Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Redmine
ist eine flexible Projektmanagement-Lösung, die auf Ruby on Rails aufbaut. Es kann für Benutzer- und Projektverwaltung, Diskussionsforen, Wikis, zur Ticketverwaltung und Dokumentenablage genutzt werden. In diesem Artikel wird sowohl auf die Version 0.x als auch auf die Versionen 1.x und 2.x eingegangen.
Funktionen:
Mehrere Projekte mit einer Installation nebeneinander verwalten
Rollenbasierte Benutzerverwaltung
Flexibles Ticketverfolgungssystem
Gantt-Diagramm und Kalender
Nachrichten-, Dokumente- und Dateimanagement
RSS-Feeds und E-Mail-Benachrichtigungen
Wiki pro Projekt
Forum pro Projekt
Zeitverfolgung
Benutzerdefinierte Felder für Fragen, Zeit-Einträge, Projekte und Benutzer
Ticketerstellung per E-Mail
LDAP-Authentifizierung
User self-registration support
Mehrsprachig
Unterstützung für verschiedene Datenbanken (MySQL, PostgreSQL usw.)
Redmine wird in der Praxis beispielsweise von den Entwicklern des Bildverwaltungsprogramms Shotwell genutzt.
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Weboberfläche von Redmine |
Die Installation aus den Standardpaketquellen ist der einfachste Weg der Installation. Allerdings ist bisher nur die Version 0.x oder 1.x enthalten.
redmine (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install redmine
sudo aptitude install redmine
Als Datenbank kann man beispielsweise SQLite verwenden. Die Einrichtung ist schnell und einfach erledigt. Man kann praktisch nichts falsch machen. Als Alternativen sind hier noch MySQL und PostgreSQL aufgeführt. Faktisch kann man fast jede Datenbank verwenden. Dies erfordert aber mehr Arbeit als die hier verwendeten Datenbanken, weil eine Datenbank-Anbindung ( z.B. redmine-sqlite ) benötigt wird.
redmine-sqlite (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install redmine-sqlite
sudo aptitude install redmine-sqlite
Während der Installation werden mehrere Dinge abgefragt. Die Vorgaben sind in den allermeisten Fällen passend.
redmine-mysql (universe)
mysql-server
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install redmine-mysql mysql-server
sudo aptitude install redmine-mysql mysql-server
redmine-pgsql (universe)
postgresql
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install redmine-pgsql postgresql
sudo aptitude install redmine-pgsql postgresql
Bei Verwendung von PostgreSQL ist zu beachten, dass man bei der Einrichtung entweder einen neuen PostgreSQL-Benutzer zur Einrichtung der Datenbank anlegt oder den standardmäßig von PostgreSQL eingerichteten Benutzer "postgres
" angibt.
Redmine unterstützt verschiedene Versionsverwaltungssysteme:
Details zur Installation und weitere Informationen sind den genannten Artikeln zu entnehmen.
Hier geht es um die Konfiguration der Apache-Module mod_rails und mod_rack. Da Redmine auf dem Ruby on Rails Framework aufbaut, ist dies erforderlich.
Zunächst muss noch folgendes Paket installiert werden:
libapache2-mod-passenger (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install libapache2-mod-passenger
sudo aptitude install libapache2-mod-passenger
Nach der Installation muss folgende symbolische Verknüpfungen gesetzt werden:
sudo ln -s /usr/share/redmine/public /var/www/redmine
Als nächstes wird die Datei /etc/apache2/mods-available/passenger.conf um folgende Zeile erweitert:
1 | PassengerDefaultUser www-data
|
In der Datei /etc/apache2/sites-available/default werden noch folgende Zeilen ergänzt:
1 2 3 4 | <Directory /var/www/redmine> RailsBaseURI /redmine PassengerResolveSymlinksInDocumentRoot on </Directory> |
Anschließend muss die Seite noch aktiviert und die Konfiguration aktualisiert werden:
sudo a2enmod passenger sudo service apache2 restart
In diesem Abschnitt wird die Installation der Version 2.x beschrieben, die bisher kein Bestandteil der offiziellen Paketquellen ist (getestet mit Ubuntu 12.04 Server und Redmine 2.1.4). Zunächst muss ein LAMP-System installiert werden. Der schnellste Weg ist die Nutzung von tasksel.
