ubuntuusers.de

Hinweis: Dies ist ein statischer Snapshot unseres Wikis vom 25. März 2013 und kann daher nicht bearbeitet werden. Der aktuelle Artikel ist unter wiki.ubuntuusers.de zu finden.

Back In Time

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Back In Time {en} ist ein von Dan Oprea entwickeltes Backup-Programm, das Time Machine {en} von Apple ähnelt. Es basiert auf den Programmen rsync, cp und diff und bietet graphische Oberflächen für GNOME und KDE an. Back In Time verzichtet auf große Konfigurationsmöglichkeiten und war ursprünglich für das automatisierte Sichern des eigenen Homeverzeichnisses gedacht. Unter Verwendung von Root-Rechten [1] ist aber auch die Sicherung anderer (System-)Verzeichnisse möglich. Das Programm wird seit Ende 2008 entwickelt und steht unter der GNU GPLv2-Lizenz.

Eine (unveränderte) Datei benötigt hiermit nur einmal Plattenplatz im Backup (auch wenn sie Teil vieler Snapshots ist), eine veränderte Datei wird aber immer komplett neu gesichert (Nutzung von rsync, nicht rdiff). Snapshots von großen veränderlichen Dateien (z.B. virtuelle Festplatten) nehmen also viel Backup-Platz in Anspruch, wenn sie nicht vom Snapshot ausgenommen werden.

Als Sicherungsmedien bieten sich allgemein große (ggf. externe) Festplatten oder USB-Sticks an. Back in Time unterstützt keine Aufteilung der Daten auf mehrere Medien und bietet von sich aus keine Verschlüsselung des Backups. Man kann aber als Backupmedium eine z.B. mit LUKS, verschlüsselte Partition bzw. (Externe)Festplatte wählen.

Installation

Das Programm ist in den offiziellen Quellen vorhanden. Es muss eines der beiden Pakete für GNOME oder KDE installiert werden [3]:

Desktop-Umgebung
GNOME KDE
  • backintime-gnome (universe)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install backintime-gnome 

sudo aptitude install backintime-gnome 

  • backintime-kde (universe)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install backintime-kde 

sudo aptitude install backintime-kde 

PPA

Das "Personal Package Archiv" (PPA) der Entwickler enthält meist eine aktuellere Version als die offiziellen Quellen.

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:bit-team/stable

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team bit-team.

Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.

Nun können die bereits oben genannten Pakete installiert werden.

Anwendung

Das Programm findet man im Menü unter "Systemwerkzeuge -> Back In Time". Will man Dateien sichern, auf die man kein Schreibrecht hat (alles außerhalb des eigenen Homeverzeichnisses), kann man "Back In Time (root)" verwenden. Hier sollte man allerdings Vorsicht walten lassen, da unter Umständen Systemdateien beschädigt werden können.

Konfiguration

Einstellungen.png Nach dem ersten Start erscheint der Konfigurationsdialog, in dem man einige wenige Dinge einstellen muss. Unter "Allgemein" ist der Ort zu wählen, an dem die Sicherungen gespeichert werden sollen und wie oft eine automatisierte Sicherung erfolgen soll. Über "Hinzufügen" wählt man die zu sichernden Verzeichnisse, wobei diese im Dateisystem nicht unterhalb des Ordners, in dem gesichert wird, liegen dürfen. Unter dem Reiter "Ausschließen" kann man Dateien mit einem bestimmten Dateinamensschema vom Backup ausschließen. Des Weiteren kann man unter "Geschicktes Entfernen" Regeln zum automatischen Entfernen definieren. Schlussendlich findet man unter "Experteneinstellungen" die Option, für jeden Ordner einen eigenen Zeitplan einzustellen.

Hinweis:

Um versteckte Dateien und Ordner (meist Konfigurationsdateien, aber z.B. auch die komplette Mailbox von Thunderbird) des eigenen Homeverzeichnisses mitzusichern, muss auf dem Reiter "Ausschließen" der Eintrag: ".*" entfernt werden!

Sichern

Links im Programmfenster sieht man eine Zeitleiste, in der man zwischen den Sicherungen hin und her springen kann. Back_In_Time_jetzt.png Will man nun manuell etwas sichern, klickt man oben auf "Jetzt sichern". Automatische Sicherungen erstellt das Programm mittels Cron. Wird eine automatische Sicherung erstellt, erscheint eine Benachrichtigung.

Wiederherstellen

Wenn eine Sicherung wiederhergestellt werden soll, wählt man den Snapshot in der Zeitleiste aus, wählt dann die betreffende Datei und klickt auf "Wiederherstellen". Nun befindet sich im Verzeichnis die wiederhergestellte Datei mit dem originalen Dateinamen und die vorherige Version mit dem Dateinamen Originaldateiname.backup.datum.

