Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
LightScribe ist eine von Hewlett-Packard entwickelte Technologie zum optischen Beschriften eines CD- oder DVD-Rohlings. Um die Technologie nutzen zu können sind neben einem geeigneten Brenner auch spezielle Rohlinge nötig. Während die Unterseite des Rohlings wie gewohnt mit Daten beschrieben wird, kann danach der Rohling umgedreht in das Laufwerk gelegt werden, um seine Oberseite zu beschriften. Die Oberfläche eines LightScribe-Rohlings ist mit einer speziellen goldenen Farbe überzogen, die auf die Hitze des Lasers reagiert. Das Ergebnis ist ein monochromes Bild, welches in konzentrischen Kreisen in die Oberfläche gebrannt wird. Alle Rohlinge sind zusätzlich mit einem Barcode ausgestattet, der vom Brenner gelesen werden kann und somit gewährleistet, dass der Rohling immer die gleiche Ausgangsposition im Laufwerk hat. Dadurch lässt sich das Motiv beliebig "überbrennen" - aber so, wie es der Benutzer plant. Besonders nützlich ist dies, um Bilder oder Text auf unbeschriftete Flächen hinzuzufügen oder um den Kontrast zu verstärken (das Ergebnis ist nämlich eher grau als schwarz).
Für die Benutzung eines Lightscribe-Laufwerks ab Ubuntu 7.10 muss man sich zunächst die aktuellen Treiber von der Seite Lightscribe.com herunterladen. Auf der selben Seite kann man auch den "Simple Labeler", ein Programm zum Bedrucken der Rohlinge, beziehen. Bevor man die Treiber installiert, muss man jedoch eine Gruppe
wheel
anlegen [5] und die Benutzer, die in der Lage sein sollen CDs zu bedrucken, hinzufügen, da ansonsten der Druckvorgang nicht startet oder der Rohling nicht erkannt wird:
sudo addgroup wheel sudo adduser benutzername wheel
Nun kann man das heruntergeladene .deb-Paket installieren [4]. Anschließend kann man mit der Installation von 4L und/oder Simple Labeler (siehe unten) fortfahren.
Fremdpakete können das System gefährden.
Lange Zeit war es für Linux-Benutzer nicht möglich, ihren LightScribe-fähigen Brenner zu benutzen. HP hat die Technologie an ausgewählte Software-Firmen unterlizensiert, die offensichtlich wenig daran interessiert waren, ihre LightScribe-fähige Brennsoftware für Linux-Systeme bereitzustellen.
Der Hardware-Hersteller LaCie hat sich nun aber dazu entschlossen, seine Lizenz dafür zu nutzen ein Software-Tool für Linux zu veröffentlichen, mit dem es möglich ist, LightScribe-Rohlinge unter Linux zu beschriften: "4L: LaCie LightScribe Labeler for Linux". Das Programm ist kostenlos, aber Closed Source.
Es gibt noch ein OpenSource-Programm namens qlscribe für den Druck. Es kann bei sourgeforge heruntergeladen werden.
Derzeit wird nur Ubuntu für x86-basierte Prozessoren von 4L unterstützt. Es läuft jedoch auch auf der 64-Bit-Version. Allerdings ist die Installation etwas schwieriger, da für die Konvertierung mit Alien ein 32-Bit-System benötigt wird.
Fremdpakete können das System gefährden.
Um 4L nutzen zu können, muss zunächst der Treiber von der Lightscribe.com heruntergeladen werden und anschließend installiert [1] werden.
Danach kann man 4L ebenfalls von LaCie herunterladen. Da der Treiber bisher nur in einem RPM-Paket vorliegt, muss dieses erst mittels alien in ein Ubuntu-Paket konvertiert und anschließend installiert [1] werden. Eine vorkonvertierte Datei gibt es auf yardbird.net
.
Abweichend von [1] muss bei der Installation eingegeben werden:
dpkg -i --force-architecture lightscribe-XYZ.deb
sowie:
dpkg -i --force-architecture 4l-XYZ.deb
Die Alternative zu 4L - qlscribe - gibt es mittlerweile als 64-bit Version 0.14.
Eine deb-Version des rpm-Paketes von 4L kann ebenfalls von yardbird.net als 4l_1.0-r6_i386.deb heruntergeladen werden. Ansonsten ist es nötig, eine 32-Bit chroot für die Benutzung von alien zu erstellen, falls keine 32-Bit-Umgebung zur Verfügung steht.
Der Treiber muss auf jeden Fall vor dem Programm installiert werden. Um bei den konvertierten Paketen nicht den Überblick zu verlieren, sollte der erste Installationsschritt vollständig vor dem zweiten durchgeführt werden.
