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Hinweis: Dies ist ein statischer Snapshot unseres Wikis vom 25. März 2013 und kann daher nicht bearbeitet werden. Der aktuelle Artikel ist unter wiki.ubuntuusers.de zu finden.

Chromium

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

chromium-logo.png Chromium {en} ist ein Webbrowser, der sich durch eine einfache Oberfläche und Bedienung sowie hohe Geschwindigkeit auszeichnet. Wichtigste Bestandteile sind WebKit und die JavaScript-Engine V8. Entwickelt wird das Open Source-Projekt Chromium hauptsächlich von Google. Das kalifornische Unternehmen veröffentlicht eine leicht modifizierte Variante von Chromium unter dem Namen "Google Chrome". Zu den Unterschieden zwischen Chromium und Google Chrome findet man weiter unten im Artikel Informationen.

Weitere Browser, die ebenfalls auf WebKit basieren, sind Arora, Epiphany, Midori, QupZilla und rekonq.

Wiki/Icons/synaptic.png

Installation

Es stehen mehrere Wege zur Verfügung, Chromium zu installieren. Eine stabile Version von Chromium ist direkt in den offiziellen Paketquellen zu finden. Die Installation aus den offiziellen Paketquellen empfiehlt sich für alle Ein- und Umsteiger. Neben der eigenständigen Kompilierung des Quelltextes existieren vom Chromium-Team zur Verfügung gestellte DEB-Pakete - allerdings von Google Chrome.

Ab Ubuntu 10.04 kann Chromium direkt aus den offiziellen Paketquellen installiert [1] werden:

  • chromium-browser (universe)

  • chromium-browser-l10n (universe, deutsche Lokalisierung)

  • chromium-codecs-ffmpeg (universe, Multimedia-Codecs)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install chromium-browser chromium-browser-l10n chromium-codecs-ffmpeg 

sudo aptitude install chromium-browser chromium-browser-l10n chromium-codecs-ffmpeg 

Das folgende Paket wird normalerweise nicht benötigt, kann aber bei manchen Webseiten nützlich sein:

  • chromium-codecs-ffmpeg-extra (universe, optional, installiert unfreie Multimedia-Codecs, die mit Google Chrome ausgeliefert werden, darunter AAC/AC3/MPEG-4 Audio/H264/QuickTime/MP3)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install chromium-codecs-ffmpeg-extra 

sudo aptitude install chromium-codecs-ffmpeg-extra 

PPA

Alex Shkop {en} stellt über Launchpad seine inoffiziellen Chromium-PPAs [2] zur Verfügung, die die aktuellste Chromium-Version enthalten. Während sich das eine PPA nur an Entwickler richtet, wird das andere als "stabil" deklariert.

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:a-v-shkop/chromium

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team a-v-shkop.

Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.

Nach dem Aktualisieren der Paketquellen kann Chromium wie oben angegeben installiert werden.

DEB-Paket (Google Chrome)

google_chrome.png
Google Chrome

Das Chromium-Entwicklerteam stellt Google Chrome (nicht Chromium) über die Projektseite als Paket zur Verfügung. Dieses Paket ist allerdings keine komplett Freie Software {de}, da es den sog. Terms of service {en} unterliegt. Das sind Lizenz-Vereinbarungen, die ein Nutzer ausdrücklich lesen und akzeptieren muss, bevor er die Software herunterladen und verwenden kann. Legt man also Wert auf die Verwendung von Freier Software im eigenen System, sollte eine Installation über ein PPA (wie oben beschrieben) oder eine eigenhändige Kompilierung in Betracht gezogen werden. Zu beachten ist auch, dass Neuerungen zuerst in Chromium zu finden sind und erst danach ihren Weg in Google Chrome finden.

Zur Installation geht man wie in der Dokumentation {de} beschrieben vor: Je nach installierter Ubuntu-Version muss das 32- oder 64-Bit-Paket von der Chrome-Seite {dl} heruntergeladen und installiert werden.