Als nächstes muss ein "Personal Package Archiv" (PPA) [2] hinzugefügt werden.
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:ondrej/redmine
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team ondrej.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Nach dem Aktualisieren der Paketquellen kann Redmine installiert werden:
redmine (ppa)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install redmine
sudo aptitude install redmine
Die weiteren Schritte sind die gleichen wie bei der Installation aus den offiziellen Paketquellen:
Dieser Abschnitt erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.
Man kann sich Redmine auch direkt von der Projekt-Homepage herunterladen und installieren. Der Vorteil ist, der das man theoretisch unter jeder Ubuntu-Version jede Redmine-Version installieren kann. Dieses ist allerdings deutlich umfangreicher als die hier vorgestellten Anleitungen. Wer sich nicht abschrecken lässt, dem sei angeraten, sich die offizielle Anleitung dazu näher anzusehen und diese Schritt für Schritt abzuarbeiten. Man muss allerdings mit einer Reihe von Fehlern rechnen, die man auf dem Weg zum Ziel bewältigen muss.
Um Git als Versionsverwaltungssystem zu verwenden, muss in den Projekteinstellungen ein Repository hinzugefügt werden. Das Git-Archiv muss sich auf dem lokalen Server befinden. Es muss der absolute Pfad zum Ordner .git des Archivs eingetragen werden. Beispiel:
1 | /home/BENUTZER/Git_Projekt/.git |
Redmine kann man mit Plugins erweitert werden, jedoch ist immer daran zu denken: "Je mehr Plugins man installiert, desto schwieriger wird es später, Redmine upzudaten". Im offiziellen Wiki gibt es eine List der Plugins . Plugins werden grundsätzlich in den Ordner /usr/share/redmine/plugins/ (bei Redmine 2.x) oder /usr/share/redmine/vendor/plugins/ (bei Redmine bis einschließlich Version 1.x) abgelegt. Viele dieser Plugins werden auf Github gehostet. Diese kann man sehr einfach installieren und aktuell halten.
Klonen eines Plugins aus Github:
cd /usr/share/redmine/plugins git clone git://github.com/user_name/name_of_the_plugin.git
Updaten eines Plugins von Github:
git pull origin master
Einige Plugins brauchen Datenbankanpassungen und dafür muss das Migrationsscript aufgerufen werden:
Redmine bis einschließlich Version 1.x:
rake db:migrate_plugins RAILS_ENV=production
Redmine 2.x:
rake redmine:plugins:migrate RAILS_ENV=production
Um die Plugin-Installation abzuschließen, muss man Redmine "neu starten":
sudo service apache2 restart
Es ist empfehlenswert, die Readme-Dateien der Plugins sorgfältig durchzulesen und diesen Installationsanleitungen zu folgen. Einzelne Plugins benötigen noch, je nach Umfang des Plugins, weitere Schritte.
Um das Aussehen von Redmine zu verändern, gibt es einige Themen, die man herunterladen und installieren kann. Eine Liste der Themen findet man auf der offiziellen Wikiseite Theme List von Redmine. Ein Archiv entpackt man in /usr/share/redmine/public/themes/. Nun muss man Redmine "neu starten" (siehe Plugins). Das installierte Thema kann nun unter "Administration -> Einstellungen -> Anzeige -> Thema" ausgewählt werden.
Man hat mit Redmine die Möglichkeit, Projekte zu erstellen und diese in Redmine komplett zu verwalten. Die zuständigen Benutzer erhalten durch eine feingradulierte [wikipedia:Zugriffskontrolle] ihre jeweils benötigten Rechte. Man kann innerhalb eines Projektes beispielsweise
mit Hilfe eines Issue-Tracking-Systems Fehler sammeln
Dokumente hinterlegen, z.B. ein Pflichtenheft
ein Wiki zur Dokumentation anlegen
einen Newsfeed einrichten um auf wichtige Neuigkeiten aufmerksam zu machen
eine Versionsverwaltung einbinden und noch andere vieles mehr
Durch Redmine muss man nicht mehr verschiedene Server aufsetzen und diese einzeln verwalten, sondern kann alles zentral in einem System erledigen. So kann man sich schnell einen Überblick über das Projekt verschaffen. Eine detaillierte Übersicht zur Nutzung und Konfiguration bietet die offizielle Dokumentation .