Wie man die 3D-Effekte ohne weiteres Vorwissen aktiviert, steht in dem gleichnamigen Artikel Desktop-Effekte. Wenn diese nicht funktionieren, muss oft nur das System anders konfiguriert werden. Diese Seite soll einen Überblick über die nötigen Grundlagen geben, die für das Aktivieren der Desktop-Effekte geschaffen sein müssen.
Die folgenden Bilder zeigen einige der verbreitetsten Effekte, die mit einem 3D-Desktop möglich sind.
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Würfel |
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Transparenz |
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Exposé |
Zuerst muss die Grafikkarte eine ausreichende 3D-Beschleunigung bieten, damit die Effekte auch flüssig dargestellt werden können.
Es gibt zwei Möglichkeiten, einen 3D-Desktop mithilfe einer ATI-Grafikkarten zu realisieren:
Mit dem radeon-Treiber lässt sich AIGLX auf allen Karten bis einschließlich der X800-Serie nutzen. Für neuere Karten muss man auf den fglrx-Treiber zurückgreifen.
Eine Ausnahme bilden die "Mobile"-Karten, wie sie in Laptops verwendet werden. Mit diesen funktionieren standardmäßig keine Effekte mit diesem Treiber, da sie wegen angeblicher Probleme auf eine "Blacklist" gesetzt wurden. Dies muss erst durch eine Überbrückung umgangen werden.
Integrierte Grafikkarten von Intel waren die ersten, welche die benötigten Funktionen boten. Sie werden am besten mit AIGLX eingesetzt. Es gibt aber immer noch vermehrt Grafikprobleme bei gleichzeitiger Verwendung von Desktopeffekten und OpenGL-Programmen.
Matrox-Karten mit den Chips MGA G200 bis zum G550 funktionieren nach entsprechender Konfiguration mit AIGLX.
Die Installation der proprietären 3D-Treiber wird empfohlen und ist unter Grafikkarten/Nvidia beschrieben.
Die Treiber bieten nicht nur texture_from_pixmap, sie ermöglichen im Zusammenspiel mit X ab Version 7.1 auch einen direkten Betrieb der Composite-Manager ohne die Zwischenschicht AIGLX, obwohl mit der Zwischenschicht teilweise bessere Grafikleistung erzielt wird.
Die meisten SiS Grafikarten haben keine OpenGL-Unterstützung in den Treibern. Nur Modelle der Reihe 300 (das wären 300/305, 630, 730) unterstützen OpenGL und Compositing. Mit diesen Karten besteht also die prinzipielle Möglichkeit, die spezifischen Effekte der Desktopumgebungen zu nutzen - allerdings ist das oft durch die geringe Leistung nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.
Die nächste Ebene nach dem Grafikkartentreiber ist ein XServer mit AIGLX-Unterstützung. Diese Voraussetzung ist bei Ubuntu standardmäßig erfüllt. Eine manuelle Konfiguration ist in der Regel nicht erforderlich.
Auf der obersten Ebene werden die eigentlichen Effekte erzeugt. Prinzipiell werden dabei zwei Bestandteile benötigt:
der Composite-Manager sorgt für die schicken Effekte
der Fenstermanager organisiert die Fensterverwaltung und zeichnet die Fensterrahmen
Die großen Desktop-Umgebungen realisieren dabei ihre Effekte wie Transparenz und Schatten über (entwicklungsgeschichtlich) ähnliche Programme, die im Falle von Compiz auch mit anderen Fenstermanager wie z.B. Fluxbox genutzt werden können. Daneben stehen mit
Unagi (ab Ubuntu 12.04 in den Paketquellen)
Compton (Abspaltung von xcompmgr, noch in aktiver Entwicklung; siehe auch Compton
im Arch-Wiki)
vier Composite-Manager zur Verfügung, wenn man Wege abseits des Mainstream beschreiten möchte.
Compiz war die erste Software dieser Art, die weite Verbreitung gefunden hat. Sie kann unter GNOME, KDE, Xfce oder auch ohne Desktop-Umgebung benutzt werden. Auch unter Unity kommt es zum Einsatz. Unter GNOME 2 folgt man dazu am besten der Anleitung Desktop-Effekte. Unter dem Projektnamen Compiz Fusion wurden früher einige Ergänzungen zu Compiz separat entwickelt. Inzwischen firmieren die beiden Projekte wieder unter dem gemeinsamen Namen Compiz.
Metacity, der Fenstermanager von GNOME 2, unterstützt einige Effekte. GNOME 3 enthält mit der GNOME Shell einen eigenen 3D-Desktop.
KDE SC 4 bzw. KWin beherrscht Compositing mit den sogenannten Arbeitsflächeneffekten. Diese sind standardmäßig aktiviert.
Auch Xfce enthält einen integrierten Composite-Manager: Xfce Composite-Effekte
Bei LXDE wird aus Geschwindigkeitsgründen auf Transparenz-, Schatten- und sonstige Effekte bewusst verzichtet. Wer einen Composite-Manager nutzen möchte, nimmt eines der oben erwähnten Programme wie beispielsweise xcompmgr, Compton oder für mehr Funktionsvielfalt und Bedienkomfort den Cairo Composite Manager.