Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
PulseAudio
ist ein erweiterter Soundserver, der seit Ubuntu 8.04 Standard bei Ubuntu ist. Kubuntu nutzt PulseAudio seit Ubuntu 10.10, Lubuntu verwendet PulseAudio nicht.
Die Audioausgabe verschiedener Programme können individuell über eine einfache grafische Oberfläche (GUI) sowohl in ihrer Lautstärke und Balance als auch in der Auswahl des Ausgabemoduls (Netzwerk, Soundkarte(n), USB-Kopfhörer) gesteuert werden, ohne dass die Kanäle sich dabei in die Quere kommen.
PulseAudio ersetzt nicht ALSA! Zu den Details siehe Soundsystem und ALSA.
PulseAudio ist standardmäßig bereits installiert und findet sich unter precise unter "Systemeinstellungen -> Hardware -> Audio".
Zur nachträglichen Installation müssen folgende Pakete installiert [1] werden:
pulseaudio
pulseaudio-utils
gstreamer0.10-pulseaudio
libsdl1.2debian-pulseaudio (bei Verwendung auf SDL basierender Spiele)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install pulseaudio pulseaudio-utils gstreamer0.10-pulseaudio libsdl1.2debian-pulseaudio
sudo aptitude install pulseaudio pulseaudio-utils gstreamer0.10-pulseaudio libsdl1.2debian-pulseaudio
![]() |
PulseAudio |
Eine spezielle Konfiguration ist in der Regel nicht erforderlich. Möchte man dennoch Änderungen vornehmen, muss PulseAudio neu gestartet werden [2], damit Änderungen an der Konfiguration greifen:
pulseaudio -k -> Beendet PulseAudio pulseaudio -D -> Neustart als daemon
Ggf. erscheint eine Meldung wie
W: ltdl-bind-now.c: Failed to find original dlopen loader.
die allerdings – wenn sie nicht von weiteren Fehlermeldungen begleitet wird – keinen Einfluss auf die Funktion hat.
Um bei einer analogen Surround-Soundkarte alle Kanäle nutzen zu können, muss in der Datei /etc/pulse/daemon.conf das Semikolon (Kommentarzeichen) in der Zeile default-sample-channels
entfernt und als Wert die Anzahl der Kanäle eingetragen werden [2] [4]. Im Falle einer 5.1-Soundkarte wäre der Wert 6. Nach einem Neustart werden alle Kanäle im PulseAudio Volume Control angezeigt und sind auch regelbar.
Der Wert von enable-lfe-remixing
muss auf yes
gestellt und das Semikolon in der Zeile entfernt werden, damit der lfe
(Subwoofer) richtig arbeitet.[2][4] Ist der Eintrag nicht vorhanden, so muss
enable-lfe-remixing = yes
hinzugefügt werden.
Ubuntu bringt von Haus aus die Profile für digitalen Surround-Sound über S/PDIF nicht mit. Will man diese verwenden, muss folgende Bibliothek installiert werden:
libasound2-plugins-extra (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install libasound2-plugins-extra
sudo aptitude install libasound2-plugins-extra
Danach lassen sich die Profile für Digialen Surround im Reiter "Konfiguration" im Fenster des Lautstärkereglers auswählen.
![]() |
Aufnahme-Spur einrichten |
Mit dem unter Ubuntu standardmäßig installierten Programmen Audio-Recorder oder Audacity ist es möglich, die Audioausgabe direkt mitzuschneiden und in verschiedenen Formaten abzuspeichern. Um das Default-Ausgabegerät aufzuzeichnen, muss bei laufender Aufnahme in PulseAudio Volume Control im Reiter "Aufnahme" mit die Spur auf "Monitor of (verwendete Soundkarte)" verschoben werden. Ggf. muss im PulseAudio-Lautstärkeregler im Reiter "Konfiguration" die aktive Soundkarte von "Analog Stereo Duplex" auf "Analog Stereo Ausgang" umgestellt werden.
Das benötigte Paket lässt sich über das folgende Paket installieren [1]:
pavucontrol (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install pavucontrol
sudo aptitude install pavucontrol
Diese Einstellung wird gespeichert, sodass beim nächsten Aufnahme-Start gleich der Monitor verwendet wird. Ein Dropdown-Menü ist unten rechts im Aufnahmereiter direkt erreichbar.
