Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Ubuntu 8.04 „Hardy Heron“
Hamachi
ist ein sogenannter zero-configuration ("Null-Konfiguration") VPN (Virtual Private Networking) Client, mit dessen Hilfe sich online ein virtuelles Netzwerk aufbauen lässt. Daten können so zwischen zwei Computern ausgetauscht werden, ohne dass diese direkt im lokalen Netzwerk miteinander verbunden sind. Dadurch ist die Internetnutzung des Mehrspielermodus von Spielen auch dann möglich, wenn dieser eigentlich auf das lokale Netzwerk beschränkt ist.
Hamachi für Linux wird nicht mehr weiterentwickelt! Eine leider ebenfalls proprietäre Alternative ist NeoRouter. Wer eine Open-Source-Software sucht, sollte sich RetroShare anschauen.
Hamachi ist proprietär, der Quelltext ist demnach auch nicht freigegeben. Eine kanadische Firma stellt dabei den Server zur Verfügung, der die dafür notwendigen Daten speichert, darunter auch die IP. Unklar ist, was mit diesen Daten geschieht. Das wird von Kritikern sehr skeptisch angesehen, da die Privatsphäre des einzelnen Nutzers so womöglich nicht gewährleistet werden kann (c't 07/2006 ).
Es gibt 2 Versionen: Hamachi 2 (Beta) und Hamachi 0.9.9.9-20 (Legacy).
Unter https://secure.logmein.com/labs/ lässt sich ein fertiges .deb herunterladen, welches direkt (durch Doppelklick) installiert werden kann.
Fremdpakete können das System gefährden.
Damit Hamachi funktioniert, müssen zuerst folgenden Pakete installiert [1] werden:
libssl0.9.8 (universe)
binutils
upx-ucl
checkinstall (universe)
uml-utilities
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install libssl0.9.8 binutils upx-ucl checkinstall uml-utilities
sudo aptitude install libssl0.9.8 binutils upx-ucl checkinstall uml-utilities
Nun lädt man das Programm von der Downloadseite herunter - man wählt dabei hamachi-<versionsnummer>-lnx.tar.gz aus - und entpackt es [3].
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Das Programm liegt nur als Binärpaket für die 32bit-Architektur vor. Es sollte aber auch auf 64-Bit-Systemen laufen.
Das Archiv muss zunächst entpackt [3] werden. Anschließend wechselt man in den entpackten Ordner und installiert das Programm mit checkinstall:
sudo checkinstall
Sollte das Erstellen eines Paketes damit nicht funktionieren, muss die Versionsnummer bei checkinstall angegeben werden. Wählt man hier die Option Nummer 3, sollte nun die Versionsnummer von hamachi angegeben werden. Statt "lnx" sollte dort dann beispielsweise "0.9.9.9-20" stehen.
Nun muss noch tuncfg gestartet werden:
sudo tuncfg
Dieses stellt Dienste für Hamachi bereit, damit dieses sich auch ohne Root-Rechte benutzen lässt. Damit ein solcher Befehl nicht ständig nach einem Neustart eingegeben werden muss, kann man tuncfg
auch in den rc.local aufnehmen.
Es gibt Probleme die gepackte Datei /usr/bin/hamachi auszuführen. Um dieses Problem zu umgehen muss diese gepackte Datei einfach entpackt werden. Dazu muss folgender Befehl in der Konsole ausgeführt werden
cd /usr/bin sudo upx -d hamachi
Nun ist die einmalige Initialisierung eines Linux-Accounts notwendig. Die Konfigurationsdateien werden dabei unter /home/BENUTZER/.hamachi gespeichert:
hamachi-init
Hamachi ist nun installiert worden.
Falls folgendes Problem aufgetreten ist:
hamachi-init: error while loading shared libraries: libcrypto.so.0.9.7: cannot open shared object file: No such file or directory
führt man folgenden Befehl aus:
sudo ln -s /usr/lib/libcrypto.so.0.9.8 /usr/lib/libcrypto.so.0.9.7
oder (Ubunutu 64bit)
sudo ln -s /usr/lib/libcrypto.so.0.9.8 /lib32/libcrypto.so.0.9.7
Danach kann Hamachi gestartet werden:
hamachi start
Durch die nichtvorhandene Standardoberfläche ist eigentlich die Steuerung per Terminal notwendig. Alternativ kann eine grafische Oberfläche nachinstalliert werden. Um die Befehlsliste aufzurufen muss Folgendes im Terminal [2] eingegeben werden:
hamachi ?
bzw. (Hamachi2 verlangt Root-Rechte)
sudo hamachi ?