Installiert man das Paket, ist es wichtig zu wissen, dass ein Google Chrome Paketquellen-Eintrag ("Repository") hinzugefügt wird und Google Chrome so automatisch mit Updates versorgt wird. Möchte man dies unterbinden, hilft das Anlegen[5] der Datei /etc/default/google-chrome vor der Installation:

sudo touch /etc/default/google-chrome 

Benutzung

Um sich mit dem Browser vertraut zu machen, kann neben dem Ausprobieren der Funktionen auch die Lektüre der offiziellen Dokumentation {de} helfen, hier insbesondere der Abschnitt "Erste Schritte" {de}.

Auf dem Bildschirmfoto sieht man die Ansicht einer neu geöffneten Registerkarte (Tab) mit angepasstem Design. Man erhält auf einen Blick eine Übersicht über häufig besuchte Seiten (die Felder lassen sich beliebig arrangieren) und die letzten geschlossenen Seiten. Bewegt man die Maus auf eines der Vorschaubilder, erscheinen zwei Schaltflächen, mit denen man die Seite "festpinnen" oder entfernen kann.

chromium-speeddial.png
Chromium

Datenschutz und Privatsphäre

Presse und Öffentlichkeit haben zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Google Chrome teils ausdrücklich von der Verwendung abgeraten, da der Browser angeblich unbemerkt private Daten an Google sendete. Es ist daher angebracht, ein wenig zu erläutern, was genau an eindeutigen Daten gespeichert wird und ob dies in aktuellen Versionen immer noch der Fall ist.

Wer sich bereits für Chrome/Chromium entschieden hat und mehr Informationen zu diesem Bereich erhalten möchte, sollte die ausführliche, aber natürlich mit Vorbehalt zu lesende, Eigenproduktbeschreibung zum Thema Datenschutz, Passwörter und Cookies {de} konsultieren. Ausführliche Informationen zum Thema Privatsphäre enthält Googles "Whitepaper zum Datenschutz" {de}.

Der "alternative" Webbrowser SRWare Iron {de} wirbt mit gegenüber Chromium beseitigten Funktionen beim Thema Datenschutz und Sicherheit. Die Bereinigungen beziehen sich jedoch fast nur auf Funktionen, die der Nutzer entweder selbst bestätigen oder mit einem Klick selbst ausschalten kann bzw. die bei Chromium gar nicht erst enthalten sind. Dazu zählen (laut Webseite {de} von SRWare Iron):

  • Client-ID: Seit Version 4.1 verzichtet Google komplett auf eine ID. Der Erzeugung einer eindeutigen Client-ID konnte bei älteren Versionen beim Download von Google Chrome zugestimmt oder abgelehnt werden. In Chromium ist eine ID gar nicht vorhanden.

  • Timestamp: Ein Zeitstempel, der den Zeitpunkt der Installation speichert. Bei Chromium nicht vorhanden.

  • Suggest: Der Browser gibt dem Nutzer Such-Vorschläge, sobald er etwas in die Adresszeile eingibt. Dies lässt sich in Chrome und Chromium in den Optionen direkt deaktivieren, in Iron ist es komplett entfernt worden. Nutzt man den Inkognito-Modus, ist dieses Feature auch in Chromium deaktiviert.

  • Alternative Fehler-Seiten: Bei Eingabe einer falschen Adresse erhält man eine alternative Fehler-Seite mit möglichen alternativen Vorschlägen. Dies lässt sich ebenfalls sowohl in Chrome als auch in Chromium direkt in den Optionen deaktivieren. In Iron ist es gar nicht vorhanden.

  • Fehler berichten: In Chrome werden bei Abstürzen Informationen über den Absturz an Google gesendet, was sich jedoch in den Einstellungen deaktivieren lässt. Dies ist in Chromium nicht vorhanden. Auch Iron besitzt diese Funktion nicht, da es eine kompilierte Version von Chromium ist.

  • Google Updater: Ein Updater, der bei Bedarf Google Chrome aktualisiert. In Chromium und Iron nicht vorhanden. Bei der Installation von Chromium aus einer Paketquelle (Fremdquelle) wird der Browser wie gewohnt über die Paketverwaltung aktualisiert.