PulseAudio installiert sich als Dienst. Dieser wird nach einem Neustart aktiv. Ob der Soundserver läuft, kann man mit dem Befehl ps im Terminal [2] feststellen, der gesuchte Prozess heißt pulseaudio
:
ps -C pulseaudio
Wenn alles korrekt ist, sollte die Ausgabe in etwa so aussehen:
PID TTY TIME CMD 5747 ? 00:00:02 pulseaudio
Empfohlen werden:
Dieses Programm stellt das wichtigste Werkzeug für die Soundkontrolle dar und bietet eine Übersicht über alle aktuellen Audioquellen mit einzelner und Master-Lautstärkeregelung. Dieses Programm erfüllt seine Funktion in gleicher Weise auch unter Lubuntu. Es muss das Paket
pavucontrol (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install pavucontrol
sudo aptitude install pavucontrol
installiert werden [1].
Unter lucid mit GNOME findet sich der PulseAudio-Mixer unter "Anwendungen -> Unterhaltungsmedien -> PulseAudio Lautstärkeregler".
Im Reiter "Playback/Wiedergabe" finden sich die derzeit laufenden Soundausgaben. "Recording/Aufnahme" zeigt, welches Programm ggf. gerade aufnimmt. Im Reiter "Output Devices/Ausgabegeräte" erscheinen die Geräte, über die der Sound ausgegeben wird. "Input Decives/Eingabegeräte" zeigt entsprechend an, woher der Sound kommt. Im Fenster "Show/Anzeigen" unten kann jeweils festgelegt werden, welche Geräte angezeigt werden sollen.
Im Reiter "Playback" kann nun die Ausgabe-Lautstärke jedes Streams individuell geregelt werden. Durch einen Rechtsklick auf einen Stream kann individuell ein Ausgabemodul gewählt werden, sofern mehrere Soundgeräte verfügbar sind.
In "Recording/Aufnahme" kann bei laufender Aufnahme durch einen Rechtsklick auf die angezeigten Anwendungen oder Schaltfläche rechts geregelt werden, welche Ausgabe aufgenommen werden soll.
Für "Input Devices/Eingabegeräte" bzw. "Output Devices/Ausgabegeräte" lässt sich die Lautstärke - auch kanalweise - regeln. Außerdem kann man auch festlegen, welches Gerät als Standard verwendet werden soll: , dann Checkbox "Default/Vorgabe".
In "Konfiguration" können Einstellungen für die verwendeten Soundkarten vorgenommen werden. Falls dort nichts (oder nicht alle Karten) aufgeführt sind, hilft ggf. dieser Abschnitt weiter.
Im Kontextmenü „Move Stream“ kann eine Audioquelle auf ein bestimmtes Ausgabegerät gelegt werden.
PulseAudio speichert alle Einstellungen (auch die Lautstärke-Einstellungen für jede verwendete Soundquelle) in der Datei ~/.pulse/volume-restore.table, sodass sie nur einmal vorgenommen werden müssen.
Das Programm „PulseAudio Meter“ dient der Anzeige der Ausgabe/Aufnahme-Pegel, praktisch z.B. für Partys. Es muss folgendes Paket installiert werden [1]:
pavumeter (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install pavumeter
sudo aptitude install pavumeter
Bei dem PulseAudio Mixer Applet handelt sich um einen GNOME-Panel-Applet zur Lautstärkeregelung.
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:v-geronimos/ppa
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team v-geronimos.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Installiert werden muss das Paket
pulseaudio-mixer-applet (ppa)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install pulseaudio-mixer-applet
sudo aptitude install pulseaudio-mixer-applet
Mit diesen „PulseAudio Preferences“ kann Netzwerkzugriff auf den Soundserver erlaubt und konfiguriert werden. Z.B. können Soundkarten mit Pulseaudio über das Netzwerk genutzt werden: nach Aktivieren der Option „Netzwerkzugriff auf lokale Audio-Geräte erlauben“ und „Allow other machines on the LAN to discover local sound devices“ könnte man den Sound eines Programms vom Schreibtisch-PC auf dem Notebook im Schlafzimmer ausgeben. Der Dialog ist auch unter „System -> Einstellungen -.> PulseAudio-Einstellungen“ zu finden.
