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Precise Pangolin

Die aktuelle Ubuntuversion nach Oneiric Ocelot heißt 12.04 LTS „Precise Pangolin“ („Präzises Schuppentier“). Diese LTS-Version wird 60 Monate mit Aktualisierungen versorgt. Der genaue Entwicklungs-Zeitplan wurde auf dem Developer Summit festgelegt.

Ubuntu 12.04 LTS
Basisdaten
Codename: Precise Pangolin
Deutsche Übersetzung: Präzises Schuppentier
Status: Pointrelease 12.04.2
Veröffentlichungstermin: 26. April 2012
Unterstützt bis: 26. April 2017 (Desktop und Server)
Zeitleiste: « 11.10 ... 12.04 LTS ... 12.10 »

Die vorhergehende LTS-Version ist Ubuntu 10.04, die noch bis April 2013 unterstützt wird. Falls diese Version installiert ist, erfolgt eine Upgrade-Benachrichtung erst im Sommer 2012 (nach dem 1. Point Release, siehe LTS). Wer von Ubuntu 10.04 auf 12.04 aktualisiert, interessiert sich unter Umständen für die beiden folgenden Artikel:

Allgemein

Entwicklungsziele

Bei der Entwicklung von 12.04 lag der Schwerpunkt auf „precise“, was insofern Sinn ergibt, als dass 12.04 eine Long Term Support-Version ist. Mark Shuttleworth begründet diese Entscheidung damit, dass diese Version akkurat, präzise, gewissenhaft und kohärent sein soll.

Unterstützungszeitraum

Die Unterstützung der Desktop-Version wurde von 3 auf 5 Jahre angehoben, wodurch diese nun genauso lang wie die Server-Version Support erhält (siehe Neue Support-Zeiträume für LTS-Versionen). Für die offiziellen Ubuntu-Varianten heißt das im Einzelnen:

  • Ubuntu, Kubuntu, Edubuntu: 5 Jahre Unterstützung

  • Xubuntu, Ubuntu Studio: 3 Jahre Unterstützung

  • Lubuntu, Mythbuntu: kein LTS-Release (18 Monate Unterstützung)

Kernel

Precise enthält den Kernel 3.2. Der bisherige Server-Kernel wurde mit dem Generic-Kernel zusammengelegt, um die zukünftige Pflege zu erleichtern. Federführend bei dieser Entscheidung waren die Entwickler von kernel.org {en}. Durch einen Standard-Kernel mit PAE ist die Nutzung von mehr 3 GiB RAM unter 32-bit-Systemen möglich. Nachteil: einige ältere 32-Bit-Prozessoren wie z.B. der Pentium M "Banias" werden nicht mehr durch die offiziellen Installationsmedien unterstützt.

Achtung!

Diese Einschränkung betrifft unter 12.04 nur Ubuntu und Kubuntu. Da PAE fest im Kernel einkompiliert ist, hilft auch kein Boot-Parameter. Für einen Schnelltest kann unter einem laufenden System der folgende Befehl weiterhelfen:

grep pae /proc/cpuinfo 

Erfolgt eine Ausgabe, so wird der Prozessor unterstützt. Da diese Methode aber nicht 100% korrekt arbeitet, wird vor einer Installation ein Funktionstest mit der Precise Live-CD (Desktop-CD) dringend empfohlen.

Xubuntu und Lubuntu verwenden dagegen auf den 32-Bit-Installationsmedien einen Kernel ohne PAE. Unter Umständen kann es daher notwendig sein, eine CD dieser beiden Ubuntu-Varianten zur Installation zu verwenden und später die gewünschte Desktop-Umgebung nachzuinstallieren. Zwischenzeitlich ist ein Workaround bekannt geworden, um die Installationsmedien zu "reparieren".

Wer eine bestehende Ubuntu-Installation mit einem der oben genannten Prozessoren aktualisiert, ist nicht betroffen, da automatisch ein Kernel ohne PAE installiert wird.

LTS Enablement Stacks

Mit der Veröffentlichung des Point Releases 12.04.2 werden bei einer Neuinstallation neuere Kernelversionen samt den zugehörigen X.Org-Stacks, die aus neueren Ubuntu-Versionen zurückportiert wurden, als Standard-Kernel verwendet. Diese Veränderung wurde nötig, um während des langen Unterstützungszeitraumes von 5 Jahren die Hardwarekompatibilität zu verbessern. Canonical bezeichnet diese Aktualisierung als "LTS Enablement Stacks".

