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Die Arbeitsfläche der KDE Community ist Bestandteil von Plasma. Sie ist eine modular aufgebaute Anwendung, welche unter anderem dazu verwendet werden kann, den Desktop oder auch die Kontrollleiste darzustellen. Die Arbeitsfläche besteht aus Miniprogrammen, sogenannten Plasmoiden. Diese können auf der Arbeitsfläche frei platziert oder auch in der Kontrollleiste abgelegt werden. Genau genommen ist die Arbeitsfläche selbst auch nur ein Plasmoid, welches weitere Plasmoide aufnehmen kann, ein sogenanntes Containment. Allgemeine Informationen können im Artikel Plasma nachgelesen werden.
Um die Arbeitsfläche einzurichten, muss der Konfigurationsdialog der Arbeitsfläche geöffnet werden. Dazu öffnet man das Kontextmenü der Arbeitsfläche. Hierbei ist es wichtig, direkt auf die Arbeitsfläche oder auf ein Plasmoid zu klicken. Klickt man auf die Kontrollleiste, werden nur die Optionen der Kontrollleiste angeboten. Im Kontextmenü der Arbeitsfläche gibt es einen Menüpunkt "Einstellungen zum Erscheinungsbild", welcher den Konfigurationsdialog öffnet.
In dem Konfigurationsdialog der Arbeitsfläche gibt es die Möglichkeit, das Hintergrundbild einzustellen. Dazu muss die oberste Auswahlliste in der Sektion "Hintergrundbild" auf "Bild" gestellt sein. Unter der Auswahlliste "Positionierung" kann man weitere Einstellungen zur Anzeige des Hintergrundbildes setzen. Über die Dateimanagerschaltfläche neben der Auswahlliste kann man den "Datei öffnen"-Dialog starten und darüber weitere Hintergrundbilder suchen und der Liste hinzufügen.
Neben der Anzeige eines Hintergrundbildes existieren unter oben erwähnter Auswahlliste in der Sektion "Hintergrundbild" noch weitere Einstellungen.
Anstelle eines Hintergrundbildes kann z.B. auch eine Diaschau eingerichtet werden. Dazu wählt man in der ersten Auswahlliste "Typ" in der Sektion "Hintergrundbild" den Punkt "Diaschau". Nun werden spezielle Elemente für die Konfiguration der Diaschau angezeigt. In einer Liste werden alle konfigurierten Verzeichnisse aufgeführt, aus welchen die Diaschau die Bilder bezieht. Über die Schaltfläche "Ordner hinzufügen" können weitere Verzeichnisse hinzugefügt werden. Über die Schaltfläche "Ordner entfernen" werden die markierten Verzeichnisse aus der Liste wieder entfernt. Über "Bilder wechseln alle" kann man einstellen, wie lang das Intervall ist, bevor das Hintergrundbild gewechselt wird.
Nach dem Auswählen eines gewünschten Hintergrundmodus muss die Änderung mit Hilfe des "Anwenden" Buttons gespeichert werden.
Über die Schaltfläche "Neue Hintergrundbilder herunterladen ..." kann man direkt aus dem Internet neue Hintergrundbilder installieren. Diese werden von der Seite KDE-look.org
heruntergeladen. In den zur Auswahl stehenden Hintergrundbildern kann gesucht werden und die Bilder können nach den Kategorien "Häufigste Downloads" und "Bestbewertete" sortiert werden. Neben jedem Hintergrundbild gibt es eine Schaltfläche "Installieren", über welche das Hintergrundbild heruntergeladen und direkt in die Auswahlliste eingefügt wird. Sobald ein Bild installiert wurde, zeigt die Schaltfläche "Deinstallieren" an, worüber nun das heruntergeladene Hintergrundbild wieder komplett entfernt werden kann.
Neu heruntergeladene Hintergrundbilder befinden sich im Verzeichnis ~/.kde/share/wallpapers.