Das Programm ermöglicht es auch über den Reiter „Simultane Ausgabe“ alle verfügbaren Sound-Karten gleichzeitig anzusteuern.
Es muss das Paket
paprefs (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install paprefs
sudo aptitude install paprefs
installiert werden [1].
Außerdem existieren noch etliche Module, die das reibungslose Zusammenspiel auf anderen Ebenen sichern [1]:
libsdl1.2debian-pulseaudio (zur Verwendung von SDL)
pulseaudio-module-gconf (um zusätzliche Konfigurationen in GConf: zu speichern)
pulseaudio-module-lirc (für die Verwendung von Fernbedienungen mit Lirc)
pulseaudio-module-x11 (ermöglicht PulseAudio, sich für X11 als Standard-Soundserver anzumelden)
pulseaudio-module-zeroconf (zur Verwendung mit Avahi)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install libsdl1.2debian-pulseaudio pulseaudio-module-gconf pulseaudio-module-lirc pulseaudio-module-x11 pulseaudio-module-zeroconf
sudo aptitude install libsdl1.2debian-pulseaudio pulseaudio-module-gconf pulseaudio-module-lirc pulseaudio-module-x11 pulseaudio-module-zeroconf
Die Prozessor-Auslastung und die Qualität des Klangs (wichtig bei älterer Hardware!) hängen von der verwendeten Resampling-Methode ab. Änderungen sind durch das Editieren der Datei /etc/pulse/daemon.conf in einem Editor [4] mit Root-Rechten [3] möglich, verwendbar für resample-method
sind [1]:
src-sinc-best-quality, src-sinc-medium-quality, src-sinc-fastest, speex-float-{10-0}, speex-fixed-{10-0}, ffmpeg, src-zero-order-hold, src-linear, trivial
In der Zeile
resample-method =
wird die Resampling-Methode festgelegt. Standard-Einstellung ist speex-float-3
. Diese kann durch die oben aufgeführten Resampling-Methoden ersetzt werden, um einen sinnvollen Kompromiss zwischen CPU-Auslastung und Klang zu finden.
Soweit PulseAudio die CPU zu sehr beansprucht, hilft es oftmals schon, den Zahlenwert von speex-float
herunterzusetzen. Ob dies der Fall ist, lässt sich mit der Systemüberwachung unter dem Reiter Ressourcen gut sehen. Sollte es bei einer MP3-Wiedergabe zu Aussetzern kommen und zu diesem Zeitpunkt die CPU-Last im Graphen der CPU-Chronik 100% erreichen, ist die Wahrscheinlichkeit dafür recht hoch. Die Einstellungen für speex-float
reichen von 0 (= geringe CPU-Beanspruchung und Sound-Qualität) bis 9 (= hohe CPU-Beanspruchung und Sound-Qualität).
Um stotternden oder verzerrten Skype-Anrufen Abhilfe zu verschaffen, kann eine Änderung auf den Wert speex-float-4
helfen.
Außerdem können bei weiterhin bestehenden Klangproblemen oder ganz fehlender Wiedergabe die Werte für die Einträge
default-fragments = 4 default-fragment-size-msec = 25
abgeändert werden, zunächst beispielsweise auf default-fragments = 8
und default-fragment-size-msec = 10
. Ggf. müssen aber die geeigneten Werte für die eigene Soundkarte durch Versuche herausgefunden werden.
Zeilen mit Semikolon ";" am Anfang werden als Kommentar interpretiert. Deshalb muss es entfernt werden, wenn die Zeile ausgewertet werden soll.
Sollte der Sound beim Umschalten zwischen Anwendungen oder anderen Arbeiten am PC immer mal wieder stocken/knacken, kann man die Priorität des PulseAudio-Dienstes erhöhen.
Übertreibt man hierbei, kann es passieren, dass das System nicht mehr ordentlich heruntergefahren werden kann!
