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Hinweis: Dies ist ein statischer Snapshot unseres Wikis vom 25. März 2013 und kann daher nicht bearbeitet werden. Der aktuelle Artikel ist unter wiki.ubuntuusers.de zu finden.
WikiKMailFilter

Filter

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Gerade bei sehr viel E-Mail-Verkehr kann es sich anbieten, eingehende Nachrichten automatisch filtern und dabei bestimmte Aktionen ausführen zu lassen. Diese Seite beschreibt einerseits, wie man E-Mails in KMail automatisch von Filtern verwalten lassen kann. Außerdem hilft sie beim Einrichten eines Spam-Filters. In früheren Versionen von Kmail war es zudem möglich, E-Mails mittels POP-Filter noch vor dem Abruf zu filtern.

Hinweis:

Filter werden in der Reihenfolge abgearbeitet, in der die Filter im Einrichtungsdialog angeordnet sind. Die Reihenfolge kann mithilfe der Pfeiltasten unterhalb der Filterliste geändert werden. Nach der Standardeinstellung wird eine von einem Filter bearbeitete Nachricht aussortiert und durchläuft die nachfolgenden Filter nicht mehr. Die vorderen Filter haben also Vorrang vor den hinteren.

Nachrichtenfilter

Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Filterung der Nachrichten nach dem Abruf vom Server auf die lokale Festplatte. Eine Filterung vor dem Herunterladen ist in neueren Versionen von Kmail (Kmail2 ab Ubuntu 11.10) nicht mehr möglich.

In der Regel wendet Kmail2 die Filter auf eingehende Nachrichten automatisch an. Allerdings kann man E-Mails auch manuell durch einen Filter schicken. Hierzu rechte Maustaste auf eine oder mehrere markierte Nachrichten und wählt "Filter anwenden → ...".

Filter einrichten

nachrichtenfilter.pngEs gibt zwei Möglichkeiten, einen Nachrichtenfilter zu erstellen. Zur schnellen Einrichtung eines einfachen Filters rechte Maustaste auf eine Nachricht. Dort wählt man "Filter anlegen" und daraufhin eine der Optionen "Nach Betreff filtern", "Nach Absender filtern", "Nach Empfänger filtern" und "Nach Mailingliste filtern". Nachdem man eine Option gewählt hat, öffnet sich der Filterdialog. Ein zur Nachricht passender Filter ist schon angelegt.

Den Filtereinrichtungsdialog erreicht man auch im Menü "Einstellungen → Filter einrichten ...". Durch linke Maustaste auf die Schaltfläche "Neu" unterhalb der Liste der vorhandenen Filter wird ein neuer Filter erzeugt. Im rechten oberen Bereich des Dialogfenster lassen sich ein oder mehrere Kriterien definieren, nach denen die Nachrichten dann sortiert werden. Durch linke Maustaste auf die Schaltfläche "Mehr", "Weniger" oder "Alles löschen", können Bedingungen hinzugefügt und entfernt werden. Darunter lässt sich festlegen, was mit den betreffenden Nachrichten geschehen soll. Die Aktion "In Ordner verschieben" ist voreingestellt, man muss lediglich den gewünschten Ordner angeben. Über dem Bereich mit den Kriterien muss man zudem angeben, ob eine Nachricht mindestens eine oder alle der festgelegten Bedingungen auf einmal erfüllen soll, um von diesem Filter gefiltert zu werden.

Im Reiter "Erweitert" können weitere Einstellungen vorgenommen werden. Dort kann man festlegen, auf welche Nachrichten der entsprechende Filter angewendet werden soll (alle bzw. nur bestimmte Postfächer, gesendete Nachrichten, vor dem Senden, manuelle Filterung, etc.).

Über die entsprechenden Schaltflächen linken unten im Fenster lassen sich Filter ex- bzw. importieren.

