Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
CD/DVD-Images sind Dateien, die das genaue Abbild eines optischen Datenträgers wie einer DVD oder einer CD enthalten. Diese Images lassen sich entweder auf CD/DVD brennen oder als Datenträger einhängen. Im letzteren Fall befindet sich die Image-Datei auf der Festplatte, man kann jedoch auf das Image zugreifen, so als wäre die abgebildete CD eingelegt. Es existieren verschiedene Formen von Images, für die verschiedene Vorgehensweisen angeraten sind.
Die ISO-Dateien der CD-Images dürfen nicht einfach als Datei auf CD gebrannt werden. Man muss immer darauf achten, das Abbild als "Image" zu brennen. Wie man ISO-Dateien brennt, kann man unter Brennprogramme nachlesen.
ISO Master ist ein Programm zum Erstellen und Bearbeiten von ISO-9660-Abbildern. mehr
Um aus einer CD/DVD ein ISO-Image in einer Datei zu erstellen, kann man eines der verschiedenen Brennprogramme oder das Konsolenwerkzeug dd verwenden.
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Brasero |
GNOME bzw. Ubuntu bringt in der Standardinstallation das Brennprogramm Brasero mit. Mit diesem lassen sich auf einfachem Weg ISO-Abbilder erzeugen. Dazu wählt man "CD/DVD kopieren" und als Ziel "Abbilddatei".
Alternativ nach dem einbinden des Datenträgers auf dem Desktop einen Rechtsklick auf diesen ausführen und im Menü den Punkt "CD/DVD kopieren" anwählen. Unter "Wählen Sie die zu beschreibende CD/DVD aus" für die Abbilddatei entscheiden. Unter "Eigenschaften" kann der Name dieser festgelegt und der Speicherort ausgesucht werden. Wird nichts angegeben erstellt Brasero das Abbild im Homeverzeichnis. Über "Abbild erstellen" wird die ISO-Datei angelegt.
Um Filme zu sichern sind ggf. weitere Codecs erforderlich. Hier sind die Bestimmungen des jeweiligen Landes zu beachten. Weiterführende Information: Kopierschutz und Video-DVD kopieren.
Die gängigen Packprogramme können mit Image-Dateien umgehen. Daher genügt zum Betrachten des Inhalts ein Doppelklick auf selbiges. Dieser Weg ist insbesondere der schnellste, wenn man lediglich auf einzelne Dateien zugreifen oder diese extrahieren möchte.
Linux kann eine Image-Datei wie andere Dateisysteme (zB USB-Stick) in das Dateisystem einzubinden (vgl. unter Windows die dafür erforderlichen "Demon Tools"). Da es sich nicht um ein reales Gerät handelt, wird die Datei als ein so genanntes Loop-Device eingehängt. Neben verschiedenen graphischen Tools kann man die Datei auch "von Hand" über die Konsole einhängen oder sich ein entsprechendes Skript basteln/anpassen (siehe unten).
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Gmount-iso | gISOMount |
Es gibt verschiedene Tools, um ISO-Dateien grafisch einzuhängen.
ISO-Abbilder kann man ganz einfach mit einem "Rechtsklick -> mit Archiveinbinder öffnen" öffnen. Die Dateien auf der Image-Datei sind dann über Nautilus (Dateimanager) zugreifbar. Nicht in allen Anwendungen ist die Variante jedoch problemfrei, weil der vom Archiveinbinder erstellte Dateipfad (Muster: archive://file%253A%252F%252F%252Ftmp%252FIsofile.iso") jenseits der Gnome-Programme nicht zugreifbar ist. So kann man zB aus der Konsole darauf nicht zugreifen. In diesem Fall müsste man entweder erforderliche Dateien mit dem Archiveinbinder in das Dateisystem exportieren oder man muss die Image-Datei tatsächlich mit den folgenden Tools normal einbinden.
Gmountiso ist leider nicht besonders umfangreich, aber schlank und simpel zu bedienen. Dazu wird das Paket
gmountiso (universe )
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gmountiso
sudo aptitude install gmountiso
installiert [4].
gISOMount ist umfangreicher und wird mit dem Paket
gisomount (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gisomount
sudo aptitude install gisomount
installiert.
Außerdem gibt es noch AcetoneISO welches sich ab Ubuntu Lucid Lynx in den Paketquellen befindet.
