat, ob es in der Fensterliste geführt wird und vieles mehr.
Eine ausführliche Anleitung zum Anlegen und Verwenden dieser Regeln liefert der Artikel Fensterregeln.
Normalerweise startet sich KWin nach einem Absturz automatisch neu, ohne dass der Anwender etwas davon bemerkt. Manchmal ist es dennoch nötig, KWin manuell neu zu starten, z.B. wenn man Compiz beenden möchte. Dazu kann man KRunner mit Alt + F2 verwenden und folgendem Befehl:
kwin --replace
Sollte überhaupt kein Fenstermanager mehr laufen, so kann KRunner nicht fokussiert werden und der Befehl kann nicht eingegeben werden. In diesem Fall kann man z.B. mit Strg + Alt + F1 auf ein virtuelles Terminal wechseln, sich anmelden und folgenden Befehl verwenden:
DISPLAY=:0 kwin --replace &
Sollten alle Fenster ohne Dekorationen (Fensterleiste/Titelleiste und Rahmen) angezeigt werden, dann ist entweder KWin abgestürzt oder es wird Compiz verwendet. Ob ein Absturz vorliegt, lässt sich einfach testen, indem man versucht, zwischen Fenstern zu wechseln. Ist dies nicht möglich, so ist der Fenstermanager abgestürzt und obige Anleitung hilft. Ist der Wechsel zwischen Fenstern noch möglich, so läuft noch ein Fenstermanager (sehr wahrscheinlich Compiz). In diesem Fall folgt man bitte der Anleitung Compiz Problembehebung, falls man Compiz verwenden möchte, falls nicht so startet man wie oben beschrieben KWin neu. Über "Systemeinstellungen → Standardkomponenten → Fenstermanager" kann ein anderer gewählt werden. Dieser Wechsel hat auch schon fehlerhafte Fensterdekorationen in Ordnung gebracht.
Seit KDE 4.9, also Kubuntu 12.10, bietet KWin die Möglichkeit, Informationen über KWin und den verwendeten OpenGL-Treiber automatisiert auszulesen. Diese Ausgabe kann für den Support auch hier im Forum sehr sinnvoll sein. Bei Supportanfragen zu KWin daher ein Terminal[1] öffnen und die Ausgabe von
qdbus org.kde.kwin /KWin supportInformation
in einem Codeblock posten.