Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Dieser Artikel erklärt die verschiedenen Möglichkeiten, wie das Gastsystem von VirtualBox in ein Netzwerk eingebunden werden kann. Je nachdem welchen Zweck das Gastsystem in der virtuellen Maschine hat, so gestaltet sich auch die Konfiguration des Netzwerkes.
Möchte man in einer virtuellen Maschine lediglich den Internetzugang des Hosts benutzen um beispielsweise zu surfen oder E-Mails abzurufen, dann ist die Voreinstellung ausreichend. Die Voreinstellungen (siehe Bild) lauten:
"Netzwerk-Adapter" aktivieren (Kreuzchen setzen)
Angeschlossen an "NAT"
"Kabel verbunden" aktivieren (Kreuzchen setzen)
Muss das Gastsystem aus welchem Grund auch immer von außen erreichbar sein, bedarf es etwas mehr Aufwand. Um einen Server innerhalb einer VM zu betreiben, kann der Netzwerkmodus "Netzwerkbrücke" genutzt werden oder auch der der Netzwerkmodus "NAT" unter Verwendung der Portweiterleitung. Möchte man vom Host- auf das Gastsystem zugreifen, zum Beispiel um einen Webserver in der VM zu testen, sollte der Host-Only-Modus verwendet werden. Braucht man aus der VM trotzdem auch Internetzugang kann man natürlich auch mehrere Interfaces anlegen, zum Beispiel eines im NAT-Modus für den Internetzugriff und eines im Host-Only-Modus, damit Host und Gast miteinander kommunizieren können.
Sollen nur einzelne Ports der virtuellen Maschine angesprochen werden können, so kann eine direkte Portweiterleitung vom Host zur VM eingerichtet werden. So lässt sich beispielsweise auf der virtuellen Maschine ein Webserver auf Port 80 betreiben, der über den Port 8080 des Hosts ansprechbar ist. Dazu richtet sich VirtualBox selbst als Server auf dem Hostrechner ein. Es belauscht den gewünschten Port und leitet den Netzwerkverkehr zu einem Port des Gastes weiter. Dabei kann natürlich jeder Port nur einmal verwendet werden. Auch kann nicht gleichzeitig ein anderes Programm auf dem Host den gleichen Port bedienen.
Die Portweiterleitung ist nur im Modus "NAT" sinnvoll. Wählt man hier in den erweiterten Einstellungen "Port-Weiterleitung" kann man eine neue Regel hinzufügen. Hierbei ist "Host-Port" der Port auf dem der Host ansprechbar ist (z.B. 8080) und "Gast-Port" der Port auf der virtuellen Maschine auf dem der Server läuft (z.B. 80). Die IP-Adressen können, wenn nicht anders gewünscht, leer gelassen werden.
Beim Beispiel des Webservers ist im Browser des Host-Systems ist die URL wie folgt aufzurufen:
http://localhost:8080/
Wird die Netzwerkschnittstelle einer VM in diesem Modus betrieben so kann die VM wie jeder reale PC in ein bestehendes Netzwerk integriert werden. Man muss dazu das Netzwerkinterface des Hostsystems auswählen, über das man mit dem lokalen Netz verbunden werden möchte.
In diesem Modus wird ein Netzwerk zwischen den verschiedenen virtuellen Maschinen auf dem Host erstellt. Andere virtuelle Maschinen im gleichen internen Netzwerk ("Name") können auf diese Maschine zugreifen, nicht aber der Host oder Computer von außerhalb.
Die Host-only Variante ermöglicht es, vom Gast-System auf das Host System zuzugreifen und umgekehrt. Dazu wird ein virtuelles Netzwerkinterface, zum Beispiel vboxnet0 angelegt. Über dieses Interface können Host- und Gastbetriebssystem miteinander kommunizieren.