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Bilder verwalten

./exifotocopy_logo.png Ein Foto ist durch die weite Verbreitung von digitalen Kameras schnell gemacht, aber die Kamera selbst ist nicht der ideale Aufbewahrungsort. Digitale Bilder hebt man besser auf dem Computer bzw. dessen Speichermedien auf. Und zum Betrachten ist ein großer Monitor oder Notebook-Bildschirm immer besser geeignet als das Display der Kamera.

Dabei füllt sich manche Festplatte allerdings schneller mit Bildern als einem lieb ist. So haben sich schnell hunderte oder tausende von Bildern angesammelt und die Übersicht fällt schwer. Also muss eine vernünftige Software her, die hilft, den Überblick zu bewahren. Im ersten Teil werden lokale Bildverwaltungen kurz beschrieben. Die unter Linux verfügbaren Möglichkeiten sind vielfältig und prinzipiell sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Enthalten sind fast immer auch Funktionen zur Bildbearbeitung.

Im zweiten Teil geht es um einige weniger bekannte Spezialisten, die entweder den Aufbau eines Bilderservers im lokalen Netzwerk ermöglichen oder Bilder bei Bedarf auch über das Internet bereitstellen können. Prinzipiell lässt sich ein Bilderserver aber auch auf dem eigenen Rechner einsetzen, der dann gleichzeitig als Server und Client dient. Zum Anzeigen der Bilder kann jeder beliebige Webbrowser genutzt werden. Relativ einfach und ohne großen Aufwand ist ein eigener Bilderserver mit den Programmen ohne Datenbank umzusetzen.

Speziell, wenn es um den Export ins Internet geht, kann auch eine Bildergalerie im HTML-Format eine Lösung sein. Nicht weiter behandelt werden die diversen (kostenlosen) Webdienste, um eigene Bilder im Internet zu veröffentlichen. Diese Funktion ist zum Teil in den lokalen Bildverwaltungen integriert.

Zuletzt muss noch die Möglichkeit erwähnt werden, die manche Content Management Systeme (CMS) anbieten: integrierte Bildergalerien oder die Einbindung externer Lösungen. Als Beispiel soll hier die Übersicht der Webseite Joomla-Galerien {de} dienen.

Hinweis:

Wenn zusätzliche Bildinformationen wie eine Beschreibung oder der Ort der Aufnahme als Metadaten eingebettet werden, sind diese nicht an ein bestimmtes Programm gebunden und können überall verwendet werden.

./foto_import.png

Bilder importieren

Lokale Bildverwaltung bieten meist die Möglichkeit, Bilder direkt von einer Kamera zu importieren. Jedoch gibt es für diesen Zweck auch Einzelprogramme:

  • Rapid Photo Downloader - desktop-unabhängige Lösung mit Komfortfunktionen

  • exifotocopy - um Bilder/Fotos von einem externen Datenträger oder einer Digitalkamera auf ein anderes Speichermedium zu kopieren, zu skalieren und in eine Ordnerstruktur einzusortieren (Nautilus-Skript)

  • AmoK Exif Sorter - Bilder organisieren, sortieren und umbenennen (Java-basierend)

  • weiteres Skript zum Import von Fotos von der Kamera

Lokale Bildverwaltungen

Nachfolgend eine Kurzbeschreibung der bekanntesten Programme. Weitere Kandidaten wären jBrout und Mapivi.

Wiki/Icons/Oxygen/digikam.png

digiKam

digiKam darf man zu Recht als Platzhirsch unter den lokalen Bildverwaltungen bezeichnen. Obwohl unter KDE entwickelt, lässt sich das Programm auch ohne dessen Bibliotheken unter anderen Desktop-Umgebungen betreiben. Unter Verwendung einer optionalen externen Datenbank reicht der Funktionsumfang an die server-basierenden Lösungen heran. Mehr Informationen im Artikel digiKam.

./f-spot_logo.png

F-Spot

Obwohl lange Zeit die Standard-Bildverwaltung unter Ubuntu (mit GNOME als Desktop-Umgebung), scheiden sich an diesem komfortablen Programm immer noch die Geister. Kritikpunkte sind insbesondere die Verwendung von Mono und die Verwaltung der Bilder in einer Datenbank. Letzteres hat zwar viele Vorteile, allerdings sind damit vor allem diejenigen unzufrieden, die gerne eine eigene (vorhandene) Ordnerstruktur mit ihren Bilder selbst verwalten wollen. Siehe F-Spot.

./shotwell_logo.png

Shotwell

Die Ablösung von F-Spot (ab Ubuntu 10.10 Maverick Meerkat) hat leider einen grundlegenden Nachteil geerbt: auch hier ist es nur relativ umständlich möglich, eine eigene (bereits vorhandene) Ordnerstruktur selbst zu verwalten. Ansonsten kann man das Programm als würdigen Nachfolger bezeichnen – wenn man berücksichtigt, dass die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Zum Artikel Shotwell.

