Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
IceCat
ist die GNU-Version des Browsers Firefox und wie Debians Iceweasel "echte" freie Software. Der Quellcode von Firefox ist zwar ebenfalls frei, jedoch werden die Binär-Dateien des Firefox-Browsers mit nichtfreien Bestandteilen kombiniert zum Herunterladen angeboten.
Des Weiteren hat IceCat noch ein paar zusätzliche Merkmale integriert, die die Sicherheit und Privatsphäre des Nutzers erhöhen (jedoch bei einigen Firefox-Plugins für Probleme sorgen können). IceCat ist der Standardbrowser von gNewSense , einer kompletten Distribution ohne unfreie Software.
Die Weiterentwicklung von IceCat pausierte seit Ende 2011 über ein Jahr. Im Dezember 2012 wurde die Version 17 veröffentlicht. Ob und wie das Projekt weitergeführt wird, ist weiterhin unklar.
Das Programm ist nicht in den offiziellen Paketquellen vorhanden, kann aber aus einem "Personal Package Archiv" (PPA) [1] installiert werden.
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:gnuzilla-team/ppa
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team gnuzilla-team.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Nach dem Aktualisieren der Paketquellen können die folgenden Pakete installiert [2] werden:
icecat (ppa)
icecat-de (ppa, deutsche Programmoberfläche)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install icecat icecat-de
sudo aptitude install icecat icecat-de
Für die Version 17 befindet sich kein Paket icecat-de mehr im PPA. Daher muss man über die Downloadseite die zur eigenen Version passende Erweiterung de.xpi herunterladen und manuell installieren, wenn eine deutsche Programmoberfläche gewünscht ist.
Dazu kann man sich von der Downloadseite das komprimierte Archiv icecat-*-x86.tar.bz2 herunterladen. Dann erstellt man vom Terminal [3] aus in /opt einen Ordner icecat:
sudo mkdir /opt/icecat
und entpackt [4] das heruntergeladene Paket dorthin. Damit man IceCat bei dieser Installationsmethode systemweit starten kann, muss man zuletzt noch einen symbolischen Link anlegen:
sudo ln -s /opt/icecat/icecat /usr/local/bin/icecat
Jetzt kann man IceCat vom Terminal aus über den Befehl
icecat
starten [5]. Zusätzlich kann man sich einen Programmstarter erstellen.
Wenn man IceCat selbst kompilieren möchte, lädt man sich von der Downloadseite das Paket icecat-*.tar.bz2 mit dem Quellcode herunter. Nach dem Entpacken kann man es selbst kompilieren [6].
Da IceCat ein freies Firefox-Derivat ist, gibt es bei der Konfiguration und der Benutzung von IceCat so gut wie keine Unterschiede zu Firefox. Man kann sich also zum größten Teil an die Informationen in denen unter Firefox verlinkten Artikeln halten.
Wichtig ist noch zu wissen, dass der Home-Ordner von IceCat unter ~/.gnuzilla/icecat zu finden ist.
Will man Plugins wie zum Beispiel Adobe Flash unter IceCat benutzen, muss man sie wie im Artikel Firefox/Plugins beschrieben installieren. Danach liegen sie jedoch in dem Firefox- und nicht im IceCat-Ordner. Deswegen muss man im Terminal noch die lokal und global installierten Plugins in das IceCat-Benutzerverzeichnis kopieren:
cp ~/.mozilla/plugins/* ~/.gnuzilla/plugins/ cp /usr/lib/firefox/plugins/* ~/.gnuzilla/plugins/