Ubuntu 12.04 „Precise Pangolin“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Tomboy
ist eine Anwendung, die es gestattet, schnell und einfach Ideen, Notizen, Aufgaben oder andere Informationen zu organisieren. Jedoch handelt es sich bei Tomboy um mehr als ein einfaches Notizzettelprogramm. Es besitzt die Fähigkeit, Notizen und Ideen ähnlich wie in einem Wiki miteinander zu verknüpfen, und reiht sich damit in die Kategorie Desktop-Wiki ein. Es integriert sich in das GNOME Panel und kann hierüber gesteuert werden.
Fähigkeiten:
Hervorheben des Textes
Rechtschreibprüfung
Verbinden mit Internet- und E-Mail-Adressen
Verknüpfung der Notizzettel
Aktionen rückgängig machen/wiederholen
Anpassen der Schriftart und Schriftgröße
Listendarstellung
Export der Notiz in HTML
Druckfunktion
Darstellen von Dateipfaden als Links, die mit Nautilus geöffnet werden
Import von Notizen im Klebezettel-Applet
Durch Plugins erweiterbar
Notizen sind synchronisierbar über das Internet (cloud), damit auf mehren Geräten verfügbar
Nutzbar auch unter Windows, Mac und Android
Tomboy ist nicht mehr in der Standardinstallation vorhanden. Zur Installation [1] ist folgendes Paket notwendig:
tomboy
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install tomboy
sudo aptitude install tomboy
Tomboy ist als Paket tomboy in der Standardinstallation von Ubuntu enthalten und kann über "Anwendungen -> Zubehör -> Tomboy Notizen" aufgerufen werden.
Um die eigenen Notizen immer im Blickfeld zu haben, gibt es ein Applet für das GNOME-Panel. Das Applet wird bei der Installation von Tomboy automatisch installiert und kann wie jedes andere Applet zum Panel hinzugefügt werden. Es nennt sich "Tomboy Notizen".
Möchte man Tomboy minimiert starten, kann man Tomboy mit folgendem Befehl aufrufen:
tomboy --tray-icon
In den Xfce Einstellungen kann man Tomboy zu den automatisch gestarteten Anwendungen hinzufügen.
Um eine Notiz zu erstellen, muss man nur auf das Symbol im Panel klicken und "Neue Notiz anlegen" auswählen. Nachdem ein passender Titel angegeben wurde, kann der gewünschte Inhalt eingefügt werden.
Da die Bedienung des Programms intuitiv ist, seien hier die wichtigsten Bedienelemente nur kurz vorgestellt:
Bedienung | |
![]() | Alle Notizen werden nach dem Stichwort durchsucht. Alternativ kann Beagle genutzt werden. |
![]() | Einen Textteil oder ein Stichwort mit der Maus markieren und das Icon anwählen. Es wird eine Notiz erstellt und verlinkt. |
![]() | Textteile Fett, Kursiv, |
![]() | Druckfunktion, Export nach HTML, installierte Erweiterungen und Information zu Seiten, die auf die aktuelle verweisen. |
![]() | Löscht die aktuelle Notiz |
Um unter Ubuntu 10.04 wichtige Notizen immer im Menü zu finden, unabhängig davon, wann sie zuletzt benutzt wurde, muss man lediglich die Heftzwecke anwählen.
fixiert die Notiz. Lose Notizen sind mit
gekennzeichnet.
Gelöschte Notizen sind bei Bedarf wiederherstellbar. Dazu muss die gelöschte Notiz aus dem Ordner ~/.local/share/tomboy/Backup/ in den übergeordneten Ordner ~/.local/share/tomboy/ verschoben werden. Nachdem Tomboy neu gestartet wurde, ist die gelöschte Notiz wieder verfügbar.
Sollte eine Umstrukturierung der Notizzettel gewünscht sein, gehen die Verknüpfungen zwischen den Notizen durch Umbenennen nicht verloren.
Um eine Erweiterung zu aktivieren oder auszuschalten, auf dem Tomboy-Symbol im GNOME-Panel einen Rechtsklick ausführen und die Erweiterung unter "Einstellungen -> Add-Ins" (ab Ubuntu 10.10) bzw. "Einstellungen -> Plugins" (Ubuntu 10.04) durch Setzen des Häkchens (de)aktivieren. Durch Anwählen von "Add-In/Plugin Ordner öffnen" werden alle verfügbaren zusätzlichen Erweiterungen angezeigt.
