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Hinweis: Dies ist ein statischer Snapshot unseres Wikis vom 25. März 2013 und kann daher nicht bearbeitet werden. Der aktuelle Artikel ist unter wiki.ubuntuusers.de zu finden.

Darktable

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

./darktable_logo.png Darktable {en} ist eine sog. Digital Asset Management-Software für Fotografen, die in Funktionsumfang und Oberfläche bekannten kommerziellen Produkten wie Adobe Lightroom oder Apple Aperture ähnelt. Der primäre Einsatzbereich ist die Verwaltung und Bearbeitung von RAW-Fotografien. Das Programm besteht aus zwei Teilen:

  • einer Bildverwaltung im Leuchttisch-Modus und

  • der RAW-Konvertierung der Bilder im Dunkelkammer-Modus.

Die Bildbearbeitung ist – wie in diesem Bereich üblich – auf Basis einer internen Datenbank nicht-destruktiv ausgelegt. Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind vielfältig: Das Programm berücksichtigt beispielsweise das Zonensystem-Modell, mit dem sich Bilder im Stil von Ansel Adams erzeugen lassen. Alle Bearbeitungsschritte lassen sich kopieren und auf weitere Bilder anwenden, oder man speichert sie ab und wendet sie später im Batch-Betrieb an. Selbstverständlich werden auch ICC Farbprofile unterstützt.

Neben diesen Grundfunktionen bietet das Programm auch einige Spezialitäten: ab Version 0.6 ist z.B. ein sog. "Tethering"-Modus vorhanden, in dem man die Kamera mit dem Rechner koppeln kann. Dann werden neue Bilder automatisch in Darktable übernommen. Ab Version 1.1 ist eine nachträgliche Geokodierung möglich.

Weitere Programme zur RAW-Verarbeitung unter Linux sind im Artikel RAW Fotografie zu finden.

Hinweis:

Darktable benötigt einen Prozessor, der SSE2 unterstützt (ab Pentium 4). Darüber hinaus empfehlen die Entwickler den Einsatz der 64-Bit-Version von Ubuntu und mind. 4 GiB Arbeitsspeicher.

./darktable_screenshot.jpg

Installation

Das Programm ist erst ab Ubuntu 11.10 in den offiziellen Paketquellen enthalten [1]:

  • darktable (universe)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install darktable 

sudo aptitude install darktable 

Nach der Installation kann das Programm darktable gestartet [3] oder über das Gnome-Menü "Grafik -> Darktable Photo Workflow Software" aufgerufen werden.

PPA

Aufgrund der raschen Programmentwicklung kann man die Nutzung eines PPAs in Betracht ziehen. Die jeweils aktuellste Version (auch für ältere Ubuntu-Versionen) kann über verschiedene "Personal Package Archive" (PPAs) [2] der Entwickler installiert werden. Empfohlen wird die stabile Version.

stabile Version

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:pmjdebruijn/darktable-release

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team pmjdebruijn.

Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.

Nach dem Aktualisieren der Paketquellen lässt sich das Programm durch folgendes Paket installieren:

  • darktable (ppa)

Wiki/Vorlagen/Installbutton/button.png mit apturl

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install darktable 

sudo aptitude install darktable 

Darktable Releases Plus

Das PPA "Darktable Releases Plus" enthält ebenfalls die stabile Version, aber erweitert um Pakete wie exiv2 und lensfun. Es wurde eingerichtet, um aktuelle Versionen dieser Zusatz-Komponenten berücksichtigen zu können (innerhalb einer Ubuntu-Version erhalten Pakete nur Sicherheitskorrekturen, aber keine neuen Funktionen).

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:pmjdebruijn/darktable-release-plus

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen bietet die Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung vom Benutzer/Team pmjdebruijn.

Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.

Entwicklerversion

Es gibt auch ein spezielles Entwickler-PPA {en} , dessen Version aber instabil sein kann und nur für diejenigen empfehlenswert ist, die die Entwickler bei der Fehlersuche unterstützen wollen.

./darktable_config.png

Konfiguration

Der Konfigurationsdialog ist etwas versteckt. Zentriert am Fensterrand befinden sich vier weiße Dreiecke (oben, unten, links und rechts). Über diese Schaltflächen lässt sich nicht nur die linke bzw. rechte Spalte ausblenden, sondern auch die obere Leiste sichtbar machen. Hinter einem Zahnradsymbol verbergen sich die gesuchten Programmeinstellungen, unterteilt in GUI- und globale Einstellungen.

Die vom Programm verwendete Datenbank wird unter ~/.config/darktable/library.db angelegt, Konfigurationsdaten unter ~/.gconf/apps/darktable.

Verwendung

Wie schon erwähnt, arbeitet Darktable in zwei Modi: einmal als Bildverwaltung (inkl. Import/Export) und zum anderen zum "Entwickeln" von RAW-Bildern (inkl. der Konvertierung in andere Formate). Diese beiden Modi werden als "Leuchttisch" (Lighttable) und "Dunkelkammer" (Darkroom) bezeichnet.

Einige Hinweise zum Programmstart sind in der man-Page des Programms enthalten.

./lighttable.jpg

Leuchttisch

Import

Um möglichst viele Kameras zu unterstützen, greift das Programm auf gPhoto2 zurück. Damit werden weit über 1.000 verschiedene Modelle unterstützt. Ob die eigene Kamera dabei ist, lässt sich anhand dieser Liste {en} überprüfen.

Zusätzlich wird LibRaw {en} verwendet, um verschiedene RAW-Formate verwenden zu können. Für einige wenige Kameras existiert eine erweiterte Unterstützung {en} in Form einer speziellen Farbmatrix und Basiskurve. Wer mag, darf gerne ein neues Kameraprofil beisteuern: Darktable Camera Color Profiling {en} .

