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Ubuntu

In diesem Artikel werden Ubuntu-basierende Distributionen vorgestellt, die für den Einsatz auf alter Hardware geeignet sind. Diese inoffiziellen Distributionen sind vollständig mit den Paketquellen von Ubuntu kompatibel und unterscheiden sich nur durch den Fenstermanager, die installierten Programme sowie die (Vor-)Konfiguration von Ubuntu. In diesem Sinne kann man sie als "Remaster", "Spin-off", "Remix" oder auf deutsch als Abwandlung des offiziellen Ubuntu bezeichnen.

Benutzer, die bereits mit Ubuntu vertraut sind, sollten mit diesen Distributionen relativ problemlos klarkommen. Aufgrund der langen Unterstützung kann es empfehlenswert sein, eine Distribution bzw. Version mit LTS (Long Term Support) zu bevorzugen.

Details zu den jeweils verwendeten Fenster-Managern finden sich in den Artikeln:

und im folgenden Blogeintrag: Desktops für Individualisten – Fenstermanager {de}

Entscheidend ist für viele die Umstellung auf Deutsch als Systemsprache. Durch die Verwendung der offiziellen Paketquellen können alle hier genannten Distributionen entsprechend umgestellt werden. Dies geschieht normalerweise bereits bei der Installation, was allerdings eine bestehende Internet-Verbindung voraussetzt. Alternativ kann man auch das Paket language-selector selbst installieren und dann "gnome-language-selector" aufrufen. Problematisch wird es bei selbst entwickelten Programmen (meist Konfigurationswerkzeuge). Diese sind häufig nur in Englisch enthalten.

Der Platzbedarf auf der Festplatte ist bei allen Systemen mehr oder weniger identisch: 3 GiB reichen aus, auf der sicheren Seite ist man mit 4 oder mehr GiB (ohne Benutzerdaten). Nachfolgend eine alphabetisch sortierte Liste.

Geschichte

Nur noch aus historischen Gründen interessant sind die folgenden Varianten. Aktuelle Versionen dieser Derivate basieren entweder nicht mehr auf Ubuntu, sind wie im Falle von MoonOS nicht mehr speziell für alte Hardware geeignet oder ihre Weiterentwicklung ist eingeschlafen.

  • #!CrunchBang Linux {en} - verwendet eine Vorabversion von Debian 7.0 ("Wheezy") als Basis

  • moonOS {en} - als Desktop-Umgebung wird ab Version 4 Ubuntu 10.10 und GNOME verwendet

  • openGEU {en} - Projekt ist inaktiv

Inoffizielle Ubuntu-Derivate

./bodhi.jpg

Bodhi Linux

Bodhi Linux {en} ist eine auf Ubuntu 10.04 LTS basierende Neuentwicklung und geht von einem minimalistischen Ansatz aus: vorinstalliert sind lediglich ein Webbrowser (Midori), ein Dateimanager (PCManFM) und ein Editor (Leafpad). Weitere Programme können über die Paketverwaltung (Synaptic) oder via apturl aus dem AppCenter {en} nachinstalliert werden.

Als Fenstermanager wird wie bei moonOS und openGEU Enlightenment (E17) verwendet. Da moonOS inzwischen auf GNOME setzt und openGEU nicht mehr weiterentwickelt wird, ist diese Distribution derzeit die einzige inoffizielle Ubuntu-Variante mit vorinstalliertem Enlightenment.

Die Entwickler bieten eine eigene Paketquelle mit Programmen, die unter Ubuntu 10.04 entweder veraltet und gar nicht enthalten sind. Da auch GetDeb standardmäßig eingebunden ist, erweitert sich die Anzahl der Programme nochmal. Daneben stehen – nach einer Installation – verschiedene Desktop-Designs {en} zur Auswahl. Weitere Informationen liefert das Bodhi Wiki {de}.

Ende Juli 2012 ist die auf Ubuntu 12.04 basierende Version 2.0 {de} erschienen, Anfang Januar 2013 die derzeit aktuelle Version 2.2. Mit dieser Version wurden mehrere wichtige Neuerungen eingeführt. Zum einem enthält Bodhi als erste Distribution die stabile Version von E17. Zum anderen gibt es nun zwei Installationsmedien für 32-bit-Rechner, jeweils ohne und mit PAE-Unterstützung im Standard-Kernel (ohne PAE: Kernel 3.2; mit PAE: Kernel 3.7). Außerdem ist erstmals eine 64-bit-Version erhältlich (ebenfalls mit Kernel 3.7).

