Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Es gibt unter Linux zwei sehr populäre GUI-Toolkits. Das eine, von KDE verwendete Toolkit, heißt Qt. Das GNOME Pendant GTK. Beide verwenden verschiedene Themes, die zueinander nicht kompatibel sind, sodass man GNOME-Anwendungen unter KDE zwar problemlos ausführen kann, diese aber nicht besonders schön aussehen und sich nicht gut ins System integrieren. Analog verhält es sich, wenn KDE Anwendungen unter GNOME verwendet werden sollen.
Allgemeine Einstellungen können in den "Systemeinstellungen" kann man unter "Erscheinungsbild von Anwendungen → GTK+-Erscheinungsbild" vorgenommen werden.
Unter dem Punkt "Widget-Stil" kann die gewünschte Engine zum Rendern ausgewählt werden. Des Weiteren können dort Einstellungen zu den verwendeten Schriftarten vorgenommen werden. Als Widget bezeichnet man einzelne Elemente des Desktops, z.B. Checkboxen, Bildlaufleisten und weiteres.
Falls dieser Menüpunkt in den "Systemeinstellungen" nicht erscheint, ist vermutlich das entsprechende Paket kcm-gtk nicht installiert. Dieses kann über die Paketverwaltung nachgeholt werden.
Diese Engine ist seit Kubuntu 11.04 standardmäßig installiert. Oxygen ist ein Teilprojekt innerhalb von KDE. Das Team kümmert sich um ein einheitliches Aussehen des Desktops. Dazu gehören Icons, Themes und Farbgebung. Da sie mit den anderen Engines (siehe unten) nicht zufrieden waren, haben sie eine eigene Engine namens Oxygen-GTK geschrieben. Diese fügt sich wesentlich besser in den restlichen Desktop ein. Dazu gehört auch die Integration des Datei öffnen-Dialogs und eine riesige Menge an Widgets. Sollte der Eintrag in den allgemeinen Einstellungen nicht vorhanden sein, so kann man das Paket manuell nachinstallieren[1]:
gtk2-engines-oxygen
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gtk2-engines-oxygen
sudo aptitude install gtk2-engines-oxygen
gtk3-engines-oxygen (ab Kubuntu 12.04 )
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gtk3-engines-oxygen
sudo aptitude install gtk3-engines-oxygen
QtCurve ist eine weitere Engine deren voreingestellter Stil Oxygen sehr ähnlich sieht. Nach Meinung der Entwickler besser als das bereits erwähnte GTK-Qt. Richtig einheitlich wird das Aussehen, wenn man auch für den Rest des Systems QtCurve verwendet. Leider sind einige Widgets nicht verfügbar. In der Paketverwaltung ist es mittels
qtcurve
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install qtcurve
sudo aptitude install qtcurve
zu finden.
Seit einiger Zeit existiert auf kde-look.org ein eigenes Projekt, welches sich der besseren Integration von GNOME-Anwendungen unter KDE verschrieben hat. Anders als bei QtCurve ist es dadurch möglich, das native KDE-Design inklusive Farbschema 1:1 und ohne grafische Fehler unter GTK-basierten Anwendungen zu verwenden. Damit kann es als Alternative zu dem, weiter oben vorgestellten, Oxygen-GTK gesehen werden.
Das Debian-Paket für Ubuntu 10.04 kann man auf der Projektseite herunterladen und installieren [1].
Fremdpakete können das System gefährden.
Da das Paket kcm-gtk bei einer Standardinstallation von Kubuntu bereits vorinstalliert ist, ist es ratsam, dieses wieder zu entfernen, da es sonst zu Konflikten zwischen dem GTK-KDE4-Paket und dem vorinstallierten KCM-GTK kommen kann, was zu grafischen Fehlern bei GTK-Anwendungen führt (es wird versucht, von beiden Engines das jeweils festgelegte GTK-Thema gleichzeitig zu verwenden).
Falls es bei GTK-Anwendungen, die nach der Installation geöffnet wurden, zu grafischen Fehlern kommen sollte, ist es angebracht, das System neu zu starten. Danach sollte sichergestellt sein, dass – sofern beachtet wurde, die kcm-gtk-Engine wieder zu entfernen – keine Fehler im Design der GTK-Anwendungen auftauchen.