Es kann passieren, dass das Laufwerk trotzdem nicht erkannt wird und es folgenden Fehler gibt
4L-cli: error while loading shared libraries: liblightscribe.so.1: cannot open shared object file: No such file or directory
In diesem Fall kann folgender Befehl helfen
sudo ldconfig
Vor der Benutzung sollte der Computer neu gestartet werden, sonst kann der Rohling nicht bedruckt werden. Es gibt von 4L eine grafische Oberfläche (GUI) und eine Kommandozeilen- Version fürs Terminal.
Die Benutzeroberfläche von 4L lässt sich über
4L-gui
starten [2].
Um tatsächlich Rohlinge beschreiben zu können, werden Root-Rechte benötigt.
Die Benutzung des Programms ist recht intuitiv und denkbar einfach. Als erstes wählt man eine Grafik aus - unterstützt werden die Bildformate PNG, GIF, JPEG und BMP. Dafür klickt man oben links auf den Ordner, es erscheint ein Dialog "Bild importieren" und man kann sich bequem zur gewünschten Datei durchklicken. Über die Schaltflächen unten rechts, sowie den Regler, lässt sich die Grafik dann in der Vorschau auf die Größe des Rohlings anpassen und in die gewünschte Position bringen. Zu guter Letzt kann man sich über die drei Schaltflächen unten links für einen Modus entscheiden, in welcher Weise die CD/DVD beschrieben werden soll:
die gesamte Fläche der Disc beschreiben (rechts)
von der Mitte ausgehend konzentrisch zur Hälfte (Mitte)
nur einen Ring (links)
Der jeweilige Bereich wird durch eine weiße Fläche zwischen zwei blauen Ringen kenntlich gemacht. Hat man alles zu seiner Zufriedenheit konfiguriert, klickt man auf die Schaltfläche oben rechts und gelangt zum zweiten Menü.
Hier erscheint zunächst der vom Programm erkannte LightScribe-fähige Brenner. Hat man einen Rohling bereits im Laufwerk in Position gebracht, kann dies mit Hilfe eines Klicks auf den Pfeil bei "Medium" überprüft werden. Die Meldung im Feld daneben sollte in etwa der des Screenshots entsprechen:
Bevor endlich mit dem Beschreiben der Disc begonnen werden kann, hat man vorher noch die Option, sich das spätere Ergebnis vor Augen führen zu lassen. Nachdem man auf "Vorschau" geklickt hat, erscheint eine Grafik in Schwarz/Weiß zur Verdeutlichung, wie das Ergebnis in etwa aussehen wird. Besonders praktisch ist diese "letzte Überprüfung" bei einem anderen Modus als dem 1. zur Beschreibung der gesamten Oberfläche, da hier wirklich alles außerhalb der blauen Ringe abgeschnitten wird.
Hat man sich schlussendlich für eine der beiden Optionen zum Kontrast entschieden, kann der Schreibvorgang mit "Drucken" begonnen werden.
Bitte bei Verwendung dieser Anleitung unbedingt den Artikel Konfiguration von sudo beachten!
Möchte man es anderen Benutzern, die keine Root-Rechte auf dem kompletten System bekommen sollen, ermöglichen, das Programm zum Brennen zu nutzen, so ist dies problematisch. Das Brennen braucht Root-Rechte. Man kann es jedoch einzelnen Benutzern ermöglichen, "4L-gui" auszuführen, ohne ein Passwort eingeben zu müssen.
Hier zu muss sudo über den Befehl [2]
sudo visudo
konfiguriert und die Zeilen
# User alias specification User_Alias LIGHTSCRIBE = otto, anna, berta # Cmnd alias specification Cmnd_Alias LACIE_4L = /usr/bin/4L-gui # User privilege specification LIGHTSCRIBE ALL = NOPASSWD: LACIE_4L
eingefügt werden. In diesem Beispiel würden die drei Benutzer "otto, anna, berta" das Programm mit dem Befehl
gksudo 4L-gui
benutzen können, ohne als Administrator angemeldet zu sein.
Anschließend kann man sich einen Starter mit dem Befehl "gksudo 4L-gui" anlegen und als normaler Nutzer diesen über einen Menü-Eintrag oder ein Symbol aufrufen.
Alternativ zur GUI kann man 4L sogar komplett losgelöst mit dem Terminal [2] nutzen. Allerdings hat dies, neben der relativ umständlichen Bedienung, den großen Nachteil, dass ausschließlich BMP-Dateien genutzt werden können. Deshalb verzichtet dieser Artikel auf eine Anleitung zu diesem Zwecke. Stattdessen werden im Weiteren ein paar allgemein nützliche Befehle aufgeführt, die für alle Benutzer von Interesse sein könnten. Wer sich dennoch für diese Möglichkeit interessiert, kann die nötigen Befehle in der 4L User Manual (ab Punkt 2.3) nachlesen.
