Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Unter Ubuntu steht ein eigenes grafisches Werkzeug zur Benutzerverwaltung bereit. Dieses unterscheidet sich je nach Ubuntu-Version.
Ubuntu bietet mit users-admin ein umfangreiches Programm, um Benutzer und Gruppen zu bearbeiten. Man findet es im GNOME-Menü unter
"System -> Systemverwaltung -> Benutzer und Gruppen"
Hier werden nur die Benutzer bzw. Gruppen angezeigt, die normalerweise für die Verwaltung relevant sind. Es gibt noch weitere Benutzer und Gruppen auf dem System, doch diese sind nur in Sonderfällen wichtig. Eine vollständige Auflistung aller Gruppen mit all ihren Benutzern liefert die Datei /etc/group.
Linux als UNIX-Abkömmling hat seine Wurzeln im Mehrbenutzerbetrieb. Aus dieser Tradition werden beim Anlegen eines Benutzers über die Schaltfläche "Benutzer hinzufügen" mehr Daten als nur Benutzername und Passwort abgefragt, wobei manche Angaben (alles außer Benutzername und Kennwort) freiwillig sind.
Prinzipiell wird zwischen den beiden Benutzer-Profilen "Administrator" und "Desktop-Nutzer" unterschieden. Letztere finden sich auf einem weitgehend beschränkten Arbeitsplatz wieder. Bei der Installation eingerichtete Benutzer erhalten automatisch Administrations- bzw. Root-Rechte und können damit auch die Rechte anderer Benutzer anpassen.
"Grundeinstellungen": Benutzername und vollständiger Name des Benutzers
"Kontaktinformationen": Kontaktinformationen, die eventuell von anderen Programmen benutzt werden können
"Passwort": Das Kennwort für die Anmeldung
Hier ist es möglich, dem Benutzer die Rechte an bestimmten Geräten oder Diensten zuzuweisen. Dieser Reiter macht im Endeffekt nichts anderes, als den gewählten Benutzer den jeweiligen Gruppen ("audio", "plugdev" usw.) hinzuzufügen bzw. ihn daraus zu entfernen.
Bezeichnung | Gruppe |
Audio-Geräte verwenden | audio |
Automatisch auf externe Speicherlaufwerke zugreifen | plugdev |
Bandlaufwerke benutzen | tape |
CD-ROM Laufwerke benutzen | cdrom |
Diskettenlaufwerke benutzen | floppy |
Faxe senden und empfangen | fax |
Freigaben für das lokale Netzwerk einrichten | sambashare |
Internetverbindung mit Modem aufbauen | dip |
Modems verwenden | dialout |
Scanner benutzen | scanner |
System administrieren | admin (ab Ubuntu 12.04 stattdessen sudo ) |
Systemprotokolle überwachen | adm |
Werkzeuge verwenden, die eine Verbindung durch Einwahl herstellen | dip |
Verwendung von FUSE-Dateisystemen, zum Beispiel für LTSP-Thin-Client Blockspeichergeräte, erlauben | fuse |
"Persönlicher Ordner": Das Homeverzeichnis eines Benutzers muss nicht zwingend in /home liegen. Man kann das Homeverzeichnis eines Benutzers an eine beliebige Stelle des Dateisystems legen.
"Befehlszeile": Jeder Benutzer kann entscheiden, welche Shell (bash, zsh, fish usw) er benutzen will. Üblicherweise ist /bin/bash eingestellt.
"Hauptgruppe": Normalerweise legt Ubuntu für jeden Benutzer eine eigene Gruppe an, die den gleichen Namen hat wie der Benutzer, und hier als Hauptgruppe des Benutzers eingetragen ist. Im Normalfall ist der Benutzer dann auch das einzige Mitglied der Gruppe.
"Benutzerkennung (UID)": Kennzahl, über die die Benutzerrechte intern verwaltet werden. Ihre Kenntnis ist z.B. beim Einbinden ("mounten") von Ordnern oder Dateien aus anderen Dateisystemen (VFAT, NTFS, CIFS) nötig.
Über die Schaltfläche "Gruppen verwalten" kann man die Gruppen des Systems bearbeiten und beispielsweise einen Benutzer zu einer Gruppe hinzufügen, die nicht in der vereinfachten Oberfläche der Benutzerkonfiguration enthalten ist. Der Dialog zum Bearbeiten der Gruppen ist deutlich einfacher gestaltet. Durch einen Doppelklick können Benutzer aus der Benutzeransicht in der linken Spalte zu einer Gruppe in der rechten Spalte hinzugefügt werden.
"Grundeinstellungen": Hier sind "Gruppenname" und "Gruppenkennung (GID)" eingetragen. Die Gruppenkennung entspricht der Benutzerkennung (UID) zur Identifikation der Gruppe.
Unter Ubuntu 11.10 ist die Benutzerverwaltung – im Vergleich zu früheren Versionen – stark abgespeckt worden. Es besteht standardmäßig nur die Möglichkeit, Benutzer anzulegen. Das Ändern der Gruppenzugehörigkeit über eine grafische Oberfläche ist nicht mehr möglich, dazu muss die Anwendung gnome-system-tools installiert werden (siehe Gruppenzugehörigkeit verwalten).
Die Standard-GUI von Unity und der GNOME-Shell zur Benutzerverwaltung ist über das Systemmenü und dann "Systemeinstellungen -> Benutzerkonten" aufrufbar (siehe GNOME3 Systemeinstellungen). Um weitere Aktionen vorzunehmen, müssen zuerst durch einen Klick auf "Entsperren" und die Eingabe des Passworts die Einstellmöglichkeiten freigegeben werden. Dies ist nur für Nutzer möglich, die Systemverwalter-Rechte haben.
Nach dem Entsperren können neue Nutzer angelegt oder natürlich auch vorhandene gelöscht oder modifiziert werden. Auf der linken Seite des Fensters sieht man die vorhandenen Konten.
Ein Klick auf das "+"-Symbol links unten legt ein neues Konto an. Hier werden dann der Name und der gewünschte Nutzername abgefragt. Weiterhin kann zwischen den beiden Kontotypen "Standard" und "Systemverwalter" gewählt werden. Danach muss das Konto noch aktiviert werden, indem ein Passwort festgelegt wird. Dazu klickt man auf den Schriftzug "Konto ist deaktiviert" und gibt das gewünschte Passwort ein. Alternativ kann auch festgelegt werden, dass der neue Nutzer sich ohne Passwort anmelden kann, was bei Mehrbenutzersystemen aber nicht zu empfehlen ist.
Soll ein Nutzer gelöscht werden, so wählt man diesen zuerst aus und klickt dann auf das "-" links unten im Fenster. Daraufhin erscheint ein Dialog, in dem abgefragt wird, ob die Benutzerdaten ebenfalls gelöscht oder behalten werden sollen. Nach der Auswahl der entsprechenden Option wird das Benutzerkonto gelöscht.
Die grafische Oberfläche bietet unter Ubuntu 11.10 standardmäßig keine Möglichkeit, die Gruppenzugehörigkeit(en) zu verwalten. Ohne Nachinstallation von Programmen muss dies über das Terminal erfolgen. Es kann aber das Paket
gnome-system-tools
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gnome-system-tools
sudo aptitude install gnome-system-tools
nachinstalliert werden, um die Gruppenzugehörigkeiten grafisch zu verwalten. Anschließend muss man sich einmal neu anmelden, um die Benutzerdaten des Systems einmalig einzulesen. Das grafische Werkzeug findet sich nun unter "Benutzer & Gruppen".