  • URL-Tracker: Ruft laut SRWare Iron fünf Sekunden nach Browserstart die Google Homepage im Hintergrund auf. Konnte in aktuellen Versionen weder mit Chromium noch mit Chrome beobachtet werden. Eventuell ist jedoch die GoogleURLTracker-Klasse im Quelltext gemeint, die je nach Land automatisch auf die länderspezifische Seite von Google (z.B. Google.com oder Google.de für Deutschland) weiterleitet.

  • User Agent: Die interne Browserkennung lässt sich in SRWare Iron einfach anpassen. Das geht inzwischen aber problemlos auch mit Chrome bzw. Chromium: User Agent anpassen.

  • RLZ: Google Chrome enthält - im Gegensatz {en} zu Chromium - eine sog. RLZ-ID, die benutzt wird, falls der Browser im Rahmen einer Marketing-Kampagne von einer Drittseite heruntergeladen wird, um die Wirksamkeit dieser Kampagne zu messen. Vermeiden lässt sich diese RLZ einfach dadurch, dass man Chrome stattdessen direkt von der oben erwähnten offiziellen Google-Seite herunterlädt.

Weitere Maßnahmen zur Wahrung der Privatsphäre sind dem Artikel Sicherheit/Anonym Surfen zu entnehmen.

Wiki/Icons/settings.png

Anpassungen und Erweiterungen

Erweiterungen sind zentral im Chrome Web Store {de} zu finden.

Im Internet gibt es aber auch viele Webseiten, die für die volle Funktionalität einer Seite sogenannte Plugins ("Erweiterungsmodule") voraussetzen, um etwa Videos direkt auf einer Webseite abzuspielen oder Spiele einzubinden. Hierzu zählen z.B. Adobe Flash und Java. Diese können, sofern noch nicht installiert, wie in den jeweiligen Wiki-Artikeln beschrieben nachgerüstet werden. Hat man das Metapaket "Eingeschränkte Extras" installiert, so sind Flash und Java in Chromium einsatzbereit.

Experten-Info:

Installierte Erweiterungen werden durch ein Verfahren über Public-Private-Key Pair automatisch aktualisiert, unabhängig davon, ob sie von der Google-Galerie geladen wurden oder nicht. Mehr Informationen zu CRX-Dateien, den Signaturen und Schlüsseln gibt es zusammengefasst in einem kurzen Video {en} von Google oder auf der Seite für Entwickler von Erweiterungen {en}.

Installierbar sind diese Erweiterungen über einen Klick auf die Schaltfläche "Hinzufügen" der jeweiligen Seite zur Erweiterung. Daraufhin muss man bestätigen, ob man die Erweiterung installieren möchte. Ein Neustart des Browsers ist nicht nötig. Viele Erweiterungen finden sich darauf hin in der rechten oberen Ecke des Browsers.

Hinweis:

Die Verwaltungs-Seite für Erweiterungen, auf der man einen Überblick über installierte Erweiterungen sowie Optionen zum Deaktivieren und Deinstallieren erhält, findet man über das Werkzeugschlüssel-Symbol unter "Einstellungen -> Erweiterungen" oder durch die direkte Eingabe von chrome://extensions/ in der Adresszeile des Browsers.

Plugins

KParts Plugin

Das KParts Plugin {en} ermöglicht die Darstellung von PDF-, Office- und anderer Dateitypen direkt in Chromium (sowie Firefox und Opera) mit Hilfe der KParts-Technologie. Für die Unterstützung aller Officedateien (doc, docx, ppt, xls, odt, ...) muss Calligra (KOffice) installiert sein. Das Plugin ist unter allen Desktopumgebungen nutzbar, wird nicht KDE(Kubuntu) genutzt, wird allerdings ein Teil der KDE-Desktopumgebung mitinstalliert.

Ab Ubuntu 11.10 kann das KParts Plugin aus den offiziellen Paketquellen installiert werden:

  • kpartsplugin (universe)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install kpartsplugin 

sudo aptitude install kpartsplugin 

Alternativ gibt es für Ubuntu 11.04 oder neuer ein "Personal Package Archiv" (PPA). Ältere Ubuntu-Versionen werden nicht berücksichtigt.

