Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Terminator
ist ein in Python geschriebener Terminal-Emulator, der es ermöglicht, mehrere Terminals innerhalb eines Fensters bzw. einzelner Tabs zu benutzen und mittels Tastatur-Kürzeln zwischen diesen zu wechseln. Dies entspricht dem Tiling-Modus von Fenstermanagern. So kann man ohne Tabs und ohne weitere Terminal-Fenster mehrere Shells zur selben Zeit geöffnet halten.
Ursprünglich für GNOME entwickelt, kann das Programm inzwischen mit jeder beliebigen Desktop-Umgebung verwendet werden.
![]() |
Zugriff auf drei verschiedene Rechner |
Terminator kann aus den offiziellen Paketquellen installiert [1] werden:
terminator (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install terminator
sudo aptitude install terminator
Unter Ubuntu 10.04 kann eine aktuellere Version aus einem "Personal Package Archiv" (PPA) [2] installiert werden.
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:gnome-terminator/ppa
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team gnome-terminator.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Nach dem Aktualisieren der Paketquellen erfolgt die Installation wie oben angegeben.
Terminator bietet optional die Möglichkeit, eine individuelle Konfiguration vorzunehmen. Dazu öffnet man die Datei ~/.config/terminator/config mit einem Editor [3]. Ist die Datei noch nicht vorhanden, erstellt man ein neues Dokument unter diesem Namen.
Nun kann man die gewünschten Parameter in der Form option = value
in die Konfigurations-Datei eintragen. Eine kleine Auswahl an Optionen findet sich in der folgenden Tabelle:
Parameter | |||
Option | Werte | Standard | Auswirkung |
allow_bold | boolean | true | Erlaubt es Applikationen, fetten Text auszugeben. |
enable_real_transparency | boolean | false | Terminator versucht, echte Transparenz zu verwenden. |
silent_bell | boolean | true | Lässt das Terminal aufblinken, falls Escape-Sequenzen zur Terminal-Glocke geschickt werden. |
force_no_bell | boolean | false | Alle Escape-Sequenzen an die Terminal-Glocke werden ignoriert. |
use_theme_colors | boolean | false | Es werden anstatt der vorkonfigurierten Farben die Themen-Farben verwendet. |
background_color | HTML-Farbcode | #000000 | Die Standard-Hintergrundfarbe wird festgelegt. |
background_type | solid, image, transparent | solid | Der Typ des Terminal-Hintergrundes wird festgelegt. |
font | Pango Font-Name | Mono 8 | Legt die Schriftart fest. |
borderless | boolean | false | Terminator startet ohne Fenster-Dekoration. |
extreme_tabs | boolean | false | Weitere Tabs können innerhalb eines Tabs geöffnet werden. |
Eine vollständige Liste der möglichen Optionen findet man in der Manpage mit dem Namen "terminator_config
".
Terminator lässt sich ausschließlich über Tasten-Kombinationen steuern. Die wichtigsten Kombinationen sind in folgender Tabelle aufgelistet:
Kombination | Auswirkung |
Strg + ⇧ + O | Das Terminal horizontal teilen |
Strg + ⇧ + E | Das Terminal vertikal teilen |
Strg + ⇧ + S | Die Bildlaufleiste verstecken |
Strg + ⇧ + W | Das aktuelle Terminal schließen |
Strg + ⇧ + Q | Programm beenden |
Strg + ⇧ + T | Einen neuen Reiter öffnen |
Strg + ⇧ + N | Zum nächsten Terminal wechseln |
Strg + ⇧ + P | Zum vorherigen Terminal wechseln |
Strg + ⇧ + X | Vollbildanzeige des aktiven Terminals |
F11 | Vollbild-Modus |
"Drag & Drop" | |
Strg + ![]() | Terminal zum positionieren aufnehmen |
Strg loslassen | Position anzeigen lassen |
![]() | Terminal an Position positionieren |
Eine ausführliche Liste aller möglichen Tasten-Kombinationen findet man in der Manpage.
Der Terminator erlaubt es, unter Einstellungen verschiedene Layouts zu definieren. Hier kann man das aktuelle Layout mittels "Add" hinzufügen und einen Namen dafür wählen. Diese gespeicherten Layouts können jeweils beim Starten mittels des Aufrufparameters --layout=
(oder kurz -l
) mitgegeben werden.
In den Einstellungen können verschiedene Profile erstellt werden. Hier kann pro Profil ein eigenes Erscheinungsbild wie Farben, Fonts und Scrollverhalten eingestellt werden. Das momentane Profil kann im aktiven Splitterfenster per Rechtsklick geändert werden. Es ist auch möglich, mit Hilfe des Kommandozeilenparameters --profile=
(oder kurz -p
) ein gespeichertes Profil als Voreinstellung mitzugeben.
Die Funktionalität des Terminators kann sowohl durch mitgelieferte als auch durch selbst erstellte Plugins erweitert werden.
Wenn man bei der Bash-Completion ein flimmerndes Terminal bekommt, sollte man die silent_bell
auf false setzen:
echo "silent_bell = false" >> ~/.config/terminator/config
Scheinbar tritt dies aber ab Ubuntu 8.04 nicht mehr auf, obwohl in der Manpage immer noch vom default true ausgegangen wird.
Es kann vorkommen, dass man in Unity keinen Starter für Terminator sieht. In diesem Fall kann man einen Starter manuell anlegen oder einen vorgefertigten benutzen: Terminator.desktop
Die Datei muss anschließend, wie in Menü beschrieben, noch in das entsprechende Verzeichnis kopiert werden:
~/.local/share/applications/ (pro Benutzer)
/usr/share/applications/ (systemweit, Root-Rechte erforderlich)