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Chocolate Doom

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

chocolate-logo.png Die Computerspielreihe Doom gehört unangezweifelt zu den populärsten ihrer Art. Auch heute, fast 20 Jahre später, erfreuen sich die ersten Teile immer noch großer Beliebtheit. Da verwundert es nicht, dass es unzählige Neu-Implementierungen („Source Ports“) der Spiele für alle gängigen Betriebssysteme gibt. Möglich wurde dies, durch die Veröffentlichung des Quelltextes der Doom-Engine unter freier Lizenz.

Viele der Portierungen suchen die Doom-Engine zu erweitern, indem massig Funktionen zuprogrammiert werden, die es im Original nicht gab. Chocolate Doom {en} hingegen hat das Ziel, die Spiele so weit es geht unverfälscht zu lassen. So basiert es als eine der wenigen Portierungen direkt auf dem originalen Quelltext und nicht auf einem anderen Source Port.

Eine Alternative ist die Doomsday Engine, womit es möglich ist, die klassischen Spiele stark zu erweitern und auch grafisch- sowie audiotechnisch zu modernisieren. Im Gegensatz zu Chocolate Doom wird hier jedoch zwingend ein Grafikkartentreiber mit 3D-Beschleunigung benötigt.

./Chocolate-Doom.jpg
Chocolate Doom

Unterstützte Spiele

  • Doom / The Ultimate Doom (1993)

  • Doom 2: Hell on Earth (1994)

  • Final Doom - TNT: Evilution + The Plutonia Experiment (1996)

Alle „PWADs“ bzw. „TCs“ (Mods) sollten ebenfalls funktionieren, solange sie für die originalen Spiele entwickelt wurden. Sollte es dennoch zu Problemen kommen, finden sich hier {en} und hier {en} einige spezifische Lösungsansätze.

Doom 3 kann nicht mit Chocolate Doom ausgeführt werden. Im zugehörigen Artikel finden sich aber andere Wege.

Installation

  • chocolate-doom (multiverse)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install chocolate-doom 

sudo aptitude install chocolate-doom 

Hierbei wird auch die Shareware von Doom als Abhängigkeit installiert.

Benutzung

Vorbereitung

Damit die Spiele ausgeführt werden können, muss die jeweilige IWAD-Datei (welche sämtliche Grafiken etc. enthält) griffbereit sein. Bei den CD-Fassungen kann die Datei schlicht kopiert werden; Die alten Disketten-Versionen hingegen müssen in der Umgebung eines DOS-Emulators wie DOSBox oder Dosemu zunächst installiert werden. Anschließend finden sich die IWADs im Installationsverzeichnis. Die Dateien sind folgendermaßen betitelt:

Benötigte Dateien
Spiel Zugehörige IWAD-Datei
Doom / The Ultimate Doom doom.wad oder doom1.wad
Doom 2: Hell on Earth doom2.wad
Final Doom - TNT: Evilution tnt.wad
Final Doom - The Plutonia Experiment plutonia.wad

Hinweis:

Die Spiele an sich sind nach wie vor proprietär und kostenpflichtig. Einzig die Engine ist frei.

Einstellungen

Vorm ersten Start sollte -wie damals immer üblich- zuerst das Setup ausgeführt werden, um grundliegende Einstellungen vorzunehmen. Hierzu ist in der Shell folgendes einzugeben[2]:

chocolate-setup 

Es öffnet sich anschließend das für DOS-Spiele typische Konfigurationsmenü, welches allerdings neue Einstellungsmöglichkeiten bietet, die auf Chocolate Doom zugeschnitten sind. Die wenigen Optionen sollten selbsterklärend sein. Wird das Setup mit dem Punkt „Save parameters and launch DOOM“ beendet, wird nun die Shareware-Version von Doom geladen. Soll dies nicht geschehen, muss im Hauptmenü mittels Esc beendet werden.

Spielstart - Einzelspieler

Die allgemeine Syntax gestaltet sich einfach:

chocolate-doom [OPTIONEN] 

Ein Beispiel für einen simplen Aufruf von Doom 2:

chocolate-doom -iwad ~/Spiele/Doom2/doom2.wad 

Ein komplexeres Beispiel bei dem die Auflösung um das dreifache vergrößert- die Maus deaktiviert- und wieder Doom 2 in Kombination mit einer PWAD geladen wird:

chocolate-doom -3 -nomouse -iwad ~/Spiele/Doom2/doom2.wad -file ~/Spiele/Doom2/Mods/tolle_mod.wad 

Es muss immer zuerst eine IWAD angegeben werden. Die PWAD wird folgend mit dem unglücklich titulierten Befehl -file angegeben. Spielt man die verschiedenen Titel häufig im Wechsel, kann die Verwendung eines Alias Zeit und Nerven sparen.