Um weitere Hintergrundbilder unabhängig von der oben erwähnten Downloadmöglichkeit zu erhalten (z. B. wetterabhängige Bilder, Marble als Hintergrund, o.ä.), kann man das folgende Paket installieren.
kdeplasma-addons
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install kdeplasma-addons
sudo aptitude install kdeplasma-addons
Möchte man verschiedene Hintergrundbilder für verschiedene virtuelle Desktops anlegen, so geschieht dies über die internen Einstellungen von Plasma, die etwas versteckt sind. Zunächst entsperrt man die Miniprogramme/Plasmoids via Rechtsklick auf den Desktop und dann "Miniprogramme entsperren". Nun wählt man über "Systemeinstellungen -> Verhalten der Arbeitsfläche -> Different activity for each Desktop (dieser Ausdruck ist derzeit leider nicht übersetzt)". Danach kann man jedem virtuellen Desktop mit oben beschriebener Methodik sein eigenes Hintergrundbild zuordnen.
Unter den Desktop-Einstellung findet man eine Auswahlliste "Desktop-Layouts". Hier kann man standardmäßig zwischen "Arbeitsfläche, Zeitungsanordnung, Suchen & Ausführen" und "Ordneransicht" wählen.
Plasma implementiert im Auslieferungszustand nicht das klassische Dateien-auf-dem-Desktop-Verhalten. Dazu ist ein Plasmoid mit dem Namen "Ordneransicht" vorhanden, welches den ~/Desktop Ordner anzeigt. Dieser Ordner lässt sich jedoch über die Einstellungen des "Ordneransicht Miniprogramm" frei definieren.
Möchte man seine Dateien klassisch auf dem Desktop ablegen können, wählt man unter "Desktop-Layouts -> Ordneransicht". Nach einem Klick auf "Anwenden" oder "OK" wird nun der Inhalt des Ordners ~/Desktop angezeigt.
Neben den genannten Standard-Layouts ist es möglich weitere Layouts zu installieren.
Möchte man seine Miniprogramme z.B. auf dem Desktop am Raster ausrichten oder gruppieren, installiert man folgendes Paket:
plasma-containments-addons
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install plasma-containments-addons
sudo aptitude install plasma-containments-addons
Danach kann man in der Auswahlliste des Desktop-Layouts sowohl "Gruppierung-" als auch "Gitteranordnung" auswählen.
Der Konfigurationsdialog der Arbeitsfläche bietet auch die Möglichkeit, das Arbeitsflächen-Design zu konfigurieren, welches bestimmt, wie die Plasmoide und die Kontrollleiste aussehen. Das bedeutet nicht nur Farbe, sondern auch Formen. So können zum Beispiel die analogen Uhren in verschiedenen Arbeitsflächen-Designs ein komplett anderes Aussehen haben.
Um das Design zu ändern, muss man nur die Auswahlliste "Design" in der Sektion "Arbeitsflächen-Design" aufklappen. Nun wird ein kleines Vorschaubild des Designs angezeigt. Dies gibt ein Gefühl dafür, wie in etwa die Kontrollleiste aussehen würde. Nachdem man ein Design ausgewählt hat, kann man dieses über "Anwenden" aktivieren. Dabei wird sofort das Aussehen aller Plasmoide beeinflusst.
Über die Schaltfläche "Neues Design..." können wie bei den Hintergrundbildern von KDE-look.org weitere Designs heruntergeladen werden. Es stehen die gleichen Optionen und das gleiche Verhalten wie bei den Hintergrundbildern zur Verfügung.
Um ein benutzerdefiniertes Plasma Design zu erstellen, öffnet man die KDE Systemeinstellungen und wählt "Erweitert -> Arbeitsflächen-Design-Details". Hier werden nun alle anpassbaren Elemente in einer Tabelle angezeigt. In der Spalte "Quelle" steht für jedes Design-Element eine Dropdown-Liste zur Verfügung, welche alle verfügbaren Designs enthält. Über die Schaltfläche "Anwenden" wird das benutzerdefinierte Design gespeichert.
Damit Plasma das benutzerdefinierte Design verwendet, muss man wie oben beschrieben das Arbeitsflächen-Design einrichten und als Design "(Benutzerdefiniert)" auswählen.
