Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Eine graphische Möglichkeit zur Konfiguration von GNOME bietet der gconf-editor.
gconftool-2 dient der Konfiguration und Änderung der GNOME-Einstellungen über GConfd. Da gconftool-2 ein Terminalprogramm ist, können mit seiner Hilfe automatisiert Änderungen an den Einstellungen vorgenommen werden.
Die Vorgängerversion gconftool wird nicht mehr verwendet. Aus Gründen der Kompatibilität existiert lediglich noch ein Link von gconftool auf gconftool-2.
Die meisten GTK/GNOME-Programme speichern ihre Konfigurationsdateien in Form einer XML-Datei unterhalb von ~/.gconf ab. Eine Ausnahme bildet zum Beipiel Pidgin. Verwaltet werden diese XML-Dateien durch den im Hintergrund laufenden GConfd. Dieser regelt die Zugriffe und Änderungen auf diese Dateien.
Die XML-Dateien sind in einer Baumstruktur/Verzeichnisstruktur organisiert. Diese unterteilt sich in:
Pfad | Anwendungsbereich |
apps | Anwendungen |
desktop | Der Arbeitsbereich (Desktop, Panel) |
schemas | Systemweite Schlüsseldefinitionen für Anwendungen |
system | Systemweite Systemeinstellungen zu GNOME |
Die XML-Dateien können natürlich auch von Hand bearbeitet werden. Dies sollte man jedoch nur im Notfall tun, da hierbei der GConfd übergangen wird.
Das Programm ist im Paket
gconf2
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gconf2
sudo aptitude install gconf2
enthalten. Es ist normalerweise auf jedem System mit Ubuntu vorinstalliert.
gconftool-2 kennt verschiedene Optionen, von denen im Folgenden einige aufgelistet werden:
Optionen von gconftool-2 | |
Option | Beschreibung |
Client-Optionen | |
-s | Einem Schlüssel einen Wert zuweisen und synchronisieren. In Verbindung mit --type verwenden. |
-g | Den Wert eines Schlüssels auf der Standardausgabe ausgeben. |
-u | Die Schlüssel auf der Befehlszeile zurücksetzen. |
--toggle | Schaltet einen booleschen Schlüssel um. |
-a | Alle Schlüssel/Wert-Paare aus einem Verzeichnis ausgeben. |
--all-dirs | Alle Unterverzeichnisse in einem Verzeichnis ausgeben. |
-R | Alle Unterverzeichnisse und Einträge unterhalb eines Verzeichnisses rekursiv ausgeben. |
-S | Rekursiv nach einem Schlüssel suchen. |
--short-docs | Die kurze Dokumentationszeichenkette für einen Schlüssel anfordern. |
--long-docs | Die ausführliche Dokumentationszeichenkette für einen Schlüssel anfordern |
Schlüsseltyp-Optionen | |
--type= | Den Typ des zuzuweisenden Wertes angeben. Folgende Werte sind Möglich: int|bool|float|string|list|pair |
-T | Den Datentyp eines Schlüssels auf der Standardausgabe ausgeben. |
Laden/Speichern-Optionen | |
--dump | Eine XML-Beschreibung aller Einträge unterhalb eines Verzeichnisses rekursiv auf der Standardausgabe ausgeben. |
--load | Eine XML-Wertbeschreibung aus der angegebenen Datei laden und diese Werte relativ zu einem Verzeichnis setzen. |
--unload | Ein bestimmte Menge an Werten entladen, die in einer XML-Datei beschrieben werden. |
Eine detaillierte Beschreibung erhält man in den man-Pages oder info-Seiten zu gconftool-2.
Als Beispiel dient hier der Bildschirmschoner von GNOME. Die automatische Aktivierung, nach Zeit, soll deaktiviert werden. So wird der Bildschirmschoner nicht aufgerufen, wenn man zum Beipiel gerade ein Video schaut.
Den Eintrag zum Bildschirmschoner suchen:
gconftool-2 --all-dirs /apps
Als Ausgabe erhält man den XML-Baum unterhalb von /apps
:
/apps/gnome-volume-control /apps/update-manager /apps/gnome-chess ... /apps/gnome-screensaver ...
Um nun den Inhalt von /apps/gnome-screensaver
anzuzeigen nutzt man den folgenden Befehl.
gconftool-2 -a /apps/gnome-screensaver
Als Ausgabe erhält man die Schüssel zum Screensaver.
lock_enabled = false idle_activation_enabled = true cycle_delay = 10 theme = screensavers-ubuntu_theme mode = blank-only ...
Die vollständige Dokumentation zu einem Eintrag erhält man mit:
gconftool-2 --short-docs --long-docs /apps/gnome-screensaver/idle_activation_enabled
Activate when idle Set this to TRUE to activate the screensaver when the session is idle.
Um nun den Wert für idle_activation_enabled
zu ändern, ist es nötig den Datentyp des Schlüssels zu kennen.
gconftool-2 -T /apps/gnome-screensaver/idle_activation_enabled
Da die Ausgabe ergibt, dass der Schlüssel vom Typ bool
ist, kann man nun den Wert ändern.
gconftool-2 -s /apps/gnome-screensaver/idle_activation_enabled --type=bool false
Bei boolschen Werten nutzt man besser die Option --toggle. Diese schaltet den Wert direkt um. Hierbei entfällt dann auch die Option --type.
Um Änderung zu überprüfen nutzt man die Option -g.
gconftool-2 -g /apps/gnome-screensaver/idle_activation_enabled
Der Runlevel 1 beendet die grafische Oberfläche und die laufenden Anwendungen sowie den Netzwerkbetrieb. Nicht gespeicherte Daten gehen verloren!
Ein vollständiges Backup der eigenen GNOME-Konfiguration erstellt man folgendermaßen.
Um sicher zu gehen, dass keine Anwendungen mehr auf die Konfiguration zugreifen, wechselt man zuerst in den Single-User-Betrieb.
init 1
Im erscheinenden Rescue-Dialog wählt man den Eintrag root Drop to root shell aus.
Nun wechselt man mittels su zur Benutzerkennung, deren Konfiguration gesichert werden soll.
su BENUTZERNAME
Danach kann man die komplette Konfigurationsstrukur in eine XML-Datei sichern.
gconftool-2 --dump / > /home/BENUTZERNAME/gconf-backup.xml.dump
Zurück schreiben kann man sie dann mit.
gconftool-2 --load=gconf-backup.xml.dump
Kindersicherung entsperrt - Versteckte Gnome-Einstellungen nutzen - Artikel LinuxUser 03/2004