Desktop-Suchmaschinen ermöglichen das Auffinden bzw. Herausfiltern von Begriffen innerhalb unterschiedlichster Dateitypen. Dazu zählen u.a. E-Mails, Messenger Protokolle und Aufgaben von Termin-Verwaltungsprogrammen wie z.B. Evolution. Allerdings läßt sich unter Umständen technisch nicht jedes vorhandene Detail innerhalb eines Dateityps herausfiltern. Bevor ein Filter- bzw. Suchvorgang gestartet wird, empfiehlt sich eine Indexierung der vorhandenen Dateien.
Einige der nachfolgend aufgeführten Programme indexieren automatisch. Dieser Indexiervorgang kann einen nachfolgenden Suchvorgang beschleunigen. Abhängig von der verwendeten Desktop-Suchmaschine wird das System sehr stark belastet. Unter Umständen besteht auch die Möglichkeit, diesen Indexiervorgang zeitgesteuert oder abhängig von der Systemlast ablaufen zu lassen. Die eigentliche Indexierung läuft in der Regel im Hintergrund als Dienst (daemon) bzw. Hintergrundprozess ab. Einige Desktop-Suchmaschinen bieten die Möglichkeit, die Indexier- und Filtervorgänge verschiedener Dämonen gleichzeitig ablaufen zu lassen.
Beagle bietet eine Suchfunktion, die den Inhalt von Dateien, Mails, Chats, besuchten Webseiten u.a. einbeziehen kann. Beagle erstellt den Suchindex ständig im Hintergrund und wird vom System unmittelbar über Änderungen informiert, so dass die Suche jederzeit aktuelle Ergebnisse liefert. Die Suche selbst kann über verschiedene Programme erfolgen.
Da keine Weiterentwicklung mehr stattfand, wurde das Programm ab Ubuntu 10.10 aus den offiziellen Paketquellen entfernt.
KDE bietet mit Nepomuk eine Möglichkeit, Informationen zu sammeln, diese miteinander zu verknüpfen und einheitlich zu verwalten. Daraus resultiert unter anderem eine Desktopsuche. Technisch gesehen ist Nepomuk in erster Linie ein Informationsframework für den semantischen Desktop. Ziele des semantischen Desktops sind die Anreicherung bestehender Daten mit Metadaten (Informationen die Daten genauer beschreiben), die Verwendung von Zugehörigkeiten/Verhältnissen (z.B. Sohn ist Kind von Vater und Mutter) und die einheitliche Verwaltung dieser Metadaten.
Der Indexer, der diese Daten auffindet, nennt sich Strigi.
Tracker ist ein Werkzeug zum schnellen Auffinden von Dateien. Es durchsucht Dateien, Bilder, Videos, Musik, Textdateien, E-Mails und Chat-Logs sowie Quellcode.
Der höchst effiziente Suchdienst läuft im Hintergrund, um die Metadaten in einem automatisch aktuell gehaltenen Index zu speichern. Die Suche selbst kann über die Konsole, einem Suchprogramm oder über ein Applet im GNOME Panel erfolgen.
Das Werkzeug "Dateien suchen" ist sehr nützlich, um einzelne Dateien, die einem bestimmten Muster entsprechen, auf einem Rechner zu finden. Ein Beispiel hierfür könnte die Suche nach Dateien eines bestimmten Typs oder mit bestimmten Buchstaben im Namen sein. Siehe KFind.
Recoll ist eine ressourcenschonende und schnelle Desktop-Suchmaschine. Sie sucht unter anderem in Text-, HTML- und PDF-Dateien sowie OpenOffice.org Dokumenten und bietet viele Abfragemöglichkeiten. Mit dem Recollrunner gibt es ein PlugIn, welches sich in den KRunner integriert und die von Recoll erstellte Datenbank abfragt. Gibt man dann in KRunner ein Suchwort ein, erscheinen die indizierten Dateien sofort und man kann sie über KRunner aufrufen.
DocFetcher ist eine Desktop-Suchmaschine auf Java-Basis für GNOME bzw. Xfce, die sich auf Volltextsuche in Textdokumenten beschränkt (keine Bilder, Videos, Mails, usw.). Die Bedienung ist recht einfach und die Indizierung von Ordnern beansprucht üblicherweise nur einige Minuten. Ein nützliches Feature ist die portable Version des Programms: damit kann man ein ganzes Dokumentarchiv mitsamt DocFetcher und Indexen als Ordner frei umher bewegen - gut für USB-Sticks, CD-ROMs oder DVDs. Die portable Version läuft sowohl unter Linux als auch unter Windows, sodass es sich in einem Dual-Boot-System verwenden lässt.
locate ist ein Programm, mit dessen Hilfe man nach Dateien suchen kann. Hierbei wird aber nicht das gesamte Datenverzeichnis durchsucht (wie bei find
), sondern eine Datenbank, die zuvor angelegt wurde. Diese wird automatisch regelmäßig aktualisiert, damit das Programm immer die korrekten Orte anzeigt, an denen sich die Dateien befinden. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass das Durchsuchen der Datenbank sehr schnell geht und die Suchergebnisse praktisch sofort zur Verfügung stehen.
find ist ein Klassiker für die Kommandozeile, welches nach Dateien im Dateisystem sucht. Im Unterschied zu locate
wird keine Datenbank verwendet, wodurch auch neu hinzugekommene Dateien sofort gefunden werden können. Die Suchoptionen lassen sich sehr detailliert einstellen, des weiteren kann für alle gefundene Dateien auch noch eine Aktion (z.B. Umbenennen, Löschen...) festlegen. Das Programm ist in jeder Ubuntu-Installation enthalten und braucht nicht extra installiert werden.
Catfish ist ein grafische Oberfläche für verschiedene Suchdienste (enthält aber keinen eigenen). Das Programm gestattet es, schnell und unkompliziert auf der Festplatte nach Dateien und Ordnern zu suchen. Das Programm ist intuitiv zu bedienen. Interessant ist auch die Integration in die Dateimanager Thunar und PCManFM, die keine eigenen Suchwerkzeuge besitzen.
GNOME Activity Journal nennt sich ein grafischer Aufsatz für Zeitgeist. Bei Zeitgeist handelt es sich zwar nicht um eine Desktop-Suchmaschine, könnte aber mit dem Ansatz, ein Protokoll über die Benutzeraktivitäten zu führen, für manche Anwender bereits ausreichen.
Zeitgeist Activity Log Manager ist eine weitere Anwendung für Zeitgeist und eine Alternative zum GNOME Activity Journal.