Dazu kann man entweder systemweit die Datei /etc/pulse/daemon.conf mit Root-Rechten[3] editieren oder diese Datei ins eigene, versteckte Verzeichnis ~/.pulse/ kopieren. Dort verändert man folgende Zeilen oder fügt sie ggf. ein.[1][4]
high-priority = yes # default no rlimit-nice = 31 # default 31, Werte groesser als 31 werden auf 31 gesetzt! nice-level = -11 # default -11, kleinstmoeglicher Wert: (20 - rlimit-nice), kleiner heisst mehr CPU-% realtime-scheduling = yes # default no rlimit-rtprio = 9 # default 9, Werte von 1 bis 99 erlaubt realtime-priority = 9 # default 5, hoechstmoeglicher Wert: rlimit-rtprio, hoeher heisst mehr Prioritaet
Zusätzlich muss man für jeden Desktop-Benutzer in der Datei /etc/security/limits.conf folgende zwei Zeilen hinzufügen:
<$USER> - nice -11 # Werte von -20 bis 19 erlaubt <$USER> - rtprio 99 # Werte von 1 bis 99 erlaubt
Anstelle von <$USER> muss der Benutzername eingesetzt werden. Das Editieren dieser Datei erfordert Root-Rechte [3].
Ab Version 2.1 Beta unterstützt Skype PulseAudio gut, siehe Skype sowie The Perfect Setup - Skype . Bei Problemen mit stotternden Anrufen kann die Klangqualität und eventuell die Prioritäten von PulseAudio, wie oben unter Klangverbesserung beschrieben, verändert werden. Siehe auch: Skype.
Das aktuell voreingestellte "default"-Ausgabemedium kann mit [1]
pactl stat
angezeigt werden.
Eine Liste aller verfügbaren Medien "sinks" erhält man mit [1]
pactl list
Die Nummer des gewünschten Ausgabemediums kann dann in der Datei /etc/pulse/client.conf eingetragen werden:
default-sink =
Anschließend ist ein Neustart erforderlich.
Um hartnäckigen Problemen besser auf den Grund gehen zu können, kann der PulseAudio-Daemon mit dem folgenden Befehl beendet und im Debugmodus neu gestartet werden [1]:
pulseaudio -k; sleep 4; pulseaudio -vv
In der resultierenden Ausgabe lassen sich ggf. die Ursachen für Probleme ablesen.
Wenn die Meldung "E: pid.c: Daemon already running.
" erscheint, muss in einem Editor[4] mit Root-Rechten [3] in der Datei /etc/pulse/client.conf zunächst der Eintrag:
; autospawn = yes
in
autospawn = no
umgeändert werden, um den automatischen Neustart von PulseAudio nach einem Beenden zu verhindern. Danach kann der Debugmodus mit der vorhergehenden Befehlszeile korrekt gestartet werden.
Bei einigen Chipsätzen (zum Beispiel ICE1712 in den Delta-Karten wie der Audiophile-2496 von M-Audio) sind die Kanäle nicht "richtig" benannt. Durch eine Änderung der Datei /etc/pulse/default.pa lässt sich Abhilfe schaffen, siehe diesen Beitrag auf der PulseAudio-Mailingliste oder im Forum. Ab Ubuntu 9.04 Jaunty Jackalope bzw. ab PulseAudio 0.9.13 taucht das Problem für die Audiophile-2496 nicht mehr auf. Nach dem gleichen Prinzip lässt sich auch die Terratec EWX2496 konfigurieren (siehe im Forum). Beim nForce2-Chipsatz hilft ggf. diese Anleitung.
Für die Terratec DMX 6 Fire 24/96-Karte gibt es im italienischen Ubuntu-Wiki eine Anleitung, um sie unter PulseAudio nutzen zu können. Die Anweisungen sind zwar italienisch, aber eigentlich gut zu verstehen (siehe dazu auch im Forum). Ein zweiter, hilfreicher Ansatz wird in dem 178443, Kommentar 30
erklärt. Er geht davon aus, dass die ICE1712.conf editiert werden muss, weil in der Datei eine falsche Channelzuweisung erfolgt.
In dem Falle müssen erst alle ALSA bzw. PulseAudio nutzenden Anwendungen geschlossen werden, um über das jeweils andere wieder Audio ausgeben zu können. Ein Workaround findet sich im Forum.
