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Hinweis: Dies ist ein statischer Snapshot unseres Wikis vom 25. März 2013 und kann daher nicht bearbeitet werden. Der aktuelle Artikel ist unter wiki.ubuntuusers.de zu finden.

dvb-utils

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Wiki/Icons/tv2.png Da einige Videoplayer keine Funktionen mitbringen, selbst nach TV-Sendern zu suchen, bedient man sich des Programms scan, welches diese Funktion übernimmt. Es erstellt die Datei channels.conf, welche von den eben genannten Programmen benötigt wird, um DVB-C (Digital Video Broadcasting - Cable), DVB-S (Digital Video Broadcasting - Satellit) und DVB-T (Digital Video Broadcasting – terrestrisch) Signale interpretieren zu können.

dvb-apps beinhaltet dazu weitere Programme, ab Ubuntu 12.10 z.B. auch eine DVB-T-taugliche Version von alevt, um Teletext darstellen zu können. Es steht allerdings in Konflikt zu dem Paket alevt, das deinstallert werden muss.

Zudem liefert es gnuTV, ein kommandozeilengesteuertes Programm auf Tunen, Aufnehmen und Streamen von DVB.

In diesem Artikel wird auf scan eingegangen. In einem weiteren Artikel wird w scan behandelt.

Installation

Es muss folgendes Paket installiert [1] werden, um nach Sender suchen zu können:

  • dvb-apps (universe)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install dvb-apps 

sudo aptitude install dvb-apps 

channels.conf

Voraussetzung für alle Beispiele ist ein funktionsfähiges DVB-Gerät. In den Beispielen wird auf DVB-T und DVB-S eingegangen. Das Grundprinzip ist jedoch bei allen Methoden ähnlich. scan benötigt lediglich die Basisdatenfrequenz und Übertragungsmodus, da es die Frequenzen nicht selbständig durchlaufen kann. Diese sind im Ordner /usr/share/dvb/ zu finden.

Da die Daten nicht immer auf dem aktuellen Stand sind, empfiehlt es sich, mitunter selber Hand anzulegen. Die zweite Methode geht von einem aktuellen Datenbestand in dem angegebenen Ordner aus. Die Grunddaten liegen nicht nur für Deutschland, sondern auch für eine Reihe anderer Länder (u.a. Österreich und Schweiz) vor.

DVB-T

Als erstes über eine Senderliste {dl} (siehe auch ÜberallFernsehen {de} und Media Channel {de}) die technischen Parameter der Sender für die eigene Region heraussuchen. Exemplarisch wird hier für die Region Düsseldorf/Neuss {dl} eine Datei für DVB-T, unter Verwendung von XINE, nach folgendem Muster erstellt [3]:

# DVB-T Ddorf
# Februar 2007
# T freq bw fec_hi fec_lo mod transmission-mode guard-interval hierarchy
T 538000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 586000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 690000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 722000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 746000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 482000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/8 NONE
T 506000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/8 NONE
T 674000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 762000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/8 NONE

Diese anschließend in der Datei de-STADT speichern, wobei STADT durch den eigenen Wohnort abgeändert werden sollte - in diesem Beispiel: de-Ddorf. Diese Daten benötigt das Programm scan, welches in den dvb-utils enthalten ist.

Hinweis:

Wichtig sind hier die Daten: Frequenz & Guard-Intervall! Diese entsprechend in der Datei abändern - Rest übernehmen.

Nun mit dem zweiten Schritt fortfahren:

scan

Nun im Terminal [2] in das Verzeichnis wechseln, in der die soeben erstellte Datei liegt, und folgenden Befehl eingeben:

DVB-T

scan de-Ddorf > ~/channels.conf          # de-Ddorf durch den eigenen Dateinamen ersetzen! 

Das Programm durchsucht die vorgegebenen Frequenzen und erstellt nun die Datei channels.conf. Diese sieht nach erfolgreichem Durchlauf in etwa so aus:

RTL Television:538000000:INVERSION_AUTO:BANDWIDTH_8_MHZ:FEC_2_3:FEC_1_2:QAM_16:TRANSMISSION_MODE_8K:GUARD_INTERVAL_1_4:HIERARCHY_NONE:337:338:16405
RTL2:538000000:INVERSION_AUTO:BANDWIDTH_8_MHZ:FEC_2_3:FEC_1_2:QAM_16:TRANSMISSION_MODE_8K:GUARD_INTERVAL_1_4:HIERARCHY_NONE:353:354:16406
Super RTL:538000000:INVERSION_AUTO:BANDWIDTH_8_MHZ:FEC_2_3:FEC_1_2:QAM_16:TRANSMISSION_MODE_8K:GUARD_INTERVAL_1_4:HIERARCHY_NONE:433:434:16411
VOX:538000000:INVERSION_AUTO:BANDWIDTH_8_MHZ:FEC_2_3:FEC_1_2:QAM_16:TRANSMISSION_MODE_8K:GUARD_INTERVAL_1_4:HIERARCHY_NONE:545:546:16418
ZDF:586000000:INVERSION_AUTO:BANDWIDTH_8_MHZ:FEC_2_3:FEC_1_2:QAM_16:TRANSMISSION_MODE_8K:GUARD_INTERVAL_1_4:HIERARCHY_NONE:545:546:514
...

Diese Datei kann nun von XINE, Totem, MPlayer und gXine genutzt werden, um DVB-T empfangen zu können. Hierfür muss nur die channels.conf ins Heimatverzeichnis in das jeweilige versteckte Programmverzeichnis kopiert werden, welches ggf. noch angelegt werden muss.

Ein genaueres Ergebnis erzielt man, wenn man dem Befehl noch folgende Optionen hinzufügt:

scan -n -o zap -p de-Ddorf > ~/channels.conf 

Kontrolle

Mittels eines Terminalfensters [2] kann man testen, welche Sender gefunden wurden:

awk -F: '{print $1}' ~/channels.conf          # | grep -v "^\[" ## filtert nur namentlich genannte Sender 

Hinweis:

Gibt scan Warnungen aus, dass es eine der angegebenen Frequenzen nicht einstellen konnte (WARNING: >>> tuning failed!!!), so deutet dies auf einen schlechten Antennen-Standort hin. Bei Zimmerantennen empfiehlt es sich einen besseren Standort zu wählen (z.B. am Fenster) oder auf eine Außenantenne zu wechseln. Auch mehrere Steckverbinder im Antennenkabel mindern die Empfangsqualität. Im Zweifelsfall lohnt sich die Investition in ein durchgehendes Antennenkabel.

Programmpfade

Programmpfade
Programm Pfad
gXine ~/.xine
MPlayer ~/.mplayer
Totem ~/.xine
XINE ~/.xine

Nachdem die Datei an den Bestimmungsort kopiert wurde, steht den Programmen DVB zur Verfügung.

Hinweis:

Bei der Verwendung von totem-gstreamer die Datei channels.conf in dvb-channels.conf umbenennen und im Ordner ~/.gstreamer-0.10/ ablegen.

Basisdaten

Daten aus dem Forum:

DVB-T

Deutschland

Deutschland {de}
de-Stadt Stand
Aalen Mai 2009
Ahrweiler Juli 2009
Berlin Juli 2011
Braunschweig Dezember 2008
Bremen Januar 2011
Calau (Süd-Brandenburg) Januar 2008
Dresden Juli 2009
Düsseldorf / Neuss September 2010
Düsseldorf / Ruhrgebiet Februar 2007
Frankfurt / Rhein-Main-Gebiet Juni 2011
Freiburg Juli 2007
Gera Februar 2009
Halle (Saale) Oktober 2009
Heidelberg November 2008
Köln-Bonn September 2008
Löbau Juli 2009
München Juni 2010
Osnabrück September 2006
Ostwestfalen-Lippe Juli 2010
Siegen Dezember 2011
Schwerin Dezember 2011
Stuttgart November 2008
Ulm März 2009
Wolfenbüttel Februar 2009
Wolgast (MVP) Januar 2008
Chemnitz Maerz 2009

Österreich

Österreich {at}
at-Stadt Stand
Österreich Juni 2007

Italien

Italien {it}
it-Region Stand
Südtirol Dezember 2012

Signalstärke

Um die Signalstärke zu ermitteln kann das Programm femon aus dem Paket verwendet werden. Dieses wird im Terminal [2] aufgerufen:

femon -H 

Eine verwertbare Ausgabe erfolgt nur, wenn gleichzeitig tatsächlich ein DVB-T-Sender wiedergegeben wird.

Problemlösungen

Ungültige Bytefolge

Die im Format ISO-8859 vorliegende channels.conf in das UTF-8 Format konvertieren [2]:

iconv --from-code=ISO-8859-1 --to-code=UTF-8 ./channels.conf > ./channels_new.conf 

und die korrigierte channels_new.conf nach channels.conf umbenennen.

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