Sollten von Scanprogrammen fälschlicherweise eine eingebaute TV-Karte oder Webcams erkannt werden, so kann man in der Datei /etc/sane.d/dll.conf den Eintrag v4l
mit einem Editor [1] auskommentieren und so das Erkennen dieser Geräte verhindern.
Scanner werden unter Linux üblicherweise über die Software SANE angesprochen. Als Oberfläche dienen z.B. XSane unter GNOME oder Skanlite/Kipiplugins unter KDE. Diese Programme bieten Zugriff auf alle von Sane unterstützen Funktionen. Leider sind Scannerprogramme unter Linux nicht vergleichbar zu den Programmen die man unter Windows kennt, es fehlen durchweg wichtige - professionelle - Funktionen (z.B. entrastern, Staub/Fleckenentfernung). Die Installation von Treibern oder Kernel-Modulen ist im Regelfall nicht nötig, kann aber im Einzelfall notwendig sein.
Artikel zu bestimmten Scanner-Typen:
Agfa SnapScan einrichten
Brother/Scanner Scanner der Firma Brother installieren
Canon:
Canon Pixma Scanner einrichten
Canon MP360 einrichten
DNT Viewscan Objektscanner - Artikel zu Objektscannern mittels Webcam
Epson-Geräte - Übersicht zur Einrichtung mit Software des Herstellers
Epson Scanner - Epson Scanner mit Avasys Treibern einrichten
Epson Perfection 2480 einrichten (funktioniert auch mit 2580)
Hewlett Packard - einrichten mit Hilfe von HPLIP und sane
Mustek 1200CP (Parallel Port Scanner) einrichten
Medion MD9693 einrichten
Verschiedene von sane-gt68xx unterstützte Scanner installieren (Medion MD9385 u.a.)
Eine Liste der von Sane unterstützten Geräte findet man auf der Sane Webseite, Supported Devices .
Sonstiger Link:
scanbuttond - Sondertasten am Scanner benutzbar machen
Um vollen Zugriff auf Hardware (u.a. auch Scanner) zu haben, ist normalerweise eine Root-Berechtigung[3] nötig. Es ist jedoch unter Ubuntu nicht nötig, Programme, die auf den Scanner zugreifen sollen, mit Root-Rechten zu starten. Diesen Zugriff kann man auch über die Gruppenzugehörigkeit zur Gruppe scanner
regeln. Man muss lediglich sicher stellen, dass lokale Benutzer in die Gruppe scanner
eingetragen [2] sind.
Es gibt Scanner, die nur über den USB-Stecker mit Strom versorgt werden. Das ist in der Regel auch kein Problem, allerdings kann es durch Anschluss mehrerer großer Stromverbraucher zur Überlastung des USB-Ports kommen. Dann kann es z.B. passieren, dass ein angeschlossener USB-Scanner das Einhängen einer externen Festplatte unmöglich macht.
Abhilfe schafft in diesem Fall ggf. der Einsatz eines USB-Hubs mit eigener Stromversorgung, an den die großen Verbraucher angeschlossen werden. Teilweise funktionieren die Scanner aber auch nur bei direktem Anschluss an einen USB-Port des Rechners.
Normalerweise sollten USB-Scanner automatisch erkannt werden. Ist das nicht der Fall, lohnt sich (möglichst schon vor dem Kauf) ein Blick auf die Liste der von SANE unterstützten Scanner .
Einige Scanner funktionieren nicht, wenn sie über einen USB-Hub mit dem Rechner verbunden sind. Von daher lohnt immer der Test, den Scanner direkt am Rechner anzuschließen.
Manche Scanner brauchen einen anderen Treiber als der auf dem Gerät aufgedruckte Name vermuten ließe. Im Zweifelsfall hilft die USB-ID weiter, die sich mit dem Kommando
lsusb
ermitteln lässt. Eine gute Referenz (mit Benutzererfahrungen) zu allen unter Linux unterstützen USB-Geräten findet sich auch unter linux-usb.org/ "(Device Support -> Working Device List)".
Bei Problemen kann es helfen, die Datei /lib/udev/rules.d/40-libsane.rules zu editieren [1][3]. Hierzu sind Root-Rechte erforderlich. Passend zum Scanner folgenden Beitrag hinzufügen:
# Herstellername oder Bezeichnung ATTRS{idVendor}=="xxx", ATTRS{idProduct}=="xxx", ENV{libsane_matched}="yes"
Zum Ermitteln der Hersteller-(=Vendor)id und der Geräte-(=Product)id im Terminal sudo lsusb
ausführen. Beispielausgabe:
Bus 002 Device 005: ID 04b8:012d Seiko Epson Corp. Perfection V10/V100 (GT-S600/F650) Bus 002 Device 004: ID 2040:7070 Hauppauge Nova-T Stick 3 Bus 002 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub Bus 005 Device 002: ID 046d:c518 Logitech, Inc. MX610 Laser Cordless Mouse
04b8
ist die idVendor ( = Epson) und 012d
die idProduct ( = V10/V100)
Falls sich USB-Scanner nur als root
verwenden lassen, kann es helfen, in der Datei /lib/udev/rules.d/50-udev-default.rules den Eintrag 0664
auf 0666
im libusb device nodes
-Abschnitt abzuändern. Hierzu sind ebenfalls Root-Rechte erforderlich.