Falls nur ein "dummy"-Gerät für die Ausgabe zur Verfügung steht und damit natürlich die Klangausgabe nicht funktioniert, kann es sein, dass die Soundkarte von einem anderen Prozess belegt ist und nicht von Pulseaudio benutzt werden kann. Dies kann z.B. bei einem Softmodem-Treiber (SmartLink) der Fall sein (siehe 449762 ). Welcher Prozess die Soundkarte belegt, kann mit folgendem Befehl überprüft werden [11]:
sudo fuser -v /dev/dsp* /dev/snd/*
In der Ausgabe sollte nur pulseaudio
für die Soundkarte vorkommen. Wird das Gerät aber durch den Treiber slmodemd
belegt, kann entweder der Modem-Treiber deaktiviert ("System > Systemverwaltung > Hardware-Treiber") oder eine Problemlösung aus der Launchpad-Diskussion genutzt werden.
Sollte die Soundkarte nicht oder nicht mehr erkannt werden, kann man mithilfe eines Workaround doch noch zu einer Soundausgabe kommen. Dazu muss die Datei /etc/pulse/default.pa in einem Editor mit Rootrechten bearbeitet werden [3][4]. Die Zeilen
#load-module module-alsa-sink #load-module module-alsa-source device=hw:1,0
ändern und die Kommentierung (#-Zeichen) entfernen:
load-module module-alsa-sink device=hw:0 load-module module-alsa-source device=hw:0
Die Device-Nr. device=hw:0
ggf. den eigenen Gegebenheiten anpassen; ggf. können auch mehrere Karten (dazu entsprechend neue Zeilen erstellen) eingetragen werden.
Wenn die Ausgabelautstärke PCM grundsätzlich zu hoch/übersteuert ist, kann in /usr/share/pulseaudio/alsa-mixer/paths/analog-output.conf.common in einem Editor [4] mit Root-Rechten [3] die Konfigurations-Text-Datei abgeändert werden. In der Sektion PCM
setzt man dort das Argumement von "volume=merge"
auf "volume=ignore"
und speichert die Datei. Nach einem Neustart des Rechners (ein Neustart von PulseAudio ist nicht ausreichend!) ist die PCM-Einstellung dann fixiert, kann aber beispielsweise über den Alsamixer geändert werden (siehe 322909 , Kommentare 29 und 30).
Trotzdem gibt es immer noch Programme, z.B. Spiele oder auch Wine, die nicht oder nicht gut mit PulseAudio funktionieren. Da PulseAudio ein direkter Ersatz für ESD ist, reicht es aber bei vielen Programmen, diese einfach auf ESD umzustellen. Ggf. können solche Programme auch auf der Kommandozeile mit [1]
padsp PROGRAMMNAME
gestartet werden. Sie werden dann als OSS-Emulation von PulseAudio verarbeitet. Alternativ kann mit dem Befehl pasuspender
Pulseaudio für die Nutzung eines bestimmten Programmes stillgelegt werden [1]:
pasuspender PROGRAMMNAME
Unter Ubuntu 10.10 ist das Vorgehen mit padsp PROGRAMMNAME
nicht mehr möglich, da /dev/dsp nicht mehr vorhanden ist (siehe 579300 ). Der alsa-oss-Support im Kernel wurde deaktiviert. Allerdings wird gefordert, dass dieser wieder aktiviert wird, da der Weg mit osspd noch nicht umgesetzt wurde (siehe 716814
).
Wine unterstützt die Soundausgabe per ESD, was eine Soundwiedergabe ermöglicht, allerdings mit einer bei Spielen störenden Verzögerung. Als Alternative gibt es einen nativen Wine-Treiber für PulseAudio . Weitere Tipps gibt es unter The Perfect Setup - Wine
im PulseAudio Wiki.
Ein Reset der PulseAudio-Einstellungen im eigenen Homeverzeichnis kann bei einigen Problemen helfen, die anderweitig nicht lösbar sind. Zum Beispiel, wenn eigene Konfigurationen sowie Neuinstallation von PulseAudio nicht helfen.
Dies gilt insbesondere auch nach Änderungen an der verwendeten Soundhardware.
mv ~/.pulse ~/.pulse-backup
Damit der Reset wirksam wird, muss man PulseAudio neustarten lassen:
pulseaudio -k
Falls sich PulseAudio aus irgendeinem Grund nach diesem Beenden nicht selbst neu startet, erreicht man dies mit dem Befehl "pulseaudio -D".
Dieses Skript kann in der aktuellen Version von PulseAudio getauscht werden, danach stehen einige Texte in deutscher Sprache zur Verfügung. Die Datei /etc/init.d/pulseaudio wird in einem Editor mit Root-Rechten geöffnet, komplett durch folgenden Inhalt ersetzt und abgespeichert.