In der rechten oberen Ecke der Arbeitsfläche befindet sich eine kleine Schaltfläche mit dem Logo von Plasma. Diese Schaltfläche wird als Cashewnuss bezeichnet. Sie stellt eine einfache Möglichkeit dar, den Desktop zu konfigurieren, ohne das Kontextmenü zu verwenden, und ist daher besonders gut geeignet für Eingabegeräte mit nur einer Schaltfläche, wie zum Beispiel Touchscreens.
Fährt man mit der Maus über die Cashewnuss, so leuchtet das Plasma Logo auf. Klickt man auf die Schaltfläche, so wird diese über eine angenehme Animation expandiert und bietet weitere Schaltflächen, je nachdem, ob die Miniprogramme entsperrt sind oder nicht, an. Außerdem bietet die Cashewnuss die Möglichkeit die Arbeitsfläche einzurichten und stellt den Zugang zu der zoombaren Benutzerschnittstelle dar.
Dashboard ist die von Mac OS X bekannte Möglichkeit, alle Miniprogramme in den Vordergrund zu holen. Somit ist es möglich, sich auch die von Anwendungen verdeckten Plasmoide anzeigen zu lassen, ohne alle Anwendungen minimieren zu müssen. Auch ermöglicht das Dashboard eine leichtere Anordnung der Plasmoide und ein einfaches Hinzufügen neuer Elemente.
Das Dashboard kann mit dem Tastenkürzel Strg + F12 angezeigt werden. Zusätzlich gibt es in der Kontrollleiste ein Plasmoid, welches den Dashboard-Modus startet. Den Dashboard-Modus verlässt man entweder über das gleiche Tastenkürzel oder mit Esc . Zusätzlich wird in der Cashewnuss eine Schaltfläche "Dashboard ausblenden" angezeigt.
Wenn im Fenstermanager "Compositing" aktiviert ist, werden im Dashboard-Modus alle Anwendungen und die Arbeitsfläche abgedunkelt. Sind die Effekte nicht aktiviert, so wird nur die Arbeitsfläche angezeigt, jedoch nicht die geöffneten Anwendungen.
Es ist auch möglich, einen von der Arbeitsfläche unabhängigen Satz an Miniprogramm auf dem Dashboard anzeigen zu lassen. Unter KDE 4.4. muss hierfür unter "Systemeinstellungen -> Arbeitsfläche -> Arbeitsbereich -> Dashboard" die Einstellung "Unabhängigen Satz an Miniprogrammen anzeigen" gewählt werden. Wenn man nun das Dashboard aktiviert, kann man Miniprogramme hinzufügen, die, wenn das Dashboard nicht mehr aktiviert ist, auch nicht mehr angezeigt werden. So kann man sich z.B. Notizen oder Systeminformationen auf Knopfdruck anzeigen lassen, ohne sie permanent auf der Arbeitsfläche zu haben.
Plasmoide können über den "Miniprogramm hinzufügen"-Dialog hinzugefügt werden. Diesen öffnet man über die Cashewnuss oder über das Kontextmenü der Arbeitsfläche oder der Kontrollleiste. Um überhaupt Miniprogramme hinzufügen zu können, müssen die Miniprogramme entsperrt sein. Dies muss ggf. zuerst über die Cashewnuss oder das Kontextmenü durchgeführt werden.
Um ein Plasmoid hinzuzufügen, klickt man im erscheinenden Dialog auf das Plasmoid und zieht es mittels Drag&Drop auf die Stelle der Arbeitsfläche oder der Kontrollleiste, an der das Plasmoid angezeigt werden soll.
Über den Dialog können auch neue Miniprogramme installiert werden. Dazu gibt es die Schaltfläche "Neue Miniprogramme installieren", welche zwei Unterpunkte "Aus dem Internet herunterladen" und "Aus Datei installieren" enthält. Der Download von Plasmoiden aus dem Internet funktioniert noch nicht (Stand März 2009). Jedoch können heruntergeladene Plasmoide oder auch Mac OS X Dashboard Widgets über "Aus Datei installieren" installiert werden. In Zukunft wird es auch möglich sein Google Gadgets zu verwenden und direkt Plasmoide aus dem Internet herunterzuladen.
