Wubi lässt sich nicht auf einer mit GPT-Partitionstabelle basierenden Partition betreiben (beispielsweise auf vielen Rechnern mit Windows 8). Dieses betrifft insbesondere neuere Rechner mit (U)EFI-BIOS. Des Weiteren verhindert die Partition System-reserviert, die mit Windows 7 eingeführt wurde, eine korrekte Auswertung - die Datei wubildr wird hier nicht gefunden.
Ubuntu 12.10 „Quantal Quetzal“
Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Wubi
ist ein offizielles Ubuntu-Installationsprogramm für Microsoft Windows. Man kann mit dieser Anwendung Ubuntu so unter Windows installieren, wie man es von anderen Programmen gewohnt ist. Installiert wird über die Windows-Anwendung wubi.exe und die Deinstallation verläuft wie gewohnt über die Systemsteuerung. Hervorzuheben ist, dass Wubi keine eigene Partition anlegt. Stattdessen wird auf einem auswählbaren Windows-Laufwerk ein versionsbezogenes Verzeichnis-System (z.B. ubuntu) erstellt.
Der Start des Ubuntu-Systems erfolgt über einen Eintrag im Windows-Bootmanager. Nach dem Start des Windows-Bootmanager und der Auswahl von Ubuntu wird ein, im Befehlsumfang minimierter, GRUB-Bootloader zwischen geschaltet.
Das installierte Ubuntu unterscheidet sich von der normalen Ubuntu-Installation dadurch, dass das System ständig auf die Dateien der Windows-Partition und nicht auf eine eigene Linux-Partition zugreift, folglich könnte das System ein wenig langsamer bei Schreib- und Lesezugriffen sein. Leider wird der Ruhezustand (Suspend To Disk) bei Wubi-Installationen nicht unterstützt. Sofern man diese Funktion nutzten möchte, sollte eine normale Installation gewählt werden.
Diese Beschreibung ist aufgeteilt in:
Wubi als Anwendung
Zudem gibt es separate Artikel zu folgenden Themen:
Wubi konfigurieren
Tips und Tricks um die Installation unsichtbar zu machen
zusätzliche Laufwerke anlegen, Speicherplatz erweitern
Wubi: Probleme und Lösungen
Wubi-Bootloader: Standardinstallation erweitern
GRUB_2-Menüeintrag "letzte" Auswahl abspeichern und laden
Hintergrundbild eigener Wahl anzeigen lassen
Manipulationen an der eigenen Installation erschweren
Wubi-Migration: Migration einer Wubi-Installation auf eine eigene Partition
Windows XP, Windows VISTA oder Windows 7
ein System auf dem Windows installiert ist und dessen Boot-Manager verwendet wird
mindestens 5 GB freier Festplattenplatz für die Installation
mindestens 256 MB Arbeitsspeicher
mindestens 1 GHz CPU
Bei älteren Rechnern, sollte man die Wubi-Installation von Xubuntu probieren.
Leider wird noch nicht jede Hardware von Ubuntu unterstützt. Eine Liste mit Links zu externen Hardwaredatenbanken findet man im Artikel Hardwaredatenbanken
Es sollten nur Images mit der Bezeichnung "-desktop-" eingesetzt werden, die allgemein mit Desktop-CD bzw. Live-CD bezeichnet werden. Die Verwendung eines DVD-Images oder Alternate-Images ist nicht möglich!
Nicht unterstützt wird die interne Verschlüsselung der virtuellen Datenträger (Wubi-Container).
Die Installations-Datei wubi.exe ist in der Regel auf der Desktop-CD / DVD enthalten bzw. sollte vorzugsweise der Version zugeordnet aus den relevanten Ubuntu-Download-Archiven
heruntergeladen werden. Damit ist eine Installation mit bzw. auch ohne vorhandenem Internetzugang möglich.
Falls der Computer, auf dem man Ubuntu mit Wubi installieren will, nicht über einen Internetzugang verfügt, lädt man zusätzlich das Image (ISO-Datei) der zu installierenden Ubuntuversion an anderer Stelle herunter, dieses muss dazu aber nicht auf eine CD gebrannt werden. Man kann auch bereits heruntergeladene ISO-Images verwenden. Des Weiteren ist auch der direkte Start über eine (selbstgebrannte) CD möglich.
Ab Oneiric Ocelot ist für das Ubuntu-Desktop (nicht KUbuntu etc.) eine geänderte Vorgehensweise vorgegeben. Hierzu lädt man sich aus den relevanten Ubuntu-Download-Archiven ausschließlich die Datei wubi.exe herunter und startet damit die Installation. Dabei wird dann ein schon lauffähiges Images passend zur Rechnerarchitektur herunter geladen, was während der Installation nur noch der jeweiligen Hardware angepasst wird.
