Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Nicht immer möchte man die zentrale XServer-Konfigurationsdatei /etc/X11/xorg.conf per Hand bearbeiten, da vor allem Neulingen, die mit der Syntax nicht vertraut sind, leicht Fehler unterlaufen. In der Folge kann es passieren, dass sich der XServer beim nächsten Mal nicht mehr starten lässt und man nur noch einen schwarzen Bildschirm sieht.
Obwohl das prinzipiell nicht wirklich ein Problem darstellt – solange der Rechner weiterläuft – beherrschen nur wenige den Umgang mit einem Terminal oder wissen nicht, wo sie dann ansetzen sollen. Um das zu vermeiden, gibt es grafische Konfigurationshilfen, mit denen man die meisten XServer-Einstellungen grafisch bearbeiten kann. NVIDIA/nvidia
Da sich der XServer heute weitgehend automatisch konfiguriert, haben Einzel-Programme zur grafischen Konfiguration stark an Bedeutung verloren. Daher kommen die meisten Anwender nur noch indirekt mit dieser Datei in Berührung – die Einstellungsmöglichkeiten der Desktop-Umgebungen nehmen einem die Arbeit ab. Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber immer noch der Artikel RandR.
Ausnahmen bestätigen die Regel: die proprietären Grafiktreiber der Firmen ATI und NVidia bringen eigene Werkzeuge mit.
Unter "Systemeinstellungen" -> "Anzeigegeräte" kann die Auflösung und Ausrichtung der Anzeigegeräte eingestellt werden. Außerdem kann man den Bildschirm spiegeln und bei mehreren Bildschirmen einzelne abschalten.
Auf welchem Bildschirm das Menü dargestellt wird lässt sich hier einstellen, indem der kleine schwarze Balken auf den gewünschten Schirm gezogen wird.
Mitunter klappt die Auflösung, aber nach einem Neustart ist sie wieder verschwunden. Hier sollte man unter NVIDIA/nvidia
"System -> Einstellungen -> Bildschirme" oder
"System -> Einstellungen -> Bildschirmauflösung"
die gewünschte Auflösung noch einmal auswählen und den Haken bei "Zur Vorgabe machen" aktivieren. Nach dem "Anwenden" bleibt die gewünschte Auflösung bei einem Neustart erhalten.
Hinter der grafischen Oberfläche arbeitet das Programm gnome-display-properties, das auch alternativ per Terminal [1] aufgerufen werden kann:
gnome-display-properties
Unter KDE kann die Auflösung im K-Menü unter
"Systemeinstellungen -> Monitor & Display"
"Systemeinstellungen -> Anzeige und Monitor" (Kubuntu 12.04)
eingestellt werden. Details sind dem Artikel KDE-Systemeinstellungen zu entnehmen.
Im Einstellungsmanager unter "Anzeige" kann man die Auflösung einstellen und mit "OK" übernehmen. Bei den vorhandenen Einstellungsmöglichkeiten gibt es Unterschiede zwischen den Xfce-Versionen 4.6 und 4.8. Ab Xubuntu 11.04 lassen sich erstmals auch mehrere Bildschirme über den integrierten Einstellungsmanager komfortabel verwalten. Unter älteren Xfce- und damit auch Xubuntu-Versionen sind die Möglichkeiten deutlich eingeschränkter.
Weitere Informationen sind im Artikel Xfce Einstellungen zu finden.
In neueren LXDE-Versionen ist endlich das entsprechende Programm Lxrandr enthalten. In den LXDE Einstellungen im Menü unter
"Einstellungen -> Bildschirmauflösung" oder
"Einstellungen -> Monitor Settings"
die gewünschte Auflösung einstellen und mit "OK" übernehmen. Ansonsten kann man auf ARandR ausweichen, das in den offiziellen Paketquellen enthalten ist [2]:
arandr (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install arandr
sudo aptitude install arandr
Dieses Programm eignet sich insbesondere zur Konfiguration von zwei oder mehr Monitoren.
Proprietäre Grafiktreiber bringen ihre eigenen Programme mit, um gewisse Treibereinstellungen tätigen können. Mit diesen kann man zwar nicht alle XServer-Einstellungen beeinflussen, aber in der Regel die wichtigsten bzgl. Grafikkarte und Bildschirmaufteilung.
Für ATI gibt das Catalyst Control Center, welches sowohl bei der normalen fglrx-Installation als auch bei der manuellen Installation über das Paket
fglrx-amdcccle
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install fglrx-amdcccle
sudo aptitude install fglrx-amdcccle
installiert werden kann [1]. Es taucht dann im K- oder GNOME-Menü als "Catalyst Control Center" auf. Dort kann man unter "Desktop Setup" einfach "Big Desktop Horizontal" einstellen. Das Problem ist, dass dafür Rootrechte benötigt werden, Catalyst Control Center aber beim Starten nicht nach dem Passwort fragt. Stattdessen startet man das Programm mit Root-Rechten mittels [3]
gksudo amdcccle
bzw. unter KDE mit
kdesudo amdcccle
Es gibt früher einen Fehler im Programm, so dass die Einstellungen zwar gespeichert, aber nach dem Start des Programms nicht korrekt gelesen wurden. Das führte dazu, dass das Control Center immer mit einer Standardkonfiguration erschien.
Möchte man die erweiterten graphischen Möglichkeiten seiner NVIDIA-Grafikkarte nutzen, müssen zuerst die proprietären Treiber installiert werden. Dabei wird normalerweise auch das grafische Hilfsprogramm nvidia-settings
mitinstalliert. Sollte es fehlen, so kann man das Paket nachinstallieren [2]:
nvidia-settings
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install nvidia-settings
sudo aptitude install nvidia-settings
Man findet das Programm nach Installation unter
"Anwendungen -> Systemwerkzeuge -> NVIDIA X Server Settings"
Dieses beinhaltet über den Reiter "X Server Display Configuration" eine Möglichkeit, TwinView komfortabel einzurichten. Alle Einstellungsmöglichkeiten werden im Artikel nvidia-settings genau beschrieben.