Es ist oft ein lästiges Problem beim Filme schauen, wenn das Laufwerk beim Abspielen einer DVD sehr hoch aufdreht, obwohl dies in fast allen Fälle eigentlich nicht notwendig ist. Es werden exemplarisch vier mögliche Hilfsprogramme vorgestellt, mit denen man die Geschwindigkeit eines DVD-Laufwerks drosseln kann .
Zuerst sollte man sich im Klaren darüber sein, welches Laufwerk gedrosselt werden soll und welchen Pfad es hat. Wenn man nur ein DVD-Laufwerk besitzt, hat dieses den Pfad /dev/sr0 (entsprechend hatte das zweite DVD-Laufwerk /dev/sr1 usw. als Pfad).
Danach kann man zwischen folgenden drei Programmen wählen, vorher sollten aber alle Programme/Aktionen beendet werden, die auf das Laufwerk zu greifen, wie z.B. ein Media-Player.
Alle Änderungen sind temporär, das bedeutet: Jedes mal, wenn man den Datenträger aus dem Laufwerk entfernt, wird das Laufwerk auf seine Standardeinstellungen zurückgesetzt! Das selbe gilt bei einem Neustart des Systems oder Neuanmeldung des Benutzers.
Alle Geschwindigkeiten werden als Vielfaches von 150 KB/s angegeben. Für eine CD ist die "Grund"-Geschwindigkeit (= 150 KB/s) zum Abspielen ausreichend. Um eine DVD ruckelfrei abspielen zu können ist die 9fache Geschwindigkeit (=1350 KB/s) erforderlich. Niedrigere Geschwindigkeiten führen zum "Ruckeln" des Bildes. Weiteres hierzu: DVD-Laufwerk.
eject
, welches in der Standard-Version vorinstalliert ist, ist ein Werkzeug zum Auswerfen von entfernbaren Datenträger wie CD-ROM, Diskette etc., aber es kann auch die Geschwindigkeit anpassen.
Dazu führt man folgenden Befehl im Terminal[3] aus:
eject -x 9 /dev/scd0
Nach dem Parameter 'x' folgt die Geschwindigkeit, die das Laufwerk annehmen soll, als Vielfaches von 150 KB/s. Empfehlenswert ist die 9fache Geschwindigkeit. Wenn nur ein Laufwerk installiert/eingebaut ist, kann der Pfad zum Laufwerk weggelassen werden.
hdparm
, welches in der Standard-Version vorinstalliert ist, ist ein sehr umfangreiches Steuerungs- und Auslesewerkzeug für P- und S-ATA-Laufwerke unter Linux.
hdparm
kann nicht mit SCSI-Laufwerken benutzt werden.
Folgenden Befehl führt man im Terminal[3] aus:
sudo hdparm -E 9 /dev/scd0
Nach dem Parameter 'x' folgt die Geschwindigkeitsangabe genauso wie bei eject
. Des Weiteren muss man ggf. den Pfad, hier /dev/scd0, durch den gewünschten ersetzen.
hdparm ist ein sehr mächtiges Werkzeug, mit dem man (fast) alles an einem Laufwerk einstellen kann. Siehe dazu: hdparm Manual
Mit setcd
lässt sich genauso einfach die Geschwindigkeit des Laufwerkes anpassen.
Folgendes Paket muss installiert [1] werden:
setcd (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install setcd
sudo aptitude install setcd
Danach den folgenden Befehl im Terminal[3] ausführen:
setcd -x 9 /dev/scd0
Nach dem Parameter 'x' folgt die Geschwindigkeitsangabe genauso wie bei hdparm. Des Weiteren muss man ggf. auch den Pfad, hier /dev/scd0, durch den gewünschten ersetzen.
setcd ist ein kaum minder mächtigeres Werkzeug als hdparm; nur speziell ausgelegt für optische Laufwerke unter Linux.
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Anmerkung: Es handelt sich hierbei um keines von der Ubuntu-Gemeinschaft gepflegtem Projekt. Die Installation folgt auf eigene Gefahr!
speedcontrol
ist nur dann zu empfehlen, wenn eject, hdparm und setcd versagt haben.
Zunächst muss der Quellcode heruntergeladen werden, danach wird dieser kompiliert[2] und nach /usr/local/bin verschoben. Dafür folgende Befehle im Terminal[3] ausführen:
cd ~ wget http://noto.de/speed/speedcontrol.c gcc speedcontrol.c -o speedcontrol rm speedcontrol.c sudo mv speedcontrol /usr/local/bin sudo chmod +x /usr/local/bin/speedcontrol
Danach kann das Programm über den Befehl "speedcontrol
" im Terminal aufgerufen werden:
speedcontrol -x 9 /dev/scd0
Nach dem Parameter 'x' folgt die Geschwindigkeitsangabe genauso wie bei hdparm
oder setcd
. Ggf.muss man den Pfad, hier /dev/scd0, durch den gewünschten ersetzen.
Nun ist es lästig, wenn man jedes mal aufs Neue beim Einlegen einer DVD die Geschwindigkeit des Laufwerkes anpassen muss. Als Vorlage dient folgendes Skript, das man seinen Gegenbenheiten entsprechend anpassen muss:
1 2 3 | #!/bin/bash
eject -x 9 /dev/scd0
vlc /dev/scd0
|
Dieses Skript wird in einen Editor [6] kopiert und mit Root-Rechten [5] unter einem aussagekräftigen Titel nach /usr/local/bin gespeichert und ausführbar [7] gemacht. Danach kann es in den Autostart eingetragen werden, wenn das Laufwerk nur mit dieser Geschwindigkeit betrieben werden soll.