Alle sechs Monate erscheint eine neue Version von Ubuntu, die in der Regel maximal 18 Monate mit Sicherheitskorrekturen versorgt wird. In zweijährigen Abständen werden aber sogenannte LTS-Versionen für die Desktop-Versionen Ubuntu und Kubuntu sowie für die Ubuntu Server-Version angeboten.
Der Zusatz „LTS“ bei der Versionsbezeichnung, z.B. 10.04 LTS, steht für „Long Term Support“ (englisch für langfristige Unterstützung) und bedeutet, dass diese Versionen längerfristig mit Updates unterstützt werden. Desktop-Systeme wurden 36 Monate (drei Jahre) und Server-Systeme 60 Monate (fünf Jahre) lang gepflegt und mit Updates sowie Fehlerbehebungen versorgt.
Ab Ubuntu 12.04 wird nicht mehr zwischen Desktop- und Server-Version unterschieden, der Zeitraum beträgt dann generell 60 Monate (weitere Details). Der Zyklus, d.h. der Abstand zwischen zwei LTS-Versionen, ist trotzdem weiterhin 24 Monate lang.
Entscheidungshilfen bei der Frage, ob und wann man sich für eine LTS-Version entscheiden sollte, findet man im Artikel Unterschiede LTS und normale Version.
Auch wenn der Abstand von LTS zu LTS 24 Monate beträgt, hat es sich bewährt, den vollen 36 Monatszyklus der alten (aber noch unterstützen) LTS auszuschöpfen und erst nach diesen 36 Monaten auf die dann aktuelle (neue) LTS zu wechseln. Der Vorteil dabei ist, dass die dann aktuelle (neue) LTS „abgehangen“ und ausgereift ist – frei von „Kinderkrankheiten“.
Der Veröffentlichungszyklus von Ubuntu orientierte sich bisher an dem der GNOME-Arbeitsumgebung, so dass immer kurz nach der Veröffentlichung einer neuen GNOME-Version (normalerweise zweimal im Jahr) eine neue Ubuntu-Version erschien, die diese integriert. Hierdurch versucht Ubuntu, bezogen auf die grafische Benutzeroberfläche, eine besonders aktuelle Distribution zu sein. Beim Nachfolger Unity hat man diesen Zeitraum beibehalten.
LTS-Versionen sind vor allem für Firmen interessant, die nicht jedes halbe Jahr ein Update durchführen können bzw. wollen oder für Privatanwender, die keinen Wert auf die neuesten Programme legen. Man erhält dabei aber grundsätzlich nur Sicherheits- und keine Programmupdates (siehe Updatepolitik).
Ein Upgrade von einer auf die nächste LTS, ohne den sonst üblichen Update-Marathon über mehrere Versionen, wird unterstützt. Das heißt, dass z.B. ein Upgrade von Ubuntu 8.04 LTS auf 10.04 LTS durchgeführt werden kann, ohne die Versionen 8.10, 9.04 und 9.10 installieren zu müssen. Allerdings ist eine Neuinstallation häufig sinnvoller und schneller (siehe Upgrade).
Eine Übersicht aller bisherigen Versionen Ubuntus kann man dem Wiki-Artikel Steckbriefe der Ubuntuversionen entnehmen.
Als LTS-Nutzer sollte man beachten, dass ausschließlich Pakete aus main und restricted die langfristige Unterstützung erhalten. Die Paketquellen universe und multiverse sind davon ausgenommen. Siehe dazu auch der Artikel Paketquellen.
Bei Ubuntu-Varianten wie Xubuntu erfolgt der LTS-Support – obwohl es sich um einen offiziellen Abkömmling handelt – nicht durch Canonical, sondern freiwillig durch die jeweiligen Entwickler-Gruppen (Communities). Höchstwahrscheinlich wird es keine weitere LTS-Version von Kubuntu nach 12.04 mehr geben. Eine LTS von Lubuntu ist bisher nicht vorhanden.
Mit der Zeit werden immer mehr Updates und Fehlerbehebungen veröffentlicht, so dass Anwender, die diese beispielsweise ein Jahr nach Veröffentlichung einer LTS-Version installieren möchten, hunderte Megabytes Updates herunterladen und installieren müssten. Aufgrund dieser Problematik wurde mit Ubuntu 6.06 begonnen, viertel- bis halbjährlich "Point Releases" der jeweiligen LTS-Version anzubieten (teilweise auch als "Snapshot", auf deutsch "Schnappschuss", bezeichnet).
Dabei handelt es sich in erster Linie um neue Installationsmedien, die alle aufgelaufenen Updates ähnlich den Servicepacks aus der Windowswelt enthalten. Ein Point Release erkennt man an einer zusätzlichen Ziffer in der Versionsnummer (8.04.4, 10.04.3 oder 12.04.1).
Point Releases sind hauptsächlich für Neuinstallationen gedacht. Bei Rechnern ohne Internetanbindung kann ein Point Release auch dazu verwendet werden, Updates ohne Neuinstallation nachzuziehen.
Die erste Version dieser Art, Ubuntu 6.06 LTS „Dapper Drake“, ist am 1. Juni 2006 erschienen (siehe Ikhaya-Artikel). Die Desktop-Version lief am 14. Juli 2009 planmäßig aus (siehe Ikhaya-Artikel). Die Server-Version Dappers wurde bis Sommer 2011 unterstützt und mit Aktualisierungen versorgt. Als zweite LTS-Version schlüpfte am 28. April 2008 der kühne Reiher Ubuntu 8.04 LTS „Hardy Heron“ (siehe Ikhaya-Artikel), welche als Desktop-Version bis April 2011 und als Server-Version bis April 2013 unterstützt wird.
Kubuntu 8.04 war im Gegensatz zu Ubuntu 8.04 keine LTS-Version und wurde daher nur 18 Monate bzw. bis Oktober 2009 offiziell unterstützt. Hintergrund: KDE 4 stand kurz vor der Ablösung von KDE 3.5, so dass für die Version 3.5 kein dreijähriger Support gewährleistet werden konnte.
Die aktuelle Long-Term-Support-Version, Ubuntu 12.04 LTS „Precise Pangolin“, wurde am 26. April 2012 veröffentlicht (siehe Ikhaya-Artikel). Das erste Point Release 12.04.1 folgte am 23. August 2012, das zweite am 14. Februar 2013. Ubuntu 12.04 wird bis April 2017 unterstützt.
Die vorherige Long-Term-Support-Version, Ubuntu 10.04 LTS „Lucid Lynx“, wurde am 29. April 2010 veröffentlicht (siehe Ikhaya-Artikel). Ubuntu 10.04 wird auf dem Desktop bis April 2013 unterstützt, die Server-Version bis 2015. Das erste Point Release 10.04.1 wurde (leicht verspätet) am 18. August 2010 veröffentlicht, das zweite am 18. Februar 2011. Ein drittes Point-Release wurde am 22. Juli 2011, das letzte Point-Release 10.04.4 am 16. Februar 2012 veröffentlicht.
Unterschiede LTS und normale Version - Weitere Informationen über die unterschiedlichen Versionen
The Art of Release von Mark Shuttleworth, Blogbeitrag 05/2008
Precise Pangolin (12.04 LTS):
Lucid Lynx (10.04 LTS):
Hardy Heron (8.04 LTS):
Dapper Drake (6.06 LTS)
Neue Support-Zeiträume für LTS-Versionen - 10/2011
Support von Ubuntu 6.06 LTS Dapper Drake (Server) endet - 06/2011
Support von Ubuntu 8.04 LTS Hardy Heron (Desktop) endet - 05/2011