Jedes Plasmoid enthält ein Kontextmenü, über das - sofern möglich - Einstellungen vorgenommen werden können. Sind die Miniprogramme entsperrt, so gibt es weitere Möglichkeiten. Fährt man mit der Maus über ein Plasmoid, so wird ein Rahmen ähnlich einer Fensterdekoration mit mehreren Schaltflächen angezeigt. Der Rahmen ermöglicht, das Plasmoid mittels Drag&Drop auf der Arbeitsfläche zu verschieben.
Die oberste Schaltfläche erlaubt das Skalieren des Plasmoids. Dazu muss man mit der Maustaste auf die Schaltfläche klicken und die Maus bewegen. Wird gleichzeitig die Strg Taste gedrückt, so kann das Plasmoid frei skaliert werden.
Über die zweite Schaltfläche kann das Plasmoid rotiert werden. Sofern das Plasmoid Konfigurationsmöglichkeiten bietet, wird eine Schaltfläche dafür angezeigt. Am unteren Rand befindet sich noch eine Schaltfläche, um das Plasmoid zu entfernen.
Um Miniprogramme zu entfernen müssen diese entsperrt sein. Dies kann man entweder über das Kontextmenü oder über die Cashewnuss vornehmen. Nun wird im Kontextmenü der Plasmoide ein Menüpunkt zum Entfernen angezeigt. Im "Miniprogramm hinzufügen" Dialog gibt es auch die Möglichkeit ein Plasmoid zu entfernen, dabei werden aber alle Plasmoide des selben Typs entfernt. Dies wird über ein rotes Minus-Icon angezeigt. Auch im Rahmen, der angezeigt wird, sobald man mit der Maus über ein Plasmoid fährt, wird ein Symbol angezeigt, um dieses wieder zu entfernen.
Um die Arbeitsfläche und die Kontrollleiste neu zu starten, um z.B. eventuelle Anzeigefehler zu beheben, kann man Plasma beenden und im gleichen Schritt neu starten. Geöffnete Anwendungen bleiben dabei erhalten.
Dies geht über KRunner ( Alt + F2 ) und dem Befehl
killall plasma-desktop && plasma-desktop
Um die Arbeitsfläche und die Kontrollleiste auf ihre Standardeinstellungen zurückzusetzen, muss man Plasma beenden, die Konfigurationsdateien löschen und Plasma wieder neu starten. Dabei gehen alle Einstellungen von Plasma verloren, d.h. alle Miniprogramme werden entfernt.
Zuerst muss Plasma beendet werden. Dies geht über KRunner ( Alt + F2 ) und dem Befehl
kquitapp plasma-desktop
Die Arbeitsfläche sollte nun nicht mehr sichtbar sein, d.h. der Hintergrund ist schwarz. Nun müssen die Konfigurationsdateien gelöscht werden. Dazu öffnet man die Konsole (über KRunner) und gibt folgende Befehle ein:
mv ~/.kde/share/config/plasma-desktop-appletsrc ~/.kde/share/config/plasma-desktop-appletsrc.backup mv ~/.kde/share/config/plasma-desktoprc ~/.kde/share/config/plasma-desktoprc.backup
Hierbei werden die Dateien nicht gelöscht, sondern nur umbenannt. Somit hat man ein Backup der Konfigurationsdateien.
Nun muss plasma wieder gestartet werden. Ähnlich wie vorher über KRunner ( Alt + F2 ) und dem Befehl
plasma-desktop
Der Tiefschlaf ist standardmäßig abgeschaltet. Um ihn zu aktivieren, wird die Datei /var/lib/polkit-1/localauthority/50-local.d/hibernate.pkla in einem Editor mit Root-Rechten geöffnet. Darin wird der folgende Text eingefügt, um den Tiefschlaf zu aktivieren:
[Re-enable Hibernate] Identity=unix-user:* Action=org.freedesktop.upower.hibernate ResultActive=yes
Wenn danach der PC neu gestartet wird, sollte im Kickoff-Menü unter "Verlassen" der Tiefschlaf-Button vorhanden sein.
KDE-look.org - Hintergrundbilder, Plasma-Themes, Plasmoide, etc.
Plasma - Offizielle Plasma-Webseite
Plasma - KDE Userbase Artikel zu Plasma