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Piwigo

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Artikel für fortgeschrittene Anwender

Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.

./piwigo_logo.png Piwigo {de} (PWG, ehemals PhpWebGallery) ist eine webbasierte und datenbankgestützte Bildergalerie im Stil von Gallery oder Coppermine. Besonders interessant sind zwei Konzepte: zum einen kann die Galerie aus lokalen Programmen wie z.B. digiKam oder Shotwell direkt angesteuert werden, was das Einspielen neuer Bilder erleichtert. Zum anderen ermöglicht eine integrierte Benutzerverwaltung eine gemeinsame Galerie beispielsweise innerhalb einer Familie oder einer WG. Wer mag, kann natürlich auch seine eigene Foto-Community gründen.

Die Anwendung ist zwar für einen dezidierten (Internet-)Server gedacht, aber auch eine lokale Installation ist möglich. Funktionen:

./piwigo_default.jpg
Galerie mit Standard-Thema (Sylvia)
  • Upload-Möglichkeiten:

    • Webformular (inkl. Flash-basierter Variante)

    • FTP

    • Programme mit Piwigo-Unterstützung (siehe unten)

  • Öffentliche und private Alben

  • Virtuelle Alben (Zusammenfassung von Bildern zu einem Thema)

  • Anzeige von Metadaten

  • viele vorgefertigte Suchmasken, auch Freitext-Suche möglich

  • Benutzerkommentare und RSS-Feed

  • Benutzer- und Gruppenverwaltung

  • Themen (Skins)

  • Erweiterungen (Plugins)

  • mehrsprachige Oberfläche

Eine Online-Demo {en} ist verfügbar. Nachteilig ist eine an vielen Stellen veraltete und lückenhafte Dokumentation. Auch die Anbindung externer Programme funktioniert nicht immer stabil und erfordert unter Umständen eine manuelle Aktualisierung der betroffenen Programme.

Eine Liste alternativer Server-Software ist im Artikel Bilder verwalten zu finden.

Voraussetzungen

Die Anwendung benötigt zum Betrieb einen Webserver mit PHP-Unterstützung und eine Datenbank (die Entwickler empfehlen MySQL). Die notwendigen Informationen finden sich in den folgenden Artikeln:

Ab Ubuntu 11.10 existieren eigene Pakete zur Installation der Datenbank-Anbindung:

Optional, aber empfehlenswert zur webbasierten Verwaltung der MySQL-Datenbank ist ein Werkzeug wie phpMyAdmin. Für die manuelle Installation sollte eine leere Datenbank (z.B. piwigo) vor der Installation eingerichtet werden.

Installation

Hinweis:

Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten zur Installation von Piwigo: über die offiziellen Paketquellen oder die jeweils aktuelle Version (manuell). Allerdings bereitet die in Ubuntu 10.10 enthaltene ältere Version 2.0.x massive Konfigurationsprobleme bei der Installation.

Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Entscheidend ist unter Umständen auch das Client-Programm, das mit Piwigo eingesetzt werden soll.

Piwigo ist ab Ubuntu 10.10 in den offiziellen Paketquellen enthalten.

Folgendes Paket muss installiert [1] werden:

  • piwigo (universe)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install piwigo 

sudo aptitude install piwigo 

Sind weder Apache noch PHP oder MySQL installiert, werden alle benötigten Abhängigkeiten automatisch nachinstalliert und auf Wunsch auch konfiguriert. Allerdings treten hier unter Umständen Fehler (wie die Nicht-Aktivierung von PHP5 in Apache) auf, so dass man besser erst mit den oben genannten Voraussetzungen beginnt und diese Schritt für Schritt abarbeitet, bevor man zum Schluss piwigo installiert.

Die Installation wird mit dem Aufruf des Installationsassistenten abgeschlossen.

Manuell

Hinweis:

Der folgende Abschnitt wurde mit den Versionen 2.2.3 und 2.1.6 von Piwigo erfolgreich getestet.

Da sich Piwigo noch in aktiver Entwicklung befindet, kann es sinnvoll sein, die jeweils aktuellste Version selbst zu installieren. Auch eine nachträgliche Aktualisierung fällt so leichter. Darüber hinaus ist es so möglich, das Programm ohne die erforderlichen Paketquellen auf einem Server mit Ubuntu 10.04 LTS zu betreiben.

Downloads gibt es hier {de} {dl}, Anleitungen zu Installation und Update in der Dokumentation {de}. Die Kurzform für Piwigo 2.2.x oder neuer:

  1. Aktuelle Version als "Package" (ZIP-Datei) herunterladen und entpacken [2]

  2. kompletten Ordner mit Root-Rechten nach /var/www/ kopieren (Ergebnis: /var/www/piwigo/)

  3. Verzeichnisrechte ändern [3][4][5]:

    sudo chmod 775 /var/www/piwigo/_data/ /var/www/piwigo/local/combined/ /var/www/piwigo/upload/ /var/www/piwigo/plugins/ /var/www/piwigo/themes/
    sudo chown -R www-data:www-data /var/www/piwigo/* 
  4. neue leere Datenbank piwigo anlegen

  5. Installationsassistenten aufrufen (Details siehe Abbildung und unten)

    ./piwigo_config.jpg
    Einrichtung
  6. nach Abschluss der Installation die Datei database.inc.php herunterladen und kopieren:

    sudo cp database.inc.php /var/www/piwigo/local/config/ 
  7. http://<Server-IP>/piwigo/ aufrufen, aber noch keine Bilder hochladen

  8. weiter mit der Konfiguration

Wenn man ein bestimmtes Client-Programm einsetzen will, kann unter Umständen eine ältere Version von Piwigo besser geeignet sein. Diese sind im Release Archiv {de} zu finden. Die Installation der Version 2.1.6 verläuft wie oben beschrieben, aber Punkt 6 entfällt.