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Servicemenü |
ISO-Abbilder können in Dolphin und Konqueror nach der Installation [4] des Pakets
kde-service-menu-fuseiso (universe, )
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install kde-service-menu-fuseiso
sudo aptitude install kde-service-menu-fuseiso
über das Servicemenü ein- bzw. ausgehangen werden. Hier durch einen Rechtsklick auf das Abbild im Menü "Aktionen -> Mount/unmmount CD Image" die entsprechende Auswahl "Mount and open CD image" bzw. "Unmount CD image" treffen.
Das Einhängen von ISO-Images kann auch über die Kommandozeile erfolgen:
sudo mount -o loop /home/user01/image.iso /mnt/temp
Der Befehl hängt die ISO-Image-Datei als sog. Loop-Device in das Verzeichnis /mnt/temp (Beispiel) ein.
Unter Linux gibt es kein zentrales Tool, mit dem sich verschiedene CD-Images einfach in das System einbinden lassen. Daher hat Josef Behr folgendes Skript geschrieben, welches das bei ISO9660/ISO13346(UDF)-konformen Images (*.iso, *.nrg -> s.u, ?) erfolgreich erledigt. Dazu den folgenden Quelltext in eine leere Datei als mountiso speichern [2]:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 | #!/bin/bash # # Copyright (c) 2005 by dejot <Josef Behr> # Modified for ISO13346(UDF) Images by overlord8k8 (ubuntuusers) # Distributed under the GPL version 2 # # mountiso - Mount iso9660/ISO13346(UDF)-Images into directoy ## Das Verzeichnis, in das gemounted wird. !! Schreibrechte benötigt !! mountdir="${HOME}/mountiso" ## Alternative: "/media" (dann erscheint Image auf Desktop) if [ ! -d $mountdir ]; then echo "Directory to mount in ($mountdir/) doesn't exist. I'll create it." mkdir $mountdir fi if [ "$1" = "" ]; then echo "Usage:" echo "Go to the directoy with the image in it. Then type:" echo "mountiso name-of-image-file" echo "You will find the content of the image in $mountdir/name-of-image-file/" elif [ "$1" = "-u" ]; then if [ "$2" = "" ]; then echo "No image for unmounting specified." echo "Please specify by the name of the directory in $mountdir" else if [ -d $mountdir/$2 ]; then sudo umount $mountdir/$2 rmdir $mountdir/$2 echo "Ready." else echo "This image isn't yet mounted in $mountdir" fi fi else if [ ! -e "$1" ]; then echo "Image file not found. Aborting." else if [ ! -d $mountdir/$1 ]; then echo "Creating directory: $mountdir/$1/" mkdir $mountdir/$1 echo "Ready." fi echo "Mounting ..." sudo mount -o loop -t auto $1 $mountdir/$1 echo "If no errors were displayed your image has been successfully mounted." echo "You can access the content now in $mountdir/$1/" fi fi |
Die Datei muss ausführbar gemacht und an einen Ort kopiert werden, der im $PATH des Benutzers ist. Dazu bietet sich /usr/local/bin an. Man öffnet also ein Terminal [1] und gibt dort
chmod 755 mountiso sudo cp mountiso /usr/local/bin
ein.
Das Skript kann natürlich ganz nach Belieben angepasst werden. Der Pfad hinter "mountdir=" stellt das Verzeichnis dar, in das die Images eingebunden werden. Für dieses Verzeichnis werden Schreibrechte benötigt.
Um die Image-Datei einzubinden, gibt man in einem Terminalfenster [1] in dem Verzeichnis, in dem das Image liegt
mountiso image.iso
ein. "image.iso
" stellt hier den Dateinamen des Images dar.
Wieder ausgehängt (unmount) wird so:
mountiso -u image.iso
Zum Aushängen muss man sich nicht mehr im Verzeichnis mit dem Image selber befinden.
Alternativ kann man das NRG-Image auch in ein ISO-Image umwandeln.
Diese Dateien können mit diesem Skript zunächst nicht eingebunden werden. Abhilfe verschafft man sich, indem man in einem Editor [2] die Zeile mit
sudo mount -o loop -t auto $1 $mountdir/$1
durch
sudo mount -o loop,offset=307200 -t iso9660 $1 $mountdir/$1
ersetzt. Die Datei speichert man dann am besten unter einem neuen Namen, z.B. mountnero ab.
Achtung: Auch die neue Datei muss ausführbar gemacht werden. So hat man für beide Image-Formate einen eigenen Befehl zur Verfügung.
Das folgende Skript erledigt die Arbeit des obigen mehr in der Art wie der mount-Befehl selbst und bietet zudem noch einige Features, so kann z.B. ein anderer Einhängpunkt als Standard per Befehl angegeben werden (dieser wird dann auch gespeichert) und das Skript ermöglicht einem zu sehen, welche ISO-Images eingebunden sind.