Über den Befehl
4L-cli enumerate
werden Informationen zum als geeignet erkannten Laufwerk ausgegeben. Beispiel:
Drive path: /dev/hdd Usable: 1 Full name: HL-DT-ST - DVD-RAM GSA-H20L - 1.00 Model: DVD-RAM GSA-H20L Manufacturer: HL-DT-ST Capabilities: monochrome Drive inner radius: 21000 Drive outer radius: 58700
Am wichtigsten ist hier sicher der Pfad des Laufwerks (Drive path
), da dieser für alle weiteren Befehle gebraucht wird. Usable
sagt aus, ob das Laufwerk derzeit benutzt werden kann - falls dem so ist, steht dort eine 1
, falls nicht eine 0
. Die restlichen Angaben sind im Prinzip selbsterklärend und für die Benutzung nicht weiter von Belang. Besonders die Angabe bei Capabilities
dürfte sich wohl kaum bei einem anderen Brenner unterscheiden, da die LightScribe-Technologie bisher ausschließlich monochrome Ergebnisse liefern kann.
Da man spätestens jetzt den Pfad seines LightScribe-Brenners kennt, kann man nun - sofern eine CD oder DVD eingelegt wurde - überprüfen, ob das jeweilige Medium als LightScribe-fähig erkannt wird und die Disc korrekt eingelegt wurde. Hierfür benutzt man
4L-cli mediainfo /<Pfad>/<Brenner>
(für das obige Beispiel also 4L-cli mediainfo /dev/hdd
). Im besten Fall erhält man dann eine ähnliche Meldung wie diese:
Using /etc/lightscribe.rc Media present: 1 Lightscribe media: 1 Oriented for labeling: 1 Shape: disc_12cm Manufacturer ID: 102 Print area inner radius: 23800 Print area outer radius: 58700
Die 1
gibt hier jeweils wieder eine positive Rückmeldung dazu, dass
Eine CD oder DVD im Laufwerk liegt (Media present
)
Es sich bei dieser auch um einen LightScribe-Rohling handelt (Lightscribe media
)
Sie korrekt im Laufwerk liegt - nämlich mit der Oberseite nach unten (Oriented for labeling
)
Erst dann erscheinen die restlichen (weniger wichtigen) Informationen.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass man mehrere LightScribe-fähige Brenner besitzt, hat LaCie eine leichte Möglichkeit bereitgestellt, um herauszufinden, hinter welchem Pfad sich welches Laufwerk versteckt.
Mit dem Befehl
4L-cli open /<Pfad>/<Brenner>
lässt sich die Lade des Laufwerks nämlich bequem über das Terminal öffnen und mit
4L-cli close /<Pfad>/<Brenner>
wieder schließen.
Fremdpakete können das System gefährden.
Das Programm Simple Labeler ist ziemlich selbsterklärend. Es kann von der Seite lightscribe.com als .deb-Paket heruntergeladen werden. Im Gegensatz zu "4L" kann man mit Simple Labeler keine Bilder auf die Rohlinge Drucken, dafür aber leichter Beschriftungen erstellen. Es kann auch mit 4L kombiniert werden um z.B. erst die Beschriftung und im Anschluss mit 4L ein Hintergrundbild auf den Rohling zu drucken.
Standardmäßig befindet sich das Programm in /opt/lightscribeApplications/SimpleLabeler/SimpleLabeler, und kann entsprechend mit
/opt/lightscribeApplications/SimpleLabeler/SimpleLabeler
gestartet werden. Einfacher ist es, sich im Hauptmenu einen Starter anzulegen.
Außerdem kann man von der selben Seite auch "label-designs" herunterladen, die dann mit dem Simple Labeler gedruckt werden können.
Ein Skript für mehr Kontrast beim Beschriften findet sich in /usr/lib/lightscribe/elcu.sh zum aktivieren folgende Schritte befolgen:
Die Datei mit einem Editor mit Rootrechten öffnen [3] öffnen und in die erste Zeile statt #!/bin/sh in #!/bin/bash verändern
Danach das Skript mit einem Terminal [2] ausführen:
sudo /usr/lib/lightscribe/elcu.sh
Zuletzt die 1 auswählen und fertigstellen
Das Programm DiscWrapper ist, eine entsprechende 4L-Installation vorausgesetzt, ebenfalls in der Lage, LightScribe-Medien zu beschriften.
qlscribe Alternative zu 4L, unterstützt 64-bit (Version 0.14)
Offizielle Seite von LaCie zum "LightScribe Labeler für Linux"