Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.
Es gibt eine ganze Vielzahl von OpenSource-Programmen und nur ein Bruchteil davon befindet sich momentan in den Ubuntu Paketquellen. Wenn man eine Software kennt oder vielleicht sogar selbst benutzt und möchte, dass man dieses Programm über die Paketquellen installieren kann, sollte man es für die Universe-Paketquelle vorschlagen.
Dazu hat man grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder man erstellt einen speziellen Bugreport und hofft, dass sich jemand diesem Programm annimmt oder man erstellt selbst ein Debian-Paket und lässt es für eine Aufnahme in Universe überprüfen. Die letzt genannte Methode ist zwar weitaus aufwendiger aber dafür auch erfolgversprechender.
Da sich die Ubuntu-Entwickler auf Englisch verständigen, sollten auch die Anfragen auf Englisch verfasst werden.
Bei dieser Methode erstellt man sich einfach einen Account auf Launchpad und erstellt dort einen Bugreport.
Dieser Bugreport sollte als Titel mit [needs-packaging]
anfangen, gefolgt von dem Namen des Programmes. Will man also zum Beispiel, dass KDE4 in die Paketquellen aufgenommen wird lautet der Titel des Bugreportes:
[needs-packaging] kde4
Der Inhalt des Bugreportes sollte der Grund sein warum dieses Programm in die Paketquellen aufgenommen werden soll und ein Link zur offiziellen Webseite des Programmes und dem Quellcode.
Zuletzt sollte man über die "Edit"-Funktion des Bugs noch das Tag needs-packaging
hinzufügen und ab dann heißt es hoffen und warten, dass jemand das Programm paketiert und Universe hinzufügt.
Für diese Methode sind fortgeschrittene Kenntnisse im Paketieren von Programmen zwingend notwendig.
Man erstellt auch bei dieser Methode wie oben gezeigt einen Bugreport für die Anwendungen und weist ihn sich selbst zu. Der nächste Schritt ist es das selbst erstellte Paket auf REVU hochzuladen. Dort muss das Paket von zwei Reviewern akzeptiert werden damit es in die Universe-Quelle der nächsten Ubuntu-Version kommt.
Damit man ein Paket bei REVU hochladen kann muss man diese Dinge tun:
Sich einen Launchpad-Account zulegen.
Dort einen GPG-Key hochladen. Wie man einen GPG-Key erhält ist im Artikel GnuPG erklärt.
Bevor man ein Paket hochlädt, muss man sich im REVU-Webinterface mindestens einmal eingeloggt haben (der Login wird auf Launchpad weitergeleitet).
Jetzt fügt man dies seiner ~/.dput.conf hinzu:
[revu] fqdn = revu.ubuntuwire.com incoming = /incoming login = anonymous progress_indicator = 2 allow_unsigned_uploads = 0
und kann wie gewohnt mit dput revu <Paket>.changes
seine Pakete bei REVU hochladen. Man sieht sie dann im Webfrontend und kann die Kommentare der Reviewer lesen und bei negativen sein Paket ausbessern.
Zum Schluss sei noch angemerkt, dass es keinen Sinn macht während einem Code-Freeze einer Distribution Pakete hochzuladen, da diese nichtmehr überprüft werden. Außerdem gebietet es der Anstand, dass man sich um ein einmal hochgeladenes Paket auch kümmert indem man Bugs und Sicherheitslücken behebt.
UbuntuDevelopment/NewPackages – Pakete für Universe vorschlagen
MOTU/Packages/REVU – Anleitung zu REVU
UbuntuDevelopment/CodeReviews – Richtlinien für neue Pakete