Will man auf einem Rechner mit 64Bit-Architektur eine 32Bit-Installation aufspielen, so muss man das Windows-Terminal (Eingabeaufforderung mit Adminrechten) aufrufen und dort eingeben:
cd Pfad zum Downloadverzeichnis
wubi.exe --32
Will man ein vorhandenes ISO verwenden, so muss man das Windows-Terminal (Eingabeaufforderung mit Adminrechten) aufrufen und dort eingeben:
cd Pfad zum Downloadverzeichnis
wubi.exe --iso Pfad_zur_ISO-Datei
Der Pfad zur ISO-Datei muss auch dann eingegeben werden, wenn diese Datei im gleichen Verzeichnis wie die Datei wubi.exe liegt.
Ab Oneiric Ocelot wird bei einer Installation nach obiger Vorgehensweise im GRUB 2-Bootloader kein Menüeintrag für das auf dem gleichen Rechner vorhandene "Windows" angelegt, um einen Schleifenaufruf zu vermeiden.
Nach Beendigung der Installation und einem Reboot ist das Ubuntu sofort einsatzbereit und kann bzw. muss nur noch seinen Anforderungen angepasst werden.
Zur Installation startet man das Programm wubi.exe. Will man ein bereits vorhandenes Image installieren, kopiert man zunächst das Image auf dasjenige Laufwerk, das man als Installationslaufwerk auswählen will (z.B. nach C:\) und startet dann das Installationsprogramm.
Nun wählt man (abweichende Bezeichnungen möglich):
das Laufwerk ("Installationslaufwerk"), auf dem der Ordner installiert werden soll
die gewünschte Größe ("Installationsgröße") des virtuellen Laufwerkes (der Festplattenplatz der einem dann unter Ubuntu zur Verfügung steht) und somit auch der Installation im Wubi-Ordner
die gewünschte Desktopumgebung ("Arbeitsumgebung") bzw. Ubuntu-Version, wie z.B. Ubuntu, Kubuntu, Edubuntu, Xubuntu oder Ubuntu Studio
die gewünschte Sprache ("Sprache:"), z.B. Deutsch ("German")
den Benutzernamen zur Anmeldung am Login-Bildschirm (ggf. korrigieren, es wird der aktuelle Windows-User genommen)
das gewünschte Login-Passwort für den angegebenen Benutzer
Verwendet man unter Windows ein 64-Bit-System, so lädt Wubi automatisch das ISO-Image der AMD64-Version (auch für Intel
dual/quad core
) von Ubuntu herunter und installiert es. Möchte man dies nicht, muss man das gewünschte Image per Hand herunterladen und im Wubi-Ordner platzieren oder man startet Wubi mit dem Parameter --32bit
über den Ausführen-Dialog oder der Eingabeaufforderung (CMD).
Nun klickt man auf den Button "Installation", um die Installation zu starten. Wubi lädt hierbei das Image des gewünschten Systems herunter, sofern sich nicht das relevante Image schon im selben Ordner wie das Installationsprogramm befindet.
Nach dem Ende des Downloads wird man aufgefordert, Windows neu zu starten. Mit dem nächsten Start des Rechners wählt man im Windows-Bootmenü "Ubuntu" aus und bringt damit die Installation zu Ende.
Hat man die Installation wie unter Ubuntu ab Oneiric beschrieben ausgeführt, wird nach dem ersten Reboot direkt in die weitere Installation gestartet.
Zum regulären Start von Ubuntu sollte der Rechner neu gestartet werden. Es erscheint dann ein Windows-Bootdialog zum Auswählen des zu startenden Betriebssystems (Windows und Ubuntu). Nach dem Auswählen von Ubuntu wird der Grub-Bootloader aufgerufen, der je nach Voreinstellung dann ein weiteres Auswahlmenü anbietet - hier muss man ggf. die
⇧ -Taste gedrückt halten, siehe auch die Variable
GRUB_HIDDEN_TIMEOUT
. Die Auswahl von Windows bzw. anderer Betriebssysteme lässt dann jeweils dieses Betriebssystem starten.
Sollten nach der Auswahl von Ubuntu Probleme auftreten, helfen diese Hinweise weiter.
Ubuntu ist zwar direkt nach der Installation bereits vielseitig verwendbar, aber aus verschiedenen Gründen muss an vielen Stellen oft nachgeholfen werden. Wie man am besten dabei vorgeht, wird in den ersten Schritten erklärt.
Die System-Datei root.disk sollte man regelmäßig einem Backup zuführen, unter Ubuntu wie bei einer normalen Installation oder unter Windows als direkte Kopie dieser Datei (wegen der Größe nicht zu empfehlen).
Dazu muss man zeitgleich die Dateien
wubildr.mbr, wubildr und wubildr.cfg
von der Windows-Partition (bzw. unter Ubuntu aus dem Verzeichnis /host) immer mit sichern.
Nachdem man die allgemeine Funktion des Ubuntu getestet und auch das erste Backup angeleget hat, sollte man die Partition, auf der das Ubuntu angelegt wurde, unter Windows defragmentieren.
In der Regel wurde die Datei root.disk wegen ihrer Größe und der anderen, bereits vorhandenen Daten auf dieser Partition, nicht in einem Stück angelegt - sondern auf mehrere Bereiche verteilt (fragmentiert). Das wird zwar grundsätzlich von dem Dateimanager richtig abgehandelt, kann aber zu spürbaren Timing-Problemen beim Lesen bzw. Schreiben auf den Datenträger führen.
