Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Madwifi ist das Treiberprojekt für Atheros Chip-basierende WLAN-Karten, deren Anleitung für Ubuntu
im Netz verfügbar ist. Der Treiber unterstützt nicht nur den normalen Client-Modus, sondern auch einige andere nette Features wie virtuelle Interfaces. Damit kann man bspw. eine WLAN-Verbindung (z.B. zu einem Hotspot im Flughafen) aufbauen und über die gleiche WLAN-Karte einen eigenen Access-Point anbieten, um diese Verbindung weiterzureichen.
In den meisten Fällen sind die offenen Treiber ath5k und ath9k vorzuziehen. Diese sollten automatisch genutzt werden. Gerade bei älteren Chipsätzen, wie dem AR5001, erreicht man mit den MadWifi-Treibern allerdings eine deutlich bessere Verbindungsqualität.
Es gibt ein PPA, dass den MadWifi-Treiber als DKMS-Treiber einbindet, was den großen Vorteil mit sich bringt, dass der Treiber bei jedem Kernel-Update automatisch neu kompiliert wird. [8] Leider ist das PPA aber erst ab Ubuntu 12.04 (Precise Pangolin) verfügbar.
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:smoser/madwifi
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team smoser.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Nach dem Aktualisieren der Paketquellen kann das folgende Paket installiert [1] werden:
madwifi-dkms (ppa)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install madwifi-dkms
sudo aptitude install madwifi-dkms
Der neue Treiber muss nun noch mit Jockey aktiviert werden [9].
Will man den Treiber ohne Neustart nutzen müssen zuvor genutzte Module entfernt werden und das MadWifi-Modul manuell geladen werden. Zuerst muss man heraus finden, welches Modul gerade genutzt wird: [3]
lsmod | grep ath
Im Folgenden muss <ath> durch das Ergebnis ersetzt werden. (ath5k oder ath9k)
Danach muss das soeben ermittelte Modul entfernt werden:
sudo rmmod <ath>
Und schließlich das neue MadWifi-Modul geladen werden:
sudo modprobe ath_pci
Will man das PPA nicht nutzen, oder nutzt man eine ältere Version als Ubuntu 12.04 (Precise Pangolin), so muss der Treiber für neuere Ubuntu-Versionen zwangsläufig selbst kompiliert werden. Ab Ubuntu 10.04 (Lucid Lynx), muss auch noch HAL nachinstalliert werden [1]:
hal
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install hal
sudo aptitude install hal
Zum Kompilieren eines Kerneltreibers braucht man außerdem die folgenden Pakete:
build-essential
linux-headers-generic (der Rechnerarchitektur entsprechend, [5])
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install build-essential linux-headers-generic
sudo aptitude install build-essential linux-headers-generic
Nun lädt man die aktuellste Version der Treiber herunter, kompiliert und installiert diese. Das Kompilieren und Installieren muss nach jedem Kernel-Update wiederholt werden. Daher empfiehlt es sich den Sourcecode des Kernelmoduls in einem Verzeichnis wie ~/.source zu behalten. In einem Terminal gibt man folgendes ein:
mkdir -p $HOME/.source cd $HOME/.source wget http://snapshots.madwifi-project.org/madwifi-0.9.4-current.tar.gz tar xzf madwifi-0.9.4-current.tar.gz cd madwifi-0.9.4-r* make && sudo make install
Zur Aktivierung der neuen Treiber (und Deaktivierung der ath5k/ath9k-Treiber) nutzt man am besten jockey, welches über "System -> Systemverwaltung -> Hardware-Treiber" erreichbar ist. Sollte dieses aus irgendeinem Grund nicht klappen, muss man von Hand die Kernelmodule ath5k
bzw. ath9k
blacklisten und dafür sorgen, dass ath_pci
nicht geblacklistet ist.
Nach einem Kernel-Update wird der madwifi-Treiber in der Regel nicht mehr funktionieren und muss neu kompiliert werden. Dies geht - wenn man dem Tip von oben gefolgt ist - ganz schnell im Terminal:
cd $HOME/.source make clean && make && sudo make install
Nun kann man den Treiber mit
sudo modprobe ath_pci sudo restart networking
laden. Alternativ kann man natürlich auch Ubuntu neu starten.
Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.
Das Besondere an dem neuen madwifi ist, dass es ein direktes Hardwareinterface bereitstellt, welches wifi0
(für die 1. Karte, wifi1
für die 2. usw.) heißt und auf diesem erst die normalen Interfaces hinzufügt. Diese Interfaces heißen dann normalerweise ath0
, ath1
, ...!
Als erstes muss das "alte" Interface entfernt werden [3]
wlanconfig ath0 destroy
dann kann man ein neues hinzufügen. Der Befehl für das Interface für den Client-Modus lautet:
wlanconfig ath0 create wlandev wifi0 wlanmode sta
der für den Access-Point-Modus:
wlanconfig ath0 create wlandev wifi0 wlanmode ap
und für den Monitor-Modus:
wlanconfig ath0 create wlandev wifi0 wlanmode monitor
So lassen sich auch mehrere virtuelle Interfaces (ath1, ath2, usw.) einrichten. Setzt man eines davon in den client-mode und ein weiteres in dan ap-mode, kann man über eine Netzwerkbrücke und mit hostapd die WLAN-Verbindung über einen Access-Point auf der gleichen Karte weiterreichen.
Man kann bspw. dafür sorgen, dass die benötigten virtuellen Interfaces beim Systemstart erzeugt werden, indem man sie wie oben angegeben in der Datei /etc/rc.local erzeugt. Dann reicht es über den Network-Manager eine Verbindung aufzubauen und danach einen Access-Point zu starten.