Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Hewlett Packard Linux Imaging and Printing
(HPLIP) ist ein freies und quelloffenes Softwarepaket aus Treibern und Programmen für Drucker und Multifunktionsgeräte der Firma HP. Das HPLIP-Projekt unterstützt mehr als 1860 Druckermodelle, einschließlich Deskjet, Officejet, Photosmart, PSC (Print Scan Copy), Business Inkjet, LaserJet, Edgeline MFP und LaserJet MFP - die vollständige Liste
.
In Ubuntu ist HPLIP in der Standardinstallation enthalten. Falls nicht vorhanden, muss folgendes Paket installiert [1] werden:
hplip
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install hplip
sudo aptitude install hplip
Möchte man den Drucker über eine grafische Oberfläche installieren und verwalten, so muss noch zusätzlich folgendes Paket installiert werden:
hplip-gui (ab Ubuntu 9.04 in universe [2])
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install hplip-gui
sudo aptitude install hplip-gui
Des Weiteren muss das Paket
python-qt3 (ab Ubuntu 10.04 in universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install python-qt3
sudo aptitude install python-qt3
installiert sein, damit das Programm auch unter Ubuntu startet.
Sollten die offiziellen Ubuntu-Pakete nicht aktuell genug sein bzw. mit dem eigenen Drucker nicht funktionieren, so kann man von der Downloadseite die derzeit aktuelle Version (3.x.x) auch direkt herunterladen. Eine vollständige Liste aller unterstützter Drucker einschließlich der Treiberversion kann auf hplipopensource.com
abgerufen werden. Da eine manuelle Installation Konflikte mit der Paketverwaltung auslösen kann, sollte das/die Ubuntu-Paket/e zuerst deinstalliert werden!
Es gibt zwei Varianten:
Es gibt ein selbst extrahierendes Archiv hplip-<version>.run mit voll automatisiertem Installationsskript. Die Installation ist sehr anschaulich mit Screenshots erklärt, allerdings auf Englisch: Installer Walkthrough . Um das Skript zu starten, wechselt man mit einem Terminal [3] an den Ort, wo sich das Skript befindet und gibt dort ein:
sh hplip-<version>.run
Sollten hierbei Fehler auftauchen, liegt das meist an fehlenden Voraussetzungen bzw. Paketen.
Sollte die obige automatische Installation nicht fehlerfrei laufen, so kann man jederzeit auf die traditionelle Methode mit hplip-<version>.tar.gz zurückgreifen. Wie dies funktioniert, wird unter Manual Build and Install Instructions for Ubuntu ausführlich beschrieben [4], [5].
Zum Einrichten des Gerätes verwendet man am besten den mitgelieferten grafischen Assistenten (das Paket hplip-gui muss hierfür installiert sein - siehe oben). Das Konfigurationsprogramm benötigt darüber hinaus Administratorrechte
sudo hp-setup
Wer das Setup auf der Konsole starten will, weil er über keinen X-Server verfügt, hängt den Parameter -i
(interaktiv) an.
sudo hp-setup -i
Hier wählt man nur die entsprechende Schnittstelle (USB, Parallelport/LPT oder Netzwerk "JetDirect") aus - das Gerät wird in der Regel automatisch erkannt.
Übrigens: Sollte das Herunterladen der HP-Treiber fehlschlagen, dann liegt dies ggf. auch an fehlenden Administrationsrechten.
Das grafische Programm zum Ausführen diverser Wartungsoptionen und Zusatzfunktionen (bei Multifunktionsgeräten) heißt hp-toolbox
und lässt sich direkt in einem Terminal-Fenster starten [3], unter GNOME auch über das Startmenü unter "System -> Einstellungen" bzw. unter KDE über "System -> HPLIP Toolbox".
Die einzelnen Funktionen der grafischen Toolbox lassen sich auch separat aus dem Terminal aufrufen:
Befehl | Beschreibung |
hp-align | Tintenpatronen ausrichten |
hp-clean | Tintenpatronen reinigen |
hp-colorcal | Kalibrierung der Farbpatronen (nicht alle Modelle) |
hp-firmware | aktualisierte Firmware (Gerätesoftware) hochladen |
hp-info | zeigt Informationen zu Status und Modell des Gerätes |
hp-levels | zeigt Füllstände der Tintenpatronen an |
hp-print | ein einfacher Druckerdialog (unabhängig von der Desktopumgebung) |
hp-testpage | druckt eine Testseite inklusive Geräteinformationen |
hp-timedate | Zeit / Datum eines OfficeJets festlegen |
hp-unload | Zugriff auf Speicherkarten |
Einige Multifunktionsgeräte haben eine zusätzliche Faxfunktion, die man auch ohne Umweg (via Papierausdruck) direkt nutzen kann. Damit kann man entweder Bürodateien direkt in das Programm hineinladen oder über den virtuellen Drucker an das Programm weiterleiten. Daraufhin füttert man das Adressbuch mit Nummern, aktiviert die Empfänger und drückt auf die nun aktivierte Schaltfläche "Send Fax".
Aufgrund von technischen Einschränkungen muss vor dem Faxen das HP Fax Hilfsprogramm hp-sendfax
gestartet [6] sein.
Das Scannen läuft über die standardisierte SANE-Schnittstelle - siehe Scanner. Der Automatische Dokumenteneinzug wird auch unterstützt - unter XSane muss man dafür ein Häkchen bei "batch scan mode" setzen.
Für manche Drucker ist zum Scannen ein Plugin nötig. Die Installation über die "HPLIP Toolbox" funktioniert nicht. Es muss auf der Konsole durchgeführt werden:
sudo hp-plugin-ubuntu
Unter Kubuntu und Ubuntu-Server muss vorher das Paket gksu nachinstalliert werden.
hp-makecopies
[6] erlaubt, die Kopiereinstellung (Kontrast, Skalierung, Qualität, Anzahl) vom PC aus zu steuern.
Mit dem Programm hp-unload
[6] kann auf Speicherkarten zugegriffen und der Inhalt in ein Verzeichnis der eigenen Wahl kopiert werden.
Bei manueller Installation wechselt man in das Verzeichnis der entpackten Archivdatei (.tar.gz) und führt folgende Befehle im Terminal [3] aus:
sudo make uninstall sudo rm -rf /usr/share/hplip
Die Mitarbeiter des offiziellen Hewlett-Packard-Kundendienstes sind primär auf Problembehebungen mit Windows geschult. Unterstützung für die Linux-Treiber und Hilfsprogramme erhält man informell auf der SourceForge-Projektseite .