Ubuntu 12.10 „Quantal Quetzal“
Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“
Gnash (dt. knirschen) ist eine freie Software, um das Abspielen von Flash-Dateien zu ermöglichen. Der Name steht für GNU und Flash und beschreibt, was Zähne tun, wenn man keine Flash-Datei abspielen kann, ohne proprietäre Software zu installieren. Ziel des Gnash-Projektes ist es, eine Alternative zum sehr weit verbreiteten, aber unfreien Adobe Flash zu bieten. Momentan kann sich Gnash aber noch nicht mit dem offiziellen Adobe Flash Player messen, weswegen von einem produktiven Einsatz abgeraten wird. Gnash befindet sich im Alpha-Stadium und alle Merkmale des Flash-Formates werden noch nicht unterstützt.
Da Gnash SWF-v7-konform ist, kann es aktuelle Flash-Filme abspielen. Es kann sowohl alleine als auch im Browser (Firefox, Mozilla, Konqueror, Opera) benutzt werden. Die Qualität der Ausgabe ist sehr hoch, da OpenGL verwendet wird. Außerdem unterstützt Gnash das XML-basierte Nachrichtensystem, Streaming und Flash Video.
Gnash hat im Vergleich zum unfreien Adobe Flash einen Vorteil: Es beherrscht VA-API , hardwarebeschleunigte Wiedergabe von Flash Videos.
Somit können bei der Verwendung hardwarebeschleunigter Grafiktreiber hochauflösende Youtube-Videos auf schwächerer Hardware (z.B. Netbooks) flüssig wiedergegeben werden. Leider ist die in den Paketquellen verfügbare Version von Gnash ohne dieses Feature kompiliert vorzufinden und man muss dafür selber Hand anlegen, wie weiter unten beschrieben.
Funktionen:
kann viele aktuelle Flash-Filme abspielen
kann selbständig laufen, um Flash-Filme abzuspielen
unterstützt das Streaming von Videos von beliebten Videoportalen wie Youtube.com
läuft ebenso als Erweiterung in Firefox, Mozilla, Opera und Konqueror
benutzt OpenGL, um Grafiken zu rendern
Unterstützt VA-API
Generell muss Gnash immer die einzige auf dem System installierte Flash-Version sein. Wird zusätzlich noch Adobe Flash installiert, kann es zu Konflikten kommen. Daher sollte man das System erst reinigen, bevor man Gnash installiert. Hierbei sollte man vor allem nach der Datei libflashplayer.so suchen und diese entfernen.
Unter Umständen wird das Abspielen von Flash-Inhalten innerhalb eines Browsers durch manche Erweiterungen blockiert. An erster Stelle ist hier natürlich die Erweiterung FlashBlock zu nennen, aber auch andere Erweiterungen, wie etwa NoScript können Probleme bereiten. Daher ist immer darauf zu achten, dass die Seiten, die Flashinhalte bereitstellen, auch alle nötigen Rechte haben, z.B. das Ausführen von Skripten oder das Setzen von Cookies.
Gnash befindet sich in den Ubuntu-Paketquellen. Folgende Pakete müssen installiert [1] werden:
gnash (universe)
gnash-common (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gnash gnash-common
sudo aptitude install gnash gnash-common
Vor der Installation muss Firefox beendet werden. Danach muss folgendes Paket installiert [1] werden:
browser-plugin-gnash (universe, ab Ubuntu 10.10)
mozilla-plugin-gnash (universe, bis Ubuntu 10.04)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install browser-plugin-gnash mozilla-plugin-gnash
sudo aptitude install browser-plugin-gnash mozilla-plugin-gnash
Danach muss das Plugin via Alternatives noch aktiviert werden, falls Adobs Flash schon installiert war. Dazu folgendes in einem Terminal ausführen und den Anweisungen folgen.
sudo update-alternatives --config mozilla-flashplugin
Um Flash-Dateien in Konqueror betrachten zu können, ist folgendes Paket nötig [1]:
konqueror-plugin-gnash (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install konqueror-plugin-gnash
sudo aptitude install konqueror-plugin-gnash
Auch unter Googles Browser Chrome und seinem freien Ableger Chromium lässt sich Gnash als Flash-Ersatz verwenden. Dazu muss neben den Gnash-Paketen auch das Browser-Plugin installiert werden [1]:
browser-plugin-gnash (universe, ab Ubuntu 10.10)
mozilla-plugin-gnash (universe, bis Ubuntu 10.04)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install browser-plugin-gnash mozilla-plugin-gnash
sudo aptitude install browser-plugin-gnash mozilla-plugin-gnash
Nach der Installation sucht man das Plugin mit Namen libgnashplayer.so und kopiert es mit Root-Rechten [3] in den entsprechenden Plugin-Ordner des Browsers. Im Falle von Chromium findet sich dieser unter usr/lib/chromium-browser/plugins.
Flash-Dateien können auch direkt im Browser angesehen werden, zum Beispiel Flash-Videos von Portalen wie Youtube. Dazu ist eine Installation der korrekten Erweiterung notwendig.
Mittlerweile kann Gnash auch Videos von Youtube problemlos abspielen. Allerdings hat es in älteren Versionen (ab 0.8.6 behoben) Probleme beim Anzeigen der Werkzeuge, weswegen das Spulen oder das Regeln der Lautstärke mit dem Youtube-Player erschwert wird.
Anmerkung: Unglücklicherweise scheint die Frage "Läuft Youtube oder nicht?" nicht für alle Fälle klärbar. Auch wenn sich von seiten Youtubes etwas ändert, sind freie Player wie Gnash schnell im Abseits.
Da sich bei Gnash bisher noch um eine Alpha-Version handelt, gibt es einige Probleme, die beim Einsatz von Gnash auftreten. Beispielsweise kann beim Betrachten eines Filmes auf Videoportalen die Prozessorauslastung bis zu 90% ansteigen (Cairo Rendering). Außerdem kann Gnash aufwändige Webseiten, die fast nur aus Flash bestehen, nicht anzeigen. Auch kann es sein, dass Firefox des öfteren abstürzt, wenn zu viele Flash-Seiten geöffnet sind.
Bei der Deinstallation sollte man darauf achten, den unfreien Adobe Flash-Player wieder zu installieren, möchte man weiterhin in den Genuss Flash-basierter Anwendungen kommen.
Film ab - Freier Player für Flash-Movies - Artikel LinuxUser 01/2008
Lightspark – Ebenfalls eine Flash–Alternative
Für weitere Informationen zu VA-API: http://en.wikipedia.org/wiki/Video_Acceleration_API .