Linux Mint

Von Linux Mint aus Irland existierten spezielle "Community Editionen" (CE), die eine andere Desktop-Umgebung bzw. einen anderen Fenstermanager als Standard einsetzen. Ab Linux Mint 9 entfällt der Zusatz "CE", alle Varianten werden nun als offizielle Mint Versionen betrachtet. Ein praktischer Vorteil von Linux Mint ist die vollständige Multimedia-Unterstützung, die unter Ubuntu erst nachinstalliert werden muss.

Angedacht ist ein Wechsel von Ubuntu zu Debian Testing als Basis für alle drei im Folgenden genannten Varianten. Damit würden auch feste Versionsnummern entfallen, die durch das Datum der Veröffentlichung ersetzt werden.

./mintfb1.jpg

Linux Mint Fluxbox

Linux Mint Fluxbox gibt es aktuell als Version 9 {en} basierend auf Ubuntu 10.04 LTS. Das der Hauptentwickler zwischen den LTS-Versionen 5 und 9 (ohne Zwischenversionen) gewechselt hat, merkt man an erhöhten Hardware-Anforderungen und einer anderen Softwareauswahl. Ab Version 9 ist z.B. ein komplettes OpenOffice vorinstalliert, während in der älteren Version 5 noch Abiword und Gnumeric enthalten waren. Verwendet wird der Fenstermanager Fluxbox und ein relativ genügsames Basissystem.

./mint_lxde.png

Linux Mint LXDE

Linux Mint LXDE setzt wie Lubuntu auf LXDE. Neben der LTS-Version 9 {en} gibt es noch Version 12 {en} mit Lubuntu 11.10 als Basis. Da noch unklar ist, ob eine Version auf Basis von Ubuntu 12.04 erscheinen wird, kann Peppermint OS eine Alternative sein.

Linux Mint Xfce

Linux Mint Xfce basiert in der aktuellen Version 13 {en} auf Ubuntu 12.04 LTS, verwendet aber bereits Xfce 4.10 und einige Komponenten aus MATE. Daneben gibt es noch die ältere Version 9 {en} auf Grundlage von Ubuntu 10.04 LTS.

Mit Version 14 {en} werden Prozessoren ohne PAE nicht mehr unterstützt. Zu den Hintergründen der PAE-Problematik siehe auch den Abschnitt Kernel 3.2 im Artikel zu Ubuntu 12.04.

./madbox1010_openbox.jpg

Madbox

CrunchBang sehr ähnlich ist das belgische Projekt Madbox {fr}. Die dort angebotene Version auf Basis von Ubuntu 12.04 ist nicht empfehlenswert, da sie lange vor der offiziellen Freigabe von 12.04 erstellt wurde und auf einem veraltetem Entwicklungsstand beruht. Besser geeignet ist der Vorgänger Madbox 11.10. Alle Versionen sind auf dem Download-Server {dl} zu finden.

Intern wurde von Xfce (bis Madbox 9.10) auf Openbox und weitere LXDE-Komponenten umgestellt. Damit füllt Madbox eine Lücke, die CrunchBang hinterlässt. Neue Versionen werden im Blog des Entwicklers {fr} angekündigt. Installieren lässt sich Madbox mit dem Befehl ubiquity – der unter Ubuntu grundsätzlich immer verwendet werden kann, falls ein entsprechendes Symbol fehlt.

./peppermint.jpg

Peppermint OS

Der zweitjüngste der hier vorgestellten Ubuntu-Abkömmlinge. Peppermint OS {en} ist eine Abspaltung (Fork) von Lubuntu mit einem Schuss Linux Mint und setzt auf die bewährte Kombinationen von Openbox und LXDE. Die verantwortlichen Entwickler haben bereits die LXDE- und Fluxbox-Varianten von Linux Mint zusammengestellt.