Ausführung mit Anacron

Wenn man einen "Zeitplan" angibt, legt das Programm einen Cronjob an, der Backups regelmäßig zu einem exakten Zeitpunkt (bei täglichen Backups z.B. um 0:00 Uhr) anlegt. Ist der Rechner zu diesem Zeitpunkt ausgeschaltet, wird auch kein Backup angelegt. Für Nutzer, die ihren Rechner zwischendurch ausschalten, aber trotzdem ein verlässliches tägliches/wöchentliches Backup wollen, ist diese Lösung wenig brauchbar. Abhilfe schafft Anacron: Ohne an feste Uhrzeiten gebunden zu sein, prüft das Programm beim Systemstart, ob Aktionen anstehen, und führt diese nach kurzer Verzögerung aus.

Hinweis:

Da Anacron das Programm als Root ausführt,[1] muss BiT im folgenden Beispiel über "Systemwerkzeuge -> Back in Time (root)" aufgerufen und konfiguriert werden. Ohne Root-Rechte gemachte Einstellungen werden von Anacron nicht umgesetzt! Um Anacron auch ohne Root-Rechte zu nutzen, siehe die Links unter: Cron.

Zunächst wird über "Systemwerkzeuge -> Back in Time (root)" die gewünschte Sicherung eingestellt, "Zeitplan" bleibt deaktiviert. Anschließend muss ein Startskript für Anacron in einem der Verzeichnisse /etc/cron.daily/ (für tägliche Sicherung), /etc/cron.weekly/ (wöchentliche Sicherung) oder /etc/cron.monthly/ (monatliche Sicherung) angelegt werden. Es wird also beispielsweise die Datei /etc/cron.daily/1backintime in einem Editor mit Root-Rechten erstellt[1][5][6] und mit folgendem Inhalt gefüllt: Vor BiT Version 1.0 und ab Version 1.0.7:

1
2
3
#!/bin/bash
export HOME=/root
backintime -b > /dev/null 2>&1

Ab BiT Version 1.0 bis einschl. 1.0.6 (Launchpad Hinweis {en})

1
2
3
#!/bin/bash
export HOME=/root
sudo -H "backintime -b > /dev/null 2>&1"

Ab BIT Version 1.0.7 (http://forum.ubuntuusers.de/topic/backintime-als-root-mit-anacron-funktioniert-n/#post-3885652) Fehlerhafte Einstellungen aus vorigen Einstellungen äußern sich häufig durch die Fehlermeldung "WARNING: Can't find snapshots folder !" Mit der folgenden Änderung des Dateiinhaltes kann BIT wieder problemlos mit Anacron zusammenarbeiten.

1
2
3
#!/bin/bash
export HOME=/root
su -c "backintime -b > /dev/null 2>&1"

Die im Namen vorangestellte Ziffer "1" ist fakultativ: Sie rückt das Skript an die Spitze der von Anacron sequenziell abzuarbeitenden Aufgaben, so dass das Backup nicht durch langwierige Prozesse verzögert werden kann. Die Datei wird gespeichert und schließlich ausführbar gemacht:[7]

sudo chmod +x /etc/cron.daily/1backintime 

Im Beispiel sollte Back in Time nun täglich mit Anacron ausgeführt werden. Ein Eintrag in der Crontab oder eine Einstellung bei "Zeitplan" ist nicht mehr nötig.

Probleme und Lösungen

Snapshot kann nicht erstellt werden

In der Version von Back In Time, für Lucid in den Paketquellen sind, werden Fehler verursachende Dateien nicht mit gesichert, aber das Erstellen eines Snapshots läuft ohne Fehlermeldung weiter. Dieses Verhalten ändert sind mit den Folgeversionen (Hinweis auf der Homepage von Back In Time {en}). Wenn sich Dateien nicht sichern lassen, erhält man nun am unteren Rand des Programmfensters von Back In Time z.B. die Meldung "Fehler: konnte Snapshot 08.05.2011 10:15:00 nicht erstellen!!!".

In diesem Fall kann man unter "Settings -> Options" den Eintrag "Continue on Errors (keep incomplete Snapshots)" auswählen, womit man das bisherige Verhalten wieder erhält, wobei ein so erstellter Snapshot dann in der Liste den Zusatz "(WITH ERRORS!)" erhält. Nun kann man sich aber im oberen Menü über "View Snapshot Log" anzeigen lassen, welches Verzeichnis oder welche Datei genau die Fehler verursacht und auf Ursachensuche gehen oder diese einfach auf die Liste der nicht zu sichernden Ordner und Dateien setzen.

ubuntuusers.local › WikiBack In Time