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:poomerang/extra

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team poomerang.

Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.

Falls der Adobe Reader auch installiert ist, aber das KParts Plugin als PDF-Reader im Chromium (und den anderen unterstützten Browsern) genutzt werden soll, muss die verknüpfte Datei /usr/lib/mozilla/plugins/npwrapper.nppdf.so entfernt werden. Das muss nach jedem Update vom Adobe Reader wiederholt werden.

Quicktime-Videos

Trifft man auf das Problem, dass bestimmte Multimedia-Inhalte wie die Trailer von Apple nicht abgespielt werden können, kann dies an unterschiedlichen Ursachen liegen. Die Apple Trailer-Seite{en} beispielsweise nutzt Quicktime für Videos. Zwar gibt es ein Quicktime-Plugin nicht für Linux, der entsprechende Codec ist jedoch verfügbar und kann über externe Videoplayer genutzt werden, um diese Einschränkung zu umgehen. Es müssen die Pakete

  • libquicktime1

  • totem-mozilla

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install libquicktime1 totem-mozilla 

sudo aptitude install libquicktime1 totem-mozilla 

installiert sein. Außerdem darf das Paket gecko-mediaplayer nicht installiert sein (bzw. muss (nur bei neueren Versionen von Chromium möglich) auf der Seite für Erweiterungen deaktiviert werden). Nun kann auf der entsprechenden Seite des Films mit einem rechte Maustaste-Klick auf die Schaltfläche (480p, 720p, 1080p usw.) und der Auswahl von "Link in neuem Tab öffnen" das Video abgespielt werden.

Sollte bei eingebetteten Videos kein Ton vorhanden sein, so ist dieser meist nur stummgeschaltet und kann z.B. über einen Befehl im Terminal[5] lautgeschaltet werden:

gconftool --type int --set /apps/totem/volume 100 

Adobe Reader Plugin in Chromium/Chrome

Tritt das Problem auf, dass Chromium bzw. Chrome das PDF downloaden will, anstatt es mit dem Reader Plugin von Adobe zu öffnen, so gibt es einen Workaround, der unter Benutzer/zerwas erwähnt wird. Es ist folgendermaßen vorzugehen:

  1. Adobe Reader normal installieren. Danach das Paket mozplugger installieren:

    • mozplugger

    Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

    Paketliste zum Kopieren:

    sudo apt-get install mozplugger 

    sudo aptitude install mozplugger 

  2. Der nächste Schritt passt die Konfigurationsdatei von mozplugger für Adobe Reader an. Dazu ein Terminal[5] öffnen und eingeben:

    sudo sed -e 's/repeat\ swallow(acroread/repeat\ needs_xembed\ swallow(acroread/' /etc/mozpluggerrc > /tmp/mozpluggerrc
    sudo mv /tmp/mozpluggerrc /etc/mozpluggerrc 
  3. optional: In Chromium die Seite about:plugins aufrufen und den Eintrag zu Adobe Reader (npwrapper.nppdf.so) deaktivieren. Sofern vorhanden natürlich auch die Erweiterung "Docs-Viewer für PDF" deaktivieren.

Achtung!

Das Plugin läuft nicht sonderlich stabil mit Chromium bzw. Google Chrome. Es öffnet PDF-Dateien regelmäßig nicht oder produziert Fehler. Von der Benutzung ist eher abzuraten! Wer stattdessen eine Druckvorschau (siehe nächster Abschnitt) nachrüstet, erhält als Nebeneffekt eine integrierte Anzeige von PDF-Dateien.

Googles PDF Plugin

Alternativ zum KParts oder Adobe Reader Plugin kann zur direkten Betrachtung von PDF-Dateien auch das Google PDF-Plugin {de} genutzt werden.

Druckvorschau

Bei den Chromium-Versionen 12 und 13 gab es die Möglichkeit, eine Druckvorschau {de} zu nutzen. Als Nebeneffekt konnten PDF-Dateien direkt im Browser angezeigt werden. In neuen Version ist diese Möglichkeit nicht mehr enthalten.

