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Eigene Desktopumgebung

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Wiki/Icons/Oxygen/user-desktop.png Neben den im Artikel Desktop aufgezählten Desktop-Umgebungen, die ihre eigenen Werkzeuge wie Fenstermanager, Panel, Fensterumschalter und vielleicht Applets für ihr Panel mitbringen, gibt es viele alleinstehende Fenstermanager. Diese haben ihre eigenen Qualitäten.

Mit Hilfe eines Fenstermanagers, einem Panel und einem Dateimanager kann man sich leicht eine Desktop-Umgebung nach den eigenen Vorlieben zusammenstellen. Man sollte aber berücksichtigen, dass auch grafische Programme wie ein Webbrowser, ein Textverarbeitungsprogramm etc. Arbeitsspeicher benötigen. In der Praxis sind dann mind. 512 MiB RAM empfehlenswert. Das installierte Grundsystem wird mit grafischer Oberfläche ca. 1 - 1,5 GiB auf der Festplatte benötigen.

Grundlagen zur Installationen einer eigenen Desktop-Umgebung enthält der Artikel Minimalinstallation.

Komponenten

Die folgenden Programmkomponenten bilden das Grundgerüst einer eigenen Desktop-Zusammenstellung.

XServer

Sobald das Grundsystem installiert ist, wird zunächst der XServer über das Paket xorg aufgespielt. Dieser bildet die Grundlage einer grafischen Oberfläche. Nützlich ist grundsätzlich auch ein grafisches Terminal, dass man über das Paket xterm erhält.

Fenstermanager

Für ein schlankes System bieten sich an:

Panel

Im genannten Artikel Fenstermanager und auch im Artikel GNOME Panel werden viele Funktionen eines Panels beschrieben. Eine Übersicht der verschiedenen Programme ist im Artikel Desktop zu finden. Alternativ kann man auch einen Anwendungsstarter nutzen (diese sind im gleichen Artikel beschrieben).

Dateimanager

Irgendeine Art von Dateimanagement muss betrieben werden. Meist benutzt man dafür einen Dateimanager, stattdessen könnte allerdings auch ein Terminal verwendet werden.

Desklets/Systemmonitor

Desklets sind kleine Erweiterungen für den Desktop.

Ein Systemmonitor beispielsweise ist praktisch, um die Systemaktivität einschätzen zu können. So kann gesehen werden, wenn irgendein Prozess zu viel Leistung schluckt oder eine Interaktion mit der grafischen Oberfläche keine Reaktion hervorruft.

Umgebung starten

Normalerweise ist auch ein Programm für eine grafische Anmeldung (siehe Displaymanager) installiert. Wenn man ohne grafische Anmeldung auskommt, kann man wieder ein wenig Hauptspeicher einsparen. Dann muss man nach dem Login die grafische Oberfläche manuell starten:

startx 

Welche Programme jetzt ausgeführt werden, kann man selbst definieren. Dazu legt man eine Startdatei an [1]. Um diese mit einem Displaymanager zu nutzen, nennt man sie ~/.xsession, ohne Displaymanager wird sie ~/.xinitrc genannt (Beispiele). Eine entsprechende Startdatei mit

  • Openbox als Fenstermanager

  • fbpanel als Panel

  • GKrellM als Systemmonitor

  • Rox-Filer als Dateimanager, der am oberen Bildschirmrand in einem eigenen Panel die Einhängepunkte (mount points) des Systems anzeigt

würde zum Beispiel so aussehen:

1
2
3
4
5
#!/bin/bash
fbpanel &
gkrellm -w &
rox -t=oben
exec openbox

Das Resultat:

desktop.jpg

Programmauswahl

Um tatsächlich möglichst sparsam arbeiten zu können, sollte stets darauf geachtet werden, konsequent entsprechende Software zu benutzen. Es nützt herzlich wenig, zuerst einen sparsamen Fenstermanager zu installieren, um danach Firefox und LibreOffice (beide bekannt für ihren Ressourcenhunger) zu verwenden.

Programm-Empfehlungen

Für eine benutzbare Arbeitsumgebung auf solch einem "kleinen" System empfehlen sich die folgenden Programme [5], die einen geringen Hauptspeicher-Bedarf haben und gut funktionieren:

Weitere Vorschläge finden sich im Artikel empfohlene Anwendungen.

Communtu

Bei der Auswahl von Programmen kann man sich auch von Communtu inspirieren lassen. Dort werden Programmbündel (Metapakete) angeboten, die zwar nicht unbedingt auf eine schlanke Installation abzielen, andererseits aber häufig benötigte Programme "in einem Rutsch" installieren können.

Remaster erstellen

Unter einem Remaster versteht man die Erstellung eines Ubuntu-Derivats – mit eigener Installations-CD. So kann das Ergebnis der eigenen Bemühungen gesichert und bei Bedarf bequem verteilt werden. Bei dieser Aufgabe helfen verschiedene Werkzeuge.

Remastersys

Remastersys ist ein Programm für Debian und Ubuntu zur einfachen Erstellung individueller Live-CDs bzw. -DVDs. Als Grundlage dient – im Gegensatz zu den anderen genannten Werkzeugen – das laufende System. Das Programm wird entweder per Terminal oder mittels grafischer Benutzeroberfläche ausgeführt.

Ubuntu Builder

Ubuntu Builder {en} bietet die Möglichkeit, eine angepasste Installations-CD nach eigenen Wünschen zu erstellen. Dabei hilft eine benutzerfreundliche grafische Oberfläche weiter. Eine bebilderte Anleitung {en} erläutert den Vorgang – sofern man Englisch versteht. Auf der Projektseite wird ein Fremdpaket zur Installation angeboten.

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Ubuntu Customization Kit

Das Ubuntu Customization Kit (UCK) ist ein Werkzeug, das beim Erstellen eigener Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu oder Edubuntu CDs/DVDs behilflich ist. Mit der grafischen Oberfläche des Programms lassen sich die Spracheinstellungen der Disc, sowohl für das Live-System als auch für den Startvorgang, anpassen.

Das Projekt Ubuntu Mini Remix {en} bietet ein fertiges ISO-Image als Basis für eigene Remaster-Projekte mit UCK und ist ca. 150 MB gross.

Reconstructor

reconstructor {en} ist ein weiteres Werkzeug, um angepasste Debian- oder Ubuntu-CDs zu erstellen.

LiveCD manuell remastern

Der Artikel LiveCD manuell remastern erklärt, wie man den Vorgang ohne die bisher genannten Werkzeuge durchführt.

System vom RAM booten

Der Artikel System vom RAM booten beschreibt, was sich hinter dem Begriff "Live-CD" verbirgt und wie man es entsprechend umsetzen kann.

Performance

Optimierungs-Möglichkeiten sind im Artikel Tuning beschrieben. Ob diese praktisch etwas bringen, ist umstritten: auf neuer Hardware wird man den Unterschied nicht merken, während ältere Computer nur durch Linux nicht schneller werden.

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