ubuntuusers.de

Hinweis: Dies ist ein statischer Snapshot unseres Wikis vom 25. März 2013 und kann daher nicht bearbeitet werden. Der aktuelle Artikel ist unter wiki.ubuntuusers.de zu finden.

Bootvorgang

Achtung!

Diese Seite wird aktuell überarbeitet. Bitte hier keine Änderungen mehr vornehmen, sondern in Baustelle/Bootvorgang!

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Booten bezeichnet das Starten bzw. Hochfahren eines Computers nach dem Einschalten bzw. eines Kaltstarts. Dabei werden Basisprogramme des BIOS/UEFI ausgeführt und anschließend das Betriebssystem gestartet. Der Bootvorgang unterscheidet sich dabei nach dem einsetzbaren BIOS- und/oder EFI-Modus, sowie der eingesetzten Partitionstabelle (MPT oder GPT).

Achtung!

Ab Ubuntu 9.10 wird bei Ubuntu GRUB 2 verwendet, erkennbar an der Versionsnummer 1.9 und höher. Bei manchen Systemen ist noch der Vorgänger GRUB Legacy im Einsatz (Versionsnummer 0.9x), sei es bewusst durch Installation oder durch ein Upgrade auf die aktuelle Ubuntu-Version. Unterschiede gibt es dabei in den Bezeichnungen, der Konfigurationsdatei und der festen Hinterlegung von Optionen. Alle Angaben in diesem Artikel beziehen sich ausschließlich auf GRUB 2.

Bootvorgang

Der Bootvorgang selbst ist historisch gewachsen und wurde wegen der damaligen Platzprobleme (wenig Speicherplatz) auf viele Einzelschritte aufgeteilt, die Schritt-für-Schritt nachgeladen werden. Das immer noch eingesetzte BIOS bzw. der BIOS-Modus sollte den meisten Lesern in seinen Grundzügen bekannt sein. Neu ist das mittlerweile eingeführte EFI. Sofern EFI aktiv eingesetzt wird, kommt viel früher im Bootprozess "intelligenter" Programmcode (mit all seinen Vor- und Nachteilen) zum Einsatz. EFI kann man dabei als kleines, zwischengeschaltetes Betriebssystem verstehen, das umfangreiche Aufgaben übernehmen kann und weitere Komponenten in einem eigenen Dateisystem mit Rootverzeichnis /EFI vorhält.

Vereinfachtes Schema eines Standardablaufs mit dem Bootloader GRUB 2
Bedeutung
1. Einschalten des Computers und den "Power-on self-test" (POST) durchführen, inkl. Grafikkarte verfügbar machen.
Sobald die Grafikkarte eingerichtet ist, kann man weitere Hinweise/Fehler auf dem Bildschirm ablesen und, sofern notwendig, in das BIOS-/EFI-Setup wechseln. Dies geschieht über die F -Tasten oder bei einigen Boards mit Esc oder Entf , i.d.R. wird dazu ein Hinweis am unteren Bildschirmrand gegeben.
2. BIOS-Modus: Bootcode des MBR laden, den sog. Urlader.
EFI-Modus: EFI-Umgebung starten und die EFI System Partition (EF00) verfügbar machen.
3. Die GRUB-Anwendung verfügbar machen, um auf Systemdateien, z.B. /boot/grub/, zugreifen zu können. Ein Teil der GRUB-Anwendung liegt je nach Start-Modus in einem speziellen Bereich:
BIOS-Modus mit MBR/MPT: in freien, verborgenen Bereichen des Datenträgers (Stichworte: MBR, Partitionsbereich, andere Stelle)
BIOS-Modus mit GPT: in einer eigenen BIOS Boot Partition (EF02)
EFI-Modus mit GPT: in einer eigenen EFI System Partition (EF00) (bei Ubuntu unter: /EFI/ubuntu/grubx64.efi)
4. Die Konfigurationsdatei des Bootloaders (grub.cfg) laden und die eingetragenen Betriebsysteme zur Auswahl anbieten bzw. starten.
5. Die Ramdisk (initramfs) zur Verfügung stellen und den Kernel (linux/kernel) laden.
6. Das ausgewählte Betriebssystem starten:
Das kann ein Basissystem, wie z.B. der Wiederherstellungsmodus, ein Server oder eine grafischen Oberfläche mit Loginmanager von Ubuntu sein, aber auch ein fremdes System, wie z.B. Windows.

