Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.
ls steht für list und zeigt den Inhalt eines Verzeichnisses bzw. Ordners an. Damit ist es einer der am häufigsten verwendeten Befehle auf der Kommandozeile.
Das Programm ls ist im essentiellen Paket
coreutils
von Ubuntu enthalten und ist deshalb auf jedem System installiert.
Die allgemeine Syntax von ls ist [1]
ls [OPTION] [VERZEICHNIS]
Wird kein Verzeichnis angeben, so wird der Inhalt des aktuellen Verzeichnisses aufgelistet.
ls kennt eine Reihe von Optionen:
Optionen von ls | |
Option | Beschreibung |
-a | listet Namen die mit .(Punkt) beginnen mit auf |
-l | Datei-Informationen in Langform ausgeben |
-c | Datum der letzten Änderung |
-C | Namen nebeneinander ausgeben (Standard) |
-d | Verzeichnisse und keine Inhalte anzeigen |
-h | gibt die Größe in einem für Menschen besser lesbaren Format aus |
-i | Inode-Nummer vor Name ausgeben |
-m | Namen in einer Zeile ausgeben |
-R | Auch in Unterverzeichnisse absteigen |
Alle Optionen kann man in den Manpages von ls nachlesen.
Eine der häufigsten Options-Kombination ist sicherlich -la
, da so alle Dateien, auch die versteckten, in Langform ausgegeben werden. Dabei steht in der ersten Spalte der Dateityp ('-' normale Datei, 'd' Directory, 's' Socket Datei oder 'l' Link Datei), direkt gefolgt von den Zugriffsrechten ('rwx' für Eigentümer, Gruppe und Andere), in der nächsten Spalte die Anzahl der Links zu dieser Datei, der Eigentümer und die Gruppe der Datei und schließlich noch Größe, Änderungsdatum und -zeit sowie der Name der Datei. Bei Dateien, die älter als sechs Monate sind, bekommt man statt der Änderungszeit nur das Jahr der Änderung anzgezeigt. Dies kann z.B. so aussehen:
ls -la
drwxr-xr-x 5 eigentümer gruppe 4096 Mär 19 21:30 . drwxr-xr-x 4 eigentümer gruppe 4096 Mär 17 00:05 .. drwxr-xr-- 5 eigentümer gruppe 4096 Mär 17 11:20 Artwork-Themes -rw-r--r-- 1 eigentümer gruppe 337 Mär 17 10:36 .bash_aliases -rw------- 1 eigentümer gruppe 284 Mär 17 22:39 .bash_history -rw-r--r-- 1 eigentümer gruppe 414 Mär 17 00:05 .bash_profile -rw-r--r-- 1 eigentümer gruppe 261 Mär 19 10:37 .bashrc -rw-rw-r-- 1 eigentümer gruppe 164926 Mai 18 2010 Dokumentation.pdf
Wie oben bereits erwähnt kann man auch den Inhalt eine Verzeichnisse ausgeben, in dem man sich nicht gerade befindet:
ls /etc
...
Mit Hilfe von ls und einer Umleitung kann man sich den Inhalt eines Verzeichnisses auch ausdrucken lassen bzw. eine druckbare Datei erzeugen. Dies funktioniert z.B. so:
cd /pfad/zum/ordner ls > verzeichnis.txt
Nun kann man die Datei verzeichnis.txt z.B. mit einem Textverarbeitungsprogramm oder Editor öffnen und drucken.
ls
kann auch wie jedes andere Konsolenprogramm mit anderen Programmen kombiniert werden. Ein Beispiel ist das folgende, welches fast alle verfügbaren Programm auflistet mit einer zusätzlichen Kurzbeschreibung, dies wird dann in less angezeigt
ls /bin /sbin /usr/bin /usr/sbin /usr/bin/X11 | xargs whatis | less
Navigiert werden kann über die ↑ -, ↓ -, ← -, → -Tasten, Bild ↑ - und Bild ↓ -Tasten. Verlassen der Befehlsübersicht durch Tippen von Q .
Sucht man alle Befehle, die etwas mit einem bestimmten Suchwort zu tun haben, kann man folgenden Befehl verwenden. Als Beispiel für das Suchwort "Kopieren" dient hier der Wortstamm "kopier" und dasselbe auf Englisch, "copy":
ls /bin /sbin /usr/bin /usr/sbin /usr/bin/X11 | xargs whatis | grep -Ei "kopier|copy"
Um herauszufinden, wie viele Treffer dies erzeugt (teils doppelt gelistet), kann man ein " | wc -l
" an das Ende der Befehlszeile anhängen.