So wird bei einer Neuinstallation von 12.04.2 nicht mehr Kernel 3.2, sondern der aus Ubuntu 12.10 zurückportierte Kernel 3.5 samt dessen X.Org-Stack installiert. Die Unterstützung für diesen Kernel ist bis zum Supportende von 12.10 gewährleistet, also bis zum Erscheinen der nächsten LTS-Version. Danach wird der Kernel 3.5 automatisch auf den dann aktuellen Kernel von 14.04 LTS aktualisiert. Kleiner Nebeneffekt: damit unterstützt auch Precise Secure Boot.

Bestehende Installationen mit Kernel 3.2 werden nicht automatisch aktualisiert, sondern verbleiben beim ursprünglichen Kernel, der bis zum Ende des Support-Zeitraumes von 12.04 unterstützt wird.

Technisches

Upstart wurde auf Version 1.5 aktualisiert.

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Ubuntu (Unity)

Der Standard-Desktop ist Unity 5.10. Dieser soll stabiler sein und mehr Einstellungsmöglichkeiten bieten. Die Neuentwicklung Unity/HUD soll die bisherige Menuführung erleichtern. Die Akkulaufzeit wird durch Änderungen an der Energieverwaltung und an Anwendungen gesteigert. „Apport“ Crash-Reporting ist standardmäßig aktiviert.

LibreOffice wurde auf Version 3.5 aktualisiert. Mozilla Firefox und Thunderbird waren in Version 11 enthalten, und werden mittlerweile automatisch immer im aktuellen Versionsstand zur Verfügung stehen.

Rhythmbox, bis Ubuntu 10.10 der Standard-Audioplayer, löst Banshee wieder ab, da das Mono-Framework aus der Standardinstallation entfernt wurde (es kann aber bei Bedarf nachinstalliert werden). Infolgedessen fehlen auch Tomboy und gBrainy. Das Rhythmbox-Plug-in für den Zugriff auf den Ubuntu One MusicStore ist inzwischen auf GTK3 portiert worden und damit auch der Zugriff auf den kommerziellen Ubuntu One Music Store möglich.

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Kubuntu (KDE SC)

Kubuntu wurde auf KDE SC 4.8 {en} aktualisiert. Einiges zu den Neuerungen erfährt man in der Feature-Tour Info-Seite. Dies wird die letzte von Canonical finanziell und personell unterstützte Kubuntu-Version sein, da Kubuntu nach 12.04 ein Community-Projekt werden wird (wie bereits bei Xubuntu und Lubuntu praktiziert).

Vor einem Upgrade von 10.04 LTS sollten KMail-Benutzer die Hinweise auf KMail2 mit Akonadi beachten.

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Xubuntu (Xfce)

Die Änderungen bei Xubuntu halten sich in Grenzen. So wurde das Aussehen der grafischen Anmeldung (über LightDM) und das Standard-Design (Theme) Greybird {en} überarbeitet. Neben dem Einstellungsdialog für die Maus/das Touchpad wurden die Anwendungen xfce4-power-manager, Ristretto und Gmusicbrowser aktualisiert. Kleinere Aktualisierungen betreffen auch die Standardeinstellungen, beispielsweise der Schriftgröße im Terminal-Fenster oder die Belegung der Kurztasten. Eine FAQ für Xubuntu 12.04 liefert einige Tipps zum neuen Release.

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Lubuntu (LXDE)

Auch Lubuntu verwendet nun statt LXDM den mit Ubuntu 11.10 eingeführten Displaymanager LightDM. Auf dem Desktop findet eine aktualisierte Fassung des Ozone-Themas (O3) in der dritten Auflage (Ozone 3 {en}) Verwendung. Wie bereits oben erwähnt, ist Lubuntu 12.04 aufgrund finanzieller und personeller Schwierigkeiten des Lubuntus-Teams keine LTS-Version.

Daneben ist ein Software-Center (LSC) hinzugekommen (Lubuntu war bisher die einzige Ubuntu-Variante, die keins enthielt). Parallel dazu ist weiterhin die Paketverwaltung Synaptic enthalten.

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