Bootoptionen anwenden

Hinweis:

Bootoptionen beziehen sich immer auf den eingesetzten Kernel/Linux-Versionsnummern und nur indirekt auf das eingesetzte Ubuntu. Werden andere Live-Medien als Ubuntu verwendet, dann kann der jeweilige Startbildschirm und die Optionsbearbeitung unterschiedlich ausfallen, da dies auch an den entsprechenden Bootloader gebunden ist.

Allgemeines

Unter Linux, d.h. mit dem Kernel, werden bereits alle notwendigen Treiber für die verschiedene Hardware mitgeliefert. Dadurch hat man von Anfang an ein voll einsetzbares Betriebssystem. Dennoch kann es vorkommen, dass beim Booten oder dem späteren Arbeiten mit dem System Probleme auftreten. Die Hintergründe dafür können vielfältig sein: zu neue Hardware, nicht oder schlecht implementierte BIOS-Funktionen, Programmfehler... Aus diesem Grund hat man die Möglichkeit, über die Bootoptionen bereits beim Start des Systems bestimmte Funktionen oder Treiber zu beeinflussen.

Bootoptionen können an verschiedenen Stellen verändert oder ergänzt werden. Dies geschieht temporär, für den einmaligen Start, oder fest hinterlegt über die Konfigurationsdatei zum Bootloader. Welchen Start-Bildschirm man angezeigt bekommt und wie man dort temporäre Veränderungen vornimmt, hängt von zwei Hauptpunkten ab:

  1. Handelt es sich um ein bereits installiertes Ubuntu?

  2. Handelt es sich um ein Live-Medium (Desktop-CD / Live-USB), dann ist dabei auch noch der Punkt "BIOS-" oder "EFI-Modus" ausschlaggebend:

    • Im BIOS-Modus bekommt man einen Startbildschirm angezeigt, bei dem man über F6 die Bootoptionen erreicht.

    • Im EFI-Modus bekommt man einen GRUB 2-Auswahlbildschirm zum Ändern angeboten.

Hinweis:

Starten von einem Live-Medium:

  • Der BIOS-Modus bietet in der Regel nur einen Eintrag zum Bootmedium an, z.B. "von CD/DVD starten", "von USB starten" etc.

  • Der EFI-Modus bietet im Startmenü mehrere fast gleiche Einträge an, z. B. 1x "Ubuntu" und 1x "UEFI Ubuntu". Der Eintrag ohne vorangestelltem UEFI startet dabei in den BIOS-Modus und der Eintrag mit vorangestelltem UEFI startet in den EFI-Modus. Wenn bereits ein anderes Betriebssystem (z.B. Windows) installiert ist, dann sollte man auf dessen Installationsart achten und das gleiche Verfahren (BIOS/EFI) bei Ubuntu nutzen.

Bildergalerie

Baustelle/Bootvorgang/boot_cd.png
BIOS-Live Startbildschirm CD/DVD

Baustelle/Bootvorgang/boot_usb.png
BIOS-Live Startbildschirm USB-Stick

Baustelle/Bootvorgang/boot_live.png
BIOS-Live Auswahlbildschirm F6

Baustelle/Bootvorgang/boot_live1.png
BIOS-Live Bearbeitungs-Modus

Baustelle/Bootvorgang/boot_grub.png
GRUB-Auswahlmenü

Baustelle/Bootvorgang/boot_grub_1.png
GRUB-Bearbeitungs-Modus E

Optionen bei BIOS-Live-Medien

Bei Ubuntu im BIOS-Modus (ab 12.04) wird noch ein zusätzlicher Startbildschirm angezeigt (CD/DVD/USB). Dieser kann mit einer Tasteneingabe bestätigt werden, um in den Auswahlbildschirm zu gelangen.