Mit folgenden Befehlen konnte die Druckvorschau installiert werden (bei Nutzung einer 64bit Architektur i386 durch amd64 ersetzen!):

mkdir temp
cd temp
wget https://dl.google.com/linux/direct/google-chrome-stable_current_i386.deb
ar vx google-chrome-stable_current_i386.deb
tar --lzma -xvf data.tar.lzma
sudo cp opt/google/chrome/libpdf.so /usr/lib/chromium-browser
cd ..
rm -r temp/ 

Nach dem Neustart des Chromium-Browsers werden PDF-Dateien im Browser geöffnet.

Erweiterungen

Werbeblocker

Eine der wichtigsten Zusatz-Funktionen eines Browsers stellt für viele Nutzer ein Werbeblocker dar. Bekannt ist z.B. Adblock Plus für den Firefox. Für Chromium/Google Chrome existieren bereits Erweiterungen, die den gleichen Zweck erfüllen. Es ist nicht nötig, alle zu installieren, dies bläht den Browser nur unnötig auf. Stattdessen sollte man sich auf einen Inhaltsfilter beschränken:

  • AdBlock {en} - beliebter Adblocker für Chromium

  • AdBlock Plus {en} - ehemals AdThwart, der Werbeblocker von den Entwicklern des Firefox-Addons Adblock

  • AdSweep {en} - ein schlanker und ressourcenschonender Werbeblocker

  • FlashBlock {en} - eine Erweiterung, die das automatische Laden von Flash-Elementen auf Webseiten verhindert und diese stattdessen per Klick aufrufbar macht

Manche Werbeblocker können aufgrund einer Beschränkung in Chromium/Google Chrome das Laden von Seitenelementen nicht verhindern (im Gegensatz zur Firefox-Erweiterung Adblock), sondern blenden die Werbung nur nachträglich aus. Um das Herunterladen von Werbung gänzlich zu verhindern, kann zusätzlich (oder alternativ) auch ein Proxy wie Privoxy oder BFilter genutzt werden.

Proxy

Während Chromium unter GNOME und KDE die systemweiten Proxy-Einstellungen automatisch berücksichtigt, müssen Benutzer anderer Desktop-Umgebungen wie Xfce und LXDE oder alternativer Fenstermanager selbst Hand anlegen. Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten. Beispiele:

  • Umgebungsvariable verwenden:

    /usr/bin/env http_proxy="http://127.0.0.1:8118" && /usr/bin/chromium-browser 
  • Parameter bei Programmstart verwenden:

    /usr/bin/chromium-browser --proxy-server="localhost:8118" 
  • Die Datei /etc/chromium-browser/default mit Root-Rechten bearbeiten, um systemweite Programmparameter zu setzen:

    CHROMIUM_FLAGS=" --proxy-pac-url=http://192.168.0.1/proxy.pac"

Die IP-Adresse und der Port müssen den vorhandenen Gegebenheiten entsprechend angepasst werden. Alternativ kann auch die Erweiterung Proxy SwitchySharp {en} genutzt werden, die eine dynamische Proxy-Nutzung ermöglicht.

Google Quick Scroll

Quick Scroll von Google bietet nach einem Klick auf ein Suchresultat eine kleine Box in der rechten, unteren Ecke des Browsers, in dem relevante Text-Abschnitte zur Suchanfrage angezeigt werden. Weitere Infos zu diesem kleinen Hilfsmittel finden sich auf:

Google Wörterbuch

Diese von Google entwickelte Erweiterung blendet bei Doppelklick (wahlweise auch über eine Schaltfläche oder Strg +linke Maustaste) eine Definition für das ausgewählte Wort an.

Autopager Chrome

Ein Äquivalent zum praktischen AutoPager {de} für Firefox, das unten an eine Webseite die nächste in der Reihe anhängt (z.B. auf Google-Ergebnisseiten o.a.), existiert auch für Chromium:

NotScripts

Eine eher für erfahrene Anwender gedachte Erweiterung, die Kontrolle über das Ausführen von Scripts, Plugins und iFrames erlaubt, ähnlich dem beliebten NoScript für Firefox. Diese Erweiterung ist also nützlich, um Privatsphäre und Sicherheit zu stärken.