Die Installationsdaten in den Ubuntu-Verzeichnissen
/host/ubuntu/install => eine versteckte ISO-Datei
/host/ubuntu/winboot => bis auf die Dateien
wubildr.mbr, wubildr und wubildr.cfg
können alle Dateien nach erfolgreichem Test des Systems gelöscht werden. Auch die Datei wubi.exe und und falls vorhanden, das *.iso, werden nicht mehr benötigt.
Die Windows-Partition, auf der Wubi installiert wurde, ist anschließend unter /host eingehängt. Der Zugriff auf die anderen Windows-Partitionen erfolgt wie gewohnt (siehe Windows-Partitionen einbinden).
Ein Update wird wie bei einer regulären Installation ausgeführt - dies gilt sowohl für die laufenden Updates einzelner Pakete innerhalb einer Version, als auch ein Versions-Upgrade. Es sind die gleichen Voreinstellungen im Paketmanager zu setzen.
Einschränkungen sind unter Vorgaben zum Update beschrieben.
Um das laufende Wubi zu vergrößern, weil der vormals gewählte Speicherplatz nicht mehr ausreicht, wird das Anlegen weiterer Wubi-Container empfohlen.
Um ein mit Wubi installiertes Ubuntu (oder Derivat) als Betriebssystem auf eine eigene nicht NTFS-Partition zu verschieben, ohne den Umweg über eine
Datenauslagerung
Neuinstallation
Datenimport
zu beschreiten, besteht die Möglichkeit das System in der bestehenden Form und momentanen Konfiguration auf eine freie Partition auslagern.
Dabei kann man wählen, ob man einen
GRUB 2-Bootloader
anlegen oder einen fremden, schon vorhandenen
Bootmanager
einsetzen will.
Dieses wird in in dem separaten Artikel Wubi/Migration beschrieben.
Um das mit Wubi installierte Ubuntu komplett zu deinstallieren, wählt man in der Windows-Systemsteuerung im Abschnitt "Programme deinstallieren" den Eintrag von "Ubuntu" (bzw. "Kubuntu") zur Deinstallation aus oder lässt es über die Anwendung uninstall-wubi.exe ausführen.
Bei einer älteren Version von Wubi kann es sein, dass die Deinstallation nicht funktioniert, wenn Ubuntu auf einem anderen Laufwerk als C: installiert wurde. Für diesen Fall gibt es eine angepasste Uninstall-Ubuntu.exe.
Sollten dennoch Reste auf dem Windowssystem zurückbleiben, so kann man diese wie folgt bereinigen:
Im Bootmenü erscheint immer noch "Ubuntu" zur Auswahl.
Bei XP: Löschen des Eintrags / der Zeile mit C:\wubildr.mbr="Ubuntu"
der XP boot.ini
Ab Vista: Mit einem entsprechenden BCD-Bearbeitungsprogramm, z.B. EasyBCD den Bootmanager bearbeiten
Es gibt noch Dateien mit dem Namen wubildr* auf den Datenträgern.
Löschen der Dateien mit -> "Löschen" im Kontexmenü
Es gibt noch Einträge in der Registry.
Manuelles Löschen der Schlüsselwerte über die Funktion "regedit". Dazu im regedit-Editor mit
Strg +
F die Suchfunktion aufrufen und wubi
eingeben.
Man sollte eine Sicherung der Registry
anlegen und dazu die relevanten Informationen über die "Hilfen" des Windows-System nutzen.
Das manuelle Bearbeiten, insbesondere das Nachtragen oder Löschen von Schlüsseln, Werten und Daten bedarf bestimmter Grundkenntnisse und kann zu einem nicht mehr reparierbaren System führen. Im Zweifel ist es besser, diese Einträge zu belassen, solange diese nicht zu Fehlfunktionen führen.
Wubi/Konfiguration Erweiterte Einstellungen unter Ubuntu und andere Hinweise
Wubi/Problembehebung Hinweise zum Testen und Reparieren von Wubi
Wubi/Erweiterungen - GRUB_2 Funktionalität unter Wubi einbringen
Wubi/Migration Wie man sein Wubi auf eine eigene Partition verschiebt
GRUB_2 Leitartikel Die Übersicht zu den GRUB_2 WIKI-Artikeln, diese sind jedoch nur eingeschränkt als Informationquelle zu benutzen:
GRUB 2/Konfiguration Den Bootloader technisch anpassen
GRUB 2/Shell Bearbeitungs- und Rettungsmodus
GRUB 2/Skripte Eigene Bedürfnisse verwirklichen
wubi.exe versionsrelevante Datei runterladen
EasyBCD Tool zum Bearbeiten vom Bootmanager (VISTA/Windows 7)
Migration der Wubi-Installation in eigene Partition (Ubuntu 9.10, 10.04 oder 10.10)
Wubi Guide Das WIKI in englischer Sprache
Wer hat Angst vorm Pinguin? - Artikel über Wubi aus LinuxUser 01/2008
Starten.mit-Linux.de - Deutsche Wubi-Installer-Seite