  1. Im Auswahlbildschirm hat man neben der Sprachauswahl und der Tastaturbelegung nun die Möglichkeit über F6 die Bootoptionen aufzurufen:

    • Die komplette Kernelzeile wird dabei eingeblendet und ein weiteres Auswahlmenü mit den wichtigsten Optionen öffnet sich.

    • Angesteuert werden diese Optionen mit + und aktiviert/deaktiviert werden sie mit          oder . Geschlossen wird dieses Menü mit Esc .

  2. Die Kernelzeile bleibt weiterhin eingeblendet und lässt sich um weitere, individuelle Optionen ergänzen. Hier navigiert man wieder mit + und löscht bzw. ergänzt diese Optionsliste. Sollte die Zeile am Ende zwei -- enthalten, so trägt man die gewünschte(n) Option(en) vor diesen zwei Bindestrichen ein. Alle Angaben, auch die Bindestriche, müssen durch ein Leerzeichen voneinander getrennt werden.

  3. Gestartet wird der so modifizierte Kernel (Ubuntu ausprobieren, Ubuntu installieren) mit .

Optionen beim GRUB-Auswahlmenü

Bei einem einem installierten Ubuntu sowie einem Live-Medium im EFI-Modus bekommt man immer ein GRUB-Auswahlmenue (Bild 5) angezeigt. Sollte das GRUB-Menü nicht oder nur sehr kurz angezeigt werden, so kann man dieses durch Drücken von während des Boot-Vorgangs erzwingen.

Eine genaue Beschreibung, auch weiterer Möglichkeiten der Bearbeitung, bietet der Artikel GRUB 2/Shell. Sollen Änderungen zum Bootloader oder Startverhalten fest aufgenommen werden, dann müssen diese beim installierten System in die Datei /etc/default/grub eingetragen werden.

  1. Anwählen des zu bearbeitenden Eintrags mit +

  2. Öffnen des Bearbeitungs-Modus durch Eingabe von E

  3. Ansteuern der Kernel-Zeile (linux/kernel) mit den Pfeiltasten um die Optionen am Ende der Zeile abzuändern bzw. zu ergänzen. Die einzelnen Angaben müssen durch ein Leerzeichen voneinander getrennt sein.

  4. Der so geänderte Kernel kann nun direkt mit Strg + X gestartet werden, dazu darf man den Bearbeitungs-Modus nicht verlassen.

Hilfreiche Tastaturbelegung

Oft steht man vor dem Problem, dass die Tastatur zu diesem Zeitpunkt auf US-Belegung eingestellt ist und nicht umgestellt werden kann. Um dennoch die richtigen Zeichen auf einer deutschen Tastatur: zu finden, soll die folgende Tabelle dazu einen Überblick bieten.

deutsche Tastatur ^ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 ß ´
US-Zeichen ` - =
US-Zeichen mit ~ ! @ # $ % ^ & * ( ) _ +
deutsche Tastatur Tab ⇆ q w e r t z u i o p ü +
US-Zeichen y { }
US-Zeichen mit Y [ ]
deutsche Tastatur a s d f g h j k l ö ä #
US-Zeichen ; ' \
US-Zeichen mit : " |
deutsche Tastatur < y x c v b n m , . -
US-Zeichen < z /
US-Zeichen mit > Z < > ?

Bootoptionen

In den folgenden Tabellen werden u.a. Kurzbezeichnungen genutzt, die in der Liste von Computer-Abkürzungen ausführlicher erklärt werden. Mit dmidecode kann man sich Informationen zur Charakteristik des Mainbords, z.B. PCI, ACPI, UEFI ... , anzeigen lassen.

  • Ausgewählte Optionen listet Optionen auf, die bereits auf dem BIOS-Live-Medium angeboten werden oder bei allgemeinen Problemen hilfreich sind.

  • Weitere Bootoptionen führt weitere, speziellere Optionen auf.

  • Debian Optionen beinhaltet spezielle Optionen zu Debian, da dieser Installationsassistent bei manchen Ubuntu-Live-Medien zum Einsatz kommt.

