Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Diese Seite beschreibt die manuelle Installation der Nvidia-Treiber. Seit Version 304.22 beinhaltet der Nvidia-Treiber DKMS und Randr Unterstützung, Sicherheitslücken älterer Treiberversionen wurden gefixt, so daß die Installation einer Version ab 304.22 anzuraten ist. Bei Installation einer älteren Version als 304.22 sollte beachtet werden, dass mit jedem Kernelupdate auch das Nvidia-Kernelmodul neu kompiliert werden muss. Die hier beschriebene Installation sollte nur von fortgeschrittenen Usern durchgeführt werden.
Vor der Installation sollte man ein Backup seiner /etc/X11/xorg.conf machen:
sudo mv /etc/X11/xorg.conf /etc/X11/xorg.conf_backup
Es müssen die zum verwendeten Kernel passenden Header sowie die zum Kompilieren benötigten Pakete installiert werden [1]:
build-essential
xserver-xorg-dev
linux-headers-generic , an die eigene Architektur anpassen, [4]
Von nvidia.com den benötigten Treiber für die eigene Plattform herunterladen.
Jetzt mit Strg + Alt + F1 zur ersten Konsole wechseln, einloggen und mit einem der folgenden Kommandos die grafische Anmeldung abschalten:
LightDM (ab Ubuntu 11.10):
sudo stop lightdm
GDM (bis Ubuntu 11.04):
sudo /etc/init.d/gdm stop
KDM (Kubuntu):
sudo /etc/init.d/kdm stop
Hier springt das Bild zum Ladebildschirm von Kubuntu, weshalb man nochmal zur ersten Konsole wechseln muss.
Wenn der Befehl nicht die gewünschte Wirkung erzielt, kann die Installation auch über die Root-Shell des Recovery-Modus durchführen. Den Recovery-Modus erreicht man über das Bootmenü.
Danach mit dem Befehl cd
in das Verzeichnis wechseln, in dem der Installer von NVIDIA abgespeichert ist. Dort eintippen:
sudo sh NVIDIA-Linux-x86-100.14.09-pkg1.run
Die Versionsnummer, hier als Beispiel "100.14.09", ist der Paketversion entsprechend anzupassen. Die Meldung "pre-install script failed" ignorieren, "Continue anyway" auswählen. Die Lizenzbedingungen akzeptieren, Fragen mit "Yes" beantworten. Ist die Installation fertiggestellt, muss der Rechner neu gestartet werden:
sudo reboot
Sollen neben dem Standardkernel noch andere Versionen des Kernels verwendet werden, müssen zusätzliche Dinge beachtet werden, bevor man das System mit den anderen Kerneln hochfährt.
Nach obiger Anleitung den Treiber von Nvidia installieren.
Die Installation ein weiteres Mal starten, diesmal wird aber nur das Modul für die andere Kernelversion gebaut.
sudo sh NVIDIA-Linux-x86-100.14.09-pkg1.run -a -K --kernel-name=$ANDERER_KERNEL
$ANDERER_KERNEL entspricht der Ausgabe von
uname -r
unter der anderen Kernelversion.
Danach sind die Module für beide Kernel gebaut. Sind noch weitere Kernel vorhanden, einfach Schritt 2 für alle weiteren Kernel wiederholen.
Möchte man den Treiber wieder entfernen geht man zunächst genauso vor, wie bei der Installation. Beim Aufruf des Installers hängt man dann aber --uninstall
an den Befehl
sudo sh NVIDIA-Linux-x86-1.0-9755-pkg1.run --uninstall
Möglicherweise hilft der folgende Eintrag in der /etc/X11/xorg.conf (Section Device für die Grafikkarte; Bearbeitung in einem Editor mit Root-Rechten [2]):
Option "NvAGP" "1"
Dies sollte bewirken, dass das Nvidia-eigene Modul für den AGP-Zugriff genutzt wird.
Die folgende experimentelle Option an gleicher Stelle wurde für den Fall empfohlen, dass die graphische Oberfläche im 2D-Modus eher träge ist. Sie kann gerade bei älteren Karten zu Instabilität führen.
Option "RenderAccel" "true"
Wenn nach dem Hochfahren die Meldung kommt, dass die grafische Oberfläche nicht gestartet werden konnte, sollte man sicher gehen, dass man wie oben beschrieben die Nvidia-Kernelmodule von Ubuntu gesperrt hat und ein Kernelmodul für den aktuellen Kernel kompiliert wurde.
Wenn sich das neu kompilierte Modul nach dem Neustart nicht mehr per "modprobe
" laden lässt und mit der Fehlermeldung "FATAL: Error running install command for nvidia" abbricht kann das Editieren von /etc/modprobe.d/lrm-video helfen. Dazu mit einem Editor mit Root-Rechten [2] die Einträge, die mit nvidia zusammenhängen, auskommentieren:
# Make nvidia/nvidia_legacy and fglrx use /sbin/lrm-video to load #install fglrx /sbin/lrm-video fglrx $CMDLINE_OPTS #install nvidia /sbin/lrm-video nvidia $CMDLINE_OPTS #install nvidia_legacy /sbin/lrm-video nvidia_legacy $CMDLINE_OPTS #install nvidia_new /sbin/lrm-video nvidia_new $CMDLINE_OPTS
Wenn am Ende des Kompiliervorgangs der Installer mit einer Fehlermeldung abbricht (nvnews.net ), dass das Kernelmodul nvidia.ko nicht geladen werden konnte, weil möglicherweise
rivafb
, nvidiafb
oder rivatv
die Karte belegen, kann es helfen, den Nouveau-Treiber zu deaktivieren.
Erzeugt der Befehl
lsmod | grep nouveau
eine Ausgabe im Terminal, kann man das automatische Laden des Treibers verhindern, indem man ihn in die Datei /etc/modprobe.d/blacklist.conf einträgt (Kernelmodule).
echo "blacklist nouveau" | sudo tee -a /etc/modprobe.d/blacklist.conf
Danach muss der Rechner neu gestartet und der Installationsvorgang erneut angestoßen werden.