Ubuntu 12.10 „Quantal Quetzal“
Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Grundsätzlich ist die Installation von Ubuntu auf einem System mit einem UEFI nicht schwieriger, als auf einem System mit einem BIOS. D.h. besondere manuelle Eingriffe sind in der Regel vor oder während der Installation nicht notwendig, sofern das EFI seitens des System- oder Mainboard-Herstellers sauber implementiert wurde.
Voraussetzung ist allerdings, dass man den Boot-Mechanismus - der gegenüber einem BIOS-System komplexer ist - kennt und damit umzugehen weiß. Daher muss man dem Startvorgang der Ubuntu-CD oder des Ubuntu-USB-Sticks besondere Aufmerksamkeit schenken, um etwaigen Fallstricken die sich daraus ergeben können von vornherein aus dem Weg zu gehen.
In diesem Artikel wird auf Besonderheiten und Probleme eingegangen, die den Start der Ubuntu-CD, die Installation von Ubuntu sowie den ersten Start nach erfolgter Installation betreffen - sofern sie etwas mit der Nutzung von EFI zu tun haben.
Um Ubuntu auf einem System mit UEFI-BIOS im EFI-Modus installieren zu können, muss man das Ubuntu-Installations-Medium unbedingt im EFI-Modus durch entsprechende Auswahl im EFI-Menü starten. Ist im EFI-BIOS auch die Option
secure-boot
aktiviert, so wird die Installation unter Ubuntu auch gleich mit signiertem Kernel ausgeführt. Nach der Auswahl im EFI-Menü und Start des Ubuntu-Installations-Medium stellen sich die Fragen:
War der Start des Computers mit dem Installations_Medium erfolgreich?
Befindet man sich am Ubuntu Live-Desktop?
Kann man das bejahen, dann sollte man die nachfolgenden Abfrage durchführen - zumindest helfen diese dem Verständnis und der Übersicht über den Rechner / der Speichermedien.
Dazu öffnet man ein Terminal mit der Tastenkombination
Strg + Alt + T
und gibt in das Terminal [1] ein:
sudo apt-get install efibootmgr
sudo efibootmgr -v
Bei einem Live-System, gestartet im EFI-Modus, wird eine Liste der Einträge im NVRAM angezeigt. Auch das Installations-Medium muss in dieser Liste sein.
Die Installation im EFI-Modus läuft grundsätzlich genauso ab, wie herkömmlich vom BIOS-Modus gewohnt. Allerdings gibt es wesentliche Unterschiede bei der Installationsart. Je nach gewählter Installationsart führt die Ubuntu-Installation zu folgendem Verhalten nach dem Starten des Installers. Siehe auch die Hinweise unter Erstellung Bootloader
Derzeit erkennt das Ubuntu-Setup-Programm leider keine andere, bestehende EFI-Installation. Um Ubuntu neben einer bestehenden EFI-Installation einzurichten, muss daher im Moment die Installationsart Etwas Anderes gewählt werden.
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Maske mit Zuordnung von weiteren Parametern |
Erscheint im Installer der rechte Hinweis, so ist die Installation unproblematisch. Jede andere Darstellung bedingt eine intensive Untersuchung des Systems und man sollte die Installation abbrechen.
Wählt man die erste Option, so kann man hier gleich die weiteren Parameter
"Die neue Ubuntu-Installation zur Sicherheit verschlüsseln"
"LVM für die neue Ubuntu-Installation benutzen"
Mit dem Button "Weiter" wird dann automatisch
das vorhandene Betriebssystem auf dem Datenträger gelöscht
in jedem Fall eine GPT auf dem Datenträger angelegt
eine Ubuntu-Root-Partition sowie eine Partition für die Auslagerungsdatei (swap) eingerichtet
in jedem Fall eine EFI-System-Partition erstellt
GRUB-EFI auf die EFI-System-Partition installiert
und ein Eintrag im EFI-Boot-Menü hinterlegt
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Maske zur Auswahl einer Festplatte |
Sind mehr als eine Festplatte im Rechner, erscheint als nächste Zwischenabfrage diese Anzeige. Dort kann man dann eine bestimmte Festplatte zur Installation aussuchen.
Wichtig an dieser Stelle ist zu wissen, sofern bereits eine EFI-Partition im Rechner vorhanden ist (in der Regel /dev/sda1), wird immer diese genommen, auch wenn die Installation von Ubuntu auf einer anderen Festplatte - z.B. auf /dev/sdb erfolgt.
Wählt man aus obigen Angebot diese Installationsart "Etwas Anderes", so gilt folgendes:
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Vorauswahl EFI Boot Partition |
Erstellt man hier eine neue Partitionstabelle so wird stets eine GPT angelegt.
Sofern noch keine EFI-Partition vorhanden ist, muss diese unbedingt eingerichtet werden. Diese heißt innerhalb des Installationsprogramms "EFI-Boot-Partition".
Als Gerät für den Bootloader muss man keine Angaben machen, sollte aber die EFI-Partition als Vorgabe benutzen.
Erforderliche Nacharbeiten zur Optimierung des System werden hier beschrieben.
Da der Installer keine anderen EFI-Installationen erkennt, muss man die ggf. anderen, vorhandenen Betriebssysteme später manuell in das GRUB 2-Menü einbinden, wenn man nicht ausschließlich über das EFI-Menü auswählen will.
Ab GRUB_2 Version 2.0 werden andere Linux-Betriebssysteme eingeschränkt erkannt und eingeordnet. Diese Einschränkungen sind:
Die Installation befindet sich auf einem externen Medium
Das andere Betriebssystem befinden sich auf
dem gleichen externen Medium
auf einem weiteren externen Medium
Man muss die Option secure-boot im EFI-BIOS auf jeden Fall deaktivieren (siehe auch CSM). Außerdem sollte man im EFI-BIOS die Optionen
Fast Boot
UEFI-Modus
deaktivieren. Dieses hat aber zur Folge, dass diese Features dann auch für andere Betriebssysteme nicht mehr zur Verfügung stehen!
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Vorauswahl Reservierter BIOS Boot-Bereich |
Um Ubuntu auf einem System mit UEFI-BIOS im BIOS-Modus installieren zu können, muss man das Ubuntu-Installations-Medium unbedingt im BIOS-Modus durch entsprechende Auswahl im EFI-Menü starten.
Der weitere Ablauf erfolgt danach im Installer im Wesentlichen wie unter Installation beschrieben.
Hat man eine GUID-Partitionstabelle (GPT) und will/muss diese beibehalten, so muss man den Punkt Installationsart Etwas Anderes wählen und für die GRUB 2-Dateien noch einen als reservierten BIOS Boot-Bereich) bezeichneten Bereich anlegen (siehe Abbildung).
EFI Bootmanagement Übersicht zur Artikelserie
EFI Grundlagen - Alles Wissenwerte rund um Ubuntu mit einem (U)EFI-BIOS]
EFI Nachbearbeitung - Hinweise und Maßnahmen nach einer Installation
efibootmgr - (U)EFI-Menü einstellen und prüfen
EFI Problembehebung - eine Sammlung von Erfahrungen, Fragen und Abhilfen
Dualboot - Installation von Ubuntu neben Windows
UNetbootin - Eine ISO-Datei auf einen USB-Stick bringen
Live-USB - Startmedienersteller: eine ISO-Datei auf einen USB-Stick bringen
UEFI Spezifikation - Aufbau und Grundsätze
UEFI - Unified Extensible Firmware Interface
NVRAM - Non-Volatile Random-Access Memory