Dokumentationen

Wer mehr zu den einzelnen Bootoptionen wissen möchte/muss, kann die komplette Kernel-Dokumentation auf kernel.org {en} (allgemeine Optionen hier) online einsehen oder die gesamte Dokumentation auf dem eigenen Computer installieren [1]:

  • linux-doc

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install linux-doc 

sudo aptitude install linux-doc 

Die gesamte Dokumentation befindet sich danach in /usr/share/doc/linux-doc/ und man kann sich z.B. das Archiv kernel-parameters.txt.gz mit zless im Terminal [2] ansehen.

Anzeigen im laufenden System

Beim Booten mitgegebene Optionen kann man sich auch im laufenden System über das Terminal anzeigen lassen:

cat /proc/cmdline 

Neben dem geladenen Boot-Image werden auch alle Optionen aufgeführt:

  • Installiertes Kubuntu 10.04.4; Kernel 2.6.32

    BOOT_IMAGE=/boot/vmlinuz-2.6.32-43-generic root=UUID=1847456f-c740-48ac-bff9-198f2591c90c ro quiet splash
  • SystemRescueCD 2.5.x; Gentoo; Kernel 3.0.24; erzwungene Anzeige von 1024x768

    BOOT_IMAGE=rescuecd scandelay=1 nomodeset vga=791 initrd=initram.igz
  • Installiertes Ubuntu 11.10 mit Einsatz von Plymouth; Kernel 3.0.0

    BOOT_IMAGE=/boot/vmlinuz-3.0.0-13-generic root=UUID=130eaad7-a286-4f60-849e-5a794d11d151 ro quiet splash vt.handoff=7
  • Lubuntu-Live-CD, Debian-Installer mit deutscher Sprach- und Tastatureinstellung; Kernel 3.0.0

    files=/cdrom/preseed/lubuntu.seed boot=casper initrd=/casper/initrd.lz quiet splash -- debian-installer/language=de keyboard-configuration/layout=de

Ausgewählte Bootoptionen

Auswahl von Bootoptionen lt. kernel.org {en}
Option Betrifft Beschreibung
acpi=off Hardware, ACPI, X86 acpi=off sollte ganz zuletzt und nur zur Installation genutzt werden, da sehr kritisch. Das komplette ACPI wird deaktiviert, d.h. auch wichtige Teile werden abgeschaltet, wie z.B. die Lüftersteuerung, und es kann zur Überhitzung und einem "Kernelpanic" führen.
noacpi X86, ACPI, IRQ Das IRQ-Routing bzw. das Suchen nach PCI-Anschlüssen wird für ACPI unterbunden. Diese Option kann bei älteren BIOSsen hilfreich sein.
nolapic X86-32, APIC, IRQ Das lokale APIC wird abgeschaltet. In Kombination mit noacpi beeinflusst es die Tastatur- & Maussteuerung, sowie den Schlafmodus, hilfreich bei Notebooks 32 Bit.
nolapic-timer X86-32, APIC, IRQ Deaktiviert den lokalen APIC-Timer um Instabilitäten durch den Timer zu umgehen, der Rest von APIC bleibt voll funktionsfähig. Hilfreich bei Notebooks 32 Bit, da das Energiemanagement funktional bleibt.
edd=on EDD EDD ist ein Standard, der wichtige BIOS-Funktionen zum Verwenden von Laufwerken beschreibt: ATA-/IDE-/SCSI- ...
nodmraid Software-RAID deaktivieren Es kann vorkommen, dass die Installationsroutine keinen Datenträger findet. Um diesen Umstand zu beheben, kann man beim Booten bereits RAID deaktivieren, oder man deinstalliert, direkt im Live-System in einem Terminal [2], das Paket dmraid.
sudo apt-get purge dmraid
nomodeset Video-Modus, Mode-Setting Gibt den Video-Modus wieder an den XServer ab.
Ab Kernel 2.6.28 wurde der Video-Modus der Grafikkarten vom XServer in den Kernel verlagert. Dadurch wurde es möglich, dass ein hochauflösender "Boot Splash" (Plymouth) angezeigt werden kann. Bei einigen Karten bleibt dieser "Boot Splash" hängen oder endet in einem schwarzen Bildschirm. Dieses Verhalten wurde öfters bei nVidia-Karten und dem "nouveau"-Treiber beobachtet - nach Installation eines original nVidia-Treibers kann diese Option oft wieder entnommen werden.
quiet Kernel quiet=still: unterdrückt die Log-Meldungen des Kernels. Löscht man diese Option, bekommt man den gesamten Startverlauf angezeigt und kann besser Hinweise auf weitere Problemfälle identifizieren. Seit Plymouth arbeitet diese Option verstärkter mit splash zusammen, d.h. man sollte beim entfernen dieser Option auch noplymouth einsetzen.
splash
nosplash
noplymouth
"Boot Splash" Seit der Einführung von Plymouth muss der "Boot Splash" mit noplymouth anstatt nosplash, abgeschaltet werden. Möchte man auch den Ladeprozess verfolgen, dann muss zusätzlich quiet entfernt werden.
vt.handoff=7 Virtuelles Terminal Ebenfalls mit Plymouth wurde diese Option eingeführt, sie verweist auf das virtuelle Terminal (hier 7), in der der XServer gestartet und der Plymouth-Hintergrund erzeugt wird.
single Kernel Dabei wird der Kernel im Einbenutzer-Modus (single modus) gestartet, bei Ubuntu ist das die Wiederherstellungskonsole (Rettungskonsole).
treibername.blacklist=yes
sdhci.blacklist=yes
Deaktiviert bestimmte Treiber Oft kommt es vor, dass ein bestimmter Treiber beim Booten der Live-CD oder auch der Alternate-CD große Probleme macht und das System an genau dieser Stelle hängen bleibt. Das Laden dieses Treibers kann man durch die blacklist-Option verhindern, wie hier im Beispiel mit dem sdhci-Treiber gezeigt.

