Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Dieser Artikel dient als Ergänzung zum Hauptartikel Picasa und beschreibt die manuelle Aktualisierung von Picasa für Linux. Wer keine ältere Version von Picasa besitzt, kann entweder ein Fremdpaket oder die Windows-Version von Picasa installieren.
Seit Oktober 2008 verharrte die Entwicklung der Bildverwaltung Picasa 3.0 für Linux im Beta-Stadium. Darüber hinaus war diese Version nur auf Englisch verfügbar. Diese Stagnation betraf ausschließlich Linux, die Windows- und Mac OS X-Versionen wurden kontinuierlich weiterentwickelt. Nach vier Jahren wurde im April 2012 offiziell das Ende verkündet . Mit den im Folgenden beschriebenen Verfahren soll den Benutzern von "Picasa für Linux" die Möglichkeit gegeben werden, selbst Hand anzulegen.
Bei einem Update können manuelle Bild-Sortierungen verloren gehen. Wer die eigene Sortierung unbedingt erhalten will, sollte sich vorher mit Bilder in Picasa sortieren beschäftigen. Beim Umzug von oder auf einen anderen Rechner hilft der Artikel Picasa Datenbank Migration.
Die einfachere Methode, Picasa zur aktualisieren, besteht in der Verwendung eines Fremdpakets: das inoffizielle Picasa 3.1 für Linux - deutsch herunterladen und wie gewohnt installieren [1]. Damit erhält man Picasa inklusive des Picasa Photo Viewers. Probleme – wie beim manuellen Update – treten nicht auf. Allerdings werden beim Drucken nur noch wirre Muster ausgegeben.
Fremdpakete können das System gefährden.
Um auf die derzeit aktuelle Picasa Version updaten zu können, werden die vorhandenen Dateien der Beta-Version durch die der Windows-Version ersetzt. Lohn der Mühen ist neben einem aktuellen Picasa eine deutschsprachige Programm-Version.
Getestet wurde die folgende Anleitung mit den Windows-Versionen Picasa 3.6 und 3.8. Die Integration von Google Maps ("Orte" bzw. "Pfade"), die Druckfunktion und das Brennen von CDs funktionieren nach diesem manuellen Update nicht mehr. Siehe auch Probleme und Lösungen.
Die Version 3.9 funktioniert nicht sofort mit Wine (man benötigt für die Verzahnung mit Google+ und das Hochladen der Bilder den Internet Explorer unter Wine, siehe Picasa 3.9 mit Google+-Anbindung unter Linux installieren ). Selbst der Download von der Picasa-Internetseite ist von einem Linuxrechner nicht mehr möglich. Die Windows-Version kann aber über diesen Direktlink
heruntergeladen werden.
Falls "Picasa für Linux" noch nicht installiert war, muss die englische Beta-Version 3.0 installiert werden. Leider sind Installationspakete (.deb) inzwischen offiziell nicht mehr erhältlich. Benutzer von Picasa 2.7 sollten auf jeden Fall zuerst die Beta-Version installieren und dann Picasa mindestens 1x starten, damit Picasa die alte Datenbank übernehmen kann.
Das manuelle Update von Picasa erfolgt bei Nutzern, die "Picasa für Linux" in der Vergangenheit bereits installiert haben, in vier Schritten:
Picasa für Windows mit Wine installieren
Dateien der Windows-Version nach /opt/ kopieren
optional: Picasa für Windows und Wine wieder deinstallieren
Wenn "Picasa für Linux" bisher nicht installiert war, reduziert sich das vermeintliche "Update" auf die Schritte 1 und 2.
