Dieser Artikel ist Teil der Artikelserie Netbooks.
Es wurden neben den Standardderivaten mittlerweile mehrere speziell für Netbooks angepasste Varianten entwickelt. Ab Ubuntu 11.04 ersetzt Unity den mit Ubuntu 9.04 eingeführten "Ubuntu Netbook Remix" (UNR). Beim UNR handelte es sich um eine Bedienoberfläche, die für Bildschirme mit geringen Auflösungen gedacht ist. Im Hintergrund nutzte UNR einen GNOME-Desktop. Die Übergänge zwischen den Derivaten waren eher fließend. Hatte man ein älteres, normales Ubuntu installiert, konnte man problemlos die Netbook Remix Oberfläche nachinstallieren. Die wesentlichen Unterschiede lagen in den standardmäßig vorgegebenen Programmen und Paketen und im Aussehen bzw. Design.
Es gibt weitere Linux-Distributionen, die speziell für Netbooks angepasste Versionen bieten.
Hier gibt es weiterführende Informationen zu den verschiedenen Desktop-Umgebungen von Ubuntu:
Die neue Standard-Desktop-Oberfläche Unity ist (auch) für Netbooks optimiert und ersetzt ab Ubuntu 11.04 den bis dahin verfügbaren Netbook Remix (UNR). Leider aufgrund der Hardware-Anforderungen auf älteren Netbooks so gut wie nicht zu gebrauchen.
Die Kubuntu Netbook Edition
besitzt, wie der Name vermuten lässt, eine KDE Oberfläche und ist im Gegensatz zum UNR daher mit KDE-Programmen ausgestattet. Die Kubuntu Netbook Edition erschien erstmalig mit Ubuntu 9.10. Mit der Version 10.04 befindet sich die Kubuntu Netbook Edition teilweise immer noch im Teststadium und wird deshalb eher experimentierfreudigen Benutzern empfohlen. Die letzte verfügbare Version basiert auf dem nicht mehr unterstützten Ubuntu 10.10.
Die auf LXDE basierende Ubuntu-Variante Lubuntu bringt mit dem Programm LXLauncher eine elegante Lösung des Platzproblems auf älteren Netbooks mit sehr kleinem Bildschirm. Auch die relativ geringen Hardwareanforderungen machen Lubuntu für Netbooks der EeePC-Reihe mit 7"-Bildschirm interessant. Ein Nachteil für Einsteiger ist, dass sich der LXLauncher ausschließlich und Linux-typisch über Textdateien konfigurieren lässt.
Seit Ubuntu 11.10 ist Lubuntu eine offiziellen Ubuntu-Variante, die allerdings bisher keine LTS-Version veröffentlicht hat.
Der Ubuntu Moblin Remix war eine vollwertige Ubuntu-Distribution, die die grafische Oberfläche von Moblin benutzte. Die Entwicklung von Moblin wurde durch Intel begonnen und mittlerweile der Linux Foundation
übertragen. Anders als Moblin funktionierte der UMR nicht nur auf der Atom™-Plattform, sondern war auf allen gängigen Systemen lauffähig. Der UMR setzte auf einen Browser, einen Media-Player und einen Mail-Client, die sich in die Moblin-Oberfläche integrierten. Außerdem brachte er OpenOffice.org, Empathy, Nautilus und vom Standard-Ubuntu bekannte grafischen Konfigurationswerkzeuge mit. Im Unterschied zu Moblin stand das gesamte Ubuntu-Repository zur Verfügung, aus dem mit dem neuen Software-Center beliebige Programme hinzufügt werden konnten.
Das Moblin-Projekt wurde inzwischen eingestellt und zu MeeGo überführt. Ende September 2011 wurde bekanntgegeben, dass auch LiMo mit dem Meego-Projekt verschmelzen wird. Das neue Projekt trägt nun den Namen Tizen.
Easy Peasy
(auf deutsch „kinderleicht“) ist ein inoffizielles Derivat von Ubuntu 10.04, ebenfalls mit der Bedienoberfläche Netbook Remix. Der Name leitet sich mehr oder weniger von den Namen der ersten Netbooks (EeePC) ab. Man findet daher evtl. auch noch die Vorgängerbezeichnung "Ubuntu Eee", das auf Ubuntu 8.04 basierte. Easy Peasy installiert standardmäßig die Programme OpenOffice, Firefox, Evolution, Pidgin, Skype, Picasa, Songbird und Totem.
Aurora
(ehemals Eeebuntu) ist ein weiteres Derivat, welches in drei Varianten angeboten wird. Eine Basisversion
, die den Standard-GNOME-Desktop und den Firefox-Browser enthält, eine Standardversion
mit einem aufgepeppten GNOME-Desktop, OpenOffice, Firefox, Thunderbird, VLC, Banshee, Pidgin und Compiz sowie eine Netbookversion
, die mit Netbook Remix Oberfläche ausgestattet ist und ansonsten der Standardversion entspricht. Der letzte Version stammt aus dem Jahr 2009.
Crunchbang Linux
basiert auf Debian und setzt auf den leichtgewichtigen Fenstermanager Openbox. Crunchbang zielt darauf ab, schneller zu sein als ein normales Ubuntu und kommt u.a. mit den Programmen Chromium, Pidgin, Skype, Rhythmbox sowie VLC. Es richtet sich eher an fortgeschrittene Anwender, denen die modernen Desktop-Oberflächen zu überfrachtet sind und bietet eine Lösung (bzw. einen Kompromiss) aus maximaler Funktionalität bei minimalsten Hardware-Anforderungen. Wird noch aktiv gepflegt und weiterentwickelt.
FluxFlux
wurde ursprünglich als Distribution speziell für die Asus Eee PC-Reihe entwickelt. Da Asus die Produktion inzwischen eingestellt hat und diese Hardware nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich ist, wurde es in "FluxFlux Legacy" umbenannt. Auch wenn keine Neuerungen mehr hinzukommen, wird die Distribution vorerst weiter gepflegt.
Die wenigsten Netbooks kommen mit einem CD/DVD-Laufwerk daher. Es gibt aber drei Möglichkeiten, die Installation durchzuführen:
Ubuntu-CD über ein externes CD-/DVD-Laufwerk
Weitere Hinweise zur Installation finden sich im Übersichtsartikel Installation.
Wegen der geringen Bildschirmauflösung der Geräte kann es vorkommen, dass einzelne Dialogfenster während der Installation nicht vollständig dargestellt werden können. Durch Drücken von
Alt + und Ziehen mit der Maus lassen sich die Fenster aber verschieben.
Möchte man seine Daten verschlüsseln, sollte man dies gleich bei der Installation berücksichtigen.
Nach der Installation lohnt sich insbesondere für Linux-Einsteiger ein Blick in den Artikel Erste Schritte.
Alte Hardware - Artikel, der sich speziell mit in ihrer Leistung stark eingeschränkten Computern beschäftigt. Dazu zählen neben älteren PCs insbesondere auch Netbooks.