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Hinweis: Dies ist ein statischer Snapshot unseres Wikis vom 25. März 2013 und kann daher nicht bearbeitet werden. Der aktuelle Artikel ist unter wiki.ubuntuusers.de zu finden.

Intel

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Intel Grafikchips {en}, welche als integrierte Grafikprozessoren nur onboard verfügbar sind, werden in der Regel gut von Ubuntu bzw. Linux im allgemeinen unterstützt (Ausnahme: GMA500). Da Intel sich aktiv an der Treiberentwicklung beteiligt, werden auch neuere Grafikchips vom XServer unterstützt. Der Intel-Treiber ist frei (Open-Source). Es gibt im Gegensatz zu ATI- oder Nvidia-Grafikkarten keinen proprietären bzw. Closed-Source Treiber.

Im Vergleich zu Grafikkarten anderer Hersteller ist die Intel-Chipsatzgrafik relativ leistungsschwach. Selbst eine Grafikkarte aus dem sogenannten "Einsteigersegment" hat oft eine höhere Leistung. Dies spielt aber erst dann eine Rolle, wenn aufwändige grafische Berechnungen durchgeführt werden müssen (Live Rendering, 3D-Spiele-Grafik bei höherer Auflösung etc.). Für alle Desktop-Anwendungen und auch für die unter Linux gängigen 3D-Desktops ist die Grafikleistung mehr als ausreichend.

Installation und Benutzung

Intel Grafikchips werden in der Regel problemlos vom XServer erkannt und der Treiber automatisch aktiviert. Es sind keine weiteren Konfigurationsschritte mehr notwendig.

Für weitere Einstellungen, wie z.B. das Aktivieren des zweiten Monitorausgangs, kann RandR benutzt werden, welches die Intel-Grafikchips sehr gut unterstützt. Alternativ können dazu auch die entsprechenden grafischen Hilfsprogramme genutzt werden, welche in Ubuntu und Kubuntu enthalten sind (siehe Bildschirmauflösung).

Intel Turbo Boost

Intel Turbo Boost ist eine Funktion von manchen Intel-Prozessoren, die die automatische Übertaktung von Hauptprozessoren ermöglicht. Dies bewirkt eine bedarfsorientierte dynamische Erhöhung des Prozessortaktes. Um zu testen, ob der Turbo Boost funktioniert, kann man folgendes tun:

Man öffnet ein Terminal und startet den Befehl:

grep MHz /proc/cpuinfo 

Die Ausgabe sollte ungefähr so aussehen:

cpu MHz         : 1600.000
cpu MHz         : 1600.000
cpu MHz         : 1600.000
cpu MHz         : 1600.000

Nun startet man ein anderes Terminal und führt diesen Befehl aus:

while :; do :; done 

Im anderen Fenster sollte man nun wieder grep MHz /proc/cpuinfo ausführen. Die Ausgabe sollte zeigen, dass ein Prozessor den maximalen Takt besitzt.

cpu MHz         : 1600.000
cpu MHz         : 3701.000
cpu MHz         : 1600.000
cpu MHz         : 1600.000

Probleme

Performance-Probleme

Der Intel-Treiber verwendet seit Ubuntu 9.10 die Beschleunigerarchitektur UXA, welche die älteren Architekturen EXA und XAA ersetzt. Letztere werden nicht mehr unterstützt.

Eine hohe "virtual"-Auflösung kann zu einem Leistungsrückgang führen. Abhilfe schafft eine Verringerung der definierten Auflösung oder das Entfernen des Eintrags virtual in der SubSection "Display" der xorg.conf[1], [2].

Hinweis:

Die Veränderung bzw. Entfernung des virtual-Eintrags kann Probleme beim netbook-launcher (Starter des Netbook-Remix) beseitigen.

Achtung!

Das Grafische System kann durch diese Änderungen ggf. instabil werden oder nicht mehr starten.

Helligkeitsprobleme

Wenn das Verändern der Bildschirmhelligkeit nicht funktioniert, kann es helfen in /etc/default/grub[2] das erste Markierte und falls das nicht hilft, beide markierte Begriffe in die betreffende Zeile einzufügen:

GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet splash acpi_osi=Linux acpi_backlight=vendor"

Zum Übernehmen muss grub aktualisiert[5] und der Rechner neugestartet werden!

sudo update-grub 

Desktop-Effekte mit GM965

Bei Verwendung des Grafikchips GM965 und aktivierten Desktop-Effekten kann es in einigen Ubuntuversionen zu schweren Abstürzen kommen, dieses Problem ist ab Lucid gelöst. In den betroffenen Versionen sind deshalb die Desktop-Effekte deaktiviert, um sie nutzen zu können, muss Compiz über folgenden Befehl gestartet werden:

SKIP_CHECKS=yes compiz --replace 

GMA500

Quantal

Der Grafikchip wird automatisch unterstützt.

Precise

Der Grafikchip wird mit leichten Anpassungen {en} unterstützt.