Weitere Bootoptionen

Weitere hilfreiche Optionen lt. kernel.org {en}
Option Betrifft Beschreibung
acpi=force
acpi=noirq
acpi=copy_dsdt
Hardware, ACPI, X86 force: Zwangsweises aktivieren - hilfreich bei BIOSsen vor 2000, bei denen ACPI abgeschaltet ist
noirq: ACPI für das IRQ-Routing abschalten
copy_dsdt: Kopiert die DSDT in den RAM, hilfreich bei Toshiba-Notebooks.
acpi_osi=
acpi_osi="Linux"
Hardware, ACPI Löscht die Liste der unterstützten BS bzw. setzt sie, z.B. "Linux" aber auch "Windows 2006".
Diese Option bezieht sich auf BIOS-Änderungen die speziell für Windows, meist VISTA, vorgenommen aber fehlerhaft implementiert wurden, z.B. Asus Eee - LCD Hintergrundbeleuchtung, Lüfterkontrolle, Temperatursensor ...
acpi_backlight=vendor Hardware, ACPI Spezifischen Herstellertreiber für die Hintergrundbeleuchtung bei LCDs nutzen.
agp=off
agp=try_unsupported
Grafik, AGP AGP ist eine Anschlussnorm auf PC-Mainboards zur direkten Verbindung der Grafikkarte mit dem Chipsatz/Northbridge. Er basiert technologisch auf dem PCI-Bus, siehe auch AGP.
all_generic_ide Boot Beim Booten werden die generischen IDE-Treiber für alle Geräte verwendet, die vom BIOS erkannt wurden.
apm=off APM APM ist ein Standard zum geringen Energieverbrauch und wurde bei neuen PCs durch ACPI abgelöst.
bootchart=disable Boot Deaktiviert den manuell installierten Boot-Chart.
BOOT_DEBUG=2
BOOT_DEBUG=3
Boot Debug-Modus für die Fehlersuch des Startvorgangs einschalten.
debug
debug=vc
Boot Erzeugt sehr viele Debug-Informationen, die unter /run/initramfs/initramfs.debug abgelegt werden.
debug=vc: Leitet alle Debug-Informationen auf die virtuelle Konsole um.
elevator=deadline Block Device Dadurch wird für alle Blockgeräte: der Deadline Scheduler, anstatt CFQ, verwendet - kann bei SSD-Festplatten nützlich sein - siehe auch SSD bzw. deadline-iosched.txt {en}.
gpt EFI Erzwingt das Auswerten der Partitionstabelle als gültige GPT. Der Datenträger hat zwar die GPT-Signatur "EFI PART", aber der "Protective MBR" enhält ungültige Werte.
hpet=force X86-32, HPET Erzwingt die Aktivierung des HPET-Timers, hilfreich beim Energiesparen bei Laptops, dessen BIOS den "High Precision Event Timer" vor dem Betriebssystem verstecken, z.B. IBM Thinkpad X31.
ht=on SMP, Multicore Hyper-Threading (mehrere CPUs) einschalten - wird bei der Installation von Ubuntu manchmal nicht automatisch aktiviert.
irqpoll Hardware, IRQ IRQ ist eine Unterbrechungsanforderung per Leitung an den Prozessor. Polling ist das Verfahren zur Steuerung des Zugriffs auf angeschlossene Geräte.
md= RAID oder raid=, siehe dazu die raid/md.txt {en}
noapic SMP, Multicore, IRQ Deaktiviert die automatische Erkennung von APIC (IRQ-Verwaltung).