Mit diesen kann man dann die notwendigen Einstellungen vornehmen.
Zwar verfügt die Linuxversion von Hamachi über keine offizielle grafische Oberfläche, jedoch gibt es inoffizielle GUIs. Darunter befinden sich hamachi-gui , YAGH
und hampy
. Die Hamachi-gui wird wegen ihrer Freiheit, des Funktionsumfangs und der guten Integration in Ubuntu empfohlen. Sie wird u.a. deshalb im Folgenden beschrieben.
hamachi-gui verträgt sich nicht mit Hamachi2
Bei der hamachi-gui handelt es sich um eine unter der GPL stehende GUI. Sie besitzt neben dem der Windowsvariante ähnlichen Design auch einen sehr hohen Funktionsumfang. Pakete für Ubuntu sind vorhanden und können hier heruntergeladen werden. Nach der Installation [1] kann die GUI über "Internet -> hamachi-gui" aufgerufen werden. Die GUI startet Hamachi und alle dazu benötigten Dienste automatisch.
Fremdpakete können das System gefährden.
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Hauptfenster | Netzwerk beitreten/erstellen | Einstellungen |
Die hamachi-gui lässt sich intuitiv bedienen. Auf dem Hauptfenster befinden sich drei Buttons, mit Hilfe derer sich die hamachi-gui steuern lässt. Durch den linken Button wird hamachi (nicht die hamachi-gui!) beendet und du wirst automatisch ausgeloggt. Willst du einem Netzwerk beitreten oder ein eigenes Netzwerk erstellen, so musst du auf den mittleren Button klicken. Die Einstellungen können durch einen Klick auf den auf der rechten Seite befindlichen Button getätigt werden.
Eine weitere grafische Oberfläche für Hamachi, die zu empfehlen ist, ist Haguichi . Diese steht ebenfalls unter der GPL und ist in Mono geschrieben. Im Gegensatz zu hamachi-gui versucht Haguichi nicht, das Aussehen der Hamachi-Benutzeroberfläche zu klonen, sondern passt sich in das Aussehen der Desktopumgebung ein. Außerdem ist es mit Haguichi möglich, Hamachi2 zu verwenden.
Nette Funktionen von Haguichi sind z.B. die Ausgabe von Benachrichtigungen auf dem Desktop, wenn ein Mitglied online oder offline geht.
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Hauptfenster |
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Einstellungen |
Für Ubuntu gibt es fertige .deb-Pakete sowie ein PPA auf der Homepage zum Download .
Fremdpakete können das System gefährden.
Falls der folgende Fehler beim Starten von tuncfg auftritt:
$ sudo tuncfg tuncfg: cannot stat() /dev/net/tun -- No such file or directory tuncfg: visit http://www.hamachi.cc/tuntap for more information
liegt das wahrscheinlich an einer fehlenden TUN-Schnittstelle, wie es bei virtualisierten Systemen häufig der Fall ist. Siehe dazu auch OpenVPN.
Tuncfg, das wie Hamachi auf 32bit-Systeme ausgelegt ist, verweigert unter Umständen auf 64bit-Systemen die Ausführung mit diesem Fehler:
$ sudo tuncfg sudo: unable to execute /sbin/tuncfg: No such file or directory
In diesem Fall sollte das Paket ia32-libs (universe) installiert[1] werden, welche Unterstützung für 32Bit-Programme durch Installieren fehlender Bibliotheken ermöglicht.
sudo apt-get install ia32-libs
In Version 0.9.9.9-20 gibt es Probleme in der Kommunikation mit dem Server, der anscheinend auf das neue Hamachi2 ausgerichtet ist. Der Client ist von außen sichtbar, aber reagiert nicht auf pings oder andere Anfragen, da der Server den Tunnel durch ungenügende Rückmeldung als fehlerhaft betrachtet. Abhilfe schafft ein kleiner Eintrag in der Datei config im Konfigurationsverzeichnis (in der Regel ~/.hamachi, ggf. Pfad ändern).
echo "KeepAlive 10" > ~/.hamachi/config