Natty

Generell gibt es im offiziellen Ubuntu-Wiki {en} eine Übersicht über die Funktionen und verschiedenen Treiber, welche die Poulsbo-Grafikchips unterstützen. Für Natty empfiehlt es sich, den EMGD-Treiber {en} zu installieren. Dieser ist in der Lage, 2D-, 3D-, Videowiedergabe und hardwarebeschleunigte Videowiedergabe anzubieten. Dabei ist die Performanz durchaus akzeptabel, auch wenn Hardwarebeschleunigung und 2D nur als "akzeptabel" gekennzeichnet werden. (Stand: 30. Juni 2011)

Zur Installation muss zuerst das gma500/emgd-PPA hinzugefügt werden[3]. Daraus werden neue Treiber hinzugefügt, diese mit dem X-Server vereinbart und konfiguriert. Die Pakete stehen auch für Lucid und Maverick zu Verfügung

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:gma500/emgd

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team gma500.

Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.

  • xorg-emgd (ppa)

  • emgd-dkms (ppa)

  • emgd-xorg-conf (ppa)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install xorg-emgd emgd-dkms emgd-xorg-conf 

sudo aptitude install xorg-emgd emgd-dkms emgd-xorg-conf 

Dann konfigurieren:

sudo emgd-xorg-conf 

Hierauf muss das System neu gestartet werden. Ob der Treiber funktioniert, lässt sich am besten an der eingestellten Bildschirmauflösung beobachten, welche nun die nativ höchste Stufe darstellen sollte. Alternativ kann der folgende Befehl im Terminal ausgeführt werden:

lsmod | grep emgd 

Gibt es im Terminal nun eine Ausgabe, in welcher emgd auftaucht, so arbeitet der Treiber ordnungsgemäß.

945GM (82945GM)

Einige Desktopeffekte sind nicht an diesen Chipsatz angepasst, sie verursachen eine starke CPU-Last und machen den Desktop unbenutzbar.

KDE

Ab KDE 4.6 kommt es mit dem "Verwischen"-Effekt (blur) zu diesem Verhalten. Dieser sollte auf Geräten mit entsprechenden Chipsätzen deaktiviert werden. Das ändern der Scale Method zu einer anderen Einstellung als accurate kann zusätzlich einige Verbesserung bringen.

GMA X4500

Wenn es bei diesem Grafikchip zu Problemen beim Starten von Ubuntu kommt, kann eine Reduzierung des Shared Memory auf 128 MB im BIOS die Lösung sein. (Bei Ubuntu 10.04 aufgetreten)

Prozessorgrafik im Core i5 650

Möglicherweise erscheint nach dem Erwachen aus dem Ruhezustand kein Bild mehr auf dem Bildschirm, der Rechner ist jedoch nicht abgestürzt und per Ping oder SSH erreichbar.

In einem Editor mit Root-Rechten editiert man in der Datei /etc/default/acpi-support den Eintrag

# Should we attempt to warm-boot the video hardware on resume?
POST_VIDEO=true

auf

# Should we attempt to warm-boot the video hardware on resume?
POST_VIDEO=false

Nach dem nächsten Neustart erwacht der Rechner wieder mit Bildschirmanzeige aus dem Ruhezustand.

Intel-Chips

Achtung!

Folgende Änderungen am System sollten nur von fortgeschrittenen Benutzern vorgenommen werden. Die Treiber sind zwar schon recht stabil; jedoch kann das System auch in Mitleidenschaft gezogen werden. Nur installieren, wenn wirklich nötig!

Paketquellen für stabile Treiber

Die Treiber des Ubuntu X Swat sind zwar nicht ganz aktuell, dafür erprobt und stabil, weswegen diese die ersten sein sollten, die ausprobiert werden.

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:ubuntu-x-swat/x-updates

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team ubuntu-x-swat.

Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.

Paketquellen für die aktuellsten Treiber

Von den Xorg Edgers gibt es die aktuellsten für Ubuntu existierenden Treiber für Intel-Grafikchips. Diese sollten allerdings nur verwendet werden, wenn die stabilen Treiber des Ubuntu X-Swat nicht funktionieren.

Die PPA-Betreuer weisen ausdrücklich darauf hin, vorm dem Eintragen des PPA, Ihre Launchpad-Seite zu besuchen und die Informationen zu lesen:

** Please do not publish instructions for how to install from this archive without linking to this page!
Anyone using packages from this archive is expected to read this page first and it is recommended
to check back occasionally for notice on problems that may arise. **

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:xorg-edgers/ppa

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team xorg-edgers.

Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.

Installation der neuen Treiber

Die Installation der neuen Treiber ist bei beiden Varianten so gut wie identisch: nachdem man die Paketquellen freigeschaltet [3] sowie die GPG-Signaturen hinzugefügt wurden, wird einfach das System aktualisiert:

sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade 

Bevor nun durch Ab- und wieder Anmelden der XServer neu gestartet wird, um die neuen Treiber zu verwenden, muss auf jeden Fall - falls noch nicht getätigt - der xorg.conf die Zeile

Option "AccelMethod" "UXA"

hinzugefügt werden (wie unter Performance-Probleme beschrieben). Normalerweise ist das mit den neueren Treibern nicht nötig; allerdings gab es schon Fälle, bei denen ansonsten das System nicht gestartet hat. Und es schadet nicht, wenn diese Zeile trotzdem enthalten ist.

Wichtig ist auch, dass eine eventuell vorhandene Zeile

Option "AccelMethod" "EXA"

vollständig entfernt wird, da dieses veraltet und von den neuen Treibern nicht mehr unterstützt wird. Gleiches gilt für die Option

Option "MigrationHeuristic" "greedy"

falls diese aktiviert sein sollte.

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