Von ähnlich konzipierten Distributionen möchte sich Peppermint durch die Integration diverser Webdienste nach dem Vorbild von Mozilla Prism statt lokaler Anwendungen abheben. Als Ziel sehen die Entwickler weniger einen vollwertigen Einzelplatz-Rechner, sondern ein besonders schnell startendes System, das sich in erster Linie auf Online-Anwendungen konzentriert. Damit wird implizit auch eine (mehr oder weniger) dauerhafte Internet-Verbindung vorausgesetzt. Allerdings können alle benötigten oder gewünschten Programme auch lokal installiert werden. Weitere Details {en}

Mitte 2012 ist Peppermint OS Three erschienen, das auf Lubuntu 12.04 basiert. Zusätzlich ist auch eine 64-Bit Variante verfügbar.

./wattos.jpg

WattOS

WattOS R6 {en} ist aus einer Initiative mit dem Ziel, den Stromverbrauch zu minimieren, entstanden. Als Fenstermanager dient einmal mehr Openbox, kombiniert mit weiteren Komponenten aus LXDE. Als Basissystem wird Ubuntu 12.04 verwendet. Unterstützung für MP3 und DVD-Wiedergabe sind schon enthalten. Die Live-CD ist mit knapp 580 MiB etwas kleiner als ein normales Lubuntu. Weitere Bilder {en} .

ZevenOS

./zevenos3.jpg ZevenOS {de} (ehemals Zebuntu) orientiert sich – insbesondere grafisch – am Vorbild BeOS. Die aktuelle Version 5.0 basiert auf Xubuntu 12.10, der Vorgänger 4.0 noch auf Xubuntu 11.10. ZevenOS-Neptune ist eine Variante auf Basis von Debian statt Ubuntu. Eine Sonderstellung nimmt ZevenOS bei der Wahl des Fenstermanagers ein: Sawfish war der ehemalige Fenstermanager der Desktop-Umgebung GNOME, bevor man sich stattdessen für Metacity entschieden hat.

Weitere Details und Hintergrundinformationen sind in der ausführlichen FAQ {de} des Projekts und einem Artikel des freien Magazins {de} (07/2009) zu finden. Empfohlen werden mind. 192 MiB RAM und 3 GiB Festplattenplatz.

Tabellarische Übersicht

Die in der folgenden Tabelle angegebenen Arbeitsspeicheranforderungen sind nur als Richtwert zu betrachten. Meist spiegeln sie die minimale Größe wieder, ab der eine Installation möglich ist. Je nach verwendeten Anwendungen, persönlicher Geduld und Geschwindigkeit der Festplatte kann auch deutlich mehr Arbeitsspeicher benötigt werden. Die Spalte "Name" verweist im Gegensatz zu oben auf die offizielle Homepage. Zum Vergleich sind hier auch die aktuellen offiziellen Varianten von Ubuntu aufgeführt.

Ubuntu-Varianten und inoffizielle Derivate
NameCPURAM (MiB)Ubuntu BasisversionDesktop/WM Anmerkungen
Bodhi Linux {en}i68612810.04 LTS, 12.04 LTSE17
Linux Mint Fluxbox {en}i58625610.04 LTSFluxbox
Linux Mint LXDE {en}i58625610.04 LTS, 11.04, 11.10Openbox bzw. LXDE ab 11.04 nur i686
Linux Mint Xfce {en}i58625610.04 LTS, 12.04 LTSXfce ab 12.04 nur i686
Madbox {fr}i58619210.10, 11.04, 12.04 LTSOpenbox ab 10.10 nur i686
Peppermint {en}i58625610.04 LTS, 11.04, 12.04 LTS Openbox bzw. LXDE ab 11.04 nur i686
WattOS {en}i68619212.04 LTSOpenbox 256 MiB für Installation
ZevenOS {de} i686 192 11.10, 12.10 Sawfish
Ubuntui68651212.04 LTSGNOME 1 GiB RAM oder mehr empfohlen
Kubuntui68651212.04 LTSKDE 1 GiB RAM oder mehr empfohlen
Lubuntui68625612.04 (keine LTS-Version!)Openbox bzw. LXDE 384 MiB RAM oder mehr empfohlen
Xubuntui68638412.04 LTSXfce 512 MiB RAM oder mehr empfohlen

i586 (und i686 ohne cmov) - Intel Pentium (I), AMD K5, K6, AMD K6-II, K6-III und ältere Geode, Cyrix 5x86, 6x86, manche Via C3 (nur bis maximal Ubuntu 10.04!)
i686 - Intel Pentium Pro, Pentium II, Pentium III oder neuer

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