Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Diese Anleitung behandelt die Installation des proprietären fglrx-Treibers (Catalyst) für AMD/ATI-Grafikkarten. Dieser Treiber bietet eine höhere 3D-Leistung (bzw. überhaupt erst 3D-Fähigkeiten) und mehr Einstellmöglichkeiten als der bei Ubuntu voreingestellte freie Treiber (Grafikkarten/ATI/radeon bzw. VESA). Funktioniert der freie Treiber bereits ordnungsgemäß, sollte er nicht ausgetauscht werden. Der fglrx-Treiber ist oft unnötig und kann, weil sein Quellcode nicht frei verfügbar ist, nicht optimal gewartet werden.
In vielen Fällen ist die in Ubuntu enthaltene Version des fglrx-Treibers nicht die aktuellste Treiberversion, dafür funktioniert sie im Gegensatz zu der aktuellen manchmal problemloser. Sollte man auf die aktuellste Version angewiesen sein und fortgeschrittene Linux-Kenntnisse haben, ist diese Anleitung die richtige: Manuelle fglrx-Installation.
AMD entfernt hin und wieder die Unterstützung älterer Grafikkarten und -Chips aus dem Treiber. Ältere Versionen des Treibers dürfen ab Jaunty nicht installiert werden, da sie nicht kompatibel zum aktuellen XServer sind und zu schweren Systemfehlern führen! Besitzer nicht mehr unterstützter Karten müssen auf die freien Treiber radeon ausweichen.
Der Treiber unterstützt offiziell:
AMD FireStream: 9270, 9250, 9170
Mobility Radeon: HD4xxx Serie, HD3xxx Serie, HD2600, HD2400
Radeon: HD5xxx Serie, HD48xx X2 Serie, HD4xxx Serie, HD3xxx Serie (außer HD3870 X2), 3100, 3000, HD2900, HD2600, HD2400, E2400, E4690
Workstation-Varianten (FireGL, FirePro), die in Catalyst 8.660 unterstützt wurden, werden offiziell von diesem Treiber nicht mehr unterstützt, sollten aber noch funktionieren.
Über die Verwaltung eingeschränkter Treiber kann der proprietäre Treiber einfach installiert und aktiviert werden. Nach dem Start dieser Funktion über "System -> Systemverwaltung -> Hardware-Treiber" wird der empfohlene Treiber hervorgehoben und kann per Mausklick aktiviert werden. Es wird gewarnt, dass die Verwendung derartiger Treiberprogramme riskant sein kann. Nach dem Bestätigen dieser Warnung wird der Treiber automatisch installiert und konfiguriert. Anschließend muss das System neu gestartet werden.
Alternativ kann der Treiber über das Paket fglrx (Ubuntu 10.04) bzw. xorg-driver-fglrx (bis einschließlich 9.10) in der Paketverwaltung installiert [1] werden. Anschließend muss der Treiber noch aktiviert werden.
Zur Aktivierung des Treibers muss dieser in der Konfigurationsdatei des Xservers /etc/X11/xorg.conf eingetragen werden. Dazu bringt fglrx das Programm "aticonfig" mit.
Um sicherzustellen, dass die neue Konfiguration nicht mit Ubuntu-Standardeinstellungen kollidiert, empfiehlt es sich, die Datei /etc/X11/xorg.conf zunächst umzubenennen. Anschließend wird das Programm mit
1 | sudo aticonfig --initial --force |
angewiesen, eine neue Konfigurationsdatei nach den Vorgaben von ATI zu erstellen und der Rechner anschließend neu gestartet. Weitere Anpassungen können dann im Catalyst Control Center vorgenommen werden.
Nach einem Neustart wird im Terminal [3] der Befehl
fglrxinfo
eingegeben.
Falls eine Ausgabe wie diese angezeigt wird, funktionieren der Treiber und die 3D-Beschleunigung tadellos:
display: :0.0 screen: 0 OpenGL vendor string: ATI Technologies Inc. OpenGL renderer string: MOBILITY RADEON 9700 Generic OpenGL version string: 2.0.5946 (8.27.10)
Will man die volle Leistung der Grafikkarte ausnutzen oder eventuell auftretende Probleme beseitigen, empfiehlt es sich, den Treiber zu konfigurieren.
Die Funktionen zum Senken der Leistungsaufnahme im Leerlauf werden vom freien Radeon-Treiber noch nicht voll unterstützt. Daher kann die Leistungsaufnahme mit dem proprietären fglrx unter Umständen geringer sein.
Gesammelte Problemlösungen sind unter fglrx-Problembehebung zu finden.
Die notwendige Software, das Stream-SDK von ATI, kann von der Herstellerseite bezogen werden. Inoffizielle Pakete, die die Installation wesentlich vereinfachen, findet man in diesem Forumsthread
. Mehr Informationen zu OpenCL gibt es bei Wikipedia.