Xmarks

Bei der Verwendung mehrerer verschiedener Webbrowser oder auf mehreren verschiedenen Rechnern bietet die Erweiterung Xmarks eine einfache Möglichkeit Lesezeichen auf dem selben Stand zu halten.

Erscheinungsbild

Die von Google offiziell zur Verfügung gestellten Themes für Google Chrome können auch in Chromium verwendet werden:

Aussehen an Ubuntu 10.04 anpassen

Da die mit Ubuntu 10.04 "Lucid Lynx" mitgelieferte Chromium-Version noch keine systemweiten Themes unterstützt (entspr. Fehlerbericht), muss das Erscheinungsbild für das Standard-Thema von Ubuntu 10.04 selbst angepasst werden. Die Anpassung gestaltet sich einfach: Sowohl für das Ubuntu-Standard-Thema "Ambiance" existiert ein passendes Theme als auch für die hellere mitgelieferte Variante "Radiance":

Um ein komplett konsistentes Bild zu bekommen, sollte ein Rechtsklick auf die Titelleiste gemacht werden und "Titelleiste und Ränder des Systems verwenden" ausgewählt werden. Das Elementary-Theme {en} ist ein weiteres beliebtes Theme.

JavaScript-Manipulationen

Mit Hilfe von Skripten können das Erscheinungsbild von Webseiten und andere Dinge verändert werden. Unter Firefox ist diese Methode durch das Add-On Greasemonkey bekannt. Eine sehr umfangreiche Sammlung an Skripten findet man beispielsweise auf userscripts.org {en}, der offiziellen Webseite für Skripte dieser Art. Die Skripte können durch Anklicken der entsprechenden Schaltfläche zur Installation angewendet werden und erscheinen fortan in den Erweiterungen.

User Agent anpassen

Wie auch für andere Webbrowser wie Firefox oder Opera ist es möglich, den sog. User_Agent anzupassen und damit gegenüber Webseitenbetreibern die Information zu verbergen, welchen Browser und welches Betriebssystem man wirklich benutzt. Stattdessen gaukelt man dem Webserver einen anderen Browser und/oder Betriebssystem vor. Hierzu verwendet man beim Starten von Chromium (z.B. über einen Anwendungsstarter oder im Terminal[5]) folgenden Startparameter:

chromium-browser --user-agent="Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 6.1; en-US; rv:1.9.2.3) Gecko/20100401 Firefox/3.6.3" 

Weitere Beispiele (für den Fall, dass z.B. der Internet Explorer Voraussetzung zum Betrachten einer Seite ist) für andere Browser/Betriebssysteme findet man z.B. hier {en}.

Verlagerung des Browser-Caches

/chrome-cache.png Da der "Internet-Browser" das meistgenutzte Programm ist, macht es unter Umständen Sinn, diesem mitzuteilen, dass es den programmeigenen Zwischenspeicher (Cache) nach /tmpfs oder auf eine vorher eingerichtete RAM-Disk schreibt. Dies verringert zahlreiche Schreibzugriffe auf die SSD/HDD.

Mit Chromium ist die Verlagerung sehr schnell erledigt. Dazu gibt man dem Starter nur die Option --disk-cache-dir="/tmpfs" mit (siehe Screenshot rechts). Danach wird der Cache auch bei Chrome/Chromium in den RAM verlagert.

Wer bewusst keinen Cache nutzen möchte, kann dies über den Startparameter --disk-cache-dir=/dev/null --disk-cache-size=1 erreichen.

Unterschiede zwischen Google Chrome und Chromium

Google Chrome entsteht aus dem Open Source-Projekt Chromium, wird aber von Google selbst kompiliert, paketiert und angeboten. Die Unterschiede {en} zu Chromium sind im Detail:

Unterschiede zwischen Chrome und Chromium
Google Chrome Chromium Zu beachten
Logo Farbig Blau
Ausfallberichte Einschaltbar Nein Bitte Backtraces in Bug-Berichten einfügen wenn Ausfallberichte deaktiviert sind.
Nutzungsmetriken Einschaltbar Nein
Video- und Audio-Tags H.264, AAC, MP3, Vorbis and Theora standardmäßig Vorbis und Theora (die weiteren Codecs liefert das Paket chromium-codecs-ffmpeg-extra) Ubuntu bringt beide Möglichkeiten mit
Webseiten-Übersetzungen Ja Ja
Quelltext Von Entwicklern getestet Von Distributionen angepasst Zusätzliche Veränderungen durch die Distributionen sind häufig Quelle von Problemen für die Nutzer; Bitte die Distributions-Informationen anfügen, wenn Bugs berichtet werden.
Sandbox Immer an könnte deaktiviert sein, je nach Distributor In Ubuntu immer aktiviert
Paket Einzelnes DEB/RPM Distributionsspezifisch; Manchmal in verschiedene Teile gesplittet (Lokale Daten, Inspektor, v8) Ubuntu bringt l10n (Übersetzung), Inspector (optional) und zwei Codec Sets (1 obligatorisch) für sowohl die Nightly-Builds, den Dev Channel und den Beta Channel, mit den gleichen Paketnamen in jedem Channel
Profil In ~/.config/google-chrome In ~/.config/chromium
Cache In ~/.cache/google-chrome In ~/.cache/chromium
Qualitätssicherung Neue Veröffentlichungen werden getestet, bevor sie an die Nutzer gesendet werden Unter Umständen Nightly Builds ohne Testing Abhängig von der Distribution; Ubuntu Chromium behält die gleichen Versionsnummern wie Google Chrome bei, aber andere Distributionen bringen manchmal instabile "Nightly"-Builds mit
Flash Plugin Beinhaltet den nicht-freien Adobe Flashplayer (über PPAPI) Nutzt den Flashplayer des Systems über NPAPI Der Flash-Player in Chrome läuft innerhalb einer Sandbox {en}.
PDF Reader Beinhaltet einen nicht-freien PDF Reader (über PPAPI) Nutzt den PDF-Reader des Systems über NPAPI Der PDF-Reader in Chrome läuft innerhalb der Sandbox

Backup/Zurücksetzen

Möchte man ein komplettes Backup der Einstellungen von Chromium machen, bietet sich neben der eingebauten Funktionalität über Google (Werkzeugschlüsselsymbol -> Sync) an, das Verzeichnis für Einstellungen zu sichern. Der zu sichernde Pfad ist

  • Chromium: ~/.config/chromium/Default

  • Google Chrome: ~/.config/google-chrome/Default

Will man Chromium zurücksetzen muss nur dieses Verzeichnis gelöscht werden, um alle Einstellungen, Lesezeichen usw. zurückzusetzen.

Hinweis:

Sollen die Einstellungen aus einem anderen Betriebssystem importiert werden finden sich die Pfade hier {en}.

Experten-Info:

Das Cache-Verzeichnis folgt den sog. XDG-Spezifikationen {en} und befindet sich in

  • Chromium: $XDG_CACHE_HOME/chromium, das im Standard ~/.cache/chromium ist

  • Google Chrome: $XDG_CACHE_HOME/google-chrome, das im Standard ~/.cache/google-chrome ist

Nähere Informationen dazu auf der Chromium-Projektseite {en}.

Wiki/Icons/help.png

Problemlösungen

Vorgehensweise bei Problemen und Fragen

Trifft man auf ein Problem, so ist es für die Problembeschreibung zunächst wichtig, soviele Informationen zu sammeln wie möglich. Dazu gehören

  • die verwendete Version

  • die Art der Installation (einzelnes DEB-Paket, PPA oder andere Methode)

  • evtl. die Webseite(n), mit denen der Fehler verbunden ist

  • die Liste der installierten Erweiterungen], aufrufbar über Eingabe von "about:extensions" in der Adressleiste (an die Problembeschreibung anzuhängen z.B. über rechte Maustaste-Klick auf die Seite, Auswahl von "Drucken..." und als Drucker "In Datei drucken" wählen)

  • die Liste der installierten Plugins, aufrufbar über Eingabe von "about:plugins" in die Adressleiste (an die Problembeschreibung anzuhängen z.B. über rechte Maustaste-Klick auf die Seite, Auswahl von "Drucken..." und als Drucker "In Datei drucken" wählen)

Diese Informationen sollten in jedem Fall an die eigentliche Problembeschreibung angehängt werden.

