Ubuntu 12.10 „Quantal Quetzal“
Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Zur Verwaltung der grafischen Oberfläche von Xfce und zur Anzeige des Kontextmenüs dient das Programm xfdesktop. Es wird beim Start von Xfce automatisch geladen und bietet zahlreiche Funktionen:
Setzen eines Hintergrundbilds
Färben des Hintergrundes mit 3 verschiedenen Übergangsmöglichkeiten
Einstellung der Helligkeit und der Sättigung
Anzeigemöglichkeit von Symbolen und Dateien auf dem Desktop
Anzeigemöglichkeit des Programmmenüs (rechte Maustaste)
Anzeigemöglichkeit der Arbeitsflächen (mittlere Maustaste)
Anzeigemöglichkeit minimierter Anwendungen als Symbol
Entsprechende Einstellungsmöglichkeiten findet man im Einstellungsmanager unter dem Abschnitt "Schreibtisch".
![]() |
Xubuntu-Desktop |
Unter "Schreibtisch -> Symbole -> Standardsymbole" im Einstellungsmanager kann man die Anzeige eines Symbols für
das Persönliches Verzeichnis (Homeverzeichnis)
das Dateisystem
den Papierkorb
Entfernbare Datenträger (Wechseldatenträger)
ein- oder ausschalten. Symbol- und Schriftgrößen sind hier ebenfalls änderbar.
Ein Umbenennen der Desktop-Symbole ist nicht möglich. Um beispielsweise die Bezeichnung "Persönlicher Ordner" zu ändern, ist ein Umweg erforderlich. Zuerst deaktiviert man die Anzeige des Symbols. Dann legt man sich eine neue Datei home.desktop [3] mit folgendem Inhalt an:
[Desktop Entry] Version=1.0 Encoding=UTF-8 Type=Application Name=Persönlich Comment=Eigene Dateien Categories=Application; Exec=thunar Icon=folder_home Terminal=false StartupNotify=false
Der Vorteil dieses Umwegs ist, dass man neben dem Namen auch das Symbol (Icon=...
) frei wählen kann. Für ein eigenes Desktopsymbol "Dateisystem" lautet der Befehl Exec=thunar /
, für den Papierkorb entsprechend Exec=thunar trash:/
.
Die neu erstellte Datei muss jetzt noch in den passenden Ordner verschoben werden (siehe nächster Abschnitt).
Eigene Dateien können entweder mit der Maus auf den Desktop gelegt werden oder man hinterlegt diese im Ordner:
~/Arbeitsfläche/ - ab Ubuntu 11.10
~/Desktop/ - bis Ubuntu 11.04
Um Programmstarter auf den Desktop zu setzen, verfährt man prinzipiell genauso. Die Erstellung eigener .desktop- Dateien wird im Artikel Menü ausführlich beschreiben.
Das Verhalten der Symbole, wenn diese z.B. mit der Maus selektiert oder ausgeführt werden, wird in der Datei ~/.gtkrc-2.0 festgelegt. Ist diese Datei noch nicht vorhanden, muss sie angelegt werden. Ein einfaches Beispiel:
style "xfdesktop-icon-view" { XfdesktopIconView::label-alpha = 75 base[NORMAL] = "#00ff00" base[SELECTED] = "#5050ff" base[ACTIVE] = "#0000ff" fg[NORMAL] = "#ff0000" fg[SELECTED] = "#ff0000" fg[ACTIVE] = "#ff0000" } widget_class "*XfdesktopIconView*" style "xfdesktop-icon-view"
label-alpha
setzt den Transparentwert für den Hintergrund des Symboltextes. Es sind Werte zwischen 0 (volle Transparenz) und 255 (undurchsichtig) möglich.
Die nächsten 3 Zeilen beschreiben die Farbwerte des Texthintergrunds:
NORMAL setzt die Farbe für den Regulär, nicht selektierten Status.
SELECTED setzt die Farbe, wenn das Icon selektiert ist und der Desktop sich mit der Tastatur und Maus im Focus befindet.
ACTIV setzt die Farbe, wenn das Icon selektiert ist, aber der Desktop sich mit der Tastatur und Maus nicht im Focus befindet.
Die letzten 3 Einträge beschreiben die Farbwerte der Symbolbeschriftung.
Ein weiteres, relativ komplexes Beispiel:
style "xfdesktop-icon-view" { font_name="LucidaMacBold" XfdesktopIconView::ellipsize-icon-labels = 0 XfdesktopIconView::shadow-x-offset = 1 XfdesktopIconView::shadow-y-offset = 1 XfdesktopIconView::selected-shadow-x-offset = 0 XfdesktopIconView::selected-shadow-y-offset = 0 XfdesktopIconView::shadow-color = "#080808" XfdesktopIconView::selected-shadow-color = "#000000" XfdesktopIconVIew::cell-spacing = 5 # spacing between each 'cell' in the grid of icons XfdesktopIconView::cell-padding = 0 # sets extra padding placed around each icon+text XfdesktopIconView::cell-text-width-proportion = 2.8 # the units are in width (so for 30px icons, '2.5' would leave a 75px wide area underneath for the text) } widget_class "*XfdesktopIconView*" style "xfdesktop-icon-view" widget "*XfdesktopIconView*" style "xfdesktop-icon-view" class "*XfdesktopIconView*" style "xfdesktop-icon-view"
Empfohlen wird, nicht alle Einstellungen auf einmal zu übernehmen, sondern alle Zeilen bis auf eine mit dem Zeichen # am Zeilenanfang zu deaktivieren ("auszukommentieren") und weitere Einstellungen erst nach und nach durch Entfernen des #-Zeichens zu aktivieren.
Will man die Tooltips abschalten, so fügt man in die .gtkrc-2.0 folgende Zeile ein:
gtk-enable-tooltips = 0
Um die Änderungen optisch verfolgen zu können, muss man sich entweder ab- und wieder neu anmelden oder man verwendet folgenden Befehl in einem Terminal-Fenster [2]:
xfdesktop --reload
In der Standardeinstellung (getestet mit Xfce 4.8 unter Ubuntu 11.04) endet der angezeigte Text unter den Symbolen schon nach wenigen Zeichen. Um lange Bezeichnungen für Dateinamen bzw. Starter komplett darzustellen, dient der Eintrag:
XfdesktopIconView::ellipsize-icon-labels = 0
Auf diese Weise werden lange Namen in die nächste(n) Zeilen(n) umgebrochen.
Als netten Nebeneffekt bietet der xfdesktop auch eine Überlagerungsmöglichkeit von Farbverläufen und Bildern. Möglich wird dieser Effekt durch halbtransparente Bilddateien. Als Beispiel macht man folgendes im Bereich "Erscheinung":
Farbstil: Vertikaler Verlauf Erste Farbe: #281515 Zweite Farbe: #B66E37 X Zeige Bild Anzeige: Automatisch
Nun klickt man auf "Liste bearbeiten" und fügt das Bild /usr/share/xfce4/backdrops/xfce-in-a-grid.png ein und speichert ab.