noefi EFI, X86 Deaktiviert die Unterstützung für den EFI-Runtime-Service (efivars).
nosmp SMP, Multicore Deaktiviert die Unterstützung für Multicore-CPUs.
maxcpu= SMP, Multicore Über diese Option kann man bestimmen, wie viele Kerne das System benutzen soll, z.B. maxcpus=1 nur ein Kern.
pci=
pci=noacpi
pci=nomsi
pci=routeirq
PCI, PCIE ... Beinflusst verschiedene PCI-Subsysteme:
noacpi: Schaltet die ACPI-Erkennung während der PCI-Konfiguration aus, hilfreich bei manchen VIA-Chipsätzen
nomsi: Schaltet "Message Signaled Interrupts" ab, hilfreich bei Problemen mit dem SATA-Controller auf neueren Mainboards
routeirq: IRQ-Autorouting einschalten, hilfreich für einige Mainboards, z.B. Asus A7N8X.
pcie_aspm=force PCIE Erzwingt Active State Power Management (Kernel 2.6.38+).
processor.max_cstate=3 Hardware Behebt das Problem des C4-Fiepen.
ramdisk_size= RAM, ramdisk RAM-Disk, der virtuelle, temporäre Datenträger im Arbeitsspeicher:
Manpage {en} auf ubunut.com, siehe dazu auch initrd.txt {en} Casper
ro Boot, Kernel Hängt das root=-Device während des Bootens mit "nur lesen" (ro) ein.
root= Boot, Kernel Definiert das root-Device, z.B. root=UUID=, root=/dev/...
rootdelay= Boot Bestimmt, wie lange auf das Einhängen von / (root) gewartet wird - Standard: 180 Sekunden.
text
textonly
Boot Bootet in die Konsole und der XServer bleibt aussen vor - interaktiver Modus mit Netzwerk vergleichbar Runlevel 3.
video= Framebuffer Video-Support, siehe dazu framebuffer/modedb.txt {en}
vga=... Boot, X86-32 Spezielle Lösungen zu Grafikkarten
Speziellen Video-Modus fürs Terminal einstellen, siehe auch boot.txt {en} & svga.txt {en}
vmalloc= Kernel, Boot Angaben von nnK/M/G - Bei einigen 32 Bit-Systemen können keine Treiber aus Mangel an virtuellem Adressraum geladen werden. Fehlermeldung:
allocation failed: out of vmalloc space - use vmalloc=<size> to increase size.
Durch Angabe von z.B. 128M kann dieser Adressraum auf RAM verkleinert/vergrößert werden.
xforcevesa Grafik Der XServer (graphische Oberfläche) wird unabhängig von der verwendeten Hardware nur für "vesa" konfiguriert.

Debian-Optionen

Einige spezielle Optionen zum Debian-Installer lt. Debian-Dokumentation {de}
Option Beschreibung
debian-installer/language=de Aktiviert die deutsche Sprachunterstützung
keyboard-configuration/layout=de Aktiviert das deutsche Tastaturlayouts
debian-installer/framebuffer=false Deaktiviert den Framebuffer, hilfreich bei Fehlermeldung mit bterm oder bogl, schwarzem Bildschirm oder Einfrieren.
debian-installer/probe/usb=false Unterbindet die Suche nach USB-Geräten, für den Fall, dass es damit Probleme gibt.
netcfg/disable_dhcp=true Verhindert, dass DHCP verwendet wird, wenn es einen DHCP-Server im Netzwerk gibt, man ihn aber nicht verwenden möchte.