Parallelport-Scanner werden nicht automatisch erkannt. Eine ausführliche Beschreibung, wie die entsprechenden Konfigurationsdateien zu bearbeiten sind, existiert für den Scanner Mustek 1200. Sie dient als Beispiel auch für die Einrichtung anderer Parallelport-Scanner. Weiterhin können Parallelport-Scanner meist nur als root
angesprochen werden. Damit auch normale Benutzer auf den Scanner zugreifen können, ist entweder die Netzwerklösung bzw. sudo zu verwenden.
Zusätzlich sollte man kontrollieren, ob der aktuelle Benutzer zur Gruppe lp
gehört. Dieses Gruppe ist für die Geräte /dev/lpX
und /dev/parportX
zuständig.
gpasswd -a Benutzername lp
Normalerweise haben auf diese Geräte nur der Eigentümer root
und die Gruppe lp
Lese- und Schreibzugriff, wie ein kurzes ls -l /dev/lp*
bzw. ls -l /dev/parport*
zeigt. Ggf. hilft es, wenn nicht nur root
Zugriff auf das Gerät (z.B. Scan/Druckkombination Hewlett-Packard PSC 500) erhält.
Die Konfiguration eines Scanservers erfolgt durch die Konfiguration und Aktivierung des Scandaemons saned
von SANE, die im Wiki-Artikel SANE-Scanservers beschrieben wird.
Unter Ubuntu nutzbare Software wird im Übersichtsartikel Scanner/Software aufgelistet und kurz beschrieben.
Programme zur Nachbearbeitung von Scans und der Erstellung von Texterkennung selbst werden im Übersichtsartikel Texterkennung vorgestellt.
Wer Farbprofile für die Scanner verwenden möchte, muss die ICC/ICM-Dateien mit Root-Rechten [3] nach /usr/share/color/icc kopieren, damit sie automatisch gefunden werden. In vielen Fällen bieten die Hersteller die Dateien weder als Teil der Linux-Treiber noch separat zum Download an, dann müssen die ICC/ICM-Dateien von einer Windows-Installation kopiert werden. Die Farbprofile befinden sich dort üblicherweise im Verzeichnis \WINDOWS\system32\spool\drivers\color.
Zukünftig wird der GNOME Color Manager die Verwaltung und Anwendung von Farbprofilen zentralisieren und vereinfachen. Zusammen mit dem Argyll Color Management System lassen sich auch selbst Profile erstellen.
Ab Ubuntu 10.04 ist das Programm in den offiziellen Paketquellen enthalten:
gnome-color-manager (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gnome-color-manager
sudo aptitude install gnome-color-manager
Im PPA von Pascal de Bruijn finden sich weitere ICC-Vorlagen für diverse Bildschirme und Kameras.
Um eine ICC-Datei schnell und einfach zu testen, kann man den GIMP benutzen: Dieses Programm bietet unter "Bild -> Modus" die Möglichkeit, eine ICC-Datei direkt auf das aktuelle Bild anzuwenden (vorher ggf. im selben Menü von "indiziert" oder "Graustufen" auf "RGB" umschalten, um die entsprechenden Kommandos freizuschalten).
Manche Scanner können derzeit nur über die Original-Hersteller-Software und nur unter Windows angesprochen werden (z.B. Reflecta DigitDia 5000, Canon CanoScan 8400F etc.). Mit einem kleinen Trick ist es aber immerhin möglich, einen solchen Scanner aus einer virtuellen Maschine heraus anzusprechen (z.B. W2K als Gastsystem unter VMWare Server 2.0). Das folgende Vorgehen hat zumindest für den Reflecta DigitDia 5000 funktioniert:
VMWare Server 2.0 aufsetzen, wie in VMware Server 2 beschrieben. Samba installieren, wie in Samba Server GNOME beschrieben, damit die Gast-Systeme in VMWare auch auf die Festplatten des Wirts-Systems zugreifen können. Innerhalb VMWare ein Windows-System installieren, z.B. W2K. (Nicht vergessen, den USB-Controller mit einzurichten.) Die Original-Scanner-Software CyberViewX installieren. Der Installer fordert gegen Ende der Installation dazu auf, den Scanner anzuschließen und einzuschalten. Anschließend beschwert er sich dann, weil er keinen Zugriff auf den Scanner hat. Dies ist normal. Das Gast-System herunterfahren und aus VM-Ware ausloggen. Jetzt kommt der Trick: /etc/fstab editieren und folgende Zeile anfügen:
usbfs /proc/bus/usb usbfs auto,devmode=0666 0 0
Das Attribut devmode=0666
ist wichtig: jeder muss Lese-/Schreib-Zugriff zu USB-Geräten bekommen. sudo mount usbfs
und danach mount
eingeben und prüfen, ob das usbfs
tatsächlich mit devmode=0666
eingehängt wurde. Scanner einschalten, VMWare/W2K-Gast-System hochfahren. Im W2K-Fenster wird oben ein "Devices"-Tab angezeigt, darin steht ein Eintrag Genesys Logic USB device, das ist der Scanner. Im Untermenü "Connect" auswählen, danach erscheint die Message-Box "New Hardware found". Cyberview, und damit auch Vuescan haben jetzt Zugriff auf den Scanner. Geschwindigkeit und Leistung sind wie bei einem echten Windows-System.
Scannen ist (leider) ein ziemlich komplizierter Prozess und gerne werden dabei Einstellungen falsch gesetzt (sehr beliebt: mit viel zu großen DPI-Werten scannen, 300 DPI sind in nahezu allen Fällen mehr als ausreichend). Eine umfangreiche Einführung ins Scannen findet sich hier (bedauerlicherweise ausschließlich in englisch):