Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.
Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.
Seit Anfang März 2009 bietet das Ubuntu-Kernel-Team zusätzlich zu den über die Paketquellen erhältlichen Kernel die Mainline-Kernel an. Hierbei handelt es sich um die unmodifizierten Linux-Kernel von kernel.org , welche lediglich mit der Ubuntu-Kernel-Konfiguration kompiliert wurden.
Dies bedeutet (auch):
Der Kernel enthält "nur" die in ihm enthaltenen Treiber
Es gibt keine Ubuntu-spezifischen Kernel-Patches
Es gibt keine Restricted-Modules
Es kann sein, dass das System unter diesem Kernel nicht läuft
Es gibt nur i386 und amd64 generic-Kernel, keine anderen Architekturen
Es gibt keinen Support für diese Kernel
Der Mainline-Kernel kann in verschiedenen Situationen interessant sein, beispielsweise
wenn der original Ubuntu-Kernel Probleme macht, kann man den Mainline-Kernel zur Eingrenzung von Fehlern nutzen
wenn der original Ubuntu-Kernel einen Treiber (noch) nicht enthält, ein neuerer Kernel diesen aber beinhaltet
Der Mainline-Kernel ist nicht über die Paketquellen verfügbar, sondern muss als einzelnes Paket heruntergeladen werden.
Fremdpakete können das System gefährden.
Alle Kernel findet man unter http://kernel.ubuntu.com/~kernel-ppa/mainline/ , grundsätzlich kann man jeden Kernel unter jeder Ubuntu-Version installieren [1].
Es reicht, das gewünschte Paket linux-image-* herunterzuladen. Das Paket linux-image-extra-* enthält zusätzliche Treiber (den Großteil der Kernelmodule) und muss im Falle einer Installation immer zusammen mit dem dazugehörigen linux-image-*-Paket installiert werden. Sollen eigene Treiber/Kernelmodule gebaut werden, so werden auch die linux-headers-*- und linux-source-*-Pakete benötigt. Falls von DKMS verwaltete Kernelmodule verwendet werden, sollten die linux-headers-*-Pakete unbedingt installiert werden, damit die Module für den neuen Kernel automatisch erstellt werden. Dies ist zum Beispiel beim proprietären Treiber für NVIDIA-Grafikkarten und bei VirtualBox der Fall.
Der Kernel kommt dem originalen Ubuntu-Kernel nicht in die Quere und kann parallel installiert werden, genau so wie mehrere Mainline-Kernel möglich sind. Es wird dann auch der entsprechende Eintrag für GRUB 2 erzeugt.
Der Mainline-Kernel kann wie jedes andere Paket auch über die Paketverwaltung deinstalliert werden.
Eintrag im englischen Wiki
Ikhaya-Meldung zum Mainline-Kernel
kernel.org - Start- und Übersichtsseite