Untertitel sind Textzeilen innerhalb eines Film- oder Fernsehbildes. Sie dienen dem Zuschauer meist zur Übersetzung von fremdsprachigen gesprochenen oder gesungenen Inhalten, sind jedoch auch als Hilfe für Hörgeschädigte sehr nützlich. Das Logo links ist das offizielle Kennzeichen für Sendungen, bei denen Untertitel für Hörgeschädigte zur Verfügung stehen. Besonders seit der starken Verbreitung des Mediums DVD erfreuen sich Untertitel großer Beliebtheit, da man nun oft die Möglichkeit hat, den Film oder das Bonusmaterial in der Originalsprache zu sehen und trotzdem dank der Untertitel alles zu verstehen, falls man die Fremdsprache nicht (ausreichend) beherrscht.
Gelegentlich kann es nötig werden, dass man selbst Untertitel erstellen oder bearbeiten muss. Auch dazu gibt es unter Linux viele geeignete Programme. Diese sollen im folgenden vorgestellt werden.
Untertitel liegen entweder als Textdateien (mit speziellen Formatierungen) oder als Bilddateien (Bitmaps) vor. Es gibt recht viele Formate, die bekanntesten sind:
VobSub (.sub + .idx) - Hierbei handelt es sich um Bitmap-Bilder. Die .idx-Datei enthält Angaben zum Timecode, zu dem das jeweilige Bild angezeigt werden soll.
SubRip (.srt) - SupRip-Untertitel sind Textdateien
Substation Alpha (.ssa) - hierbei handelt es sich ebenfalls um Untertitel in Textform
Advanced SSA (.ass) - ist einen Weiterentwicklung von Substation Alpha
Daneben gibt es noch einige weitere Formate, diese sind aber wenig verbreitet und sollen hier nicht interessieren.
Untertitel können auf zweierlei Weise in eine Videodatei eingebunden werden. Zum einen können sie fest eingebrannt werden (sog. Hardsubs) und zum anderen in einer separaten Datei bzw. als Stream im Container einer Videodatei verfügbar gemacht werden (sog. Softsubs). Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile . Die allermeisten Software-Player für Linux können Untertitel problemlos darstellen. Im Regelfall lassen sie sich über das Menü auswählen.
Am interessantesten sind Untertitel natürlich für Filme. Viele DVD-Anbieter integrieren heute standardmäßig deutschsprachige Untertitel auf ihre DVDs, sofern es sich um einen Film handelt, dessen Originalsprache nicht deutsch ist. Es gibt jedoch einige Fälle, wo die Untertitel fehlen oder man gerne Untertitel in einer anderen Sprache nutzen möchte.
Untertitel von einer DVD lassen sich genauso rippen, wie der Film selbst. Die gerippten Untertitel kann man dann z. B. verwenden, um sich selbst eine spezielle DVD mit verschiedenen Untertiteln zu erstellen, oder Untertitel zu einer Fernsehaufzeichnung hinzuzufügen. Viele Programme, mit denen sich DVDs rippen lassen, bieten auch die Möglichkeit, Untertitel zu extrahieren, beispielsweise
Daneben gibt es weitere Programme, die Untertitel speichern können, etwa Avidemux oder Subtitleripper , ein Kommandozeilenprogramm, für das es auch die graphische Oberfläche ksubtitleripper
gibt. Beide Programmpakete lassen sich aus den Ubuntu Paketquellen installieren [1], man muss lediglich multiverse freischalten [2].
Handelt es sich bei den Untertiteln jedoch um Hardsubs, dann hat man keine Chance, an die Dateien heranzukommen. In allen anderen Fällen, ist es am einfachsten, wenn man die Dateien in ihrem Format belässt und so auch weiterverwendet.
Es gibt viele Seiten im Internet, von denen man sich Untertitel in verschiedenen Sprachen und Formaten herunterladen kann, z. B.:
bei denen man sowohl Untertitel herunterladen, als auch seine eigenen Werke hochladen und somit anderen zur Verfügung stellen kann.
Interessant in diesem Zusammenhang ist das Programm SubDownloader , mit dem man bequem nach Untertiteln suchen und diese herunterladen kann. Benötigt werden die beiden Pakete
subdownloader-cli
subdownloader
die wie gewohnt [4] installiert werden.
Fremdpakete können das System gefährden.