<limits> #!/bin/sh -e ### BEGIN INIT INFO # Provides: pulseaudio esound # Required-Start: $remote_fs $syslog # Required-Stop: $remote_fs $syslog # Should-Start: udev NetworkManager # Should-Stop: udev NetworkManager # Default-Start: 2 3 4 5 # Default-Stop: 1 # Short-Description: Startet den PulseAudio-Soundserver # Description: Systemstartmodus-Script für PulseAudio-Soundserver. # # Übersetzt von Paderman für wiki.ubuntuusers.de, getestet auf aktuellem Ubuntu. # # ### END INIT INFO DAEMON=/usr/bin/pulseaudio PIDDIR=/var/run/pulse PIDFILE=$PIDDIR/pid DAEMONUSER=pulse PATH=/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin test -x $DAEMON || exit 0 . /lib/lsb/init-functions PULSEAUDIO_SYSTEM_START=0 DISALLOW_MODULE_LOADING=1 test -f /etc/default/pulseaudio && . /etc/default/pulseaudio if [ "$PULSEAUDIO_SYSTEM_START" != "1" ]; then log_warning_msg "PulseAudio ist für Sitzungen pro Benutzer konfiguriert" exit 0 fi pulseaudio_start () { log_daemon_msg "Starte PulseAudio-Systemdienst" if [ ! -d $PIDDIR ]; then mkdir -p $PIDDIR chown $DAEMONUSER:$DAEMONUSER $PIDDIR fi start-stop-daemon -x $DAEMON -p $PIDFILE --start -- --system --daemonize --high-priority --log-target=syslog --disallow-module-loading=$DISALLOW_MODULE_LOADING status=$? if [ -e /var/run/pulse/.esd_auth ]; then chown pulse:pulse-access /var/run/pulse/.esd_auth chmod 640 /var/run/pulse/.esd_auth fi if [ -e /var/run/pulse/.pulse-cookie ]; then chown pulse:pulse-access /var/run/pulse/.pulse-cookie chmod 640 /var/run/pulse/.pulse-cookie fi log_end_msg ${status} } pulseaudio_stop () { log_daemon_msg "Stoppe PulseAudio-Systemdienst" start-stop-daemon -p $PIDFILE --stop --retry 5 || echo -n "...das nicht läuft" log_end_msg $? } case "$1" in start|stop) pulseaudio_${1} ;; restart|reload|force-reload) if [ -s $PIDFILE ] && kill -0 $(cat $PIDFILE) >/dev/null 2>&1; then pulseaudio_stop pulseaudio_start fi ;; force-stop) pulseaudio_stop killall pulseaudio || true sleep 2 killall -9 pulseaudio || true ;; status) status_of_proc -p $PIDFILE "$DAEMON" "system-wide PulseAudio" && exit 0 || exit $? ;; *) echo "Verwendung: /etc/init.d/pulseaudio {start|stop|force-stop|restart|reload|force-reload|status}" exit 1 ;; esac exit 0
Der Inhalt sollte unverändert bleiben. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Skript ordnungsgemäß funktioniert.
In den neueren Versionen von PulseAudio fehlt das Icon von padevchooser für den Benachrichtigungsbereich, weshalb ein unschönes generisches Icon dargestellt wird. Abhilfe schafft, die Symboldatei (stock_line_in.png
) mit
root
-Rechten ins Verzeichnis /usr/share/icons zu kopieren. Mit PulseAudio 1.0 wird padevchooser gar nicht mehr mitgebaut.
The Perfect Setup für PulseAudio
System-wide PulseAudio Equalizer Blogbeitrag, 09/2011
Audiostreams aufnehmen mit Hilfe von PulseAudio und GStreamer, 02/2009
Sounds mit PulseAudio umleiten - sehr hilfreicher Blog-Eintrag, 02/2009
Audio Recorder - speichert jede Audioausgabe als Datei ab
Audio Recorder Applet - Vorläufer von Audio Recorder (nicht für Unity)
stream2ip - Netzwerk-Geräte als Audio-Ausgabegeräte im LAN/WLAN einrichten
Log PulseAudio - wie man PulseAudio Logs erstellen lassen kann