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Das Skript mit Rootrechten als /usr/bin/mountiso abspeichern und dann für alle ausführbar machen.
Vielen ist daran gelegen ISO-Images einzubinden, um z.B. mit Wine Spiele schneller spielen zu können (da Festplatten-Images schneller gelesen werden können als CDs). In diesem Fall ist es sinnvoll, das ISO-Image direkt an die Stelle des CD-ROM-Laufwerks einzubinden. mountiso hat grob die selbe Syntax wie mount, es wird also wie folgt benutzt:
sudo mountiso <image.iso> <mount-punkt>
Ohne Argumente gibt mountiso eine Liste der gemounteten ISO-Images an.
Wird <mount-punkt> nicht angegeben so wird der eingestellte Default-Mount-Punkt benutzt, nach der Installation ist dies /media/cdrom0. Wem dies nicht gefällt, kann dies wie folgt ändern:
sudo mountiso -d <neuer_standard_mount-punkt>
mountiso speichert diesen neuen Standard-Mount-Punkt in /etc/mountiso.default. Diese Datei kann mittels
sudo mountiso -c
entfernt werden. Gibt man den Parameter -d
ohne weitere Argumente an wird der aktuelle Standard-Mount-Punkt ausgegeben.
Um Images wieder auszuhängen hat der Befehl folgende Syntax:
sudo mountiso -u <eingebundenes_image>
Ist das Image am Standard-Einhängpunkt eingebunden, kann das letzte Argument weggelassen werden. Ist man sich nicht sicher, wo man das Image eingehängt hat, genügt die Eingabe von mountiso ohne Parameter um eine Liste aller CD-Image-Einbindungen zu bekommen.
# Default-Mountpunkt anzeigen sudo mountiso -d # CD Image "starcraft.iso" an Standardmountpunkt einbinden sudo mountiso starcraft.iso # CD Image "broodwar.iso" an "/media/cdrom1" einbinden: sudo mountiso broodwar.iso /media/cdrom1 # Liste aller Einbindungen anzeigen sudo mountiso > /<...>/starcraft.iso on /media/cdrom0 type iso9660 (ro,loop=/dev/loop0) > /<...>/broodwar.iso on /media/cdrom1 type iso9660 (ro,loop=/dev/loop1) # Standardmountpunkt wieder freigeben sudo mountiso -u # Image von "/media/cdrom1" wieder aushängen sudo mountiso -u /media/cdrom1
Neben dem ISO-Format gibt es auch andere, proprietäre Image-Formate, die man vor allem in der Windows-Welt oft findet. Wer diese auch unter Ubuntu einbinden möchte, hat zwei Möglichkeiten:
Man kann einige andere Image-Formate in das ISO-Format umwandeln. Dazu muss man erst das zugehörige Paket installieren und kann dann mit dem Befehl das Image konvertieren.
Image-Format | Paket | Befehl |
allgemein | iat (universe) | iat QUELLDATEI ZIELDATEI |
bin/cue | bchunk (universe) | bchunk QUELLDATEI.bin QUELLDATEI.cue ZIELDATEI.iso |
nrg | nrg4iso ![]() | ./nrg4iso QUELLDATEI.nrg ZIELDATEI.iso |
nrg | nrg2iso (universe) (veraltet, besser: nrg4iso, iat) | nrg2iso QUELLDATEI.nrg ZIELDATEI.iso |
mdf | iat (universe) (oder mdf2iso, gleiche Syntax) | iat QUELLDATEI.mdf ZIELDATEI.iso |
img/ccd/sub | ccd2iso (universe) | ccd2iso QUELLDATEI.img ZIELDATEI.iso |
daa | PowerISO for Linux ![]() | ./poweriso convert QUELLDATEI.daa -o ZIELDATEI.iso -ot iso |
Für die normalerweise mit der Dateiendung bin versehenen Binärdaten ist oft auch die Endung img gebräuchlich. Also nicht wundern, wenn es eine zugehörige *.cue-Datei gibt dann handelt es sich meistens um ein BIN-Image.
Wenn man sich nicht die Mühe machen möchte, jedes Image umzuwandeln, kann man sich auch ein Programm installieren, das diese auch einbinden kann. Mit CDemu lassen sich nahezu alle Formate einbinden. AcetoneISO ist auch schon recht ausgereift, beherrscht aber nicht alle Formate.