Hinweis:

Die Anwendung von Filtern kann je nach Komplexität und Anzahl eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen! Dieser Hinweis möchte helfen, diesen Vorgang zu optimieren. Hat man ein bestimmten Filter eingerichtet, der bestimmte Nachrichten endgültig verarbeitet, dann hilft es, im Reiter "Erweitert" die Option "Bearbeitung hier beenden, falls Filterbedingung zutrifft" zu aktivieren. Es empfiehlt sich weiter, die Filterregeln so einfach wie möglich gestalten. Außerdem kann die Filterreihenfolge einen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Sortierung der E-Mails haben. Beispielsweise dauern die Aktionen "Befehl ausführen" und "Durch Programm leiten" am längsten. Deshalb sollte man diese Filter an das Ende der Liste setzen. Das reduziert unter Umständen die Menge von Nachrichten, die diese Aktionen durchlaufen.

Filterprotokoll

Um zu überprüfen, ob die erstellten Filter richtig arbeiten, kann KMail auf Wunsch ein Filterprotokoll erstellen. Dazu wählt man im Menü "Extras → Filterprotokoll anzeigen", aktiviert "Filtervorgänge protokollieren". Anschließend legt man die gewünschte Protokollierung sowie die maximale Größe der Protokolldatei fest.

Spamfilter

spamfilter-assistent.pngKMail hat keinen eigenen Spam-Filter, sondern kann unerwünschte E-Mails nur mit Hilfe verschiedener externer Werkzeuge erkennen. Über den Menüeintrag "Extras → Anti-Spam Assistent ..." öffnet sich ein Assistent, der bei der Einrichtung eines Spamfilters hilft. Alle bereits installierten Filter werden beim Start des Assistenten angezeigt. Den gewünschten Spamfilter markiert man dann. Wahlweise können auch mehrere Filter gleichzeitig aktiv sein. Im nächsten Schritt legt man fest, in welchen Ordner als Spam erkannte E-Mails verschoben werden sollen. Anschließend bestätigt man die neu erstellten Filterregeln durch linke Maustaste auf die Schaltfläche "Fertigstellen". Danach ist der Spamfilter aktiv.

Unterstützt werden die folgenden Filterwerkzeuge:

  • Bogofilter {en} ist ein Bayesian-Filter. Die Filterung beruht also ausschließlich auf statistischen Algorithmen und es bedarf zu Beginn einer gewissen Lernphase, bis unerwünschte E-Mails eindeutig erkannt werden. Diesen kleinen Nachteil kann Bogofilter durch seine Schnelligkeit ausgleichen. Die Installation[1] des folgenden Pakets ist nötig: bogofilter

  • SpamAssassin {en} ist ein sehr komplexes Werkzeug zur Bekämpfung von Spam. Im Gegensatz zum Bogofilter gebraucht SpamAssassin mehrere Mechanismen (statistische Regeln, Abfragen von Listen spamversendender Server, Prüfsummen, Bayessche-Filter). Dadurch dauert die Spamerkennung etwas länger, allerdings erreicht das Programm auch ohne anfängliche Lernphase eine hohe Erkennungsrate. Um diesen Filter zu verwenden, muss man das folgende Paket installieren[1]: spamassassin

  • Der E-Mailprovider GMX-Freemail {de} hat einen eigenen Spamfilter, der die E-Mails beim Eintreffen auf dem Server kontrolliert. Das Filterergebnis wird für jede Nachricht in einer speziellen Vorspannzeile abgelegt. Den Inhalt dieser Vorspannzeile kann man zum Ausfiltern von Spam zu verwenden. Da die E-Mails schon im Vorfeld überprüft wurden, entstehen keine Geschwindigkeitseinbußen.

  • Das Annoyance-Filter {en} ist bisher nicht in den Ubuntu-Quellen enthalten. Dieser Filter wird in der Regel nur selten verwendet. Es ist ein Werkzeug für Spezialisten und wird hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Wer einen dieser Filter vermisst, muss ihn wahrscheinlich erst installieren. Nach der Installation muss der Assistent neu gestartet werden.