Picasa

Insbesondere für Benutzer ohne (Computer-)Vorkenntnisse war Picasa geeignet. Bedingt durch seine Plattformunabhängigkeit sind auch Versionen für Windows und Mac OS X vorhanden. Leider gibt es zwei Probleme: zum einen wurde die Linux-Version von Google mit Erscheinen der Windows-Version 3.9 Ende 2011 endgültig eingestellt und zum anderen handelt es sich nicht um freie Software (obwohl die Nutzung kostenlos war). Mehr zu Picasa.

./gthumb_logo.png

gThumb

Das Programm berücksichtigt wie die Bildbetrachter GQview bzw. Geeqie vorhandene Ordnerstrukturen, geht mit seinen Möglichkeiten aber weit über ein klassisches Bildanzeigeprogramm hinaus. Außerdem lassen sich auch Bilder auf externen Datenträgern ohne weiteres sichten – ein Punkt, an dem andere Programme (ohne vorangehenden Import) häufig scheitern. Erwähnenswert sind auch die vergleichsweise geringen Hardware-Anforderungen. Siehe gThumb.

Wer ein entsprechendes Programm für KDE sucht, sollte sich Gwenview anschauen.

Wiki/Icons/service.png

Webbasierte Bildverwaltungen

Auch wenn sich mit den nachfolgend beschriebenen Programmen auf dem eigenen Rechner arbeiten lässt, liegt ihr Schwerpunkt im Aufbau eigenständiger (dezidierter) Bilderserver. Basis ist meist ein LAMP-Server (Linux - Apache - MySQL - PHP). Abgefragt und verwaltet werden diese in der Regel über eine Weboberfläche, die sich mit einem beliebigen Webbrowser ansteuern lässt.

Ein großer Vorteil gegenüber einer lokalen Bildverwaltung ist der problemlose Zugriff mehrerer Rechner auf die Bildersammlung. Allerdings gibt es auch Nachteile, denn die Bildbearbeitung über das Netzwerk steckt generell noch in den Kinderschuhen. So eignet sich eine webbasierte Bildverwaltung eher für Archivierungs- und Präsentationszwecke und ist damit kein vollwertiger Ersatz für eine lokale Bildverwaltung.

Hinweis:

Profis verwenden gerne RAW-Formate. Die folgenden Bildverwaltungen basieren aber auf den Formaten JPG und/oder PNG. Der Grund ist einfach: Webbrowser können keine RAW-Bilder anzeigen.

Ohne Datenbank

Wer die Einrichtung einer (MySQL-)Datenbank scheut oder aus anderen Gründen keine zur Verfügung hat, könnte sich für einfachere Lösungen interessieren, die alle nur einen Webserver mit PHP benötigen. Zwar handelt es sich nicht um Bildverwaltungen im engeren Sinne und jegliche Bearbeitungsfunktionen fehlen, aber zur Präsentation im Netzwerk ersparen die Programme die zeitaufwendige manuelle Erstellung einer HTML-Bildergalerie.

Es gibt hunderte dieser PHP-Skripte, die sich aber in der Zielsetzung unterscheiden. Manche können beispielsweise nur in bestehende Webseiten integriert werden. Bei den hier genannten Programmen handelt es sich um Varianten, die für sich allein funktionieren (stand-alone). Eine Diaschau-Funktion ist teilweise vorhanden, Bilder müssen im Regelfall von Hand an die passende Stelle kopiert werden. Nachfolgend eine kleine Auswahl als (unvollständige) alphabetische Liste.

DAlbum

Ein wahrer Veteran ist DAlbum {en}, dessen Wurzeln bis in das Jahr 2003 zurückreichen. Unter optischen Gesichtspunkten nicht die schönste der hier vorgestellten Varianten, aber gut dokumentiert, robust und bestechend einfach im Umgang. Neue Bilder müssen einmalig manuell indexiert werden. Eine Diaschau ist vorhanden.

Leider wurde die Entwicklung 2008 eingestellt, aber nicht nur der Entwickler nutzt das Programm auch weiterhin für den privaten Bedarf. Verschiedene Demo-Seiten {en} sind vorhanden.

Easy Ajax Album

Easy Ajax Album {en} nutzt – wie der Name schon sagt – intensiv die Möglichkeiten von Ajax. Die verfügbare Online-Demo {en} ist allerdings massiv angepasst und entspricht nicht den mitgelieferten Themen. Apropos Themen: die Auswahl ist begrenzt, möglich sind weiß, schwarz oder grau. Eine Diaschau ist enthalten, eine Kommentarfunktion kann bei Bedarf aktiviert werden.

Der Entwickler scheint sich in der Zwischenzeit anderen Dingen zu widmen. Die jüngste Version stammt aus dem Jahr 2007.

EasyPhpAlbum Lite

EasyPhpAlbum Lite {en} und EasyPhpAlbum {en} benötigt zwingend PHP 5. Die Lite-Version ist mit 30 KB extrem klein, bietet dafür aber eigentlich alles, was man braucht (aber keine Themen). Der große Bruder EasyPhpAlbum kann zusätzlich Videos und Audiodateien präsentieren. Live-Demo der Lite-Version {en}.