Generelle Bootprobleme

Im Wiki finden sich eine Reihe von speziellen Lösungen zu Problemen bei bestimmten Hardware-Konstellationen, die dort nachgelesen werden müssen. Im folgenden gibt es eine kurze Übersicht über die am meisten auftretenden Probleme.

GRUB-Meldung

Der Start des Systems endet mit einem schwarzen Bildschirm und es werden GRUB-Meldungen ausgeben. Dabei handelt es sich nicht um ein Bootproblem, das mit Optionen umgangen werden kann. Zu Problemem und Lösungsansätzen mit dem Bootloader gibt es eigene Artikel unter GRUB 2/Problembehebung.

Keine Partitionen gefunden

Es kann vorkommen, dass die Installationsroutine keinen Datenträger oder keine Partitionen findet. Sofern es sich dabei nicht um ein Problem mit der Partitionstabelle handelt (z.B. Apple=APM), siehe dazu die Option nodmraid.

Booten hängt, wie weiter

  1. Wenn Ubuntu bei der Animation von Plymouth stehenbleibt, kann man durch Drücken von Esc oder F1 die dahinter verborgenen Meldungen anzeigen lassen und auswerten.

  2. Versuchen das System mit den Magic SysRQ auf eine "sanfte" Art zum Herunterfahren anzuregen. Ein "hartes" ausschalten des Rechner sollte nur die letzte Option sein, da es z.B. zu Datenverlust bei bereits eingehangenen Partitionen führen kann.

  3. Die Optionen nomodeset, noapic, nolapic ausprobieren - auch in Kombinationen.

  4. Die Optionen quiet & splash durch noplymouth ersetzten, um den ganzen Startvorgang beobachten zu können und Fehlerhinweise zu finden.

  5. Wenn man unter den angebotenen Optionen keinen Lösungsansatz findet, dann kann man über das Forum Hilfe erbitten. Vorher sollte man die Fehlerausgabe aktivieren und den Bootvorgangs beobachten, d.h. die sichtbaren Fehler zum Zeitpunkt des Stops, abschreiben und im Post unbedingt in Codeblock/Rohformat mit angeben.

Grafikkarten

Sofern die Optionen nomodeset oder noplymouth keinen Erfolg bringen, kann man unter Grafikkarten weitere Bootoptionen zur entspr. Karte finden.

Multicore

Moderne Prozessoren besitzen meist zwei oder noch mehr Kerne, Informationen dazu gibt es unter Multicore.

Festplatten

Unter Festplatten-Problembehebungen werden Informationen zur Fehlererkennung aufgelistet.

SSD

Beim Einsatz eines Solid State Drive (meist SSD genannt) gibt es einige Einstellungsmöglichkeiten, die unter SSD/Scheduler bzw. SSD/TRIM beschrieben sind.

Notebooks

Unter Notebooks werden Informationen gesammelt, in denen eventuell nötige Schritte zur Inbetriebnahme möglichst vieler Komponenten oder der Energieverwaltung eines Modells erläutert werden.

C4-Fiepen

Bei einigen Notebooks ist, insbesondere im Akku-Betrieb, ein hochfrequentes Fiepen zu hören, das sog. Thinkpad C4-Fiepen {de}. Es entsteht beim Wechsel moderner Prozessoren in den C4-Zustand, einem Zustand mit reduzierter Stromaufnahme. Durch die Boot-Option processor.max_cstate=3 wird die höchste C-Stufe auf 3 begrenzt. Im C3-Zustand tritt das Fiepen üblicherweise nicht auf. Anstatt 3 kann natürlich auch jede andere erlaubte Zahl eingegeben werden.

Hinweis:

Durch das Blockieren der hohen C-States erhöht sich der Stromverbrauch, d.h. die Akku-Laufzeit verringert sich.

Intern

Extern

ubuntuusers.local › WikiBootvorgang