Manuelles Markieren als "Spam" oder "Ham"

spam-ham-button.pngGerade bei bayesischen Filtern wie Bogofilter kann es zu Beginn der Filternutzung vorkommen, dass E-Mails fälschlicherweise als Spam identifiziert oder Spammails vom Filter übersehen werden. Der Spamfilter lernt jedoch dazu, wenn man die betroffenen E-Mails von Hand einordnet. Das geschieht durch rechte Maustaste auf die entsprechende E-Mail und in dem sich öffnenden Menü den Eintrag "Filter anwenden → Als Spam klassifizieren" bzw. "Filter anwenden → Als Nicht-Spam klassifizieren". Mit dem Design für die Nachrichtenliste "Dekorativ mit anklickbarem Status" kann man dort einfach auf den entsprechenden Knopf linke Maustaste ("Spam" bzw. "Ham"). Schließlich gibt es auch in der Werkzeugleiste zwei Schaltflächen, um eMails richtig einzuordnen.

Individuelle Konfiguration

Die im Assistenten ausgewählten Filter werden automatisch eingerichtet und in der Regel ist keine Nacharbeit nötig. Benötigt man jedoch eine individuelle Konfiguration oder verwendet einen Spamfilter, der nicht vom Assistenten erkannt wird, kann man den Filter über den Menüpunkt "Einstellungen → Filter einrichten ..." anpassen.

Spamfilter entfernen

Möchte man einen mit dem Assistenten erstellten Spamfilter wieder entfernen, öffnet man im Menü "Einstellungen → Filter einrichten ..." und löscht alle entsprechenden Filter. In der Regel wurden automatisch mehrere Filterregeln für jeden Spamfilter erstellt.

POP-Filter

Hinweis:

Der POP-Filter steht unter KMail2 (ab Ubuntu 11.10) nicht mehr zur Verfügung!

pop-filter-dateigroesse.pngEin POP-Filter dient dazu, Nachrichten vor dem Herunterladen vom Server zu filtern. Dadurch kann man das Herunterladen einer sehr großen E-Mail verhindern und Zeit sparen. Dies geschieht über den Einrichtungsdialog des Empfangs-Zugangs "Einstellungen → KMail einrichten ... → Zugänge". Dort markiert man auf dem Reiter "Empfang" den gewünschten POP3-Zugang, linke Maustaste auf die Schaltfläche "Ändern ..." und wechselt auf den Reiter "POP-Einstellungen". Anschließend aktiviert man die Option "Nachrichten filtern, falls diese größer sind als". Standardmäßig ist eine Größe von 50.000 Bytes angegeben. Überschreitet die Nachrichtengröße den eingestellten Wert, werden die Filterregeln angewandt, die man im nächsten Schritt einrichten muss.

Man wählt nun im Menü "Einstellungen → POP-Filter einrichten ...". Die Einrichtung eines Filters geschieht nun analog zur Konfiguration der Filterbedingungen im vorangegangenen Abschnitt Filter einrichten, unterscheidet sich aber in den zur Verfügung stehenden Filteraktionen. Nachdem man Filterbedingungen definiert hat, kann man auswählen, ob die Nachrichten, die die eingestellte Größe überschreiten, heruntergeladen, später heruntergeladen oder direkt vom Server gelöscht werden sollen. Vorsicht bei der letzten Aktion, die E-Mails können nicht wiederhergestellt werden! Wählt man die Option "Nachricht später herunterladen", dann verbleibt die Nachricht vorerst solange auf dem POP-Server, bis man manuell eine Aktion für diese Nachricht ausgeführt hat. Hat man diese Option gewählt, empfiehlt es sich zusätzlich den Punkt "Für das spätere Herunterladen markierte Nachrichten im Bestätigungsdialog immer anzeigen" zu aktivieren. Dadurch hat man die Möglichkeit, später manuell zu entscheiden, was mit den herausgefilterten Nachrichten geschehen soll.

Des Weiteren kann man bestehende POP-Filter über die entsprechenden Schaltflächen am unteren Rand des Dialogs im- / exportieren.

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