Installationsassistent

Zum Abschluss der Installation müssen Piwigo noch einige wichtige Informationen mitgeteilt werden. Dazu zählen die Datenbankanbindung und das Erstellen eines Administrator-Kontos. Der Assistent ist unter http://<Server-IP>/piwigo/install.php zu erreichen. Statt "<Server-IP>" ist je nach Situation auch der vollständige Domainname ("www.mydomain.de") oder "localhost" möglich.

Konfiguration

./piwigo_admin.jpg
Administrationsbereich

Die Weboberfläche zur Administration ist wie die eigentliche Galerie unter der Adresse http://<Server-IP>/piwigo/ zu finden. Dort befindet sich eine Anmelde-Maske, mit der man in den Administrationsbereich gelangt.

  • Installation personalisieren

  • Benutzer anlegen (wer die Mehrbenutzerfähigkeit nicht benötigt, kann Piwigo auch ohne - nur als Administrator - nutzen)

  • Themen installieren

  • neue Bilder freischalten usw.

Normalerweise muss der Administrator von anderen Benutzern neu hochgeladene Bilder erst freigeben, da sie sonst nicht in der Galerie sichtbar sind. Mit Hilfe der Erweiterung "Community" kann man allerdings bestimmten vertrauenswürdigen Benutzer direkten Zugriff auf die Galerie gewähren, ohne dass man als Administrator eingreifen muss.

  • Community-Plugin {de} installieren und aktivieren (dies geschieht komplett innerhalb der Weboberfläche; nur Piwigo 2.2.x oder neuer)

    • Benutzer freischalten. Diese benötigen "hohes Vertrauen", um Bilder direkt in die Galerie laden zu können

Hintergrund: Piwigo verwendet den sog. "Webmaster" als eine Art Super-Administrator. So können Benutzer Administrator-Rechte erhalten, ohne dass man Angst haben muss, dass diese ihren Status missbrauchen könnten. Faktisch sind sie damit eher Benutzer mit erweiterten Rechten.

Hinweis:

Da das Community-Plugin nicht mit Piwigo 2.1.x funktioniert, sollte man hier stattdessen die Erweiterung pwg.images.addSimple {de} installieren. Diese Erweiterung ist zur Anbindung von Shotwell (und digiKam?) notwendig.

Schnelle Synchronisierung

Man kann komplette Bilderordner per FTP direkt in den Unterordner galleries der Piwigo-Installation kopieren. Um diese Bilder einzubinden, enthält die Startseite der Administration eine Schaltfläche "Schnelle Synchronisierung".

Automatische Aktualisierung

Achtung!

Diese Funktion ist nur bei einer manuellen Installation sinnvoll!

Wer eine Piwigo-Installation aktuell halten möchte, kann die über eine Erweiterung (Plugin) realisierte Automatische Aktualisierung {de} nutzen. Eine Sicherung der Bilderdatenbank und anderer relevanter Dateien erfolgt bei dieser Methode automatisch.

Verwendung

Weboberfläche

  • Anmelden: http://<Server-IP>/piwigo/

  • Fotos hochladen:

    • die integrierte Upload-Funktion benötigt Flash. Ohne Flash kann man das "alte" Upload-Formular aktivieren.

    • bei Verwendung des "alten" Upload-Formulars: 8 MB Upload-Limit beachten (kann in etc/php5/apache2/php.ini hochgesetzt werden). Um Problemen auszuweichen, Bilder vor dem Upload verkleinern.

Client-Programme

Neben der Bedienung über die Weboberfläche gibt es eine Reihe von Client-Programmen, mit denen sich Piwigo ansteuern lässt. Diese Programme haben aber den Nachteil, dass sie nicht mit jeder Piwigo-Version funktionieren.

pLoader

Das Programm pLoader ist bis zur Piwigo-Version 2.1.x das offizielle externe Werkzeug zum Hochladen von Bildern in Piwigo. Es kann ab Ubuntu 11.04 direkt aus den Paketquellen installiert werden:

  • ploader (universe)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install ploader 

sudo aptitude install ploader 

Die pLoader Version 1.5 {de} {dl} ist für Ubuntu 10.04 gedacht. Unter Ubuntu 10.10 wird mind. die Version 1.6 benötigt. Hier kann man auf das Paket {dl} aus Ubuntu 11.04 ausweichen. Daneben ist auch eine Version für Windows {de} und Mac OS X {de} verfügbar.