MiniGal Nano

Bei MiniGal Nano {en} handelt es sich um eine noch sehr junge Entwicklung unter einer CreativeCommons-Lizenz. Das Prinzip ist einfach: Bilder in einen Ordner kopieren, den Rest erledigt der Webserver. Leider fehlt eine Diaschau und derzeit sind nur zwei Themen vorhanden. Online-Demo {en} und weitere Details.

Erst eine modifizierte Version {en} bietet ein Zwischenspeichern der Vorschaubilder, was die Anzeige bzw. Wiedergabe der Bilder deutlich beschleunigt und den Server entlastet.

minishowcase

minishowcase {en} ist zwar nicht ganz so klein wie MiniGal Nano, hat aber den Vorteil, dass die Erstellung von Vorschaubildern integriert (aber in der Voreinstellung abgeschaltet) ist. Ansonsten präsentieren sich beide Programme sehr ähnlich. Demo-Seite {en}.

phpGraphy

Das Projekt phpGraphy {en} scheint 2008 kurz vor Erreichen der Version 1.0 eingeschlafen zu sein. Schade, denn die gebotenen Möglichkeiten überzeug(t)en. Spezialitäten wie eine Kommentar- und Bewertungsmöglichkeit durch die Nutzer, die (teilweise) Anzeige von Exif- und IPTC-Daten, ein integriertes Upload-Formular, eine Benutzerverwaltung und mehrere RSS-Feeds (neue Bilder, neue Kommentare, Bewertungen) erleichtern den Umgang mit einem gemeinsamen Bildarchiv enorm. Schwachpunkte sind eine nicht aktuelle deutsche Übersetzung und nur zwei Themen für die Weboberfläche.

Eine Online-Demo {en} ist noch vorhanden, allerdings ohne Bilder...

Singapore

Die Entwicklung von singapore {en} stagniert seit längerer Zeit, aber das Projekt ist nicht tot. Das Aussehen der Bildergalerien kann (bei Bedarf) auch durch den Benutzer geändert werden (Demo-Seiten {en}). Mit Diaschau.

TFTgallery

TFTgallery {en} präsentiert sich optisch eher schlicht, hebt sich aber durch die folgenden Funktionen von anderen Programmen ab:

  • komplette Bilderordner als PDF oder ZIP herunterladen

  • Kalender erstellen

  • automatische Verknüpfung von Exif GPS-Daten mit Google Maps

  • Wiedergabe von Audio- und Video-Dateien

  • passwortgeschützte Ordner

Anleitung {de} {dl} im PDF-Format und Demo-Seiten {de}.

TinyWebGallery

Die in Deutschland beheimatete TinyWebGallery {de} bietet trotz ihres Namens vielfältige und komfortable Einstellungsmöglichkeiten. Die Verwaltung erfolgt über ein eigenes Admin-Backend. Um den Link zur Homepage zu entfernen und in den Genuss weiterer Extras zu kommen, ist eine kommerzielle Version {de} erhältlich. Verschiedene Demo-Seiten {de} sind verfügbar.

Weblery

Weblery {en} ist eine Neuentwicklung, die zwingend PHP5 voraussetzt. Eine Online-Demo befindet sich auf der Homepage. Ab Version 1.2 kann mit einem Parameter (Beispiel: weblery.php?naked=true) das Layout weiter angepasst werden.

Übersichtstabelle

Tabellarische Übersicht der Funktionsmerkmale
Programm Diaschau Themen (Anzahl) Kommentare Metadaten-Anzeige deutsche Oberfläche Upload-Funktion Sonstiges
DAlbum ja ja nein Exif nein nein
Easy Ajax Album ja ja (3) ja Exif nein nein
EasyPhpAlbum Lite nein nein nein nein nein nein
MiniGal Nano nein ja (2) nein Exif (als Tooltip) ja nein
minishowcase ja nein nein nein ja nein
phpGraphy ja ja (2) ja Exif, IPTC ja ja integrierte Benutzerverwaltung, Bewertungen, RSS-Feeds
singapore ja ja nein nein ja nein
TFTgallery ja ja ? Exif ja nein Kalendererstellung, Anzeige von GPS-Daten
TinyWebGallery ja ja (3) ja Exif, IPTC ja ja (extern) Wasserzeichen und weitere Spezialitäten {de}
Weblery ja ja (3) nein Exif nein nein

Mit Datenbank

Diese Programme sind die Schwergewichte unter den bisher beschriebenen Lösungen, lassen dafür aber im Regelfall keine Wünsche offen. Während eine integrierte Benutzerverwaltung fast immer vorhanden ist, bestehen Unterschiede in der Unterstützung verschiedener Bild- und Video-Formate, der Fähigkeit, zwischen verschiedenen Formaten zu konvertieren oder in der nicht unwichtigen Möglichkeit, die Weboberfläche mittels Themen bzw. Skins anzupassen. Nachfolgend eine alphabetische, ebenfalls unvollständige Liste:

Universelle Digital Asset Management-Lösungen für Bildagenturen und Unternehmenseinsatz sind beispielsweise ResourceSpace {en} oder Phraseanet {de}.

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