Sollte es beim Anzeigen einer Webseite zu Problemen kommen, hilft u.U. ein Blick in die Dokumentation {de}. Erscheint jedoch eine blaue Seite mit dem Text "Oh nein!", sollten die in der Dokumentation beschriebenen speziellen Hinweise {de} dazu beachtet werden.

Zudem gibt es immer die Möglichkeit, Chromium testweise mit einem neuen Profil zu starten, das nur für diesen Start von Chromium gültig ist. Dazu öffnet man ein Terminal[5] und startet Chromium mit dem Parameter, ein neues Verzeichnis für das Nutzerprofil zu verwenden:

chromium-browser --user-data-dir="$HOME/.config/chromium-test" 

Das Verzeichnis für das neue Profil ist hier .config/chromium-test im Homeverzeichnis. Natürlich lassen sich für andere Zwecke auch Anwendungsstarter anlegen, über die man bequem unterschiedliche Instanzen von Chromium (auch gleichzeitig) laufen lassen kann.

Startparameter

Statt gewünschte Startparameter für jeden einzelnen Benutzer zu setzen, kann man auch die Datei /etc/chromium-browser/default nutzen.

Fehler beim Zugriff aufs User-Verzeichnis / Flash-Vollbild nicht möglich

Es kann (besonders bei instabilen Versionen wie Beta oder Dev-Builds) passieren, dass eine Fehlermeldung erscheint, die wie folgt lautet:

"Your profile could not be opened correctly" "Ihr Profil konnte nicht ordnungsgemäß geöffnet werden"

Hier hilft es unter Umständen bereits, die Datei ~/.config/chromium/Default/Web Data zu entfernen. Dies behebt in vielen Fällen den Fehler, eventuell behebt das Löschen der Datei auch gleichzeitig Probleme mit dem Vollbildmodus von Flash-Videos.

Falls das Problem bestehen bleibt, sollte man prüfen ob alle Prozesse von Chrome geschlossen wurden oder den PC neustarten. Als letzte Möglichkeit kann ein neues Profil erstellen und die Lesezeichen und Passwörter importieren.

Zertifikate von CAcert

Bei Problemen mit Zertifikaten von CAcert sollte man überprüfen, ob das Paket

  • ca-certificates

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install ca-certificates 

sudo aptitude install ca-certificates 

installiert ist. Hilft das nicht weiter, dann folgt man dem im Artikel CAcert beschriebenen Verfahren.

Adobe Flash-Plugin

Bei Problemen mit Flash bzw. ständigen Hinweisen auf ein nicht aktuelles Flash-Plugin könnten folgende Schritte helfen:

  1. Plugin installieren (falls noch nicht vorhanden)

  2. Dann Plugin kopieren durch den Befehl:

    1
    sudo cp /usr/lib/flashplugin-installer/libflashplayer.so /usr/lib/chromium-browser/plugins
    
  3. Nun Chromium mit eingeschalteten Plugins starten:

    1
    chromium-browser --enable-plugins
    

Ubuntu 11.10

Mit dem Software-Center kann das Paket von Google Chrome nicht installiert werden:

"internal error - The file *.deb could not be opened"

Zuerst muessen folgende Pakete aus dem Terminal[5] installiert werden:

sudo apt-get install libxss1 libcurl3 

Anschliessend kann das Paket mit dem Befehl dpkg manuell installiert werden:

sudo dpkg -i google-chrome-stable_current_i386.deb 

Pseudo-Adressen

Chromium kennt einige interessante interne Adressen, die über die Adresszeile aufgerufen werden können:

  • chrome://chrome-urls - Übersicht über interne Adressen

  • about:memory - Speicherauslastung

  • about:histograms - ?

  • about:dns - ?

  • about:cache - alle Adresssen im Zwischenspeicher (Cache)

  • about:crash - Fehlerseite

  • about:plugins - Informationen zu Erweiterungen

  • about:version - Versionsinformationen

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