Metadaten

Exif-Daten werden automatisch importiert und werden als "XMP sidecar" gespeichert (siehe auch Metadaten). Bis Version 0.6 legte Darktable für jedes importierte Bild eine neue Datei Dateiname.typ.dttags an, die Informationen wie Bewertung, Farbzuordnung und eigene Tags enthielt. Ab Version 0.7 werden stattdessen .xmp-Dateien verwendet, die ebenfalls den Originaldateinamen als Vorspann erhalten.

Export

Erst beim Export werden die in Darktable vorgenommenen Änderungen angewendet. Hierbei werden neue Dateien erzeugt. Als Export-Formate stehen JPEG, PNG, TIFF (8-/16-Bit) und PPM (16-Bit) sowie PFM und EXR zur Verfügung. Ab Version 0.6 können auch direkt E-Mail und externe Fotoalben im Internet genutzt werden. Allerdings ist bisher nur die Unterstützung von Picasaweb (Google) (ab Version 0.6) und Flickr (ab Version 0.8) enthalten. Die Exportfunktion wird über die Taste E aktiviert.

Hinweis:

Für externe Webalben ist eine separate Registrierung beim jeweiligen Anbieter erforderlich. Diese ist zuerst vorzunehmen, bevor dort Bilder eingestellt werden können.

./darkroom.jpg

Dunkelkammer

Die "Entwicklung" ist in verschiedene Module aufgeteilt. In der linken Randspalte befindet sich unter den Metadaten ein Verlaufsstapel der durchgeführten Bearbeitungsschritte. Dieser lässt sich zusammenfassen, so dass er einfach auf weitere Bilder angewendet werden kann. Zusätzlich lässt sich der Verlaufsstapel als "Stil" speichern. Die rechte Randspalte enthält die verschiedenen Bearbeitungsfunktionen.

Module

Alle Module sind als Plug-Ins realisiert, was die Entwicklung neuer Module deutlich erleichtert. Folgende Bearbeitungsfunktionen sind bisher vorhanden:

  • RAW-Import

  • Belichtung (gekoppelt mit Histogramm)

  • Rauschfilter

  • Weißabgleich

  • Linsenkorrektur

  • Farbprofile

  • Farbkorrekturen (Kontrast, Helligkeit, Sättigung, Kanäle, Filter etc.)

  • Monochrom (s/w)

  • Equalizer (Detailverbesserung)

  • Zonensystem-Modell

  • Tonwertkurven

  • Scharf-/Weichzeichner

  • Ausschnitte und Drehungen

  • Vignettierung

  • Wasserzeichen

./darktable_modules.png und anderes mehr. Falls Module zu fehlen scheinen, blendet man die untere Leiste ein und wählt "Weitere Module" aus. Sichtbare Module sind grau hinterlegt, sog. "Tooltips" (kleine Hinweise) erleichtern die Orientierung.

Unterhalb des Bildes befindet sich der sog. "Filmstrip" (Filmstreifen) , der die Orientierung innerhalb einer Bilderserie ermöglicht. Er kann bei Bedarf ein- oder ausgeblendet werden.

./darktable_white_balance.png Am Beispiel des Moduls "Weißabgleich" soll die grundsätzliche Umgang mit einem Modul erklärt werden. Vor dem Modulnamen befindet sich ein Schalter zum Ein-/Ausschalten des Moduls. Ein Linksklick linke Maustaste auf den Modulnamen zeigt weitere Optionen oder versteckt diese wieder. Ganz rechts können über drei waagerechte Balken Modulvoreinstellungen gespeichert werden, während ein Kreis daneben diese wieder zurücksetzt.



Snapshot

Diese Funktion dient zum schnellen Vergleich des Originalbilds mit dem derzeitigen Bearbeitungsstand.

Drucken

Da eine Druckfunktion bisher nicht vorhanden ist, muss man dazu auf andere Programme ausweichen (z.B. GIMP oder GNOME Photo Printer). Alternativ erzeugt man mit ImageMagick eine PDF-Datei:

convert bild.jpg ausgabe.pdf 

Tastenkürzel

Allgemein
Tasten(-kombination) Zweck
F11 Vollbild an/aus
Tab ⇆ Seitenleisten anzeigen/verbergen
E Modus: Lighttable <-> Darkroom
T ? Modus: Studio (gekoppelter Betrieb: Bilder werden beim "Knipsen" automatisch importiert)
F7 F8 weniger/mehr Kontrast
Leuchttisch
Tasten(-kombination) Zweck
1 2 3 4 vierstufige Bewertung; erneute Eingabe setzt diese zurück
Strg + Bewertung komplett zurücksetzen
F1 F2 F3 Farblabel setzen
Alt + 1 Zoom: Originalgröße
Alt + 2 Zoom: Füllen
Alt + 3 Zoom: Einpassen
Alt + 4 Zoom zurücksetzen
Q automatischer Zoom: Vorschaubilder in einer Reihe
A S D W alternative Pfeiltasten
Strg + G
Strg + + G
zum ersten bzw. letzten Bild springen
Strg + E Export markierter Bilder
Dunkelkammer
Tasten(-kombination) Zweck
Alt + 1 Zoom: Originalgröße
Alt + 2 Zoom: Füllen
Alt + 3 Zoom: Einpassen
Strg + F Filmstreifen ein-/ausblenden
Strg + C Bearbeitungsschritte kopieren
Strg + V Bearbeitungsschritte anwenden
, bei Ausschnitten: Anwenden oder Rücksetzen des markierten Bereichs

Problembehebung

Wenn beim Programmstart die Meldung

Ungültiger Maschinenbefehl

erscheint, unterstützt der Prozessor SSE2 nicht. Abhilfe schafft nur eine neuere CPU (ab Pentium 4).

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