Hinweis:

Mit Piwigo 2.2.x oder neuer funktioniert pLoader nicht.

./shotwell_logo.png

Shotwell

./piwigo_shotwell.png
Bilder hochladen

./piwigo_shotwell_login.png
Anmeldung

Um aus Shotwell heraus Bilder an Piwigo zu übergeben, ist mind. Version 0.8 oder neuer von Shotwell erforderlich. Da diese Version erst ab Ubuntu 11.04 in den offiziellen Paketquellen enthalten ist, muss man Shotwell unter Umständen aus einem "Personal Package Archiv" (PPA) installieren.

Abhängig von der Piwigo-Version (älter als 2.2.0) muss zusätzlich die Erweiterung pwg.images.addSimple {de} (in Piwigo) installiert sein.

Leider scheint die Anbindung nicht mit der oben erwähnten Community-Erweiterung (ab 2.2.x oder neuer) zu funktionieren. Erst wenn man einem Benutzer Administrator-Rechte in der Benutzerverwaltung von Piwigo zuteilt, funktioniert das "Veröffentlichen" von Bilder in Piwigo (auch in andere, bereits vorhandene Galerien).

Die Anbindung ist derzeit insgesamt noch als experimentell zu beurteilen (Stand: Juli 2011). Obwohl sie prinzipiell funktioniert, fehlen wesentliche Funktionen wie das Löschen von Bildern oder das Erstellen von Unterordnern in bereits vorhandenen Galerien.

Darüber hinaus wurden Probleme mit sehr großen Bildern beobachtet, bei denen Piwigo kein Vorschaubild erstellt. Dies ist evtl. ein PHP-Konfigurationsproblem (memory_limit = ...) bei Verwendung des "alten" Upload-Formulars.

Wiki/Icons/Oxygen/digikam.png

digiKam

Auch digiKam bzw. das Paket kipi-plugins unterstützt ab Ubuntu 10.10 das Hochladen von Bildern in eine Piwigo-Galerie. Dazu im Hauptmenü "Export -> Piwigo" auswählen. Weitere praktische Erfahrungen liegen bisher nicht vor.

./jiwigo_logo.png

Jiwigo

Auch mit Jiwigo {en} kann man eine Piwigo-Bildergalerie über ein lokal installiertes Programm verwalten. Entwicklungsziel war eine möglichst bequeme Bildverwaltung unabhängig vom Betriebssystem und ohne Rückgriff auf die Weboberfläche.

Hinweis:

Die Versionen 0.14RC1/RC2 funktionieren nicht (Java-Fehler), die ältere Version 0.13 dafür sowohl mit Piwigo 2.1.x als auch mit 2.2.x oder neuer. Die Weiterentwicklung wurde scheinbar eingestellt, da die Inhalte der Domain jiwigo.com nichts mehr mit dem Projekt gemein haben (Stand: Mai 2012).

Das auf Java basierende Programm befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium, kann aber als Fremdpaket {en} {dl} heruntergeladen und installiert werden. Anschließend ist es im Menü unter "Anwendungen -> Multimedia -> Jiwigo" zu finden.

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Nach der Anmeldung bei Piwigo lassen sich die vorhandenen Bilder durchsuchen, betrachten und herunterladen bzw. drucken. Vor dem Speichern kann ein Bild noch gedreht und/oder zugeschnitten werden. Das Hochladen eines Bilds erfolgt via Drag&Drop aus dem Dateimanager heraus. Neue Ordner müssen bei Bedarf vorher erstellt werden. Auch das Kommentieren von Bildern ist möglich, wobei der Kommentar automatisch in die Bildergalerie hochgeladen wird. Eine Extra-Abmeldung ist nicht erforderlich, bevor man das Programm beendet.

Auf Wunsch können die zuletzt benutzten Anmeldedaten gespeichert werden. Das Programm legt die Anmelde-Informationen unverschlüsselt (im Klartext) in der Datei ~/.jiwigo/config.xml ab. Daher sollte man die Dateirechte nachträglich mit chmod so ändern, dass Unbefugte keinen Zugriff auf diese Informationen haben.

chmod 600 ~/.jiwigo/config.xml 

PiwigoBook

PiwigoBook {de} ist ein weiteres Client-Programm, das neben Linux auch für Windows und Mac OS X erhältlich ist. Die Linux-Version setzt die folgenden Pakete voraus:

  • libgssrpc4

  • libkdb5-4

  • libcurl3

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install libgssrpc4 libkdb5-4 libcurl3 

sudo aptitude install libgssrpc4 libkdb5-4 libcurl3 

Dann die Archivdatei herunterladen, in einen beliebigen Ordner entpacken und über die Datei PiwigoBook starten. Die Programmoberfläche ist in der Voreinstellung französisch, kann aber auf englisch umgestellt werden. Da die Sprache automatisch erkannt wird, muss man bei einem deutschsprachigen System dazu zuerst den Unterordner Resources/en.UTF-8 nach Resources/de.UTF-8 kopieren. Vorher die Anwendung beenden und anschließend neu starten.

Leider funktioniert die Version 1.2 nur mit Piwigo 2.1.x.

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