Zusätzliche Erweiterungen für Tomboy können hier ausgewählt werden. Die gewünschte Erweiterung herunterladen, entpacken [2] und die README der jeweiligen Erweiterung beachten, um diese zu installieren [3].
Den Ordner zu den einzelnen "Add-Ins" bzw. "Plugins" findet man unter ~/.config/tomboy/.
Um im Programm die Rechtschreibprüfung zu (de)aktivieren, muss man im Panel einen "Rechtsklick" ausführen und unter "Einstellungen -> Bearbeiten" die Option "Rechtschreibprüfung während der Eingabe" an bzw. abwählen.
Tomboy beherrscht die Funktion, Notizen über mehrere Rechner oder Benutzer des lokalen Systems hinweg zu synchronisieren. Dazu besteht die Möglichkeit, einen lokalen Ordner, einen SSH-Zugang oder einen WebDAV-Ordner auszuwählen.
Der entfernte (oder lokale) Ordner, mit dem synchronisiert wird, stellt dabei eine Art Depot dar, in dem die Notizen und Informationen zur Versionsverwaltung aufbewahrt werden. Mit diesem Verzeichnis können dann verschiedene Instanzen von Tomboy synchronisiert werden.
Außerdem kann Tomboy auch über Ubuntu One synchronisiert werden (dieser Service soll Ende Februar 2013 eingestellt werden).
Um Tomboy mit WebDAV zu synchronisieren, benötigt man neben fuse auch wdfs, welches aber noch nicht in Ubuntu Einzug gehalten hat. Also muss man es manuell kompilieren. Die folgenden Pakete werden dazu benötigt [1]:
sshfs
libavahi-glib-dev
libfuse-dev
libneon26-dev
fuse-utils
Nun sollte man Mitglied der Gruppe fuse werden (wenn noch nicht geschehen):
sudo adduser $USER fuse
Als nächstes wird das wdfs Archiv benötigt, das kann man von der Projektseite herunterladen. Anschließend wird das Archiv entpackt [2] und in den entpackten Ordner gewechselt, um kompilieren [3] zu können.
Nach der Installation startet man nun Tomboy über
"Anwendungen -> Zubehör -> Tomboy Notizen"
Über "Bearbeiten" und "Einstellungen" geht man in den Reiter "Synchronisierung" und stellt dort den gewünschten WebDAV-Anbieter ein. Über den Reiter "Werkzeuge" kann man nun die Notizen synchronisieren.
Für die SSH-Synchronisierung muß folgendes Paket installiert sein [1]:
sshfs
Um Tomboy über SSH zu synchronisieren, ist ein SSH-Zugang mit Public-Key-Verfahren notwendig. Tomboy selbst verwendet sshfs, um die Verbindung zum Server herzustellen. Vor der Einrichtung von Tomboy sollte die sshfs-Verbindung einmal getestet worden sein, um hier Fehlerquellen auszuschließen.
Falls Tomboy als Panel-Applet verwendet wird, ist es notwendig, sich nach der Installation und Einrichtung von sshfs einmal an- und wieder abzumelden, damit Tomboy beim Start sshfs erkennt und das Plugin korrekt initialisiert. Wird Tomboy als eigenständige Anwendung verwendet, reicht es aus, Tomboy selbst neu zu starten.
Die Einrichtung der Synchronisation erfolgt über den Dialog "Bearbeiten → Einstellungen" aus dem Hauptfenster von Tomboy. Da das SSH-Plugin standardmäßig nicht aktiviert ist, muß es im Reiter "Add-Ins" in der Rubrik "Synchronisation" aktiviert werden. Anschließend kann im Reiter "Synchronisierung" der Dienst "SSH" ausgewählt werden. In diesem Dialog müssen nun der Server, der Benutzername auf dem Server sowie der Pfad zum Depot angegeben werden. Mit einem Klick auf "Speichern" wird die Passphrase des SSH-Schlüssels abgefragt, soweit noch kein SSH-Agent im Hintergrund läuft. Tomboy ist anschließend bereit zur Synchronisierung.
Um in Tomboy-Ereignisse bestimmten Tastenkombinationen zuzuordnen, im GNOME-Panel einen "Rechtsklick" ausführen und unter "Einstellungen -> Tastenkombinationen" die gewünschten Tasten zuordnen. Zur Auswahl stehen:
Notizmenü anzeigen (Standard: Alt + F12 )
Hier starten öffnen (Standard: Alt + F11 )
Neue Notiz anlegen
Alle Notizen durchsuchen