Alternativ kann man eine in der Regel aktuellere Version von der Launchpad-Seite des Projektes beziehen. Für die manuelle Installation lädt man sich dort SubDownloader als Programmarchiv (*.deb) herunter.
Das Programm lässt sich nun aus dem GNOME-Menü über "Anwendungen -> Unterhaltungsmedien -> SubDownloader" aufrufen.
Will man Untertitel selbst erstellen oder bearbeiten, so kann man das eigentlich mit einem beliebigen Editor seiner Wahl tun. Es gibt jedoch eine ganze Reihe von Spezial-Editoren, die sich dafür besonders eignen:
KSubtile - KDE-Editor für .srt-Dateien
Subtitle Editor - Ein Editor für GNOME
GNOME subtitles - Ebenfalls ein GNOME-Programm
Gaupol - Ein GNOME-Editor für Untertitel im Textformat
Diese vier sind alle über die Ubuntu-Paketquellen verfügbar, manche liegen im Bereich universe [2]. Des weiteren gibt es noch GSubEdit und Jubler
, ein in Java geschriebenes Programm. Auch Aegisub
, ein Programm, welches für mehrere Plattformen angeboten wird, sieht sehr interessant aus.
Gibt es die gesuchten Untertitel noch nicht in der gewünschten Sprache, bleibt immer noch die Möglichkeit der Übersetzung. Dies ist jedoch oft mit erheblichem Aufwand verbunden. Im folgenden Beispiel werden wir uns einen interessanten Anwendungsfall anschauen. Nehmen wir an, wir haben eine DVD aus dem Ausland importiert und möchten für den Film deutsche Untertitel erstellen. Nun liegen die Untertitel aber nur als Bitmap-Bilder vor. In diesem Fall muss man zunächst die DVD rippen, wobei man sich natürlich auf die Teile beschränken kann, aus denen man die Untertitel herausziehen möchte und anschließend weiter bearbeiten.
Möchte man nicht alle Schritte manuell durchführen, kann man sich das Werkzeug UglySub zu Hilfe nehmen, das einem alle Einzelschritte abnimmt. Nur das Übersetzen muss man natürlich selbst tun.
Ein wesentlicher Unterschied zum manuellen Verfahren ist, dass UglySub für die Erstellung der textbasierten Untertitel kein automatisches OCR verwendet, sondern PNG Bilddateien anhand der Bitmap Quellen erstellt werden.
Diese PNG Bilder werden dann später für die manuelle Übersetzung eingeblendet...
UglySub begleitet einen während des gesamten Prozesses:
Videodaten von der DVD auf die Festplatte kopieren
Untertitel extrahieren
Bearbeiten/Übersetzen der Untertitel
Veränderte Untertitel wieder in ein DVD-konformes Format konvertieren
Authoren einer neuen DVD mitsamt Untertiteln
Am Ende bekommt man eine ISO Datei mit den ursprünglichen sowie den selbst übersetzten Untertiteln, die man nur noch brennen muss. Voilà
Vor der Nutzung von UglySub sollte sichergestellt sein, dass die verwendete DVD auch richtig gelesen werden kann, siehe DVD-Wiedergabe
Hierzu das Archiv von der Internetseite herunterladen und entpacken [5].
Abhängigkeiten bzw. Software-Voraussetzungen für die Nutzung des gesamten Funktionsumfanges sind unter anderem:
sudo apt-get install dvdbackup libgd-gd2-perl subtitleripper transcode transcode-utils vamps vobcopy
UglySub muss nicht zwingend installiert werden. Man es kann auch direkt aus dem bereits entpackten Ordner starten. Möchte man das Programm trotzdem installieren öffnet man den Ordner uglysub und führt die Installationsroutine [3] mit Root-Rechten durch:
sudo ./installer.pl
Wurden bei der Installation die Standardvorgaben verwendet, befindet sich unter /usr/local/ der Ordner uglysub und unter /usr/local/bin/ ein Symbolischer Link zur eigentlichen Perl Datei. Es reicht daher, den Ordner /usr/local/uglysub/ und den Symbolischen Link /usr/local/bin/uglysub wieder zu löschen.
sudo rm -rf /usr/local/uglysub/ sudo rm /usr/local/bin/uglysub
Taubenschlag - Informationsseite für Hörgeschädigte
DeinKino.de - Informationen zu aktuellen Kinofilmen mit Untertiteln
sub.wordnerd.de - Guide to subtitling with Subtitleeditor and encoding subtitles using Linux