wine (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install wine
sudo aptitude install wine
Man lädt sich die Picasa-Version 3.8 herunter und installiert diese in einem Terminal-Fenster [3]:
wine picasa38-setup.exe
Picasa für Linux ist im Ordner /opt/google/picasa installiert. Zuerst wird der alte Programmordner mit Root-Rechten [4] umbenannt, um eine Sicherungskopie für den Fall der Fälle zu haben:
sudo mv "/opt/google/picasa/3.0/wine/drive_c/Program Files/Google/Picasa3" "/opt/google/picasa/3.0/wine/drive_c/Program Files/Google/Picasa30"
Nun kann der Programmordner der Windows-Version kopiert werden:
sudo cp -R ~/.wine/drive_c/Programme/Google/Picasa3 "/opt/google/picasa/3.0/wine/drive_c/Program Files/Google/Picasa3"
Nach dem erfolgreichen Update kann Picasa für Windows und – bei Bedarf – auch Wine wieder deinstalliert werden. Die Beta-Version für Linux muss jedoch beibehalten werden, da es die von Google bereitgestellten Skripte und Anpassungen enthält. Wird es versehentlich deinstalliert, funktioniert u.a. das Hochladen zu den Picasa-Webalben nicht mehr.
Die ab Picasa 3.5 neu eingeführte Integration von Google Maps ("Orte" bzw. "Pfade") funktioniert unter Linux leider nicht. Darüber hinaus friert das Programm ein und kann nur noch gewaltsam beendet werden. Unglücklicherweise ist ein Neustart von Picasa anschließend ebenfalls nicht mehr möglich.
Zur temporären Behebung des Fehlers muss die versteckte Datei ~/.google/picasa/3.0/user.reg bearbeitet [5] werden. Nun ist die Zeile mit
"active_metadata_tab"="thumbui/places_toogle"
zu löschen. Nun sollte Picasa wieder wie gewohnt starten. Leider funktioniert diese Lösung nur bis zum nächsten (versehentlichen) Anklicken von "Orte". Der folgende Befehl deaktiviert die defekte Funktion "Orte" dauerhaft:
sudo mv "/opt/google/picasa/3.0/wine/drive_c/Program Files/Google/Picasa3/runtime/geotag/geopanelscript.html" "/opt/google/picasa/3.0/wine/drive_c/Program Files/Google/Picasa3/runtime/geotag/geopanelscript.html.old"
Der Ausdruck von Bildern ist nicht mehr möglich (es werden nur unsinnige Muster erzeugt). Zum Drucken muss daher auf ein anderes Programm ausgewichen werden.
Die unter Linux relativ unbrauchbare Funktion Datensicherung unter "Tools -> Bilder sichern..." scheitert mit der Fehlermeldung:
Es kann keine Verbindung zur Windows IMAPI2 CD Engine hergestellt werden.
Dies betrifft auch die sog. Geschenk-CD. Eine Lösung ist derzeit nicht bekannt.
Die ebenfalls mit Picasa 3.5 neu eingeführte Gesichtserkennung verbraucht extrem viel Rechenzeit! Wer auf diese Funktion verzichten kann, schaltet diese unter "Tools -> Optionen -> Namens-Tags" ab. Ansonsten kann man sich – gerade bei größeren Bildersammlungen – nur in Geduld üben. Positiv kann angemerkt werden, dass die Gesichtserkennung im Hintergrund arbeitet. Trotzdem kann es mehrere Stunden (!) dauern, bis der Prozess abgeschlossen ist.
Dieses Problem mit der Gesichtserkennung tritt nur bei bereits vorhandenen, umfangreichen Bildersammlungen auf.
Ab Picasa 3.1 können Probleme mit einem Teil der Exif-Daten, den herstellerspezifischen Maker-Notes auftreten. Diese werden unter Umständen beim Import von der direkt angeschlossenen Kamera kommentarlos aus den Bildern entfernt! Dieses Problem scheint erst mit Picasa 3.8 behoben worden zu sein. Wenn Bilder stattdessen manuell vom Speichermedium der Kamera auf die Festplatte kopiert werden (unter Umgehung der Import-Routinen von Picasa), tritt dieses Problem nicht auf.
Ähnliche Probleme wurden bei GPS-Daten beobachtet, die als XMP-Daten eingebettet sind. Dieser Fehler ist auch noch in Picasa 3.8 enthalten.
Picasa - Hauptartikel
Picasa 3.1 für Linux - deutsch - inoffizielles Fremdpaket
Install Picasa 3.9 in Linux and fix Google Sign In Issue with Wine