Spielstart - Mehrspieler

Der Mehrspieler-Modus von Chocolate Doom ist von Grund auf modernisiert. Spiele übers Internet sind genauso möglich wie über das Lokale Netzwerk. Zu beachten ist, dass alle Teilnehmer idealerweise die gleiche Version von Chocolate Doom- als auch die gleichen IWADS und PWADS verwenden sollten. Um Probleme zu vermeiden, könnten z.B. vorab die Prüfsummen der Dateien verglichen werden.

Hinweis:

Wie bei allen Internetanwendungen ist darauf zu achten, dass der verwendete UDP-Port von Chocolate Doom nicht von einer Firewall, sei es Software- oder Hardwareseitig (NAT/Router), blockiert wird. Standardmäßig wird Port 2342 benutzt, dieser kann jedoch vom Host beliebig geändert werden.

Direkte Verbindung

Möchte man mit einem oder mehreren Bekannten online spielen, ist der einfachste Weg eine direkte Verbindung. Hier muss ein Teilnehmer die Rolle des Hosts übernehmen (am besten Derjenige, Der über die schnellste Internetverbindung verfügt), alle Anderen sind Clients. Hierzu ist erneut das Setup dienlich:

chocolate-setup 

Die letzten drei Punkte sind hier von Interesse:

  • Start a Network Game (Als Host fungieren)

  • Join a Network Game (Als Client verbinden)

  • Multiplayer Configuration (Spielername ändern und bei Bedarf häufige Chat-Nachrichten vorfertigen)

Der Host entscheidet darüber, welches Spiel in welchem Modus und mit welchen Regeln gespielt wird. Beide Seiten müssen jedoch zuvor die nötigen IWADS (und wenn nötig auch PWADS) festlegen. Dazu wird zuerst eine der beiden Verbindungsmöglichkeiten gewählt- und anschließend mit W eine Liste geöffnet, in welche die Pfade zu den Dateien eingetragen werden. Schlussendlich startet der Host die Runde und die Clients können sich über seine IP-Adresse samt Port verbinden.

Öffentliche Server

Hier {en} findet sich eine Auflistung an öffentlichen Servern samt IP-Adressen und Ports. Man verbindet sich als Client auf die übliche Weise.

Befehlsübersicht

Im folgenden ein Auszug der wohl nützlichsten Befehle. Viele Weitere finden sich in der Manpage.

Generelle Optionen
Option Beschreibung
-iwad DATEI Eine IWAD laden und damit eines der Spiele starten (Beispiel: -iwad ~/Spiele/Doom2/doom2.wad).
-file DATEI Eine passende PWAD dazu laden (Beispiel: -file ~/Spiele/Doom2/PWADS/tolle_mod.wad).
-nomusic MIDI-Musik deaktivieren.
-nosfx Soundeffekte deaktivieren.
-nosound Komplette Soundausgabe deaktivieren.
-nomouse Unterstützung der Maus deaktivieren.
-novert Mit der Maus nur Zielen, nicht Gehen („Mouse Aiming“).
-2 / -3 Die Standardauflösung um das zweifache/dreifache hochskalieren. Kann Probleme mit modernen Grafikkarten verhindern.
-geometry BRxHÖ Eine bestimmte Auflösung angeben auf die skaliert werden soll (Beispiel: -geometry 800x600).

Probleme

Spiele stürzen beim Aufruf der Optionen ab

Dieser Fehler tritt in älteren Versionen auf, wenn im Chocolate Setup eine Maus-Geschwindigkeit eingestellt wurde, die den eigentlichen Maximalwert der Spiele überschreitet. Es hilft nur, den Wert vorübergehend wieder zu senken.

Tonprobleme

Unter älteren Ubuntu-Versionen wie z.B. 11.10 (Oneric Ocelot) kann es zu stotterndem Ton kommen. Schuld ist ein Bug im SDL-Mixer. Neuere Versionen von Chocolate Doom geben eine Warnung im Terminal aus, wenn diese fehlerhafte Programmbibliothek entdeckt wird. Eine Lösung gibt es leider nicht.

Freedom kann nicht gestartet werden

Das in den Paketquellen erhätliche Freedoom (ein freier IWAD-Ersatz) hält sich nicht an die originalen Spezifikationen der Doom-Engine. Es kann daher nicht mit Chocolate Doom ausgeführt werden.

Infobox

Spielname
Originaltitel: Doom / The Ultimate Doom / Doom II: Hell on Earth / Final Doom
Genre: Ego-Shooter
Sprache: {en}
Veröffentlichung: 1993 / 1994 / 1996
Publisher: id Software
Medien: Diskette / CD
Läuft mit: nativ

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